Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Dental Tribune German Edition No. 4, 2016

21 User Report IMPLANT TRIBUNE German Edition Nr. 4/2016 · 6. April 2016 Die 64-jährige Patientin wurde mit einer Unterkiefer-Restbezahnung 38, 33 und 43 und einer klammerbe- festigten Interimsprothese im Unter- kiefer vorstellig (Abb. 1 und 2). Die notwendige parodontologische Be- handlung und Extraktion im Ober- kiefer sollte zu einem späteren Zeit- punkt erfolgen, da die Patientin Leh- rerin ist und zu dem Zeitpunkt mit Abiturprüfungen beschäftigt war. Sie konnte weder essen noch adäquat sprechen, da die Interimsprothese sehr häufig und bei der kleinsten Be- lastung brach. Nach der Aufklärung über die verschiedenen Möglichkei- ten derVersorgung entschied sich die Patientin für eine Extraktion der Restbezahnung im Unterkiefer, eine Sofortimplantation und Versorgung mit der sogenannten Fast & Fixed- Methode (bredent medical). Hierbei wird der provisorische festsitzende Zahnersatz bereits am OP-Tag auf vier Implantaten verschraubt. Das Ziel war, die Patientin am Freitag zu operieren, sodass sie am Montag darauf an den mündlichen Abitur- prüfungen teilnehmen konnte. Zur Planung und Risikominimierung wurde eine dreidimensionale Volu- mentomografie (DVT,Planmeca) er- stellt. Dieses zeigte, dass die Qualität und Quantität des Knochens für eine Operation und Sofortversorgung nach der Fast & Fixed-Methode aus- reichend war. Nach Protokoll dieses Konzeptes wird in Regio 35, 32, 42 und 45 implantiert. Durch die bis zu 45-Grad-Schiefstellung der dista- len Implantate wird das Durch- trittsprofil nach posterior verlegt und ein größeres Stützpolygon er- reicht (Abb. 3). Operatives Vorgehen Nach der Entfernung der Unter- kiefer-Restbezahnung erfolgte die krestale Schnittführung von Regio 37 bis Regio 47. Zunächst wurde das Foramen mentale als limitierende ana- tomische Struktur dargestellt und die krestale Kortikalis mit dem geraden Handstück und einem großen Rosen- bohrer geglättet (Abb. 4). Hierbei zei- gen sich die ersten Vorteile von Im- plantmed. Das chirurgische Protokoll ist bereits voreingestellt und an festen Positionen gespeichert. Die einzelnen Positionen sind sowohl über einen einfachen Druck auf die Position „P“ der Fußsteuerung anwählbar als auch auf dem Display selbst. Die in diesem Fall an Position 1 voreingestellte Um- drehungszahl von 35.000/min wird auf dem beleuchteten Display eben- falls groß angezeigt (Abb. 5 und 6). Das chirurgische Protokoll der ver- wendeten Implantate (SKY, bredent medical) schreibt eine Umdrehungs- zahl von 1.200/min für die Pilotboh- rungenvor(Abb.7–9).Diesentspricht der nächsten Position der Voreinstel- lung am Implantmed.Zu erkennen ist die etwa 45-Grad-Schräghaltung des Winkelstückes nach mesiokaudal in Regio 45, um den Nervus mentalis zu schonen. Das Foramen mentale gilt als anatomische Orientierung für alle Bohrungen in diesem Bereich.Die an- schließenden Bohrungen werden mit einer reduzierten Umdrehungszahl von 300/min durchgeführt (Abb. 10 und 11). Die nächste programmierte Einstellung ist bereits die Implantat- einbringung. Die Implantate werden in unserem Hause standardmäßig mit einerKraftvon32 Ncminseriert(Abb. 12und13).DieabsoluteVoraussetzung für die Sofortversorgung ist die hohe Primärstabilität. Um diese zu erfüllen, wurdeindiesemFallauf einGewinde- schneiden verzichtet.Die hier verwen- dete Antriebseinheit (Implantmed, W&H) besitzt hierfür einen eigenen Modus,der ebenfalls direkt anwählbar undfürvieleIndikationenunverzicht- bar ist. Die letzten Umdrehungen bei der Implantateinbringung überschrit- tendenWertvon32 Ncmundwurden manuell durchgeführt. Hierfür emp- fiehlt es sich, die Selbstschneidefunk- tion der Implantate auszunutzen und dasImplantatmehrmalsvorwärtsund rückwärts zu drehen. So gelangt das Implantat schrittweise näher bis zur endgültigen Position, ohne zu starken Druck auf den Knochen auszuüben (Abb.14).UmdieDivergenzderdista- len Implantate auszugleichen, werden abgewinkelte Abutments (35 Grad) eingeschraubt,sodassdieAustrittspro- file sämtlicher Implantate möglichst senkrecht zur Kauebene stehen. Dies ist Voraussetzung, um die provisori- sche und später auch die endgültige Versorgung okklusal verschrauben zu können (Abb. 15 und 16). Im An- schluss erfolgt die Abformung und Bissnahme, sodass die Zahntechniker umgehend mit der Anfertigung der provisorischen Arbeit beginnen kön- nen. Diese wird im Anschluss am glei- chen Tag eingeschraubt (Abb. 17 und 18).NachderZeit,diefürdieOsseoin- tegration benötigt wird,kann die end- gültige Abformung der Implantate er- folgen und entsprechend die endgül- tige Arbeit angefertigt werden (Abb. 19 und 20). Hier können Behandler und Patient gemeinsam entscheiden, ob diese eine Keramik- oder Kunst- stoffverblendung, ein Zirkon- oder Metallgerüst bekommen soll. Im vor- liegenden Fall hat sich das Team um Dr.Pascu,aufgrund der unklaren Pro- gnose der Oberkieferbezahnung und des elongierten Zahnes 24, für eine Kunststoffverblendung entschieden. Diese ist im Allgemeinen wesentlich einfacher umzustellen und der neuen Situation im Oberkiefer anzupassen. Chirurgische Geräte und Zubehör Die hier zum Einsatz gekommene Antriebseinheit zeichnet sich in erster Linie durch die einfache Bedienung aus. Die Tasten sind gut lesbar und in- tuitiv zu bedienen. Das große und be- leuchteteDisplayzeigtdemBehandler, selbst bei einem kurzen Blick, Dreh- zahl und Modus an. Die verschiede- nen Modi können entsprechend des chirurgischen Protokolls voreinge- stellt und per Fußsteuerung ausge- wählt werden. Die Bedienung ist zeit- sparend und erleichtert den Opera- tionsablauf. Bei dem chirurgischen Winkelstück handelt es sich um das WS-75LG, das mit einem LED-Licht ausgestattet ist. Es erhöht die Kon- traste in der Mundhöhle und verbes- sert die optische Wahrnehmung. So- wohl Winkel- als auch Handstück (S-11, W&H) sind außengekühlt, was alsVorteilgeltenkann,dadieNaCl-Lö- sung somit genau dort ankommt, wo sie gebraucht wird und falls notwen- dig auch nachjustiert werden kann. DieWinkel-undHandstückesindzer- legbar, was aus dem Blickwinkel der Hygiene und Sterilisierbarkeit sehr zu empfehlen ist. Implantiert wurden vier SKY-Implantate: 4,0x14 mm. Der vorliegende klinische Fall ist eine Zusammenarbeit von Dr. ChristianDanPascuundseinemTeam der Gemeinschaftspraxis Discover White in Düsseldorf, bredent medical GmbH und Co. KG sowie W&H. IT Prothetische Sofortversorgung mit der Fast & Fixed-Methode Für reproduzierbare Erfolge im Rahmen von komplexen oralen Rehabilitationen sollte das zusammenarbeitende Team aus Einzelspielern und Komponenten bestehen, die immer zuverlässig und mit höchster Expertise agieren. Von Dr. med. dent. Christian Dan Pascu, Düsseldorf. 1 2 3 4 6 5 7 9 8 10 12 11 13 14 15 16 17 18 19 20 Infos zum Autor Kontakt Dr. med. dent. Christian Dan Pascu Expert in Oral Implantology (GBOI) Discover White – Gemeinschaftspraxis Dr. Mintcheva und Dr. Pascu Zollhof 40221 Düsseldorf, Deutschland Tel.: +49 211 876346-0 info@discover-white.de www.discover-white.de Infos zum Unternehmen 46 79 1012 1113 1718 1920 Tel.: +49211876346-0

Seitenübersicht