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Dental Tribune German Edition

12 DENTAL TRIBUNE German Edition Nr. 1+2/2016 · 3. Februar 2016Continuing Education Relevant auch für Zahnarztpraxen: Revision der weltweit wichtigsten Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 Patientenzufriedenheit und Risikomanagement im Fokus. Von Thies Harbeck, Damp. Forschungspreis Vollkeramik: Jetzt bewerben! Einreichungsfrist bis zum 29. Februar 2016. „Alles kann immer noch besser ge- macht werden, als es gemacht wird.“ Das wusste schon Henry Ford. In diesem Sinne entwickelte die International Organization of Standardization (ISO) die Revision der bisherigen ISO 9001:2008. Die weltweit wichtigste QM-Norm ISO 9001:2015, seit dem 23. September 2015 in englischer Sprache veröf- fentlicht, ist nun auch in der deut- schen Übersetzung verfügbar. Spä- testens jetzt sollten sich alle, die in ihrem Unternehmen das Qualitäts- management verantworten, einge- hend mit den Änderungen der ak- tualisierten Fassung beschäftigen. Dies gilt auch für Zahnarztpraxen, die bereits zertifiziert sind oder eine Zertifizierung ihres QM-Sys- tems anstreben. Für Zahnarztpraxen interessant Qualitätsmanagementsysteme gemäß ISO 9001 werden interna- tional eingesetzt. Laut der Interna- tional Organization of Standardi- zation sind weltweit über eine Million Unternehmen und Orga- nisationen nach ISO 9001 zertifi- ziert. Warum aber ist es gerade für Zahnarztpraxen interessant, für das gesetzlich vorgeschriebene QM-System zusätzlich dieses Gütesiegel zu erwirken? Im Zuge der Vorbe- reitung der Prüfung haben die Verant- wortlichen die Ge- legenheit, sich zu vergewissern, die Auflagen des Ge- setzgebers erfüllen zu können. Hierbei profitieren Praxis- teams außerdem von den Erfahrungen des Auditors. Denn sowohl das Zertifizierungsaudit als auch die späteren Überwa- chungsaudits münden in einem Abschlussbericht, der Schwach- stellen und Potenziale in der Pra- xis offenlegt. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Außenwirkung: Der Zahnarzt verdeutlicht durch das Zertifikat, dass ernicht nur ein internes QM-System eingerichtet hat, sondern dass dieses von neu- traler Stelle jährlich kontrolliert wird. Darüber hinaus kann die Praxis das Logo der Zertifizie- rungsstelle im Rahmen der Ge- schäftskorrespondenz, auf der Homepage oder der Fanpage auf Facebook verwenden. Die wieder- kehrenden Inspektionen beugen außerdem einem Effekt vor, gegen den auch Zahnarztpraxen nicht ge- feit sind: Betriebsblindheit. Denn die relevanten Inhalte und Vorteile eines QM-Systems bleiben stets in Erinnerung, weil Praxisleitung und Mitarbeiter diese in den tägli- chen Abläufen weiterentwickeln – nicht zuletzt im Hinblick auf das nächste Überwachungsaudit. Die wichtigsten Änderungen Die ISO 9001:2015 ist so flexibel ausgelegt, dass sie für alle mögli- chen Organisationsformen und un- abhängig von Branche oder Sektor anwendbar ist. Dabei bringt die Re- vision neue und konkretisierte Anforderungen mit, die Pra- xisbetreiber beachten müs- sen. „Die Dienstleistung am Patienten und dessen Zu- friedenheit rücken noch weiter in den Vorder- grund“, so Katja Frings, Außendienstleiterin der OPTI Zahnarztberatung GmbH und Spezialistin für Qualitätsma- nagement. „Des Weiteren beinhaltet die Revision eine stärkere Verpflich- tung der Geschäftsleitung. Ein QM-Beauftragter ist nicht mehr zwingend vorgeschrieben“, erklärt sie. Diese Verteilung auf der Füh- rungsebene hat zum Ziel, Leis- tungsfähigkeit und Wirksamkeit des QM-Systems zu verbessern, indem möglichst viele Mitarbeiter dazu angehalten werden, daran mitzuwirken. „Als Berater empfeh- len wir dennoch, das Wissen eines bereits erfahrenen QM-Beauftrag- ten weiter zu nutzen, auch wenn of- fiziell der Praxisbetreiber in der Pflicht steht“, so Frings. Während der Qualitätsbeauftragte eine Stabs- stelle innehatte und der Praxislei- tung beratend zur Seite stand, haben die gemäß der ISO 9001:2015 Verantwortlichen echte Entschei- dungskompetenz. Der Hintergrund dieser Änderung hängt mit dem bereits in der vorletzten Revision geforderten prozessoptimierten An- satz zusammen. Alle Prozesse sol- len noch stärker auf Ergebnisorien- tiertheit ausgerichtet werden. Risikomanagement als Teil der Revision Als komplett neues Element fin- det das Risikomanagement Eingang in die aktualisierte QM-Norm. „Im Gegensatz zum bisherigen Fehlermanagement sollen Risiken und Chancen einer Vorgehensweise schon im Vorfeld in Form eines Risikomanagements ermittelt wer- den. Dabei ist es wichtig, deren Wirksamkeit zu kontrollieren“, er- läutert die QM-Expertin. „Streng genommen wird dieses Risikoma- nagement ohnehin bereits gesetz- lich gefordert. Am 8. April 2014 hat der gemeinsame Bundesausschuss die QM-Richtlinie entsprechend geändert“, fügt sie hinzu. Den Praxen stehen zur Unter- stützung Anleitungen der Berufs- genossenschaften zur Verfügung, die Gefährdungsbeurteilungen ent- halten. Häufig übernimmt diese Aufgabe auch ein externer Sicher- heitsbeauftragter, der eine tech- nisch orientierte Ausbildung haben muss. Generell legen die Verant- wortlichen Arbeitsbereiche und Aufgabenverteilung fest, woraufhin diverse Schritte erfolgen: Gefähr- dungspotenziale werden ermittelt und beurteilt, die festgesetzten Maßnahmen nach der Durchfüh- rung wiederum auf ihre Wirksam- keit überprüft. Ebenso wichtig ist die lückenlose Dokumentation die- ser Handlungen. Auch auf diesem Gebiet hat die Digitalisierung Ein- zug in die Praxen gehalten. Ein pa- piernes Handbuch wird nicht mehr gefordert, sofern eine EDV-ba- sierte Alternative diesen Zweck er- füllt. Staatliche Förderung als Anreiz Der Staat, beziehungsweise der Europäische Sozial Fond (ESF), unterstützt die Einführung eines zertifizierungsfähigen QM-Systems mit einem Zuschuss bis zu 50 Pro- zent in den alten und bis zu 80 Pro- zent in den neuen Bundesländern. So können Zahnarztpraxen bei- spielsweise externes Know-how von Beratern in Anspruch nehmen, die teilweise eine Betreuung vor Ort anbieten. Praxen, die schon zertifi- ziert sind, bleibt eine Übergangs- frist von drei Jahren, um ihr QM-System gemäß der neuen Norm umzustellen. DT Infos zum Autor Kontakt Thies Harbeck OPTI Zahnarztberatung GmbH Gartenstraße 8 24351 Damp, Deutschland Tel.: +49 4352 956795 harbeck@opti-zahnarztberatung.de www.opti-zahnarztberatung.de ETTLINGEN – Die Arbeitsge- meinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde (AG Keramik) lädt die Bewerber um den „For- schungspreis Vollkeramik“ 2016 ein, ihre Arbeiten bis zum 29. Feb- ruar 2016 bei der Geschäftsstelle einzureichen (Poststempel). Der Forschungspreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Der Forschungspreis Vollkera- mik soll Zahnärzte sowie Wissen- schaftler und besonders interdis- ziplinäre Arbeitsgruppen moti- vieren, Arbeiten zum Werkstoff Keramik und zu vollkeramischen Restaurationen einzureichen. Im Rahmen des Themas werden kli- nische Untersuchungen angenom- men, die auch die zahntechnische Ausführung im Labor umfassen. Deshalb können auch die aus- führenden Zahntechniker als Mit- glieder von Arbeitsgruppen teil- nehmen. Materialtechnische Unter- suchungen mit Vollkeramiken sind ebenfalls im Fokus der Ausschrei- bung. Ferner werden klinische Ar- beiten geschätzt, die sich mit der computergestützten Fertigung (CAD/CAM) und Eingliederung von vollkeramischen Kronen, Brü- cken und Implantat-Suprakons- truktionen befassen. Einreichung Die Arbeiten sind anonym in einem Umschlag – mit einem Kenn- wort versehen – einzureichen; sie dürfen auf keine Weise den Autor er- kennen lassen. Der Arbeit soll ein verschlossener Umschlag beigefügt sein, der mit dem Kennwort be- schriftet ist. Darin soll die Adresse des Autors oder der Arbeitsgruppe genannt sein. Eine schriftliche Er- klärung soll beigefügt sein, die be- stätigt, dass der Bewerber die Bedin- gungen des Forschungspreises der AG Keramik anerkennt. Die Arbeit ist in vier Exemplaren in deutscher Sprache in publikati- onsreifer Form abzugeben. Der Um- fang sollte 20 Seiten DIN A4 ein- schließlich Abbildungen nicht übersteigen.DiegleichzeitigeEinrei- chung für ein anderes Ausschrei- bungsverfahrenistnichtgestattet.Es werden Arbeiten, die auf Dissertati- onen und Habilitationen beruhen, anerkannt – wobei zur anderweiti- gen Veröffentlichung vorgesehene Arbeiten von der AG Keramik nur angenommen werden, wenn sie erst nach dem Einreichungsschluss an Dritte zur nochmaligen wissen- schaftlichen Publikation eingereicht werden. Bewertung Die Arbeiten werden vom unab- hängigen, wissenschaftlichen Beirat der AG Keramik bewertet. Die Initi- atoren der Ausschreibung begrüßen insbesondere die Bewerbung von Nachwuchswissenschaftlern. Der „Forschungspreis Vollkera- mik“ wird auf dem 16. Keramik- Symposium im Rahmen des Kon- gresses der DGI im November 2016 in Hamburg verliehen. Sofern die mit dem Forschungspreis Vollkera- mik ausgezeichneten Arbeiten zum Zeitpunkt der Preisverleihung noch nicht veröffentlicht sind, wird deren Publikation von der AG Keramik unterstützt. Kontakt: Geschäfts- stelle der Arbeitsgemeinschaft Kera- mik, Postfach 10 01 17, 76255 Ettlin- gen. Weitere Informationen erhalten Sie per Telefon +49 721 94529-29, Fax +49 721 94529-30, per E-Mail: info@ag-keramik.de oder auf www. ag-keramik.de. DT Quelle: Manfred Kern, AG Keramik © Waldemarus Tel.: +494352956795 mik, Postfach 100117, 76255 Ettlin- Sie per Telefon +4972194529-29, Fax +4972194529-30, per E-Mail:

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