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Dental Tribune German Edition No.1, 2018

10 Events DENTAL TRIBUNE · German Edition · Nr. 1/2018 31. DGI-Kongress: Resultate und Konsequenzen in der Implantologie Die dreitägige zahnärztliche Fortbildungsveranstaltung bildete traditionell den Schlusspunkt der dentalen Großveranstaltungen des Jahres 2017. DÜSSELDORF – „Qualität und Si- cherheit in der Implantologie kon- tinuierlich zu erhöhen, ist ein wich- tiges Ziel der DGI“, erklärte Kon- gress- und DGI-Pastpräsident Priv.- Doz. Dr. Gerhard Iglhaut. „Vor dem Hintergrund der elektiven Natur einer implantologischen Therapie ist es wichtig, dass der Eingriff er- folgreich ist – und eine Fülle von Untersuchungen belegt, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind.“ Gleichwohl wissen die Exper- ten, dass es in der Medizin nie eine absolute Sicherheit geben kann. Jede Behandlung hat Risiken, Therapie- versager sind unvermeidlich. Unter- schiedliche Konzepte, verschiedene Materialien, die individuellen spe- zifi schen Bedingungen eines Pa- tienten und die Expertise des Arztes – viele Faktoren beeinfl ussen den Erfolg einer Implantattherapie. Zum 31. DGI-Kongress beleuch- teten somit mehr als 60 Referenten aus neun Ländern aktuelle Ergeb- nisse aus allen Teilbereichen der Implantologie – und deren Konse- quenzen für die tägliche Praxis. Das Spektrum reichte von der Diagnos- tik über die Planung und Chirurgie bis hin zur Prothetik. Keramikimplantate als Alter native – nicht als Ersatz Im Zusammenhang mit der individualisierten Implantatthera- pie sieht man bei der DGI auch das Thema Keramikimplantate: „Die Entwicklung bei den Keramik- implantaten schreitet voran und die Patienten fragen auch danach“, sagte Prof. Dr. Kai-Hendrik Bor- mann. Allerdings warnte der Ex- perte vor einem Glaubenskrieg „Keramik gegen Titan“. Vielmehr müsse die Frage lauten, ob für einen individuellen Patienten Keramik eine sinnvolle oder manchmal viel- leicht auch die bessere Alternative ist. Zwar gibt es mittlerweile 15 verschiedene keramische Implan- tatsysteme – inzwischen auch zwei- teilige –, denen man eine hervor- ragende Gewebeverträglichkeit, Äs- thetik und eine vergleichbar gute Osseointegration wie bei Titan- implantaten bescheinige. Dennoch sei der klinische Erfolg der Keramik- implantate noch sehr heterogen, so Prof. Bormann. Dies decke sich mit der Tatsache, dass sich die Herstel- lungsprozesse der erhältlichen Im- plantatsysteme aus Zirkoniumdioxid DGI-Kongresspräsident Priv.-Doz. Dr. Iglhaut. „Doch wir können dafür sorgen, dass wir unseren Pa tienten die jeweils individuell beste Therapie anbieten.“ So hatte man erstmals bei einem DGI-Kongress die Moderato- ren der einzelnen Kon gresssitzungen damit beauftragt, gemeinsam mit den Referenten „Take-Home-Messa- ges“ am Ende der jeweiligen Sessions zu formulieren. Neben den thema- tischen Dauerbrennern „Parodonti- den jeweils verwendeten Schwellen- werten für den Knochenverlust zu tun“, erklärte Dr. Jan Derks. „Wir brauchen solche Schwellenwerte je- doch nur zu Forschungszwecken, klinisch ist ein solcher Wert von geringer Bedeutung. Notiert der Kliniker Entzündungszeichen und stellt darüber hinaus Knochenver- lust fest, sollte die Diagnose ‚Peri- implantitis‘ lauten. Das entschei- dende ist letztendlich die ad- Pressekonferenz anlässlich des 31. DGI-Kongresses in Düsseldorf. noch stark voneinander unterschei- den – vergleichbare Werkstoffstan- dards und Unterschiede in der Qua- litätssicherung bilden damit noch eine große Herausforderung, wenn es um die Auswertung von Daten gehe. Neues Wissen für die implantologische Praxis Der Erfolg einer Implantat- therapie wird von vielen Faktoren beeinfl usst: dem jeweiligen Konzept, den Materialien, den indivi duellen Bedingungen eines Patienten und von der Expertise des Arztes. „Die spezifi schen Bedingungen eines Pa- tienten können wir oft gar nicht oder nur schwer beeinfl ussen“, sagte tis“, „Management der Extraktions- alveole“ sowie „Zahnmedizin in der alternden Gesellschaft“ spielten beim diesjährigen DGI-Kongress auch Themen wie Weichgewebe- Management und Periimplantitis eine wichtige Rolle. „Inzwischen gibt es Konzepte und Methoden, die das körper eigene (autologe) Binde- gewebstransplantat in Zukunft er- setzen könnten“, sagte Priv.-Doz. Dr. Iglhaut. Beim Thema Periimplantitis sei man inzwischen auch einen ent- scheidenden Schritt weiter. Die Dis- kussion über die Häufi gkeit dieser Entzündung sei zu Ende: „Die un- terschiedlichen Daten hatten mit äquate Therapie.“ Zu den Risiko- faktoren gehören laut DGI-Präsident Prof. Dr. Frank Schwarz und Dr. Jan Derks eine der Implantatthera- pie vorausgegangene Parodontitis, schlechte Mundhygiene und das Fehlen einer regelmäßigen Nach- sorge. Damit liegen die periimplan- tären Therapieempfehlungen auf der Hand: Eine gute Mundhygiene und regelmäßige Kontrolluntersu- chungen. „Ein Zahnimplantat muss mindestens so gut gepfl egt werden wie natürlich Zähne“, erklärte Prof. Schwarz, „und bei den ersten An- zeichen einer Schleimhautentzün- dung muss die Behandlung einset- zen, da die Mukositis gut behandel- bar ist.“ Sei allerdings der Kiefer- knochen bereits betroffen, sind die nichtchirurgischen Mittel begrenzt. Einen Konsens über die richtigen chirurgischen Protokolle gebe es noch nicht, so die Experten. Offene Fragen bei der Verwendung von Knochenersatz- materialien Kontrovers wurde über das Thema Knochenersatzmaterialien gesprochen. Die am 7. August 2017 als Gesamtnovelle 2017 vom Paul- Ehrlich-Institut veröffentlichte „Richt line zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Richtlinie Hämotherapie)“ be- stärkte Prof. Dr. Dr. Frank Palm in seiner Skepsis gegenüber xeno- genen Knochenersatzmaterialien. Als Blutspender durch diese Richt- linie ausgeschlossen sind u. a. die „Empfänger von Xenotransplan- taten oder Frischzellen tierischen Ursprungs“. Xenogene Knochenmaterialien werden in der Kieferchirurgie und Implantologie eingesetzt. Da bei xenogenen KEMs zumindest theo- retisch ein Infektionsrisiko mit Prionen, den Erregern der Creutz- feldt-Jakob-Krankheit des Men- schen, besteht, zieht Prof. Palm die synthetischen Knochenersatzmate- rialien vor bzw. autologen Knochen des Patienten bei einem erforder- lichen vertikalen Aufbau oder grö- ßeren Defekten. Bei einem Sinuslift bevorzugt Prof. Palm Knochen- ersatzmaterial aus Beta-Tricalcium- phosphat-Keramik. Laut Prof. Palm wurden mit diesem Ersatzmaterial 1,5 Mio. Anwendungen dokumen- tiert, aber keine einzige Neben- wirkung. Ebenso gäbe es Hinweise, dass das Calcium, freigesetzt bei der Degradation des Ersatzmateri- als, die Knochenregeneration posi- tiv beeinfl usse. Quelle: DGI Neues Parodontologie-Symposium ab 2018 – Start in Unna Ab Februar beginnen die „Praxistage Parodontologie 2018“ der OEMUS MEDIA AG. LEIPZIG – Die neue Reihe von Symposien zum Thema Behand- lungsstrategien für die erfolgreiche PA-Therapie in der täglichen Praxis wendet sich an Generalisten und ihre Teams. Aufgrund der hohen Zahl an Parodontalerkrankungen sowie einer Gesellschaft mit steigen- der Lebenserwartung ergibt sich ein enorm großer Handlungsbedarf so- wohl zur Prävention und Therapie als auch zur Nachsorge dieser bio- fi lmbasierten Erkrankung. Aller- dings haben sich die Bedürfnisse der Patienten in den letzten Jahr- zehnten grundlegend geändert. Stand vor Jahren die resektive The- rapie im Vordergrund, so ist heute ein antiinfektiöser Ansatz als zielge- richtete Therapie sehr viel schonen- der. Zugleich können die Patienten- bedürfnisse nach Erhalt der eigenen Zähne und Ästhetik deutlich besser berücksichtigt werden. Gerade hier zeigen sich die Herausforderungen, aber auch die Attraktivität der mo- dernen Parodontologie. Neben der Vermittlung von Fachwissen auf aktuellem wissenschaftlichen Ni- veau liegt der Schwerpunkt der Pra- Das Referententeam der „Praxistage Parodontologie 2018“ (v.l.): Prof. Dr. Thorsten M. Auschill/Marburg, Dr. Hans-Dieter John/ Düsseldorf, Prof. Dr. Herbert Deppe/München, DH Annkathrin Dohle/Marburg. xistage gemäß dem Motto „Am Wochenende gelernt, am Montag in der Praxis umgesetzt!“ auf der Vermittlung von klinisch umsetz- baren, praxisnahen Behandlungs- konzepten. Hierbei wird insbeson- dere auf die nichtchirurgische The- rapie der Paro dontitis ausführlich eingegangen. Parodontalchirurgie für den Praktiker – Ein kombinierter Theorie- und Demonstrations- kurs Im darauf aufbauenden optio- nalen Theorie- und Demonstra- tionskurs wird das erworbene Wis- sen um das Spektrum der Parodon- talchirurgie erweitert. Es werden die für den Praktiker relevanten paro- dontalchirurgischen Eingriffe vor- gestellt und erläutert sowie das korrekte Vorgehen step-by-step am Schweinekiefer demonstriert. Die Demonstrationen können die Teil- nehmer direkt am Arbeitsplatz des Referenten oder per Großbild auf der Leinwand verfolgen. Die ersten Symposien fi nden in Unna (23./24.2.2018), in Mün- chen (12./13.10.2018) und Essen (9./10.11.2018) statt. Eine darauf aufbauende Masterclass mit limi- tierter Teilnehmerzahl wird es künftig an der Uni Marburg geben. Bis zu neun Fortbildungspunkte sind erreichbar. DT OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig, Deutschland Tel.: +49 341 48474-308 Fax: +49 341 48474-290 event@oemus-media.de www.oemus.com www.paro-seminar.de Anmeldung und Programm

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