Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Dental Tribune Swiss Edition No. 1, 2017

12 DENTAL TRIBUNE · Swiss Edition · Nr. 1/2017 Science Symptome treten jedoch keines­ falls immer auf. Patienten können trotz ausgedehnter Osteonekrosen subjektiv und klinisch völlig symp­ tomfrei sein. Das – wie oben bereits erwähnt – die Behandlung der MRONJ in jedem(!) Stadium an­ spruchsvoll ist, zeigt sich bereits in ihrer Definition, welche eine fachärztliche Betreuung fordert: Be­ stehen muss nämlich die Trias aus a) freiliegendem/sondierbarem Kie­ ferknochen, der nicht innerhalb von acht Wochen nach fachärztlicher Be­ handlung abheilt; b) antiresorptiver Medikation in der Anamnese und c) Anamnese ohne Strahlentherapie der Kopf-Hals-Region.4,29 Von dieser Basis ausgehend, teilt man die Problematik in verschiedene Stadien ein. Die Einteilung variiert je nach Richtlinie in einigen Details, ist im Grossen und Ganzen aber inter­ national anerkannt und auch einheit­ lich. Tabelle 5 gibt eine Zusammen­ schau zur schnellen Orientierung bzgl. Stadium, Klinik und eventueller Therapieoptionen. Ge­ mäss Literatur zeigt die konservative Therapie oder das rein oberfläch­ liche Abtragen von nekrotischen Knochenanteilen ohne anschliessenden plastischen Ver­ schluss nur Heilungsraten von knapp 25 resp. sogar unter 20 Prozent. Dies ist auch logisch. Ist doch wie oben ausgeführt eine achtwöchige erfolg­ lose konservative Behandlung durch einen Facharzt schon Bestandteil der MRONJ-definierenden Trias. Dahin­ gegen führt die operative Therapie in etwa 90 Prozent der Fälle zum auch langfristigen Erfolg.1 Zusammenfassung Grundsätzlich zeigt sich im Zu­ sammenhang mit antiresorptiven Medikamenten erneut, wie wichtig es ist, eine vollständige Liste aller vom Patienten eingenommenen Medika­ mente zu erhalten und diese auch zu besprechen. Bei mehreren involvier­ ten Behandlern und älteren, multi­ morbiden Patienten kann dieses Un­ terfangenalleineaberdurchausschon zu einer Herausforderung werden. Unbedingt sollte jeder Patient auch ganz konkret nach einer Osteoporose, Tumor-/Krebserkran­ kungen, knochenstärkenden Medi­ kamenten und Bestrahlungen ge­ fragt werden. Auch wenn die operative Therapie von MRONJ-­ Läsionen zunehmend gute Erfolge zeigt und somit Bedeutung ge­ winnt,4, 30, 31 liegt das Hauptaugen­ merk dennoch auf der Prävention. Richtlinien für die Behandlung von Patienten unter antiresorptiver Therapie existieren und sollten im­ mer dann exakt befolgt werden, wenn Massnahmen erforderlich werden, welche den Knochen (auch nur geringfügig) betreffen. Häufige Beispiele im allgemeinzahnärzt­ lichen Alltag sind Extraktionen und Implantationen, aber genauso auch  Wurzelkanalbehandlungen oder Wurzelspitzenresektionen so­ wie eine subgingivale Parodontitis­ therapie.4 Schliesslich muss patienten­ individuell entschieden werden, was für den Einzelnen letztlich sinnvoll und erforderlich ist. Die frühzeitige und offene Zusammenarbeit zwischen allen Be­ teiligten, Hausarzt, Onko­ logen und Zahnarzt bei allen Pa­ tienten unter antiresorptiver Therapie erweist sich dabei als essen­ ziell. Die größte Schwierigkeit stellt hierbei aktuell und in mittlerer Zukunft höchst­ wahrscheinlich wohl die Entschei­ dungsfindung zwischen schleim­ hautgetragenem Zahnersatz und dem Einsatz von Implantaten dar. DT Kontakt Priv.-Doz. Dr. Dr. Heinz-Theo Lübbers Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Archstr. 12 8400 Winterthur, Schweiz theo@luebbers.ch Tel.: +41 52 203 52 22 Infos zum Autor Stadium Symptome Behandlungsstrategie „at risk“ Keine n.a. 0 Klinische oder radiologische Symptome ohne freiliegenden/ sondierbaren Knochen (geht zu etwa 50 % später in höheres Stadium über!) Schmerztherapie Antibiotikatherapie 1 freiliegender/sondierbarer Knochen* Antibakterielle Mundspülungen Vierteljährliche klinische Kontrollen 2 freiliegender/sondierbarer Knochen* mit • lokalen/regionalen Entzün- dungszeichen (Schmerzen, Schwellung, ...) Antibakterielle Mundspülungen Schmerztherapie Antibiotikatherapie Debridement 3 Stadium 2 mit mind. einem weiteren Kriterium: · pathologische Fraktur · Fistel nach extraoral, antral oder nasal · bis Unterkieferrand resp. Kieferhöhlenboden reichende Osteolyse Antibakterielle Mundspülungen Schmerztherapie Antibiotikatherapie Debridement oder Resektion * unter adäquater fachärztlicher Therapie länger als 8 Wochen bestehend, Anamnese enthält antiresorptive Therapie, aber keine Bestrahlung in der Kopf-Hals-Region Mobile Knochensequester werden in jedem Stadium entfernt. Zähne im osteonekro- tisch freiliegenden Knochen können jederzeit entfernt werden. Tabelle5: Stadieneinteilung der Medikamenten-assoziierten Osteonekrose des Kiefers. 1, 4, 6 Abb. 4: Freiliegender Knochen nach „banaler Zahnentfernung“ unter XGEVA®. – Abb. 5: Operative Revision in Intubationsnarkose zum plastischen Verschluss. Kieferhöhle nach Abtragen des nekrotischen Knochens punktu­ ell eröffnet. – Abb. 6: Im Rahmen einer operativen Revision entfernter Sequester bei Bisphosphonat-Osteonekrose. – Abb. 7: Osteo­ nekrose mit Sequesterbildung im Unterkieferseitenzahnbereich beidseits. 4 5 6 7 OEMUS MEDIA AG Faxantwort an +49 341 48474-290  Bitte senden Sie mir das Programm zu den 3. GIORNATE ROMANE zu. Titel, Name, Vorname E-Mail-Adresse (Für die digitale Zusendung des Programms.) Praxisstempel/Laborstempel DTCH 1/17 3. GIORNATE ROMANE 19./20. Mai 2017 Rom/Italien – Sapienza Università di Roma Kongresssprache: Deutsch ONLINE-ANMELDUNG/ KONGRESSPROGRAMM www.giornate-romane.info F O R T BILDUNGSPU N K T E 12 3.Giornate Romane Implantologie ohne Grenzen 19./20. Mai 2017 in Rom | Sapienza Universität Rom Thema: Implantologie ohne Grenzen Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Mauro Marincola/Rom Prof. Dr. Andrea Cicconetti/Rom Prof. Antonella Polimeni/Rom Prof. Susanna Annibali/Rom Veranstalter: OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 | 04229 Leipzig | Deutschland Tel.: +49 341 48474-308 | Fax: +49 341 48474-290 event@oemus-media.de | www.oemus.com Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Deutschland · Tel.: +49 341 48474-308 · event@oemus-media.de ANZEIGE DTCH0117_10-12_Science.indd 12 26.01.17 14:28 Tel.: +41522035222 4567 Faxantwort an +4934148474-290 Tel.: +4934148474-308 | Fax: +4934148474-290 Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Deutschland · Tel.: +4934148474-308 · event@oemus-media.de DTCH0117_10-12_Science.indd 1226.01.1714:28

Seitenübersicht