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Dental Tribune Swiss Edition No.1+2, 2016

No. 1+2/2016 · 13. Jahrgang · 3. Februar 2016 DENTALTRIBUNE Swiss Edition Ende des Jahres endet eine Ära. Eine der bekanntesten Dentalhygienike- rinnen der Schweiz übergibt die Verantwortung für die Verbands- führung an ihre Nachfolgerin. Dental Tribune Schweiz sprach mit der scheidenden Zentralpräsidentin. Frau Jäggi-Künzi, zum 40. Swiss Dental Hygienists-Jahreskongress in St. Gallen haben Sie, was die Kongressorganisation anbelangt, den Staffelstab an Jaqueline Boss weitergegeben. Fällt es Ihnen schwer, nach so langer Zeit die Verantwortung abzugeben? Ja und Nein. Wenn man über 20 Jahre in der Organisation des Jahres- kongresses mitgearbeitet und dies mit viel Freude und Herzblut ge- macht hat, ist es nicht ganz einfach, die Verantwortung abzugeben. Es ist sehr befriedigend, wenn man mit- erleben darf, wie ein Anlass immer mehr an Bedeutung gewinnt, die Teilnehmerzahl steigt und auch die Dentalausstellung immer einen hö- heren Stellenwert erhält. Damit ein Kongress reibungslos funktioniert, muss ein eingespieltes Team sowohl im Vorfeld als auch während und nach dem Kongress immens grosse Arbeit leisten. Der Teamgedanke funktioniert gerade in dieser Ar- beitsgruppe sehr und das war für mich selber auch immer Motivation genug, diese Aufgabe mit viel Freude zu meistern. Ich freue mich, dass ich den Kongress bei meiner Nachfolge- rin Jacqueline Boss in den richtigen Händen weiss. Frau Boss hat schon bei etlichen Kongressen mitgearbei- tet, sie ist die perfekte Person für diese Aufgabe und kann auf ein hoch motiviertes und kompetentes Team zählen. Aus diesem Grunde ist es für mich nicht schwer diese Verantwor- tung nun abzugeben und ich freue mich, den Kongress 2017 in Genf wieder einmal als „nur Gast“ aus einer ganz anderen Perspektive mit- zuerleben. Der Verband wurde 1975 gegrün- det. Viele Dentalhygienikerinnen kennen sich schon aus der Zeit ihrer Ausbildung. Ist das neben dem interessanten Wissenschafts- programm und der hohen Zahl von Ausstellern das „Geheimrezept“ für den Erfolg der Kongresse, da mehr als die Hälfte der Mitglieder von Swiss Dental Hygienists zu den Anlässen anreist? Das Geheimnis ist vermutlich eine Kombination. Die Dentalhygie- nikerinnen sind interessiert an Wei- terbildung, wollen sich aber auch über die neusten Produkte der In- dustrie informieren. Auch der sozi- aleAspekt,sich zu treffen und auszu- tauschen, ist ein ganz wichtiger Fak- tor. Zudem können wir seit Jahren die Kongressgebühren sehr günstig halten, dies auch dank der grossen Industrieausstellung und den Spon- soring-Beiträgen. 1981 datiert Ihren Abschluss als di- plomierte Dentalhygienikerin. 2004 wurden Sie zur Dentalhygienikerin des Jahres gewählt. Was hat Sie ver- anlasst, diesen Beruf zu ergreifen und was reizt Sie noch heute daran? Es war eigentlich ein reiner Zu- fall, dass ich Dentalhygienikerin ge- worden bin. Nach der Matura 1979 hatte ich keine Lust zu studieren, wusste auch nicht recht, was. Ich habe dann per Zufall in einer Zeit- schrift einen Artikel über den Beruf der Dentalhygienikerin gelesen. Dieser neue Beruf, der damals in der Schweiz erst seit 1973 gelernt werden konnte, hat mich interes- siert, denn Fächer wie Chemie und Anatomie und das Arbeiten am Menschen haben mir Freude berei- tet. Kurzerhand habe ich mich dann an der damaligen Dentalhygiene-Schule in Zürich beworben und 1981 mein Dip- lom erhalten. Ich ar- beite nun seit bald 35 Jahren als Dentalhy- gienikerin, und dies immer noch mit viel Herzblut. Der Zusam- menhang einer guten Mundgesundheit und der Allgemeingesund- heit wird immer wich- tiger und dies macht unseren Beruf noch spannender. Vom 23. bis 25. Juni 2016 ist die Schweiz Gastgeber für das 20th International Symposium on Den- tal Hygiene. Sie und Ihr Team ste- cken mitten in den Vorbereitungen zu diesem Anlass, zu dem ca. 2’000 Kolleginnen aus aller WeltinBaselerwartetwerden. Ein wahres Grossereignis – worauf freuen Sie sich am meisten? Ja, die Vorbereitungen lau- fen auf Hochtouren. Wir freuen uns sehr, dass wir das aller drei Jahre stattfindende International Symposium on Dental Hygiene in der Schweiz in Basel organisieren dürfen. Es wird ein einmaliges Event mit sehr vielen Höhepunkten werden. Ich freue mich auf das spannende, vielfältige und sehr attraktive wissenschaftliche Programm mit namhaften Referen- ten aus dem In- und Ausland. Auch die sehr grosse Dentalausstellung wird ein Highlight werden. Über 50 Firmen haben sich bereits mit sehr grossen Ständen angemeldet. Emotionale Höhepunkte werden die Opening und Closing Ceremony sein,mit vielen Überraschungseffek- ten. Ebenfalls freue ich mich sehr auf das Galadiner, welches im legen- dären St. Jakob-Park, dem grössten Fussballstadion der Schweiz, statt- finden wird. Hier werden wir den Gästen aus dem In- und Ausland die Schweiz mit Brauchtum und mit modernen Klängen und viel Herz- lichkeit näherbringen. Was sind Ihre persönlichen Pläne für die Zeit danach? Ich werde im November 2016 als Zentralpräsidentin von Swiss Dental Hygienists abtreten. Es waren zwölf interessante, aber auch sehr ar- beitsintensive Jahre, und ich freue mich auf mehr Zeit mit meinem Ehemann, meiner Familie und Freunden. Auch der Gedanke, mal wieder Zeit zu haben einen guten Krimi zu lesen und nicht immer nur Fachliteratur zu studieren, gefällt mir.Ich freue mich auf das Reisen: Es ist eine Passion von mir, neue Län- der, neue Kulturen kennenzulernen. Dies bereichert das Leben, aber man wird sich auch immer wieder be- wusst, wie schön wir es hier in unse- rem Land haben. Neben dem lachenden wird es sicher für mich auch ein weinendes Auge geben. Ich werde all die Men- schen vermissen, mit denen ich in den letzten Jahren sehr intensiv zusammengearbeitet habe. Viele Freundschaften haben sich daraus entwickelt.Aber ich freue mich auch, die Verantwortung abgeben zu dür- fen und neuen Persönlichkeiten die Führung von Swiss Dental Hygie- nists anzuvertrauen. DT Mit Engagement und Herzblut dabei Fünf Fragen an Cornelia Jäggi-Künzi, langjährige Zentralpräsidentin von Swiss Dental Hygienists. dentalbern.ch 9.–11.6.2016 Wer hingeht, weiss mehr! ANZEIGE Die orale Mikroflora besteht aus über 700 verschiedenen Bakterien- stämmen.1 Ihre Zusammensetzung spielt eine entscheidende Rolle für die Entstehung und Entwicklung dentaler Erkrankungen wie Karies, Gingivitis,Parodontitis oder Periim- plantitis. Einen grossen Teil der natürli- chen oralen Mikroflora erhalten wir bereits mit der Geburt.2 Die mütter- liche Bakterienflora und die Auf- nahme von Nahrungsmitteln ver- vollständigen diesen Besiedelungs- prozess,sodass sich rasch eine stabile heterogene Mikroflora bildet.3 In einer gesunden Mundflora befinden sich die verschiedenen Bakterienstämme in einem Gleich- gewicht. Eine Veränderung dieses Gleichgewichts zugunsten von pa- thogenen Keimen kann zu dentalen Erkrankungen, wie z.B. Karies, Gin- givitis, Parodontitis oder Periim- plantitis führen. Ursache dieser Ver- änderungen sind häufig falsche Er- nährung, Stress oder andere Um- weltfaktoren. Die traditionellen Strategien zur Vorbeugung dentaler Erkran- kungen setzen heute im Wesentli- chen auf die alleinige mechanische Entfernung des oralen Biofilms so- wie auf eine verbesserte Mundhygi- ene. Viel wichtiger ist jedoch die zu- sätzliche, nachträgliche Etablierung einer gesundheitskompatiblen, ora- len Mikroflora. Neuere Ansätze zie- len darauf ab, pathogene Keime durch gutartige Bakterien – wie zum Beispiel Lactobacillus reuteri – zu verdrängen. Lactobacillus reuteri (L. reuteri) ist ein symbiotisches Milchsäure- bakterium, das im menschlichen Gastrointestinaltrakt, in der Mutter- milch und in der oralen Mikroflora vorkommt. Dort nimmt L. reuteri eine bedeutende Rolle ein. Es kon- kurriert mit pathogenen Keimen, wie beispielsweise das für die Ent- stehung von Karies verantwortliche Bakterium Streptococcus mutans. Durch die Produktion von Reuterin hemmt Lactobacillus reuteri direkt das Wachstum von pathogenen Mi- kroben.4 Diverse klinische Studien von Produkten mit Lactobacillus reuteri, wie zum Beispiel BiGaia ProDentis, zeigen einen positiven Einfluss auf Plaque, Halitosis, Gingivitis, Paro- dontitis sowie Periimplantitis. DT 1 Aas, J. A., Paster, B. J., Stokes, L. N., Ol- sen, I., & Dewhirst, F. E. (2005). Defi- ning the normal bacterial flora of the oral cavity. Journal of Clinical Micro- biology, 43(11), 5721–5732. 2 Marsh, P. D., & Martin, M. V. (1999). Oral Microbiology. 4th Edition. Oxford: Wright. 3 Marsh, P. D., & Nyvad, B. (2008). The oral microflora and biofilms on teeth. Dental caries. The disease and its clini- cal management, 2nd Edition Blackwell Munksgaard, Oxford, 16–87. 4 Talarico, T. L., Casas, I. A., Chung, T. C., & Dobrogosz, W. J. (1988). Production and isolation of reuterin, a growth inhi- bitor produced by Lactobacillus reuteri. Antimicrobial agents and chemothera- py, 32(12), 1854–1858. Quelle: Dental Tribune Schweiz Wunderwaffe Lactobacillus reuteri Pathogene Keime durch gutartige Bakterien bekämpfen. © royaltystockphoto.com

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