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Dental Tribune Austrian Edition No. 6, 2017

2 Statements & News DENTAL TRIBUNE · Austrian Edition · Nr. 6/2017 Gedanken zur Wahl Jürgen Pischel spricht Klartext Nachstehende Gedanken, die Gesundheitspolitik in Belangen der Zahnmedizin zu bewegen und neue Perspektiven zu entwickeln, richten sich angesichts der an- stehenden Nationalratswahl ebenso an die Politik wie an die berufsständische Vertretung. Alles Bestreben zu neuen Wegen muss sich daran orientieren, dass das positiv geprägte Zahnarzt-Patienten-Verhältnis nicht gestört wird. Die Mehrzahl der Patienten hat Vertrauen zu ihrem Zahnarzt, schätzt seine Qualität, bleibt ihm treu und ist eben zufrieden. Dies trotz widriger Rahmenbedingungen, besonders in den Gebüh- renordnungen, die in keiner Weise der neuen Zahnmedizin, präventiv, zahnerhaltend, parodontal geprägt, entsprechen. Die Freiberufl ichkeit darf nicht infrage gestellt werden. Der Zahnarzt muss notwen- dige Diagnose- und Therapieentscheidungen unabhängig – ohne Diktat Dritter – zum Wohle seiner Patienten treffen können. Dazu muss er Herr seiner Praxis bleiben, Ket- tensysteme von Finanzgesellschaften sind obsolet. Allen Kommerzialisierungsbestre- bungen, wie sie sich in Europa breit machen, so auch in Medizinischen Versorgungs- zentren (MZVen) in Deutschland, ist Einhalt zu gebieten. Krankenversicherungen und Finanzinvestoren haben keine Zahnarztpraxen zu betrei- ben. Das bedeutet aber auch einen Schutz vor überbordender staatlicher Reglemen- tierung und Eingreifen in das Vertrauensverhältnis zwischen Zahnärzten und ihren Patienten. Die zahnärztliche Vergütung muss den wirtschaftlichen Entwicklungen gerecht wer- den. Erstattungen durch Kostenträger sind an den tatsächlich entstehenden Kosten der zahnärztlichen Leistungen auszurichten. Trotz aller Bemühungen, die Spezialisierung in der Zahnheilkunde durch universitär ausgebildete Fachzahnärzte zu untermauern, muss als Träger der zahnmedizinischen Versorgung auch der zahnärztliche Generalist zur Sicherung einer fl ächendeckenden Versorgung weiter gestärkt werden. Der Rollenwandel im zahnärztlichen Beruf – mehr Frauen als Männer, Lebensqualität im Einklang mit Berufseinsatz – erfordert, mit einer Flankierung durch die Politik, neue Wege in der Praxisführung. Familienfreundliche Niederlassungsmodelle und fl exible Berufsausübungsmodelle sind gefragt. Längst nicht alle Herausforderungen an Politik und Standesführung konnten auch nur im Ansatz genannt werden, es bleibt noch viel mehr zu tun, Infos zum Autor toi, toi, toi, Ihr J. Pischel Editorische Notiz (Schreibweise männlich/weiblich) Wir bitten um Verständnis, dass – aus Gründen der Lesbarkeit – auf eine durch gängige Nennung der männlichen und weiblichen Bezeichnungen verzichtet wurde. Selbstverständlich beziehen sich alle Texte in gleicher Weise auf Männer und Frauen. Die Redaktion m o c . k c o t s r e t t u h S / n i i V o d u t s © IMPRESSUM Verlag OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: +49 341 48474-0 Fax: +49 341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (ji) V.i.S.d.P. isbaner@oemus-media.de Redaktionsleitung Majang Hartwig-Kramer (mhk) m.hartwig-kramer@oemus-media.de Redaktion Katja Mannteufel (km) k.mannteufel@oemus-media.de Anzeigenverkauf Verkaufsleitung Dipl.-Betriebsw. Lutz V. 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Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfi lmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes geht das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deut- scher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken zur Herstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. Für un verlangt eingesandte Bücher und Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, welche der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Autor des Beitrages trägt die Verantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzeigen befi nden sich außerhalb der Verant- wortung der Redaktion. Für Verbands-, Unternehmens- und Marktinformationen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Leipzig, Deutschland. Stiefkind Gesundheitspolitik? Statement von Prof. Dr. Thomas Szekeres*. WIEN – Am 13. Juli 2017 hat der Nationalrat die Aufl ösung des Parla- ments beschlossen. Der Wahlkampf für die Neuwahlen am 15. Oktober 2017 läuft dabei schon seit Wochen: Doch gesundheitspolitische Grund- statements oder gar konkrete Reform- ansätze fi nden sich in den Partei- programmen – derzeit – nirgendwo. Das ist schade und bezeichnend zu- gleich. Denn nachhaltige Gesund- heitspolitik erfordert Mut und Ehr- lichkeit. Doch Mut und Ehrlichkeit scheinen gerade im Gesundheitsbe- reich zu fehlen, das zeigt auch die verschleppte Veröffentlichung der Studie zur Effi zienz der österreichi- schen Sozialversicherungen. Die ist eigentlich schon fertig, doch die Übersetzung aus dem Englischen zieht sich bis in den August hinein. Erste Inhalte, die bereits durchgesi- ckert sind, zeigen wenig mutigen Re- formwillen. Diesen Reformunwillen hat die Sozialversicherung in Wien auch in einem aktuellen Beispiel wieder einmal offengelegt: Statt die dringend erforderlichen Kassen- planstellen für Nuklearmedizin zu ©Ärztekammer für Wien/Stefan Seelig) schaffen, empfi ehlt die Wiener Ge- bietskrankenkasse ihren Versicher- ten ganz offen den Gang in die Spi- talsambulanz. Trotz der eklatanten Wartezeiten auf Szintigrafi en für die Patienten wird das Problem also den bereits jetzt überlaufenen Kranken- häusern überlassen. Doch egal, ob in den Spitälern oder im niedergelasse- nen Bereich: Im Gesundheitssystem gibt es genügend Probleme, die nur mit den Ärzten gemeinsam zu lösen sind. Das weiß niemand besser als der Wiener Krankenanstaltenver- bund, der nun seine Pläne für die Neuorganisation auf den Tisch ge- legt hat und beweist, dass eine Um- setzung erfolgreicher Reformen nur mit Einbindung der Ärzteschaft funktioniert. DT *Präsident der Ärztekammer für Wien Herausforderung: steigende Medikamentenkosten Rendi-Wagner fordert leistbaren Zugang zu innovativen Arzneimitteln. ©Andrei Pungovschi Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner beim Europäischen Forum Alpbach. WIEN – An den zweitägigen, Ende August durchgeführten Gesund- heitsgeprächen des Europäischen Forums Alpbach diskutierten Ex- perten das Thema „Leistbarer Zu- gang zu innovativen Medikamen- ten“. Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner wies in ihrer Keynote darauf hin, dass auch hochentwi- ckelte Industriestaaten in Europa in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen durch steigende Medikamentenkosten stehen. „Es ist unsere gesundheitspolitische Ver- antwortung, allen Patienten in Eu- ropa einen niederschwelligen und gleichwertigen Zugang zu wirksa- men Therapien zu ermöglichen und zugleich die fi nanzielle Nachhaltig- keit der Gesundheitssysteme zu ge- währleisten. Dazu braucht es ver- stärkte Kooperation auf internatio- naler Ebene und einen Dialog mit allen Stakeholdern.“ Für viele Krankheitsbilder gibt es nach wie vor keine oder nur un- zureichende Therapiemöglichkeiten. Die öffentlichen Gesundheitssysteme müssen ihre Forschungsanstrengun- gen in diesem Bereich koordinieren und zielgerichtet einsetzen. Öffent- lich fi nanzierte Forschung im Arz- neimittelbereich macht mit aktuell ca. 30 Prozent einen beachtlichen Anteil der globalen Forschungs- kosten aus. Diese Gelder können verstärkt in Bereichen eingesetzt werden, wo private Investitionen ausbleiben. Dazu bedarf es Koordi- nation auf internationaler und ins- besondere europäischer Ebene zum Wohl der Patienten. DT Quelle: Bundesministerium für Gesundheit und Frauen Zukünftige Kollegen beginnen ihre Ausbildung 854 Frauen und 767 Männer sicherten sich Anfang Juli die Studienplätze in Medizin. WIEN – Insgesamt 12.760 Studienbe- werber hatten sich am 7. Juli 2017 den Tests an den Medizinischen Universi- täten in Wien, Innsbruck und Graz sowie an der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz gestellt. Jetzt wurden die aktuellen Er- gebnisse des gemeinsamen Aufnah- meverfahrens MedAT für das Medi- zinstudium in Österreich bekannt gegeben: Für die insgesamt 1.621 Stu- dienplätze haben sich 854 Frauen und 767 Männer qualifi ziert. An der MedUni Wien gibt es 2017 insgesamt 740 Studienplätze, an der Medizinischen Universität Innsbruck 400 und an der Medizinischen Uni- versität Graz ursprünglich 360, auf- grund eines identen Testergebnisses, beginnen nun 361. An der Medizini- schen Fakultät der JKU Linz stehen 120 Studienplätze zur Verfügung. Zum Fünf Jahre gemeinsamer MedAT fünften Mal wurden die Aufnahmeverfahren an allen Medizin-Unis jeweils für Human- medizin (MedAT-H) und Zahnmedi- zin (MedAT-Z) mit denselben Tests durchgeführt. Der Aufnahmetest für Zahnme- dizin ist größtenteils identisch mit dem MedAT-H und besteht aus den Überprüfungen des schulischen Vor- wissens aus den Bereichen Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, den kognitiven Fähigkeiten und Fertig- keiten sowie der sozial-emotionalen Kompetenz. Bei den angehenden Zahnmedizinern werden zudem ma- nuelle Fertigkeiten mittels „Draht biegen“ und „Formen spiegeln“ über- prüft. DT Quelle: Medizinische Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck, Medizinische Fakultät Linz

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