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Dental Tribune Austrian Edition No.1, 2017

20 DENTAL TRIBUNE ·D-A-CH Edition · Nr. 1/2017 Science Implantatstabilität und Osseointegration messen Anders Petersson, Präsident von Integration Diagnostics Sweden AB, im Gespräch mit dem internationalen Fachmagazin laser. D ie Resonanzfrequenzana­ lyse (RFA) und ISQ (Im­ plant Stability Quotient) wurden 2001 in den dentalen Im­ plantologiemarkt eingeführt. Jetzt, 15Jahrespäter,sindsiealsMethoden zur Ermittlung der Implantatstabili­ tät und Osseointegration etabliert. Anders Petersson, Präsident von Integration Diagnostics Sweden, war einer der RFA­Pioniere und hat 2001 maßgeblich zur Entwicklung der frühen Prototypen und des finalen kommerziellen Produkts beigetra­ gen. laser: Integration Diagnostics Swe- den AB (IDSAB) wurde 2015 ge- gründet. Was gab den Anlass hier- für? Welche Ziele wollten Sie errei- chen? Anders Petersson: Wir wollten in der Lage sein, Anwendern ein un­ kompliziertes und erschwingliches RFA­System für die Ermittlung der Implantatstabilität zu bieten; ein System, das vom Zahnarzt nicht ver­ langt,kontinuierlichWegwerfartikel zur erwerben. Unser Ziel ist es, dass alle Zahnärzte über ihr eigenes Pen­ guinRFA ­Gerät verfügen können. Was ist Ihr Resümee nach einem Jahr? Welche Meilensteine haben Sie zu verzeichnen? Bis jetzt war die Reaktion von­ seiten der Anwender und Vertriebs­ partner fantastisch. Die Verkäufe haben all unsere ursprünglichen Erwartungen übertroffen. Einige unserer wichtigsten Meilensteine waren die Entwicklung des MulTipeg™ für alle großen Implan­ tatsysteme, die FDA­Zulassung für die USA und die Zertifizierung unserer Firma gemäß ISO 13485. Ein weiterer wichtiger strategischer Faktor war der Ausbau unseres Ver­ triebsnetzwerks und wir sind sehr glücklich, dass das Interesse daran, unser Businesspartner zu werden, so groß ist. Was sind die klinischen Vorzüge Ihres Produkts? Unser Produkt ist so konzipiert, dass mit seiner Hilfe sichergestellt werden kann, dass genügend Im­ plantatstabilität und Osseointe­ gration vorhanden sind, um das Implantat prothetisch zu versor­ gen. Besondere Anwendungs­ bereiche sind Situationen mit kompromittier­ tem Knochen oder anderen Risikofaktoren oder wenn eine verkürzte Behandlungsdauer angestrebt wird. Können Sie beschreiben, wie die Implantatstabilität ermittelt wird? Der MulTipeg™ wird auf das Implantat geschraubt, die Instru­ mentenspitze wird nahe an die Spitze des Stifts gehalten und inner­ halb von Sekunden erscheint das Messergebnis. Dieses Verfahren ist berüh­ rungslos, sodass der Patient dabei nichts spürt. Die Maßeinheit ist ISQ (Implant Stability Quotient) und beschreibt die Mikromobilität des Implantats. Können Sie auch die Osseointe- gration messen? Wie funktioniert das? Ja, die Osseointegration kann ermittelt werden, indem man mit einem gewissen zeitlichen Abstand zwei Messungen durchführt. Die Entwicklung der Osseointegration wird dann in Form eines Anstiegs des ISQ­Werts deutlich. Welche Werte sollte der Anwender anstreben? Die Forschung hat ergeben, dass ein ISQ­Wert von 70 oder mehr ein stabiles Implantat anzeigt. Es wird empfohlen, einmal bei der Implan­ tierung und einmal bei der Implan­ tatversorgung zu messen, um diese Entwicklung des ISQ­Wertes zu er­ mitteln. Was können Anwender von Ihnen in der Zukunft erwarten? Wir werden weiterhin unser globales Vertriebsnetzwerk aus­ bauen, um PenguinRFA überall in der Welt verfügbar zu machen. Wir wer­ den außerdem unsere Forschung in der Implantatdiagnostik und ver­ wandten Bereichen fortsetzen. Wir hoffen, dadurch weitere wertvolle Geräte entwickeln zu kön­ nen, um Anwender optimal dabei zu unterstützen, eine bereits hervor­ ragende Behandlung noch zu opti­ mieren. Vielen Dank für das Interview. DT Kontakt Integration Diagnostics Sweden AB Nedergårdsgatan 5 416 54 Göteborg, Sweden Tel.: +46 709 74 1269 info@penguinRFA.com www.penguinrfa.com gründet. Was gab den Anlass hier- partner fantastisch. Die Verkäufe Abb.1: Anders Petersson, Präsident Integration Diagnostics Sweden. 1 partner fantastisch. Die Verkäufe dass mit seiner Hilfe sichergestellt werden kann, dass genügend Im­ plantatstabilität und Osseointe­ gration vorhanden sind, um das Implantat prothetisch zu versor­ tem Knochen oder anderen Risikofaktoren oder wenn partner fantastisch. Die Verkäufe Abb. 2: PenguinRFA misst die Resonanzfrequenz des wiederverwendbaren MulTipegTM mithilfe eines berührungslosen Verfahrens. Die Frequenz wird in Form des ISQ-Werts zwischen 1 und 99 angezeigt (Implant Stability Quotient). Der ISQ-Wert beschreibt die Mikromobilität des Implantats. – Abb. 3: Das PenguinRFA -System besteht aus einem Han- dinstrument und dem wiederverwendbaren, gewebefreundlichen und autoklavierbaren MulTipegTM . Zum Lieferumfang gehören außerdem ein Ladegerät sowie ein Stahlschlüs- sel zur Einbringung des MulTipegTM auf das Implantat. 2 3 Erkrankungsformen. Durch eine lebenslange und individuell ange­ passte Kontrolle des dentalen Bio­ films ist es möglich, den parodonta­ len Zustand zu stabilisieren bzw. zumindest die Progression der Er­ krankung deutlich zu verzögern (Abb. 1 und 2). Somit ist in den meisten Fällen ein Zahnverlust nach Parodontitistherapie unter der Voraussetzung einer regelmäßi­ gen UPT ein eher seltenes Ereignis mit rund 0,1 Zahn/Jahr über einen Untersuchungszeitraum von zehn Jahren (Chambrone et al., 2010; Ni­ bali et al., 2013). Selbst bei Patienten mit fortgeschrittener AgP oder CP werden Überlebensraten der Zähne von 60 bis 97 Prozent innerhalb von einem Jahrzehnt beschrieben (Kamma und Baehni, 2003; Pretzl et al., 2008; Mros und Berglundh, 2010; Bäumer et al., 2016; Graetz et al., 2016). Für jegliche parodontale Behandlungsstrategie gilt jedoch: Je jünger die Patienten und je lokali­ sierter die Destruktion initial ist, insbesondere bei AgP, umso höher sind die Erfolgsaussichten (Merchant et al., 2014). Es zeigen sich also bei beiden Parodontitisformen ähnlich gute Erfolgsaussichten hinsichtlich eines Zahnerhaltes, welche keinesfalls schlechter sind als die heutigen Überlebenswahrscheinlichkeiten von Implantaten (Karoussis et al., 2003; Roos­Jansaker et al., 2006a; Roos­Jansaker et al., 2006b; Roos­ Jansaker et al., 2006c; Ong et al., 2008; Matarasso et al., 2010). Damit ist es strategisch sinnvoll, zunächst eine Parodontitisbehandlung durch­ zuführen, Zähne zu erhalten und eine Implantation so weit wie mög­ lich hinauszuzögern bzw. ganz zu vermeiden (Nyman und Lindhe, 1976; Yi et al., 1995; Tan et al., 2004). Eine frühzeitige Extraktion parodontal geschädigter Zähne mit anschließender Implantation und entsprechendem Nachsorgepro­ gramm ist nach aktuellen Kosten­ Nutzen­Analysen langfristig die teurere und weniger nachhaltige Alternative gegenüber dem be­ schriebenen Zahnerhaltungsver­ such (Schwendicke et al., 2014; Schwendicke et al., 2016). Konklusion Der Früherkennung parodon­ taler Erkrankungen kommt eine besondere Bedeutung zu, da sowohl die chronische als auch die aggres­ sive Parodontitis erfolgreich thera­ piert werden können, insbesondere wenn frühzeitig geeignete Behand­ lungsschritte eingeleitet werden. Dagegen ist in fortgeschrittenen Fällen bei Patienten mit Risikofak­ toren die Therapie bei generalisier­ ten aggressiven und chronischen Verlaufsformen der Parodontitis deutlich aufwendiger. Eine zeitnahe adäquate systematische Parodonti­ tistherapie mit anschließender re­ gelmäßiger professioneller Betreu­ ung in einer UPT ermöglicht den­ noch gute Langzeitergebnisse, un­ abhängig, ob eine AgP oder CP vorliegt. Danksagung Die Autoren danken allen ehe­ maligen Mitarbeitern der Abtei­ lung, insbesondere Prof. Dr. Hans­Christian Plagmann und Dr. Andreas Rühling für die Behand­ lung der langzeitdokumentierten Patienten und Etablierung der wis­ senschaftlichen Datenbank Paro­ dat. DT Kontakt PD Dr. Christian Graetz Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie Universitätsklinikum Schleswig­Holstein Campus Kiel Arnold­Heller­Straße 3 (Haus 26) 24105 Kiel, Deutschland graetz@konspar.uni­kiel.de Infos zum Autor 2b Abb. 2a: 10/1992: Männlicher 28-jähriger Patient, Nichtraucher, generalisierte AgP mit lokalisiert fortgeschrittenem Attachmentver- lust. Im Rahmen der aktiven Parodontitistherapiephase mit einem offenen parodontalchirurgischen Vorgehen an den Molaren im OK 1993 wurde der retinierte Zahn 18 entfernt. – Abb. 2b: 01/2016: 24 Jahre nach aktiver Parodontitistherapie und regelmäßiger halb- jährlicher UPT ohne weitere Zahnverluste. Fortsetzung von Seite 19 Literatur DTA0117_18-20_DACH-Science.indd 20 25.01.17 12:59 41654 Göteborg, Sweden Tel.: +46709741269 DTA0117_18-20_DACH-Science.indd 2025.01.1712:59

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