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Dental Tribune Austrian Edition No. 5, 2015

DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 5/2015 · 4. Mai 2015 International News 3 FREIBURG IM BREISGAU – Kno- chen mit eigenen Blutgefäßen könn- ten künftig mit dem 3-D-Drucker hergestellt werden. Freiburger Wis- senschafter entwickeln jetzt ein Druckverfahren, das aus Zellen von Knochen und Blutgefäßen funk- tionsfähige Knochen erzeugt. Die Gefäßzellen sollen die Durchblutung des Gewebes verbessern, indem sie eine Verbindung zum Blutkreislauf des Patienten herstellen. Für die Entwicklung dieser 3-D-Druck- Methode erhalten die Wissenschaf- ter eine dreijährige Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Sollte sich das Verfahren be- währen,könntendamitauchgrößere Kunstgewebe gedruckt werden, bis hin zu ganzen Organen. Gezielte Blutversorgung für künstliches Gewebe „Bei der Entwicklung von künst- lichem Knochengewebe ist die Frage der Blutversorgung noch immer weitgehend ungelöst.Dadurch ist so- wohl die Größe als auch der Typ des Gewebes stark beschränkt“,sagt Prof. Dr.GünterFinkenzeller,Forschungs- sektionsleiter an der Klinik für Plas- tische und Handchirurgie des Uni- versitätsklinikums Freiburg. Er leitet das Projekt gemeinsam mit Dr. Peter Koltay, leitender wissenschaftlicher MitarbeiteramInstitutfürMikrosys- temtechnik (IMTEK) der Universität Freiburg. Bekannt ist, dass sich die Blutversorgung eines künstlich er- zeugten Gewebes durch sogenannte Endothelzellen verbessern lässt. Diese Zellen kleiden die Gefäße aus und können auch selbst neue bilden. Doch bisher stirbt ein Großteil der Knochenzellen aufgrund von Sauer- stoffmangel, bevor die Zellen Gefäße gebildet haben. „Unser Ansatz sieht vor, dass wir die Endothelzellen ge- nauso wie die Knochenzellen per 3-D-Druck im Gewebe an die Stelle platzieren, wo sich die Gefäße aus- bilden sollen“, sagt Prof. Dr. Finken- zeller. „Die Gefäße des künstlichen Gewebes könnten dann zeitnah nach der Operation mit den Gefäßen des umgebenden gesunden Gewebes zu- sammenwachsen und so die Blutver- sorgungdesKunstgewebessicherstel- len“, erläutert der Wissenschafter weiter. MitSpezialdruckernistesbereits heutemöglich,kleineundrelativein- fach strukturierte Gewebeeinheiten zu drucken. Dafür werden dem Kör- per Zellen entnommen, in einer Nährlösungvermehrtundmiteinem 3-D-Drucker in eine Trägermatrix eingebracht. Diese wird dann im- plantiert.„Der3-D-Druckvonleben- digem Hautgewebe könnte in fünf bis sieben Jahren klinisch Bedeutung erhalten“, sagt Prof. Dr. Finkenzeller. „Bei der Herstellung und Implanta- tion von Knochengewebe wird es allerdings länger dauern, da dafür noch zentrale Fragen der Gewebe- abstoßungsreaktion geklärt werden müssen.“ „Das Forschungsprojekt könnte erheblich zum Fortschritt der For- schung und Technologie im Bereich der Gewebeersatzforschung und des Tissue Engineering beitragen“, sagt Dr. Koltay. In einem ersten Schritt wird ein spezieller „BioPrinter“ ge- baut. „Wir können schon heute Zel- lenlebendundschonendgezieltdru- cken“, sagt Dr. Koltay. „Jetzt müssen wir das Verfahren so anpassen, dass damit Knochenzellen und Blut- gefäßzellen verarbeitet werden kön- nen und diese einen funktions- fähigen Gewebeverband bilden.“ In einem späteren Schritt erfolgt dann die Überprüfung der Methode an- hand chirurgischer Modelle. Quelle: Universitätsklinikum Freiburg DT www.saremco.ch els extra low shrinkage® ENTDECKEN SIE NEUES Schweizer Qualitätsprodukt els seal TEGDMA-, HEMA- und BisGMA-freier Versiegler els bulkfill Bulkfill-Komposit frei von TEGDMA und HEMA els duobond dualhärtender Self-Etch-Bond QR-Code mit Smartphone/Tablet scannen für mehr Informationen. ANZEIGE 3-D-Druck „lebender“ Knochen Freiburger Wissenschafter wollen Gewebe mit eingebauten Blutgefäßen drucken. 3-D-Knochenmodell JERUSALEM – Antibiotikaresistente Keime stellen eine zunehmende Be- drohung bei medizinischen und zahnmedizinischen Eingriffen dar. Auch bei Wurzelbehandlungen kommt es im Nachgang oftmals zu Komplikationen durch bestehende Entzündungen, die das Bakterium Enterococcus faecalis (E. faecalis) ver- ursacht. Israelische Wissenschafter haben nun eine Möglichkeit gefun- den,dasBakteriummithilfevonBak- teriophagen unschädlich zu machen. Das derzeit effektivste Antibioti- kumgegenE.faecalisistVancomycin. Ausschalten kann es das Bakterium jedoch nicht. Eine Alternative zum Antibiotikum stellt die Therapie mit Phagen dar. Die Forscher der Zahn- medizinischen Fakultät der Hebrew University of Jerusalem nutzten den Phagen EFDG1,um E. faecalis gezielt anzugreifen. Dieser infiziert den V583-Strang des Bakteriums. Dieser Strang zeigte sich als immun gegen- über Vancomycin. Um herauszufin- den, wie effizient diese Therapie ist, habensieE.faecalisnichtnurineiner Flüssigkultur, sondern auch im Bio- filmmitEFDG1behandelt.Inbeiden FormenzeigtesichdieseBehandlung vielversprechend. Die verwendeten PhagengewannendieWissenschafter aus Abwässern einer Jerusalemer Wasseraufbereitungsanlage. Weiterhin untersuchten sie an- hand von Massenspektrometrie Ge- webeproben, die mit der Phagenthe- rapie behandelt wurden, um sicher- zugehen, ob eine Behandlung am Menschen auch sicher wäre. Sie ka- men zu dem Ergebnis, dass das Ge- nom von EFDG1 keine für den Men- schen schädlichen Gene enthält. Infektionen mit E. faecalis sind für den Menschen lebensgefährlich. Sie können die Ursache für Endokar- ditis oder eine Bakteriämie sein. Die gezielte Ausschaltung mithilfe von Phagen wäre eine sehr gute Möglich- keit, Infektionen nach einer Wurzel- kanalaufbereitungzubehandeln.Die ausführlichen Ergebnisse der Studie werden im April im Fachmagazin AppliedandEnvironmentalMicrobio- logy unter dem Titel „Targeting En- terococcus faecalis biofilm using phage therapy“ erscheinen. Quelle: ZWP online DT Kampf gegen resistente Keime Wissenschafter entwickeln Therapie gegen Komplikationen nach Wurzelbehandlungen. Elektronenmikroskopaufnahme von Enterococcus faecalis.

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