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Dental Tribune Swiss Edition No.1+2, 2016

13 Science DENTAL TRIBUNE Swiss Edition Nr. 1+2/2016 · 3. Februar 2016 Die westliche Bevölkerung lebt län- ger bei guter Gesundheit. Immer mehr Leute, zum Beispiel junge Pensionierte, lassen sich Implantate einsetzen, um weiterhin ihren Akti- vitäten nachgehen zu können. Aber solche Eingriffe sind nicht ohne Ri- siken: Während der Operation kön- nen Bakterien auf die Oberfläche des Implantats gelangen und sich dort entwickeln. Wenn sich die Bakterien vermehren und einen Biofilm bilden, muss das Implantat entfernt und die Wunde gesäubert werden. Danach muss die Infektion völlig ausheilen, bevor ein neues Implantat eingesetzt werden kann. Die Vermehrung von Bakterien auf der Oberfläche kann mit einer antimikrobiellen Beschichtung be- kämpft werden. Eine Forschungs- gruppe an der Universität Fribourg unter der Leitung von Prof. Dr. Ka- tharina M. Fromm hat eine solche Beschichtung entwickelt. Sie wird im Rahmen eines KTI-Projekts mit In-vivo-Tests geprüft. Die Beschich- tung gibt während etwa drei Mona- ten fortlaufend antimikrobielle Sil- berionen ab. Beschichtung mit längerer Wirksamkeit Um die Wirksamkeit zu verlän- gern, arbeiten die Forschenden an einer Beschichtung der zweiten Ge- neration, in der die Silber-Nano- partikel in Siliziumdioxid einge- kapselt werden. Die Kapseln verbes- sern die Stabilität der Nanopartikel, indem sie sie von der Umwelt ab- schirmen. Sie verlangsamen auch die Abgabe des Silbers und verlän- gern so die Wirksamkeit der Be- schichtung. Ein weiterer Vorteil dieser Methode liegt darin, dass Körperzellen die eingekapselten Silber-Nanopartikel besser tolerie- ren als „nackte“. Die Wissenschafter haben nun im Rahmen des Nationalen For- schungsprogramms „Intelligente Materialien“ (NFP 62) einen ein- stufigen Syntheseprozess zur Ver- kapselung von Nanopartikeln ent- wickelt1 . Der Prozess macht es auch möglich, die Porosität und die Grösse der Kapsel im Verhältnis zu den Nanopartikeln anzupassen. Unter dem Mikroskop sieht das Ganze wie eine nanoskalige Rassel aus. Gezielte Abgabe Um die Beschichtung noch effek- tiver zu machen, arbeiten die For- schenden in Zusammenarbeit mit der Gruppe von Prof. Dr. Christian Bochet zudem an Sensoren, die Bak- terien erkennen und sich auf der Kapsel anbringen lassen. Dadurch würde das Silber nur dann abgege- ben, wenn sich ein Schädling in der Nähe befindet. Diese gezielte Abgabe würde nicht nur die Wirksamkeit weiter verlängern, sie würde auch dazu führen, dass Silber nicht unnö- tigerweise in den Organismus ge- langt. Die von den beteiligten Akteuren entwickelte Synthese macht es mög- lich, verschiedene Kapseln für ver- schiedene Nanopartikel zu schaffen. Deshalb sind vielfältige Anwendun- gen für diese Nano-Rasseln denkbar: Durch die Kontrolle der Porosität der Kapsel kann man zum Beispiel kon- trollieren, welche Moleküle in Be- rührung mit den Nanopartikeln kommen. So liesse sich etwa ein Nanoreaktor für ausgewählte chemi- sche Reaktionen kreieren. Nationales Forschungsprogramm „Intelligente Materialien“ (NFP 62) Das NFP 62 ist ein Kooperati- onsprogramm des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und der För- deragentur für Innovation KTI. Ziele des Programms sind neben der Förderung der wissenschaftli- chen Exzellenz auch die Ausschöp- fung des Potenzials intelligenter Materialien für industrielle An- wendungen. Das NFP 62 möchte die in verschiedenen Forschungs- einrichtungen der Schweiz verfüg- baren Kompetenzen und Ressour- cen bündeln. Das NFP 62 ist 2013 in die zweite Phase getreten, während der noch zwölf Projekte mit einem grossen Potenzial für praktische Anwendungen fortgeführt werden. Es endete 2015. Mehr Informatio- nen unter www.nfp.62.ch. DT 1 Magdalena Priebe and Katharina M. Fromm (2014). One-pot synthesis and catalytic properties of encapsulated nanoparticles in silica nanocontainers. Particle & Particle Systems Characteri- zation online: doi:10.1002/ppsc. Quelle: Schweizerischer Nationalfonds Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der OEMUS MEDIA AG für Veranstaltungen (abrufbar unter www.oemus.com) erkenne ich an. Für den Humanpräparate-Kurs Nose, Sinus & Implants am 22./23. April 2016 in Berlin melde ich folgende Personen verbindlich an: Programm: Implantologie (Freitag) HNO/Ästhetische Chirurgie (Samstag) Bitte senden Sie mir das ausführliche Programm zu. Datum/Unterschrift E-Mail-Adresse (Bitte angeben! Sie erhalten Ihr Zertifikat per E-Mail) Name, Vorname, Tätigkeit Praxisstempel DTCH 1+2/16 IV. NOSE, SINUS & IMPLANTS 22./23. APRIL 2016 · BERLIN CHARITÉ,INSTITUT FÜR ANATOMIE » Humanpräparate-Kurse Veranstalter/Anmeldung OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 I 04229 Leipzig I Deutschland Tel.: +49 341 48474-308 I Fax: +49 341 48474-290 event@oemus-media.de I www.oemus.com Wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Hans Behrbohm/Berlin,Dr.Theodor Thiele,M.Sc./Berlin Theoretische Einführung Diagnostik der Kieferhöhle I Augmentation I Knochen- und Ge- webemanagement I Implantationsstrategien I Vermeidung und intraoperatives OP-Management von Komplikationen Präparations-Übungen Implantologie (Setzen von Implantaten) I Knochen- und Gewebe- management (u.a.Fenestrierung,Schnittführung,Augmentation, Sinuslifttechniken etc.) Hinweis: Je zwei Teilnehmern steht ein Humanpräparat (unfixier- tes Präparat) und entsprechendes Equipment zur Verfügung. Re- ferenten/Tutoren betreuen die Übungen des auf 30Teilnehmer pro Tag begrenzten Kurses. Das zahnärztliche Programm (Implantologie) findet ausschließlich am Freitag, dem 22. April 2016 statt. Das Programm HNO/Ästheti- sche Chirurgie ausschließlich am Samstag, dem 23. April 2016. MKG-Chirurgen haben die Möglichkeit, beide Kurstage komplett zu nutzen. Teilnehmergebühren: Kursgebühr (1 Tag) 750, – € zzgl. MwSt. Kursgebühr (2 Tage) 1.350, – € zzgl. MwSt. Schnittstellen und Interaktionen zwischen der Chirurgie der Nase & Nasennebenhöhlen und der Schädelbasis, der Oralen Implantologie und der Ästhetischen Gesichtschirurgie www.noseandsinus.info Online-Anmeldung/ Kongressprogramm ANZEIGE Bessere Implantate Forschung zu optimalen Beschichtungen. Kalzium ist ein wichtiger Bestandteil unseres Zahn- schmelzes und wesentlich an dessen Entstehung be- teiligt. Ungeklärt war aber bisher die Frage, wie die Kalziumionen aus der Blutbahn dorthin gelan- gen, wo der Zahnschmelz gebildet wird. Der Haupt- zustromweg für Kalzium zur Mineralisierung von Zahnschmelz ist dabei entscheidend, um die Kalziumauf- nahme für die Zahnschmelzent- wicklung zu kontrollieren. Dies er- folgt über sogenannte SOCE-Ka- näle (von engl. Store-operated Ca2+ entry), speziell dem CRAC-Kanal (von engl. Ca2+ release-activated Ca2+ ). Das Team um Dr. Rodrigo Lacruz, MSc, PhD, des College of Dentistry an der New York Univer- sity, extrahierte zahnschmelzbil- dende Ameloblasten von Mäusen, um den Kalzium-Transportmecha- nismus zur Zahnschmelzbildung zu untersuchen. Sie gingen von der These aus, dass CRAC-Kanäle eine entscheidende Rolle spielen, da Pa- tienten mit genetischen Mutatio- nen in den CRAC-Genen STIM1 und ORAI1 eine unnormale Zahn- schmelzmineralisation aufweisen. „Indem wir die Kalziumpumpe im endoplasmatischen Retikulum deaktivierten, konnten wir sehen, welche Rolle CRAC-Kanäle für die Kalziumaufnahme spie- len, und vor allem, wie sie die Funktion der Zahn- schmelzgene modulieren“, erklärte Dr. Lacruz den Versuchsaufbau. Kalzium wird normalerweise im endoplasmatischen Reti- kulum gelagert, bis es be- nötigt wird. Das Protein STIM1 ist dabei verant- wortlich, dass die richtige Balance von Kalzium im endoplasmatischen Retikulum sta- bil bleibt. Ist zu wenig Kalzium vorhanden, signalisiert es dem ORAI-Kanal in der Zellmembran, dass Kalzium aus dem Blut in die Zelle geliefert werden soll. Das Wissen über diese Zusammen- hänge könnte in Zukunft Men- schen mit Mineralisationsstörun- gen und Zahnschmelzdefekten hel- fen. DT Quelle: ZWP online Wissen um Zusammenhänge Kalzium-Transportmechanismus zur Zahnschmelzbildung erforscht. © Creations © vitstudio Tel.: +4934148474-308 I Fax: +4934148474-290

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