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Dental Tribune Swiss Edition No. 1, 2017

DENTAL TRIBUNE · Swiss Edition · Nr. 1/2017 tienten innerhalb vier Jahren um den Faktor 10.4 Prospektive Studien zeigen ins­ gesamt die eher niedrigeren Wahr­ scheinlichkeiten. Möglicherweise ist dies auf die optimalere, d. h. konse­ quent richtliniengetreue Behand­ lung der Patienten im Studiensetting zurückzuführen. Für Behandlungen gelten nämlich einige wesentliche Grundsätze1 , welche das Risiko von MRONJ minimieren sollen: • Falls medizinisch vertretbar, die Gabe von antiresorptiven Medika­ menten etwa drei Monate vor dem Eingriff sistieren und bis zur voll­ ständigenWundheilung sistiert las­ sen. • „Atraumatische OP“: minimale Deperiostierung,  konsequente Glättung scharfer Knochenkanten. • Immer  primärer  (plastischer) und unbedingt spannungsfreier Wundverschluss. • Antibiotische Therapie ab dem Tag vor der Operation bis zum Abschluss der primären Wundhei­ lung. So oder so zeigen aber die obigen Wahrscheinlichkeitsangaben, dass auch unter Einhaltung aller Empfeh­ lungen ein relevantes Risiko für Osteonekrosen infolge von ver­ meintlich „simplen“ Zahnentfer­ nungen besteht. Risikokennziffern für andere oralchirurgische Eingriffe (namentlich Implantationen, Wur­ zelspitzenresektionen und Parodon­ talbehandlungen) sind nicht be­ kannt.Experten schätzen die Risiken dort vergleichbar denen bei Zahn­ entfernungen ein.6 Die obigen Grundsätze für die Behandlung von Patienten unter antiresorptiver Therapie sollten schliesslich also immer dann exakt befolgt werden, wenn Massnahmen erforderlich werden, welche den Knochen (auch nur geringfügig) be­ treffen. Häufigste Beispiele im all­ gemeinzahnärztlichen Alltag sind: Extraktionen (auch von schon gelo­ ckerten Zähnen), Implantationen (siehe unten), Wurzelkanalbehand­ lungen, Wurzelspitzenresektionen und eine (auch konservative) sub­ gingivale Parodontitistherapie. Sonderfall Implantologie Am schwierigsten ist sicher die Entscheidungsfindung für oder ge­ gen einen oralchirurgischen Eingriff im Bereich der Implantologie. Dies natürlich, da es sich hier in der Regel um elektive Eingriffe handelt, die im Gegensatz zu fast allen anderen zahnärztlichen Behandlungen am Knochen eben nicht der Beseitigung eines schon vorbestehenden Infekt­ herdes dienen. Der erste Gedanke ist daher in der Regel eine Ablehnung von Implantationen bei Patienten unter antiresorptiver Therapie. Nichtsdestotrotz muss die jewei­ lige Situation aber wesentlich diffe­ renzierter betrachtet werden. Insbe­ sondere ist ja auch ein schleimhaut­ getragener Zahnersatz ein schon lange nachgewiesener Risikofaktor für das Entstehen einer MRONJ.1,21 Jede Druckstelle kann eine Osteone­ krose induzieren.Leider gibt es nicht viel wissenschaftliche Literatur zum Thema.26, 27 Abgesehen werden sollte von Im­ plantationen bei Patienten mit beste­ henden oder stattgehabten Osteone­ krosen. Ebenso sollten komplexere Eingriffe am Knochen (ein- oder zweizeitige Aufbauten, Sinuslift etc.) vermieden werden. Die Erfolgsaus­ sichten sind hier deutlich reduziert. Insbesondere in der niedrigen aber wohl auch in der mittleren Risi­ kogruppe sind jedoch Zahnimplan­ tate bei fehlender prothetischer Al­ ternative(!) nicht grundsätzlich kon­ traindiziert. Selbstverständlich muss eine ausführliche und dokumen­ tierte Aufklärung erfolgen28 und es stellt sich auch die Frage, ob solche Patienten nicht grundsätzlich zum Spezialisten überwiesen werden soll­ ten. Dies alleine schon aus forensi­ schen Gründen und um Reputati­ onsrisiken für den Fall eines Misser­ folges zu vermeiden. Wenn die Osteonekrose aufgetreten ist Trotz aller prophylaktischer Mass­ nahmen und sorgfältigster, richt­ linienkonformer Behandlung können bei Patienten unter antiresorptiver Therapie Osteonekrosen auftreten. Zumindest Stand heute müssen diese als „unvermeidlicher“ Nebeneffekt der Hauptbehandlung in Kauf ge­ nommen werden. Typische klinische Hinweise auf eine Osteonekreose können sein:1 • Foetor ex ore • Zahnlockerung • Kieferkammfisteln • Schwellung (Ödem, Weichgewe­ beinduration, Fluktuation) und Exsudation • Schmerz • spontane Sensibilitätsstörung in der Unterlippe (Vincent-Symp­ tom). • Entfernung von nicht erhaltungs- würdigen Zähnen und Implantaten. • Sanierung von Schlupfwinkelinfek­ tionen: · Entfernung von teilretinierten Zäh- nen mit chronischer Perikoronitis. · Entfernung von Zysten, Fremdkör- pern und anderen chronischen In- fektionsherden. · Wurzelkanalbehandlung avitaler nicht wurzelbehandelter Zähne. · Wurzelspitzenresektionen bei kli- nisch symptomatischer apikaler Parodontitis. · Beginn einer systematischen Paro- dontaltherapie an erhaltungswür- digen parodontal erkrankten Zäh- nen (kann unter antiresorptiver Therapie fortgesetzt werden) · Beginn einer systematischen Peri- implantitistherapie an erhaltungs- würdigen Implantaten (kann unter antiresorptiver Therapie fortge- setzt werden). • Die Sanierung bestehender und die Vermeidung zukünftiger Keimein- trittspforten: · Behandlung bestehender Druck- stellen (Anpassung/Neuanferti- gung des Zahnersatzes). · Minderung des Druckstellenrisikos durch: · Optimierung der Prothesenbasis. · Glätten scharfer Knochenkanten, Exostosen und Tori bei relevantem Risiko zur zukünftigen Mukosaper- foration. • Motivation und Instruktion zu über- durchschnittlicher Mundhygiene. • Risikoadaptierte Eingliederung des Patienten in ein Recall-Programm. Tabelle 4: Zahnärztliche Behandlungen, welche im Rahmen der Herdabklärung aufgegleist und vor Beginn einer antire­ sorptiven Therapie beendet sein sollten.1 STÄRKT DIE NATÜRLICHEN ABWEHRKRÄFTE DES MUNDES. Zendium ist eine Fluorid-Zahnpasta, die körpereigene Proteine und Enzyme verwendet. Bei jedem Putzen verstärkt zendium die natür- lichen Abwehrkräfte des Mundes und trägt so zur Stärkung einer gesunden Mundflora bei. Um mehr über die andere Art des Zahnschutzes herauszufinden, besuchen Sie bitte www.zendium.com Halle 11.3 Stand G 040 ANZEIGE DTCH0117_10-12_Science.indd 11 26.01.17 14:28 DTCH0117_10-12_Science.indd 1126.01.1714:28

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