Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Dental Tribune Austrian Edition No.3, 2017

DENTAL TRIBUNE · Austrian Edition · Nr. 3/2017 Science 9 I E G E Z N A 9 11 13 10 12 14 Abb. 9: Gerüst nach dem Opaquern. – Abb. 10: Individuelles Verblenden. – Abb. 11: Fertige Prothese von frontal. – Abb. 12: Gewicht nur 19,8 Gramm. – Abb. 13: Prothese in situ. – Abb. 14: Perfektes ästhetisches Ergebnis. großen Kiefer, der den Druck wäh- rend des Pressens und Knirschens noch erhöhte. Lösungsmöglichkeiten In der Diskussion wurde schnell klar, dass einzig PEEK für die Sekun- därkonstruktion infrage käme. Die Primärkronen waren bereits aus Zir- kon, sodass diese nicht ausgetauscht werden mussten. PEEK (Polyetheretherketon) ist ein Hochleistungskunststoff, der seit ca. zehn Jahren in der Zahntechnik verwendet wird, u. a. für die Her- stellung metallfreier Teleskop- und Klammerprothesen. In der Human- medizin wird PEEK aufgrund seiner hervorragenden Materialeigenschaf- ten schon seit über 15 Jahren für Hüft-, Knie- und Bandscheiben- implantate verwendet. Der Kunst- stoff ist Säure-Basen-inert, äußerst lang lebig und verfärbt nicht. PEEK hat nachweislich in verschiedenen Studien (Jena, Regensburg) eine sehr hohe Verbundfestigkeit, eine hohe Bruchfestigkeit und eine hohe Plaqueresistenz. Aus unserer Sicht war es für einen positiven Verlauf der Versor- gung entscheidend, die okklusalen Flächen nicht zu verblenden oder durch Kunststoffzähne zu ersetzen, sondern hier eine andere Lösung zu finden. Etwaige ästhetische Ab- striche waren für den Patienten, auf- grund des vorhandenen Leidens- druckes, irrelevant. Ziel war es, dem Patienten eine Coverdenture-Prothese aus PEEK anzufertigen, bei der alle Kauflächen vollanatomisch aus PEEK gestaltet sind und die Verblendung einzig von labial aufgetragen wird, um zukünftige Abplatzungen zu ver- meiden. Der Vorteil bei PEEK ist das E-Modul, dass dem des Knochens entspricht und bei extremer Bean- spruchung leicht nachgibt. Bei vor- herigen Prothesen konnten wir bei PEEK-Aufbissen die sich mit der Zeit bildenden Abrasionsflächen immer gut sehen, ohne dass das Material sprang oder brach. Am Prothesenkunststoff „schabt und knirscht“ sich der Patient quasi den Platz, den er braucht. Somit können die Kräfte, die beim Knirschen und Pressen entstehen, ausweichen. Zusätzliche Herausforderungen Schwierigkeit bei dieser Art der Versorgung war, von vornherein die korrekten Kontakte zum Unterkiefer sicherzustellen, weil nachträglich kein Aufbauen aus PEEK mehr mög- lich ist. Nach der Bissübertragung mit der alten Prothese modellierten wir vollanatomisch aus Wachs eine Coverdenture-Prothese inklusive aller 14 Zähne, die wir anschließend beim Patienten einprobierten, um alle okklusalen Kontakte auf Voll- ständigkeit und Richtigkeit zu über- prüfen (Abb. 4). Nachdem dies si- chergestellt war, wurde die Wachs- modellation gescannt und am PC optimiert (Abb. 5 und 6). Besonderes Augenmerk wurde auf den Seitschub gelegt, um ein spä- teres Abplatzen der labialen Verblen- dungen bei Seitenzahnbewegung zu verhindern. Um absolute Metallfreiheit zu gewährleisten, verwendeten wir einen PEEK-Kunststoff, der zwar etwas gräulich ist, dafür aber völlig ohne Titandioxide auskommt. Nachdem die Sekundärkon- struktion samt Teleskopen und Kau- flächen aus einem Stück gefräst war, wurden die labialen Flächen mit einem Kunststoff verblendet, der einen sehr hohen keramischen Anteil hat, um zusätzliche Festigkeit der Verblendung erreichen (Abb. 7 bis 10). zu Um noch mehr Stabilität zu er- reichen, wurden die Sättel ebenfalls in der Konstruktion der Prothese gleich mitkonstruiert und konnten nun auch rosa opaquiert und mit einem rosafarbenen Kunststoff ver- blendet werden (Abb. 11). Die kom- plette Prothese bestand also einzig aus PEEK und dem Verblendkunst- stoff. Besonders erfreulich für uns war, dass wir dem Patienten (wegen seines Knirschverhaltens) keine dicke, massive Prothese herstellen mussten, sondern ganz im Gegenteil, eine besonders leichte, dünne Ver- sorgung erreichen konnten, die nach Fertigstellung lediglich 19,8 Gramm wog (Abb. 12). Ergebnis Beim abschließenden Einsetzen der Prothese zeigte sich die Richtig- keit der aufwendigen Wachsmodula- tion, da alle Kontakte in Anordnung und Größe perfekt waren. Beim Überprüfen des Seitschubes wurden vorsorglich noch zwei labiale Hö- cker gekürzt, um etwaige Schäden an den Verblendungen durch den Seit- schub auszuschließen. Der Patient zeigt sich von seiner neuen Prothese gleich begeistert. PEEK erzeugt beim Patienten ein sehr gutes Mundgefühl, eine Erfah- rung, die wir schon oft gemacht haben. Auch die Ästhetik war trotz der okklusalen, grauen Kauflächen viel besser als gedacht. Einzig wenn der Patient mit weit geöffnetem Mund und nach hinten geneigtem Kopf lachte, waren die Kauflächen leicht sichtbar (Abb. 13 und 14). Der Patient trägt die Prothese jetzt im dritten Jahr und hat bisher keine einzige Abplatzung und kei- nen Sprung. Es war in dieser Zeit tatsächlich keine einzige Reparatur notwendig. Beim Überprüfen der Prothese nach sechs Monaten saß uns ein glücklicher Patient gegen- über. Im okklusalen Bereich waren, wie erwartet, einige Abrasionsspu- ren sichtbar, ohne dass der PEEK- Kunststoff genommen hätte. Schaden Resümee Bruxismuspatienten sind eine große Herausforderung für Zahn- arzt und Zahntechniker. Mit inno- vativen Ideen und Mut zu unortho- doxen Lösungen lassen sich aber auch schier unlösbare Fälle lösen. Auch bei ungewöhnlichen He- rangehensweisen muss nicht auf ein Konzept des verträglichen Zahn- ersatzes verzichtet werden. Ganz im Gegenteil, manchmal ist die einfache Lösung – nämlich wie in diesem Fall nur zwei Materialien zu verwenden – die bessere. DT Großwerden ohne Karies kinderleicht mit der richtigen Pflege nenedent® Kinderzahncremes zum individuellen Schutz vor Karies ohne Fluorid mit 13% karieshemmendem Zuckeraus tauschstoff Xylit Zur Vermeidung von Zahn flecken aufgrund zu hoher Fluoridzufuhr z.B.: in Tablettenform mit 500 ppm Fluorid mit 13% karieshemmendem Zuckeraus tauschstoff Xylit homöopathieverträglich mit 500 ppm Fluorid mit 13% karieshemmendem Zuckeraus tauschstoff Xylit Kontakt Claudia Herrmann Dentallabor Herrmann Höhenbergweg 18a 83664 Bad Tölz Deutschland Tel.: +49 8041 72471 www.dl-herrmann.de Infos zur Autorin Kostenlose Proben senden wir Ihnen gerne zu: Dentinox Gesellschaft Berlin Fax: 0049-30-721 10 38 Praxisstempel Datum/Unterschrift Vertrieb Österreich: Bauer & Thürridl 5141 Moosdorf • Österreich • Tel. 07748 – 68767-35 Dentinox Gesellschaft für pharmazeutische Präparate Lenk & Schuppan KG • Nunsdorfer Ring 19 • 12277 Berlin • www.dentinox.de Für Zähnchen alles Gute

Seitenübersicht