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Dental Tribune Austrian Edition No. 5, 2017

DENTAL TRIBUNE · Austrian Edition · Nr. 5/2017 kennengelernt haben. Studien bestä- tigen, dass die Zähne der Heim- bewohner als Reservoir für Keime von Infekten der Atemwege dienen. In Pfl egeheimen gehören Lungen- entzündungen zu den häufi gsten In- fektionskrankheiten. Wichtige Risi- kofaktoren der Aspirationspneumo- nie sind schlechte Mund- und Pro- thesenhygiene, schwer zu reinigende Nischen an eigenen Zähnen und festsitzendem Zahnersatz sowie Hy- posalivation. Mundtrockenheit als Nebenwir- kung, beispielsweise eines Antide- pressivums, lässt die Karies innert Wochen aufblühen. Kronen bre- chen, Füllungen gehen verloren. Da gleichzeitig sehr viele Heim- bewohner Schluckstörungen auf- weisen, stellen diese Zahnkronen- oder Brückenfragmente ein eventu- ell lebensbedrohliches akutes Aspi- rationsrisiko dar. Bei Gingivitis oder Mukositis führen kleinste Berührungen der Mundschleimhaut zu einer Bakteri- ämie größeren Ausmaßes. Hoch- risikopatienten laufen Gefahr, eine Endokarditis zu erleiden. Parodon- titiden schreiten bei vernachlässig- ter Mundpfl ege voran. Die For- 6 Abb. 6: Mundpfl ege bei Pfl egebedürftigen. T-Zellen eine verstärkte Autoimmu- nitätstendenz entsteht, wird Auto- immunitäts theorie genannt. Tat- sächlich können bei älteren Men- schen eine Akkumulation von klo- nalen T-Zellen und ein Zuwachs von CD5+ B Lymphozyten mit einer entsprechend erhöhten Ausschüt- tung von Autoantikörpern festge- stellt werden. Des Weiteren beste- hen Hinweise, dass durch eine altersbedingte Modifi kation von Um Reduktion des Betreuungsrisikos in unserem Alterszahn- pfl egekonzept das Betreuungsrisiko möglichst gering zu halten, werden verschiedenste Maßnahmen ergrif- fen. An oberster Stelle steht die Eintrittsuntersuchung durch den Heimzahnarzt. Er erfasst den Zu- stand der Mundschleimhaut und der Zähne mit einer detaillierten Pfl ege- anleitung pro Zahn. Die Medikati- onsblätter liefern die Informationen Science 9 Fazit Die PA ist die Spezialistin für supragingivale Zahnreinigung. Mit einer obligatorischen Zusatzausbil- dung in Alterszahnpfl ege ist sie die ideale Besetzung und bestens vor- bereitet für die in Pfl egeheimen an- stehenden Aufgaben. Zusammen- fassend kann festgehalten werden: Risiken gehören in der Alterspfl ege dazu, die PA mit Zusatzausbildung in Alterspfl ege bewegt sich aber auf sicherem Boden. DT Kontakt Infos zum Autor Dr. med. dent. Lukas Gnädinger Franzosenstr. 7 6423 Seewen, Schweiz Tel.: +41 41 8116666 info@zahnarzt-gnaedinger.ch www.zahnarzt-gnaedinger.ch ANZEIGE zu vorliegenden Krankheiten. Eine softwaregestützte Medikamenten- analyse (MIZ, www.mizdental.de) fi ltert die aus zahn medizinischer Sicht wichtigsten Risiken und Ne- benwirkungen der verschriebenen Medikamente he raus. Eine weitere entscheidende Einschränkung des Betreuungsrisikos erreicht man durch den Grundsatz, nur noch schonende supragingivale Pfl ege- maßnahmen durchzuführen. Zur Tätigkeitspalette der PAs in den Heimen gehören die supragingivale Plaque- und Zahnsteinentfernung, die Applikation von Fluoridlacken und Silbernitrat und die Beratung von Angehörigen und Pfl egefachleu- ten. Vorsichtshalber sollten – auch wenn Endokarditiden häufi ger in der Folge von Alltagsaktivitäten als von zahnärztlichen Maßnahmen entste- hen – bei Endokarditis-Hochrisiko- patienten vor einer professionellen Zahnreinigung eine Anti biotikum- Pro phylaxe angewendet werden. Um eine erste Keimreduktion zu errei- chen, wird vor jeder Mundpfl ege- sitzung der Heimbewohner angehal- ten, eine desinfi zierende Mundspü- lung anzuwenden bzw. dessen Mund mit Desinfektionsmittel ausgetupft. „Prinzipiell gilt: Wer mobil ist, soll möglichst lange von seinem Zahnarzt der Wahl in dessen Praxis weiterbetreut werden.“ schung zeigte mit hoher Evidenz auf, dass kardiovaskuläre Erkran- kungen mit der Mundgesundheit assoziiert sind. Verschiedene wirtsangepasste pathogene und kommensale Keime haben Umgehungsmechanismen entwickelt, um dem Immunsystem zu entgehen, und induzieren dabei aber eine schwache chronische Ent- zündungsreaktion, die durch das unspezifi sche Immunsystem unter- halten wird. Zu diesen Mikroorga- nismen gehört beispielsweise Por- phyromonas gingivalis. Immunoseneszenz Das Älterwerden ist mit funda- mentalen Änderungen im Immun- system verbunden, genannt Immu- noseneszenz. Sowohl die spezifi sche als auch die unspezifi sche Immun- abwehr werden schwächer. Es ent- wickelt sich ein paradoxer Zustand, bei dem Autoimmun- und chroni- sche Entzündungen zu- und gleich- zeitig Immunantworten gegen neue Keime stark abnehmen. Der Spei- chelpegel an Immunglobulin A wächst bis zu einem Alter von etwa 60 Jahren. Danach sinkt der Pegel stetig ab. Die altersbedingte Rück- bildung des Thymus und der Schwund an T-Stammzellen im Knochenmark führen zu einem markanten Rückgang von CD8+ T-Zellen und in der Folge zu einer zunehmend ausbleibenden Immun- antwort auf neue Antigene. Die Hy- pothese, dass sekundär zur Thy- musrückbildung wegen der fehlen- den negativen Selektion von auf kör- pereigene Proteine ausgerichteten Genexpressionen bestimmte Rezep- toren (TLRs und NLRs) runterregu- liert werden und so ein Verlust der Fähigkeit entsteht, Pathogene und Kommensale zu erkennen (Deregu- lationstheorie). Ausrichtung der Betreuung im 4. Lebensalter: Prävention und Palliativpfl ege statt Intervention Als Antwort auf die Gretchen- frage, ob „Nichtbetreuung“ besser ist: Interventionistische Therapien sind bei hoch pfl egebedürftigen be- tagten Menschen meist nicht mehr sinnvoll und die gesundheitliche Belastung zu groß. Hingegen führt eine lange vernachlässigte Mund- hygiene ebenso zu einem ständig höheren Gesundheitsrisiko. Eine ungepfl egte Mundhöhle ist per se ungesund und birgt zunehmend die Gefahr, dass lebensbedrohliche Not fallbehandlungen vorgenom- men werden müssen. Bei Betagten im 4. Lebensalter rückt somit die Optimierung der Mundhygiene in den Vordergrund. Eine sorgfältige Mundpfl ege verrin- gert die Bakterienlast im Mund und damit das Risiko für Lungenent- zündung, Aspirationspneumonie, Endokarditis, Hirn- und Herz- infarkt. Man geht davon aus, dass mit einer guten Mundgesundheit über 50 Prozent der Lungenentzün- dungen in Altersheimen verhindert werden können. Prophylaxe gilt als Erfolgsgeschichte bei den Kleinsten bis zu den Älteren, Vorsorge ist aber auch im hohen Alter nochmals ent- scheidend wichtig! Die Leser der Dental Tribune erhalten monatlich die Möglichkeit, themati- sche Live-OPs in Form eines Livestreams innerhalb der ZWP online CME- Community abzurufen und wertvolle Fortbildungspunkte zu sammeln. Die Teilnahme ist kostenlos. Um die CME-Punkte zu erhalten, ist lediglich eine Registrierung erforderlich. LIVE-OP | CONTINUING MEDICAL EDUCATION Live-OP im Livestream 11. August 2017 ab 9.15 Uhr LIVE-OP KURSINFORMATIONEN 1 CME-Punkt Termin: » am 11. August, ab 9.15 Uhr, unter: www.zwp-online.info/ cme-fortbildung/livestream Unterstützt von: Dr. Karl Ulrich Volz [Infos zum Referenten] Viele der Patienten, die Dr. Karl Ulrich Volz operiert, sind Patienten mit schwerwiegenden gesundheitli- chen Problemen. Meist sind es Patienten mit Krebs, MS oder anderen schweren Erkrankungen. Diese Krankheiten sind häufi g auf ein geschwächtes Im- munsystem zurückzuführen. Bei der Therapie die- ser Patienten gewinnt das Zusammenspiel zwischen Medizin und Zahnmedizin eine immer größere Bedeu- tung. Einer der ersten Schritte der Therapie ist es, den Körper von Störfeldern zu befreien – im zahnmedizinischen Bereich sind dies die Beseitigung der Störfelder der Mundhöhle. Hierbei werden im von Dr. Volz entwickelten „ALL IN ONE Behandlungskonzept“ alle Metalle entfernt, faule und wurzelbe- handelte Zähne und Knochennekrose beseitigt; die komplette chirurgische und implantologische Aufgabenstellung mit Sofortimplantaten abgearbeitet und der Patient mit hochästhetischen und stabilen Langzeitprovisorien ent- lassen. Im ALL IN ONE CONCEPT sind die Keramikimplantate ein zwar ele- mentarer, aber doch nur ein Baustein im biologischen Behandlungskonzept. Aufgrund der ständig steigenden Nachfrage nach diesem speziellen Be- handlungskonzept hat Dr. Volz neben seiner SWISS BIOHEALTH CLINIC ein Fortbildungsinstitut, das CCC Ceramic Competence Center, mit moderns- ter Übertragungstechnik ausgestattet, ins Leben gerufen. Bis zu 25 Kolle- gen hospitieren täglich oder nehmen an einem der vielfältigen Kurse bis hin zum Curriculum teil. Dr. Volz gilt als einer der Begründer der modernen Keramikimplantolo- gie, hat sowohl Z-Systems als auch SDS Swiss Dental Solutions gegründet und so viele Zirkonoxidimplantate wie wahrscheinlich niemand sonst inseriert. ZWP online CME gibt Zahnärzten vielfältige Möglichkeiten, ihr Fach- wissen gemäß den gesetzlichen Vorgaben regelmäßig und kontinu- ierlich auf den neuesten Stand zu bringen. Die Palette reicht von Fachbei trägen, über Webinare bis hin zu Live-Operationen aus den verschiedenen Competence Centern. Der Fragebogen (Wissenstest) muss mindestens zu 70 Prozent korrekt ausgefüllt werden, um die jeweiligen Fortbildungspunkte gutgeschrie- ben zu bekommen. Bei erfolgreicher Teilnahme erhält der Nutzer ein Zertifi kat über 2 CME-Punkte, was anschließend bei der Kammer ein- zureichen ist. Registrierung/ZWP online CME-Community Um aktiv an der ZWP online CME teilnehmen zu können, ist die kos- tenfreie Mitgliedschaft in der ZWP online CME-Community erforderlich. Bitte beachten Sie, dass die mit * gekennzeichneten Pfl ichtfelder ( Titel, Name, Adresse) vollständig ausgefüllt sein müssen, um das bei erfolgreicher Teilnahme ausgestellte Zertifi kat bei der Kammer einzureichen. Nach der kostenlosen Registrierung unter www. zwp-online.info/cme-fortbildung/livestream erhalten die Nutzer eine Bestätigungsmail und können das Fortbildungsangebot sofort vollständig nutzen. Vorteile der Mitgliedschaft: » Sie partizipieren an einem regelmäßigen, qualitativ hochwerti- gen Online-Fortbildungsangebot » Sie erwerben Ihre Fortbildungspunkte über Multiple-Choice-Tests bequem von zu Hause aus » Sie erhalten regelmäßig die aktuellsten CME-Informationen per Newsletter » Sie haben über das ZWP online CME-Archiv Zugriff auf ein thema- tisch breit gefächertes Angebot an CME-Artikeln, -Webinaren und -Live-Operationen/Behandlungen » Exklusiver Live-Chat mit den Referenten/Operateuren » Effi ziente Fortbildung » Keine teuren Reise- und Hotelkosten » Keine Praxisausfallzeiten » Fortbildung überall und jederzeit Sie erhalten einen weiteren CME-Punkt nach der richtigen Beantwortung der CME-Fragen. 1 CME-Punkt WWW.ZWP-ONLINE.INFO/CME-FORTBILDUNG/LIVESTREAM

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