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Dental Tribune German Edition No.1, 2017

DENTAL TRIBUNE ·German Edition · Nr. 1/2017 7 WASHINGTON, D.C. – Migräne kann die Lebensqualität erheblich beeinflussen. Um ein besseres Ver- ständnis für die Ursachen zu erlan- gen, haben Forscher an der Univer- sity of California nach möglichen Auslösern gesucht. Dabei konnten bei Schmerzpatienten vermehrt Nitrat aufspaltende Bakterien im Mund gefunden werden. Veröffent- licht wurden diese Ergebnisse jetzt in einem Journal der American So- ciety for Microbiology. Für die Studie wurden über 170 Oralproben von sowohl gesun- den Menschen als auch unter Mi- gräne leidenden Patienten entnom- men. Dabei stellten die Wissen- schaftler fest, dass die Teilnehmer mit Migräne erhöhte Werte solcher Bakterien im Mund aufwiesen, die Nitrate zu Stickoxiden im Blut um- wandeln, welche wiederum zu Kopf- schmerzen führen. Bisher wurde angenommen, dass die Symptome hauptsächlich von nitratreicher Nahrung, wie industriell verarbeite- tes Fleisch, Schokolade oder Wein, ausgelöst werden. Ob die Bakterien tatsächlich ein Auslöser oder mög- licherweise nur eine Folgeerschei- nung der Kopfschmerzen sind, muss allerdings noch genauer un- tersucht werden. Im nächsten Schritt wollen die Forscher analy- sieren, ob es einen Zusammenhang zwischen diesen Nitrat aufspalten- den Bakterien und den verschiede- nen Formen von Kopfschmerzen gibt. DT Quelle: ZWP online Science sucht unverbrauchten, talentierten und sehr motivierten Zahnarzt für die weitere Entwicklung des Ordina­ tionsbetriebes. Betriebswirtschaft­ liche Kompetenz vorteilhaft. Derzeit: Anzahl Patienten: 20.000 Anzahl Mitarbeiter: 19 Öffnungszeiten: 7–22 Uhr Standort: A­4400 Steyr/Oberösterreich Wir erwarten: Keine Dampfplauderer Kontakt: kanduth@gmail.com PRIVATPRAXIS ANZEIGE Parodontitisgene identifiziert US-Wissenschaftler spüren gewebezerstörende Gene auf. NEW YORK CITY – Dass eine un- gesunde Ernährung, mangelnde Mundhygiene, Rauchen oder Dia- betes eine Parodontitis begünsti- gen, ist bereits seit Längerem be- kannt. So auch, dass die Veranla- gung, eine Parodontitis zu entwi- ckeln, erblich ist. Forscher des Columbia University Medical Cen- ter haben jetzt jedoch in einer Stu- die herausgefunden, welche Gene genau für eine spätere Entstehung der Parodontitis ursächlich sind, auch wenn keine Risikofaktoren vorliegen. Die Studie wurde kürzlich im Journal of Dental Research veröf- fentlicht. Darin konnten die For- scher 41 Master-Kontrollgene iden- tifizieren, die für das Entstehen einer Parodontitis wahrscheinlich verantwortlich sind, auch wenn keine Risikofaktoren bestehen. Mit ihren Ergebnissen haben die Wis- senschaftler einen wichtigen Bei- trag zur Prophylaxe von Parodonti- tis geleistet. Verfahrensweise Um die betreffenden Gene zu identifizieren, wurde die RNA aus gesundem und krankem Zahn- fleisch von 120 Parodontitispatien- ten untersucht. Mithilfe eines Al- gorithmus wurde die Wechselwir- kung zwischen den einzelnen Genen betrachtet sowie mit einem weiteren Algorithmus Gene aufge- spürt, die gesundes Gewebe zerstö- ren und somit den Krankheits- prozess begünstigen. Viele der gefundenen Gene sind in Immun- und Entzündungs- prozesse involviert, wie klinische und labortechnische Beobachtun- gen bestätigt haben. Mithilfe der identifizierten Master-Kontroll- gene können die Forscher jetzt Verbindungen testen, die die Wir- kung der Gene unterbrechen und so Parodontitis an ihrer Quelle stoppen. DT Quelle: ZWP online Orale Migräneauslöser Forscher stellen erhöhten Bakterienwert im Mund von Migränepatienten fest. © angellodeco/Shutterstock.com Einfluss von Medikamenten auf Verweildauer von Implantaten Kanadische Forscher untersuchten Betablocker und Protonenpumpenhemmer. MONTRÉAL – Ob Zahnimplan- tate dauerhaft im Kiefer verbleiben können, ist von verschiedenen Fak- toren abhängig. Auch Medika- mente, die regelmäßig eingenom- men werden, haben Einfluss auf die Verweildauer von Implantaten. Wissenschaftler rund um den Ka- nadier Dr. Faleh Tamimi haben in ihren Studien nun speziell den Einfluss von Betablo- ckern und Protonenpum- penhemmern untersucht. Der Erfolg von Zahn- implantaten ist haupt- sächlich davon abhängig, wie gut sich der Kieferkno- chen und die Oberfläche des Implantats miteinan- der verbinden. Einige Me- dikamente beeinflussen dabei auch den Knochen- metabolismus, wie die Hei- lung von Knochenzellen, Re- produktion oder das Absterben – und tragen damit entscheidend zum Erfolg von Implantaten bei. Dass Betablocker sich positiv auf die Knochenbildung auswir- ken, ist bereits bekannt. In der Studie wurde jetzt vor allem die Wirkung des Hypertonie-Medi- kaments auf die Erfolgsaussichten von Zahnimplantaten inspiziert. 728 Patienten mit 1.499 Implan- taten nahmen an der Untersuchung teil, wobei 142 Patienten (327 Im- plantate) Betablocker einnahmen und 586 (1.172 Implantate) nicht. Zur Anwendung kam ein statisti- sches Verfahren, das den Zu- sammenhang der blutdrucksenkenden Medika- mente und einen Implantatverlust auf sich anpassende Störfaktoren überprüfte. Das Ergebnis: Nur bei 0,6 Prozent der Patienten, die Beta- blocker einnahmen, gingen Im- plantate verloren, während 4,1 Pro- zent der Implantatbehandlungen bei Patienten ohne Betablocker er- folglos waren. Die andere Studie rund um Dr. Tamimi untersuchte die Effek- te von Protonenpumpenhemmern auf die Osseointegration von Zahn- implantaten. Auch hier war bereits bekannt, dass sich die Medika- mente, die vor allem bei Sodbren- nen verschrieben werden, negativ auf den Knochenmetabolismus auswirken. Untersucht wurden 1.773 Patienten mit 799 Implanta- ten im Zeitraum von 2007 bis 2015, wobei 58 Patienten (133 Implan- tate) Protonenpumpenhemmer ein- nahmen und 741 Patienten (1.640 Implantate) nicht. Dabei kam die gleiche statistische Analyseme- thode zur Anwendung. Die Studie ergab, dass Patienten, die Medika- mente gegen Sodbrennen einneh- men, ein 6,8 Prozent höheres Risiko hatten, Implantate zu verlieren, als Patienten, die die Medikamente nicht nahmen. Hier lag das Verlust- risiko nur bei 3,2 Prozent. Beide Studien machen deutlich, dass bei Zahnimplantaten die Er- folgsaussichten auch in Abhängig- keit von einzunehmenden Medika- menten betrachtet werden müssen, wobei diese nicht nur negative Aus- wirkungen auf die Osseointegra- tion haben, sondern auch der Be- handlung zuträglich sein können. DT Quelle: ZWP online mente, die regelmäßig eingenom- men werden, haben Einfluss auf die Verweildauer von Implantaten. Wissenschaftler rund um den Ka- nadier Dr. Faleh Tamimi haben in ihren Studien nun speziell den Einfluss von Betablo- ckern und Protonenpum- penhemmern untersucht. Der Erfolg von Zahn- implantaten ist haupt- sächlich davon abhängig, wie gut sich der Kieferkno- chen und die Oberfläche des Implantats miteinan- der verbinden. Einige Me- dikamente beeinflussen dabei auch den Knochen- metabolismus, wie die Hei- lung von Knochenzellen, Re- produktion oder das Absterben – Zur Anwendung kam ein statisti- sches Verfahren, das den Zu- sammenhang der blutdrucksenkenden Medika- mente und einen Implantatverlust mente, die vor allem bei Sodbren- nen verschrieben werden, negativ auf den Knochenmetabolismus auswirken. Untersucht wurden 1.773 Patienten mit 799 Implanta- ten im Zeitraum von 2007 bis 2015, wobei 58 Patienten (133 Implan- tate) Protonenpumpenhemmer ein- nahmen und 741 Patienten (1.640 Implantate) nicht. Dabei kam die gleiche statistische Analyseme- thode zur Anwendung. Die Studie ergab, dass Patienten, die Medika- mente gegen Sodbrennen einneh- men, ein 6,8 Prozent höheres Risiko hatten, Implantate zu verlieren, als Patienten, die die Medikamente nicht nahmen. Hier lag das Verlust- risiko nur bei 3,2 Prozent. Beide Studien machen deutlich, dass bei Zahnimplantaten die Er- © Alex Mit/Shutterstock.com Alzheimer-Medikament verschließt Karieslöcher Wissenschaftler entdecken dentinbildende Eigenschaften von Tideglusib. LONDON – Bei fast jedem Men- schen entwickelt sich im Laufe des Lebens mindestens ein Loch im Zahn. Wer es einmal so weit hat kommen lassen, dem kann nur noch mit künstlichen Füllungen geholfen werden. Forscher haben jetzt aller- dings herausgefunden, dass sich ein bestimmtes Medikament positiv auf dieBildungvonDentinimZahnaus- wirkt. Tideglusib heißt das Präparat, welches bereits als potenzielles Mittel gegen Demenz an Patienten klinisch getestet wurde. Ein Team von Wis- senschaftlern des Kings College Lon- don untersuchte Tideglusib im Zu- sammenhang mit Zahnregenerie- rung und konnte erstaunliche Ergeb- nisse erzielen, die nun in einer Ausgabe des Scientific Reports publi- ziert wurden. In einer Versuchsreihe mit Mäusen wurden biologisch ab- baubare Schwämme im besagten Mittel getränkt und in die Zahnlö- cher eingesetzt. Anschließend wurde das Loch mit einer schützenden Schicht überdeckt. Nach sechs Wo- chen hatte sich der Schwamm kom- plett aufgelöst und das 0,13mm große Loch vollständig mit Dentin gefüllt. Vorangegangene Studien haben bereits gezeigt, dass das Medi- kament die Stammzellen anregt und so die Bildung von Dentin beschleu- nigt wird. Ob dieses Verfahren auch zur Regeneration größerer Löcher dient, wollen die Wissenschaftler nun untersuchen. DT Quelle: ZWP online DENTAL TRIBUNE ·German Edition · Nr. 1/20177

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