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Dental Tribune Austrian Edition No. 1, 2018

6 Science DENTAL TRIBUNE · Austrian Edition · Nr. 1/2018 „Ökosystem Mensch“ – eine besondere Herausforderung Kasuistik: Palatinalabszess, Molarenextraktion und beschleunigte Wundheilung ohne Antibiose, Analgetika und Antiphlogistika. Von Peter-Hansen Volkmann, Lübeck, Deutschland. Quasi über Nacht trat bei dem 65- Jährigen ein Abszess auf, der den Gaumen weitgehend ausfüllte. Bei der Untersuchung durch den Kiefer - chi rurgen entleerte sich nach instru- mentellem Kontakt reichlich fl üssiger Eiter. Die OPG-Aufnahme zeigte eine Wurzelbeteiligung der Zähne 16 und 17. Die palatinalen Wurzeln beider Zähne waren offenbar durch eine schon länger vorliegende chronische Entzündung im Wurzelkanal apikal derart verklebt, dass sie nach Abszess- Revision aufwendig operativ entfernt werden mussten. Als der Operateur nach der abschließenden Wundspülung die antibiotische Tamponade einlegen wollte, lehnte der Patient dies mit Hinweis auf seine Einstellung zu An- tibiotika ab und bat um Einstreuen von 3-SymBiose plus Pulver. Das Rezept mit dem verordneten Breit- Fit & Vital bandantibiotikum, einem Kortikoid sowie der empfohlenen Schmerz- medikation nahm der Pa tient mit in das bevorstehende Wochenende, wissend, dass es wohl nicht eingelöst würde. Traumatische oder post- operative Schwellungen und Schmerzen ohne spezifi sche allopathische Therapie? Als Sportarzt behandele ich seit Jahrzehnten fast ohne Antiphlogis- tika und Analgetika unter strikter Meidung von Kortikoiden. Analge- tika zerstören die Darmmukosa und bahnen ein Leaky-Gut-Syndrom. Wiederholte Gaben von Kortison führen z. B. zu Bindegewebsschwä- che und Bandlockerungen. Die Ne- benwirkungen sind im Sportteil der Zeitungen nachzulesen, wo über Kreuzbandrisse usw. berichtet wird. Schmerz, Entzündung und zügi- ger Abheilung liegen pathophysiolo- gisch hochspezifi sche enzymatische und hormonelle Regulationen zu- grunde. Die Umbauprozesse dienen dem Abbau von infektiösem und ggf. postoperativem Zelldetritus und dem Aufbau neuer, mechanisch wie auch immunologisch belastbarer Gewebestrukturen. Der Operateur kann zwar operativ sanieren, heilen muss der Körper selber! Das kann durch Vitamin- und Zinkmangel usw. erschwert, durch gute Substi- tution jedoch signifi kant gefördert werden, wie das Diagramm für Reiß- teste an Rattenhautschnitten zeigt. Postoperative hypoallergene orthomolekulare Therapie – hoT Präparat Präparat Dosis Dosis Lachsöl Schwarzkümmelöl 2 x 3 2 x 2 Vitamin B-Komplex plus* 3 x 2 Spurenelemente 3 x 2 Q10 plus Vitamin C 3 x 2 ADEK Vitamin AE + Lycopin 3-SymBiose plus Kalium spe 3 x 2 3 x 2 3 x 1 3 x 1 Magnesium-Calcium 5 x 1–2 * Fett gedruckt: Wichtigste Präparate für schnelle Ödemreduktion und gute Wundheilung. In biologischen Systemen gibt es keinen enzymatischen oder hormo- nellen Prozess ohne Beteiligung von Metallionen. Die gezielte Zufuhr rei- ner Orthomolekularia wie Vitamine, Spurenelemente usw. ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund weltweiter Studien sinnvoll. Zur Reduktion stö- render nutritiver Einfl üsse auf die Wundheilung empfehlen sich neben einem gesunden Darm eine Bio- Frischkosternährung und die oben Reißteste an Rattenhautschnitten. beschriebene umfassende postopera- tive Hochdosis-Substitution mit Rein- stoffpräparaten auch zur Schmerz- reduktion in Anlehnung an Linus Pauling. Fadenentfernung am 4. Tag Die Fadenentfernung war für den 8. postoperativen Tag geplant. Auf Wunsch des Patienten erfolgte sie am 4. Tag, um ein zu starkes Ein- wachsen der Fäden durch die be- schleunigte Wundheilung zu vermei- den. „Eine solche Wundheilung habe ich so gut wie noch nie gesehen!“, konstatierte der erfahrene Oralchi- rurg bei der Inspektion überrascht. Die bewährten Präparate stehen in Deutschland, Österreich und der Schweiz für Praxen und Apotheken zur Verfügung. Schon in der im Jahr 2013 mit dem CAM-Award ausgezeichneten aMMP-8-Studie an therapierefrak- tärer Parodontitis konnte die hoT ihr hohes kuratives Potenzial unter Beweis stellen – quod erat demons- trandum! Jeder gestresste Mensch sollte ab dem 50. Lebensjahr eine breite hoT z. B. zum Schutz vor Burn-out, Hal- tungsschmerzen und für sein Darm- Mikrobiom nutzen. – Prophylaxe eben! DT Literatur beim Autor. hypo-A GmbH Tel.: +49 451 3072121 www.hypo-A.de Kontakt Infos zum Autor Peter-Hansen Volkmann Facharzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Sport- medizin und wissenschaftlicher Leiter der hypo-A GmbH Tel.: +49 451 302310 info@naturheilkunde-volkmann.de www.naturheilkunde-volkmann.de Schnelleres Einheilen von Zahnimplantaten durch Stammzellen? Rostocker Forscher arbeiten fächerübergreifend an neuer Implantattechnologie. Sind Stammzellen die neue Hoffnung in der Zahnmedizin? Dipl.-Ing. Ro- bert Ott, Doktorand am Institut für ImplantatTechnologie und Biomate- rialien e. V., einem An-Institut der Universität Rostock, ist davon fest überzeugt. Der 28-jährige Wissen- schaftler ist an einem durch das Wirt- schaftsministerium des Landes Meck- lenburg-Vorpommern geförderten Verbundforschungsprojekt zwischen Wissenschaft und Wirtschaft beteiligt. Die weiteren Projektpartner sind die RoweMed AG, ein Industriepartner aus Parchim, und Prof. Dr. Bernhard Frerich, Direktor der Klinik und Poli- klinik für Mund-, Kiefer- und Plasti- sche Gesichtschirurgie der Universi- tätsmedizin Rostock, der bereits seit vielen Jahren Forschung auf dem Gebiet der Knochenersatzmaterialien betreibt. Im klinischen Alltag werden kranke oder fehlende Zähne längst durch Zahnimplantate ersetzt. Damit Zahnimplantate zuverlässig im Kiefer verankert werden können, muss in vielen Fällen der Knochen in der Zahnlücke noch vor der Implantation aufgebaut werden. Vielfach wird für diesen Kieferaufbau Eigen knochen verwendet, der den Patienten in einem zusätzlichen chirurgischen Eingriff entnommen wird. Eine beschwerde- ärmere Alternative zur Verwendung von Eigenknochen stellen Knochen- ersatzmaterialien dar. Trotz umfang- reicher Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Knochenersatzmaterialien ist der Einheilungsprozess von Kno- chenersatzmaterialien bis zum heuti- gen Tag allerdings langwieriger und komplizierter als der Einheilungspro- zess von Eigenknochen. Um die Einheilung von Knochen- ersatzmaterialien in Zukunft zu ver- bessern, untersucht die Rostocker Ar- beitsgruppe um Prof. Frerich die Be- siedlung von Knochenmaterialien mit patienteneigenen Zellen oder Stamm- zellen. Das Gewinnen solcher Zellen kann minimalinvasiv aus Blut und unterschiedlichen Geweben, wie zum Beispiel Fettgewebe, erfolgen. Durch die Eigenschaft der Stammzellen, das natürliche Knochenwachstum anzu- regen und damit die Knochenneubil- dung zu beschleunigen, soll das Ein- totypen abschließend im Labor mit- hilfe von Zellbesiedlungsexperimen- ten untersucht. Um die erfolgreiche Stammzellbesiedlung genau zu über- prüfen, kommen dabei verschiedene bildgebende Verfahren, wie die Raster- elektronenmikroskopie und die Fluo- reszenzmikroskopie, zum Einsatz. Die Auswertungen der ersten Stammzellbesiedlungsexperimente zeigten bereits Erfolg versprechende Ergebnisse. „Mit der Entwicklung eines Bioreaktorprototyps, der eine gleichmäßige Verteilung der Stamm- zellen im Knochenmaterial ermög- licht, haben wir einen wichtigen Mei- lenstein des Verbundforschungspro- jektes erreicht“, sagt Prof. Dr. Klaus- Peter Schmitz, Direktor des Instituts für ImplantatTechnologie und Bio- materialien e.V. Im weiteren Verlauf des Projektes, das Ende 2019 abge- schlossen wird, wollen Forscher un- tersuchen, ob und in welchem Um- fang die Stammzellbesiedlung der Knochenmaterialien im Bioreaktor tatsächlich zu einer Verringerung der Einheilzeit führt. DT Quelle: Uni Rostock Dipl.-Ing. Robert Ott bei der Präsentation seiner Forschungsarbeit auf dem ersten Poster-Slam der Graduiertenakademie der Universität Rostock. (Foto: Robert Ott) heilen des Knochenmaterials verbes- sert werden. Hauptziel der wissenschaftlichen Kooperation in dem aktuellen Ver- bundforschungsprojekt ist es, ein Ver- fahren zu entwickeln, mit dem eine gleichmäßige Besiedlung von Kno- chenmaterialien mit Stammzellen er- reicht werden kann. Zu diesem Zweck entwickeln die Forscher einen soge- nannten Bioreaktor, in dem die Stammzellbesiedlung unter defi nier- ten Umgebungsbedingungen erfolgt. „Neben den experimentellen Unter- suchungen im Labor stellt die nume- rische Strömungssimulation ein wert- volles Werkzeug bei der Entwicklung leistungsfähiger Bioreaktoren dar“, sagt Ott. Mithilfe solcher Strömungs- simulationen ist es möglich, die Ver- teilung der Stammzellen im Kno- chenmaterial für eine große Anzahl unterschiedlicher Bioreaktoren und Umgebungsbedingungen vorherzu- sagen und miteinander zu verglei- chen. Obwohl die numerische Strö- mungssimulation den Entwicklungs- prozess der Bioreaktoren deutlich beschleunigt, wird die Funktionsfähig- keit der entwickelten Bioreaktorpro-

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