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Dental Tribune Swiss Edition No. 7+8, 2016

14 User Report DENTAL TRIBUNE Swiss Edition Nr. 7+8/2016 · 27. Juli 2016 Bei der im vorliegenden Fall verwen- deten Membran handelt es sich um eine nicht resorbierbare titanver- stärkte Membran,welche die einfache Handhabung und die Gewebeinter- aktion von expandiertem Polytetra- fluorethylen (PTFE) mit erhöhter Barrierefunktion von verdichtetem PTFE kombiniert. Einleitung Die Geschichte der PTFE-Mem- branen beginnt in den späten 1980er-Jahren, als W. L. Gore & Asso- ciates, Inc. eine Membran aus expan- diertem PTFE entwickelte. In den 1990er-Jahren wurde eine dichte PTFE-Membran entwickelt, die einer Freilegung besser standhält. Die hier beschriebene Membran (NeoGen™, Neoss GmbH) gehört zu den PTFE-Membranen, welche die vor- teilhaften Eigenschaften (Handha- bung, Gewebeinteraktion) von ex- pandiertem PTFE mit erhöhter Barri- erefunktion von verdichtetem PTFE kombiniert.Die titanverstärkte Mem- bran ist aus drei Schichten aufgebaut. Die äussere, weichgewebefreundliche PTFE-Schicht weist eine Bakterienre- sistenz auf und die mittlere Schicht besteht aus widerstandsfähigem und stark formbarem Titannetz. Die in- nere PTFE-Schicht wiederum weist eine expandierte Textur auf, die eine vorhersagbare Hartgewebeintegra- tion ermöglicht. Kombiniert ergeben die Schichten eine Membran, die ein- fach zu handhaben ist und die Aug- mentationsstelle schützt. Im vorlie- genden Fallbeispiel wird eine Kno- chenregeneration mit solch einer Membran und gleichzeitiger Inser- tion von Implantaten bei einem sehr schmalen atrophierten Kieferkamm beschrieben. Fallbeschreibung Eine 19-jährige Patientin stellte sichmitzweinichtangelegtenZähnen im Prämolarenbereich des Oberkie- fers vor, die zu einem sehr schmalen atrophierten Kieferkamm mit nicht ausreichender Knochenbreite für die korrekte Aufnahme von Implantaten führten (Abb. 1). Implantation und Regeneration Es wurden ein Mukoperiost- lappen abgehoben, Osteotomien auf der palatinalen Seite des Kiefer- kamms präpariert und zwei Implan- tate (Neoss ProActive® Straight, Neoss GmbH) gesetzt. Beide Im- plantatstellen zeigten Fenestratio- nen auf der bukkalen Seite (Abb. 2) sowiepalatinaleDehiszenzen(Abb.3). Im nächsten Schritt wurde eine ti- tanverstärkte Membran zugeschnit- ten, geformt und an die Implan- tatstellen angepasst. Die Weichgewe- beseite der Membran verfügt über eine dichte Textur, welche die Inter- aktion mit dem Weichgewebe för- dert. Dies verleiht der Membran Stabilität und bildet eine Barriere- funktion, sodass das Risiko einer In- fektion bei Membranfreilegung mi- nimiert wird. Die Hartgewebeseite verfügt über eine expandierte Textur, die eine vorhersagbare Hartgewebe- integration ermöglicht. Zusammen mit der starren Netzkonfiguration kann eine vollständige Knochenauf- füllung erreicht werden. Mit autogenen Knochenchips, die beim Bohren der Implantatosteo- tomien gewonnen wurden, wurde die palatinale Dehiszenz aufgefüllt (Abb. 4).Es wurde kein Material zum Füllen der bukkalen Fenestration verwendet, die Festigkeit des Titan- netzes schuf den Platz für die Kno- chenregeneration. Das Titannetz bil- det eine Verstärkung, die während der gesamten Heilungsphase ihre Form behält. Die Membran wurde mit zwei Stiften bukkal fixiert (Abb. 5). Der Lappen wurde verschlossen und die Weichgewebeheilung verlief kompli- kationslos (Abb. 6). Freilegung und Ausformung Nach sieben Monaten wurde der Zweiteingriff durchgeführt. Es wurde eine zentral-krestale Inzision angelegt, um einen Lappen abzuhe- ben und die Membran freizulegen (Abb. 7). Das Titannetz hielt die Membranform über die gesamte Hei- lungsphase hinweg stabil. Die Entfer- nung der Membran zeigte, dass das gesamte von der Membran um- schlosseneVolumen mit neuem Kno- chen regeneriert (Abb. 4) und eine neue Kieferkammbreite geschaffen wurde (Abb. 8).Überschüssiger Kno- chen oben auf den Deckschrauben wurde entfernt (Abb. 9). PEEK-Gin- givaformer wurden mit den Implan- taten verbunden und der Lappen verschlossen (Abb. 10). Die Röntgen- beurteilung bestätigte die Knochen- regeneration um die Implantate (Abb. 11).Nach drei Monaten Weich- gewebeheilung (zehn Monate nach Einbringen der Membran) wurden die Implantate provisorisch versorgt (Abb. 12). Fazit Das beschriebene Fallbeispiel zeigt, dass sich eine titanverstärkte Mem- bran zur Knochenregeneration bei einem sehr schmalen atrophierten Kieferkamm eignet. Die Membran hält das Weichgewebe davon ab, in den Defekt hineinzuwachsen und schafft Raum, damit sich dieser mit Knochen füllen kann. Somit ist eine korrekte Aufnahme von Implantaten auch bei nicht ausreichender Kno- chenbreite möglich. DT Regeneration eines schmalen Kieferkamms mit titanverstärkter Membran und Implantaten Das beschriebene Fallbeispiel zeigt, dass eine korrekte Aufnahme von Implantaten auch bei nicht ausreichender Knochenbreite möglich ist. Von Dr. Norbert Haßfurther, Wettenberg, Deutschland. Abb. 1: Sehr schmaler atrophierter Kieferkamm mit nicht ausreichender Knochenbreite für die korrekte Aufnahme von Implantaten. – Abb. 2: Beide Implantatstellen zeigten Fenestrationen auf der bukkalen Seite. – Abb. 3: Die Implantatstellen zeigen zudem palatinale Dehiszenzen. – Abb. 4: Mit autogenen Knochenchips wurde die palatinale Dehiszenz aufgefüllt. – Abb. 5: Die Membran wurde mit zwei Stiften bukkal fixiert. – Abb. 6: Die Weichgewebeheilung verlief komplikationslos. – Abb. 7: Beim Zweiteingriff wurde eine zentral-krestale Inzision angelegt, um einen Lappen abzuheben und die Membran freizulegen. – Abb. 8: Es wurde eine neue Kieferkammbreite geschaffen. – Abb. 9: Überschüssiger Knochen auf den Deckschrauben wurde entfernt. – Abb. 10: PEEK-Gingivaformer wurden mit den Implantaten verbunden und der Lappen verschlossen. – Abb. 11: Die Röntgenbeurteilung bestätigte die Knochenregeneration um die Implantate. – Abb. 12: Nach zwölf Wochen Weichgewebeheilung wurden die Implantate provisorisch versorgt. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 „Eine korrekte Aufnahme von Implantaten ist auch bei nicht ausreichender Knochenbreite möglich.“ Infos zum Autor Kontakt Dr. Norbert Haßfurther Lahnwegsberg 21 35435 Wettenberg Deutschland Tel.: +49 641 982190 norbert@dr-hassfurther.eu 1234 5678 9101112 Tel.: +49641982190

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