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Dental Tribune Swiss Edition No. 9, 2016

DENTALTRIBUNE Swiss Edition No. 9/2016 · 13. Jahrgang · 5. September 2016 Wie gesund sind unsere Zähne wirk- lich?Werden wir immer zahnloser,je älter wir werden? Wie entwickeln sich die zahnmedizinischen Haupt- erkrankungen Karies und Parodon- titis? Diese und viele weitere Fragen beantwortet die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V). Die in Grösse und Umfang einzigar- tige Untersuchung wurde in Berlin durch das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ), die Bundeszahn- ärztekammer (BZÄK) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereini- gung (KZBV) vorgestellt. Methodisch anspruchsvoll be- schreibt die DMS V repräsentativ die Mundgesundheit der gesamten Bevölkerung in Deutschland, erst- mals auch die der sehr alten Men- schen. Die Analyse liefert eine Fülle an Daten zu fast allen zahnmedizi- nischen Aspekten. Neben Karies, Parodontitis, Pflegebedürftigkeit, Alter und sozialen Einflussfaktoren werden sämtliche Altersgruppen und soziale Schichten erfasst: – Acht von zehn der zwölfjährigen Kinder (81,3 Prozent) sind heute völlig kariesfrei. – Die Zahl kariesfreier Gebisse hat sich in den Jahren 1997 bis 2014 praktisch verdoppelt. – Jeder achte ältere Mensch ist völlig zahnlos. Im Jahr 1997 war es noch jeder vierte. – Pflegebedürftige ältere Menschen haben jedoch eine höhere Karies- erfahrung und weniger eigene Zähne. – Die Zahl der Parodontalerkran- kungen nimmt ab. Durch die de- mografische Entwicklung und die Altersabhängigkeit der Erkran- kung ist in der Prognose aber mit einem steigenden Behandlungsbe- darf zu rechnen. „Als bedeutende Wiederho- lungsuntersuchung gibt die DMSV einen langfristigen Überblick über die Entwicklung oraler Erkrankun- gen. Sie liefert wissenschaftliche Fundamentaldaten für die Gesund- heitsberichterstattung und die evi- denzbasierte Versorgungsforschung. Auf Grundlage der Ergebnisse kann die zahnärztliche Versorgung in den kommenden Jahren gezielt weiter- entwickelt werden“, sagte PD Dr. A. Rainer Jordan, Wissenschaftlicher Direktor des IDZ. „Die Studienergebnisse dürfen Patienten und Zahnmediziner stolz machen und belegen, dass die Vor- sorge funktioniert und die Bedeu- tung der Mundgesundheit bei den Patienten steigt. Prävention erreicht aber noch nicht alle Bevölkerungs- gruppen in derselben Weise – Men- schen mit Pflegebedarf oder in sozial schwierigen Lebenslagen profitieren nicht im gleichen Masse davon wie die Breite der Bevölke- rung. Das ist ein Handlungsauftrag für die Zahnärzteschaft. Auch müssen neue Ansätze in der Präven- tion genutzt werden, um künftig bei allen Bevölkerungsgruppen glei- chermassen Fortschritte in der Mundgesundheit zu erreichen“, er- klärte Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK. Dr.Wolfgang Esser,Vorsitzender des Vorstandes der KZBV: „Die Mundgesundheit ist so gut wie nie. Für den Berufsstand gilt es, diese Spitzenposition im Interesse unserer Patienten weiter auszubauen. So muss aufgrund des demografischen Wandels die Versorgung noch stär- ker auf Ältere und Menschen mit Pflegebedarf fokussiert werden. Zu- gleich sagen wir der Parodontitis mit neuen Konzepten entschlossen den Kampf an! Den Daten zufolge steigt der Behandlungsbedarf dieser stillen Volkskrankheit prognostisch an. Die GKV bildet notwendige Präven- tionsmassnahmen aber noch nicht ausreichend ab. Änderungen sind zwingend erforderlich. An dem übergeordneten Ziel, die Mundge- sundheit aller Menschen über den gesamten Lebensbogen zu fördern und zu verbessern, halten wir fest. Die DMSV zeigt auf, wie wir dieser Selbstverpflichtung versorgungspo- litisch gerecht werden können.“ DT Quelle: BZÄK und KZBV Wie gehts dem Nachbarn? Deutschland auf den Zahn gefühlt IDZ, BZÄK und KZBV stellen einzige repräsentative Studie zur Mundgesundheit vor. Abb. 1: Sie präsentierten das Buch zur Studie: Dr. Wolfgang Eßer (KZBV), Dr. A. Rainer Jordan (IDZ) und Dr. Peter Engel (BZÄK) (v.l.). – Abb. 2–5: Untersuchungssituation Erwachsene, Kind und Senioren. © Axentis/BZÄK/KZBV 1 2 4 5 3 Hinweis: Weiteres Informationsmaterial kann auf den Websites von BZÄK (www.bzaek.de/DMS) und KZBV (www.kzbv.de/DMS) abgerufen werden. Studie zur Mundgesundheit Abb. 2–5: © Kantar Health 45

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