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laser - international magazine of laser dentistry No. 4, 2016

 25. INTERNATIONALE JAHRESTAGUNG DER DGL  LASER START UP 2016 44 laser 4 2016 Wundheilung nach Inzision oraler Schleimhaut mit einem 445nm Diodenlaser Dr. Dr. Paul Günther Baptist Heymann, Dr. Dr. Thomas Ziebart, Dr. Anne Attrodt, Dr. Dr. Christine Moll, Dr. Dr. Frank-Hendric Kretschmer, Dr. Johannes-Simon Wenzler, Prof. Dr. Dr. Andreas Neff, Prof. Dr. Andreas Braun, Marburg, Germany Welchen zusätzlichen Wert hat das neue Scanhandstück des Fotona LightWalker Er:YAG Lasers in der Implantatchirurgie? Dr. Ingmar Ingenegeren, M.Sc. M.Sc., Bottrop, Germany Im Rahmen der Studie sollte die Schneideffizienz und die Wund- heilung nach Inzision mit einem neuartigen dentalen Halbleiterlaser (Wellenlänge 445nm) untersucht werden. Im Fokus stand die Be- urteilung von Behandlungszeit als auch das Heilungsverhalten nach Laserinzision im Vergleich mit dem Skalpell. Im Rahmen der Studie wurden zwei vergleichbare operative Ein- griffe bei 15 Patienten im Mundraum durchgeführt. Studienarm I beschreibt die Inzision der Mundschleimhaut mit einem Skalpell ver- sus Studienarm II: Inzision der Mundschleimhaut mit einem 445nm Halbleiterlaser (445nm, cw, 2 W). Im Rahmen der Nachuntersuchung wurden die Parameter „verbliebene Wundfläche“ (VWF), Gewebe- Kolorimetrie (GK), Behandlungsdauer und Patientenempfindung erfasst. Die Wundfläche wurde anhand standardisierter Fotogra- fien (Helligkeit, Abstand und Winkel) zu den Zeitpunkten direkt nach dem Eingriff sowie eine Woche, zwei Wochen, einen Monat und zwei Monate nach dem Eingriff festgehalten. Es zeigte sich eine signifikant erhöhte Behandlungsdauer bei Laser- inzision im Vergleich zur Inzision mit dem Skalpell. Postoperativ wurde eine Reduktion des Schmerzempfindens bei Laserinzision im Vergleich zur Skalpellinzision beobachtet. Bei Begutachtung der klinischen Situation nach Laserinzision wurde eine Verminderung von postoperativen Komplikationen wie Infekten und Dehiszenzen beobachtet. Die im Rahmen der Studie gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass eine Inzision oraler Schleimhaut mit einem dentalen Halbleiterlaser der Wellenlänge 445nm im Vergleich zu einer Skalpellinzision länger dauert, allerdings postoperativ zu geringeren Schmerzen und weni- ger Infekten sowie Dehiszenzen führt. Ziel der Arbeit: Die Evaluation der Anwendungsmöglichkeit des Er:YAG-Scanhandstücks zur Erlangung einer präziseren Knochenka- vität zur Implantatinsertion. Material und Methode: Der Fotona LightWalker AT mit Er:YAG und Nd:YAG (2.940nm und 1.064nm) mit dem neuen Scanhandstück (nach der Universität Aachen erste Installation in einer Praxis in Deutschland) wurde erprobt an Eiern, Knochen, Fleisch und in vivo bei der Implantatbettpräparation bei mehreren Patienten, um den erhofften Vorteil des Scanners zu testen. Es wurde in allen Berei- chen mit unterschiedlichen Parametern gearbeitet, um eine optimale Einstellung herauszufinden. Pulslänge von MM (max mode) zu SSP (super short pulse) und Leistung von 0 bis 1.500 mJ. Des Weiteren wurde zur Implantatbettpräparation das tiplose Er:YAG-Handstück und das Er:YAG-Handstück mit Tips angewandt, um einen Modus zur Verbesserung der Präzision der Knochenkavität zu finden. Ergebnisse: Auf der Eierschale produzierte der Scanner korrekte quadratische oder runde Stellen, wie im Prospekt gezeigt. Auf kom- paktem kortikalem Knochen (D1, D2) wurden runde Krater erzielt, mit voreingestellter Tiefe von 1–2mm und im spongiösen Knochen (D3, D4) waren de Kavitäten weniger definiert, verursacht durch die offene trabekuläre Struktur. Nur mit dem MM konnten tiefere Krater erreicht werden. Sie waren konisch und bis 10mm tief und somit geeignet für Kompressionsimplantate. Auf Fleisch fand lediglich eine oberflächliche Karbonisation statt. Diskussion: Für eine transgingivale Knochenpräparation ist der Scanner nicht geeignet: Es wird lediglich eine oberflächliche Weich- gewebeschicht abladiert, was aber geeignet ist für eine Deepithe- lisation oder Karbonisation. In eine aufgeklappte Wundsituation ist Geschicklichkeit vonnöten, um das relativ große Scanhandstück zu manipulieren, sodass jeder Scanzyklus den vorherigen exakt über- lappt, um eben die gewünschte Kavitätsform zu erreichen. Die er- reichte Tiefe ist begrenzt und das Vorgehen wird eindeutig durch Blut und Patientenbewegungen beeinträchtigt. Durch das umständliche Hantieren in vivo ist es nicht möglich, gleiche, oder annährend ähn- liche Resultate wie bei einer Labortestaufstellung zu erhalten. Der konische Krater, geeignet für ein Kompressionsimplantat, hat keine exakten vorhersagbaren Abmessungen. Durch die unsichere Rich- tungsbestimmung und die erschwerte präzise Aufsetzung ist der MM in vivo (noch) nicht anwendbar. Obwohl für Schmelz- und Dentin- präparation, KFO und Schnarchtherapie das Scanhandstück seine Berechtigung hat, lässt sich kein zusätzlicher Wert für die Implantat- bettchirurgie erkennen. 42016

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