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Special Tribune Swiss Edition

User Report SPECIALTRIBUNE Swiss Edition · Nr. 7+8/2015 · 29. Juli 201530 Bei dem hier vorgestellten Patienten ging es um die Verlängerung der Schneidekantenmittelsnichtinvasiver Komposittechnik (Abb. 1). Als der Patient in unserer Praxis vorstellig wurde, zeigte die klinische Untersu- chung keinerlei Unregelmässigkeiten. Die Zähne waren belastbar, stabil und ohne Lockerung. Dem Wunsch nach Verlängerung der beiden Frontzähne konnte ohne Probleme entsprochen werden. Als vorbereitende Massnah- men fertigten wir Situationsmodelle an. Ziel war es, die Schneidekanten mittelsdeshergestelltenSilikonschlüs- sels bis zur gewünschten Länge aufzu- bauen und so die verloren gegangene Funktion und Ästhetik wiederherzu- stellen. WahldesKomposits Noninvasives Vorgehen sollte in diesem Fall das Mittel der Wahl sein, umkeinTraumadurchPräparationzu verursachen und den Abstand zum Pulpendach nicht noch weiter zu ver- ringern. Auch auf „Kunstgriffe“ wie Wellenschliffoderpalatinal-vestibulä- res Abschrägen sollte deshalb verzich- tet werden. Damit ganz ohne eine solche Präparation trotzdem kein grauer Füllungsrand im restaurierten Zahn sichtbar wird, müssen der Lichtbrechungsindex von natürli- chem Schmelz und Restaurations- materialübereinstimmen. Das Füllungskomposit Enamel plus HRi (LOSER & CO, Leverkusen) erfüllt dieses Kriterium nahezu per- fekt.FürdasnatürlicheErscheinungs- bild sorgen darüber hinaus die Fluo- reszenz und Transluzenz, die an den natürlichen Zahn angepasst sind. Die SchichtstärkederKomposit-Schmelz- masse kann genauso dünn oder dick gestaltet werden, wie es die des natür- lichenSchmelzesvorgibt. Prozedere Für die Verlängerung der Schnei- dekantenderZähne11und21werden dieselediglichmitfeinemEdelkorund sandgestrahlt, geätzt und gebondet. Die Farbbestimmung erfolgte wie üblichmittelsFarbschlüsselundFein- abstimmung an den ungeätzten und nicht ausgetrockneten Zähnen. Das Komposit Enamel plus HRi bietet dem Anwender hier eine sehr ein- fache, aber effektive Farbauswahl für den Schmelzanteil einer Restauration: EssinddreiSchmelzmassenverfügbar, die dem Alter des Patienten entspre- chendgewähltwerdenkönnen: a)UE 3 für junge Patienten mit noch sehrhellemunddickemSchmelz. b)UE 2 für erwachsene Patienten mit bereits sichtbaren Alterungser- scheinungenamZahnschmelz. c)UE 1 für ältere Patienten mit ab- radiertem, sehr transparentem Schmelz. Die Schmelzmasse der engsten Wahl wurde auf den ungeätzten Nachbarzahnaufgetragen,lichtgehär- tet und verglichen. Die so ermittelte Schmelzmasse wurde in die Enamel plus HRi Farbkarte („Colour Chart“, Abb.2)eingetragen.DieseMöglichkeit der Dokumentation bietet eine gute VorlagefüreinstandardisiertesVorge- hen bei später erforderlichen Rekons- truktionen.DiefürdenPatientenaus- gesuchte Schmelzfarbe wurde dann im Komposit-Heizgerät auf 39 Grad Celsiuserwärmt,umsieleichteradap- tieren zu können. Das Erhitzen des Komposits ermöglicht ein sehr an- genehmes Ausformen besonders dünner Kompositschichten und hilft, unangenehme Blasenbildung wäh- rendderVerarbeitungzuminimieren. Zudem verringert ein Erhitzen des Materials dessen Polimerisations- schrumpfung. Nach dem Desinfizieren der Re- gionwurdedieInzisalkantemiteinem Kugelfinierer (Komet Gebr. Brassler 314 016) geglättet, um schöne Über- gänge zu erzielen. Das Tragen einer Lupenbrille ist bei Rekonstruktionen wiediesersehrempfehlenswert. Es folgte eine Alginatabformung als Basis für die Rekonstruktion. An- hand des Gipsmodells wurden die Schneidekanten der Zähne 11 und 21 mit Modellierwachs aufgebaut und die neue Situation palatinal und approximal eingefroren. Die Silikon- form diente als Rückwall und wurde im Munde des Patienten anprobiert (Abb.3). ZurReinigungwurdendieSchnei- dekanten noch einmal mit Alumini- umoxid(Korndurchmesser25Mikro- meter)abgestrahlt.DerÄtz-undSpül- schritt konditionierte beide Zähne für dasAuftragendesAdhäsivs.EinInkre- ment Enamel plus HRi Schmelzkom- posit wurde bei Zahn 21 für die Rück- wand gegen den Silikonwall appliziert und leicht angedrückt. Dem jungen Alter des Patienten entsprechend wurde die Schmelzmasse UE3 ver- wendet. Der Kantenaufbau wurde mit dem Auftragen des vestibulären Schmelzanteils abgeschlossen. An- schliessendwurdediesesVorgehenam Zahn11wiederholt(Abb.4). Bei kleineren Defekten wie in die- sem Fall wird nur Schmelzmasse ver- wendet. Das Komposit passt sichaufgrunddesschmelz- identischen Lichtbre- chungsindex harmo- nisch in das Gesamtbild desZahnesein. Nach der Endpoly- merisation wurde die Oberflächentextur ge- staltet.GelingtdieAusar- beitung analog zur noch intakten Vestibulärflä- che, ist das Komposit nach der Hochglanzpoli- tur einem Veneer gleich- wertig oder überlegen (Abb. 5). Um dies auf einfache Weise zu erreichen, steht ein abgestimmtes Politursystem mitdreiDiamantpastensowieZiegen- haarbürste und Filzrädern zur Verfü- gung. Diskussion Komposits geniessen mittlerweile einenwesentlichbesserenRufalsnoch vor einigen Jahren. Für ihren Einsatz sprechenvielfältigeArgumente:Diezu erzielendenästhetischenResultateste- hen denen von Keramikrestauratio- nen in keiner Weise nach. Die Abra- sionswerte sind dem natürlichen Schmelz sehr ähnlich. Zudem kann man minimalinvasiv arbeiten. Die Lichtbrechung sowie -reflexion und die ästhetische Wirkung entsprechen dem des natürlichen Zahnes. Die so versorgtenPatientensindindenmeis- ten Fällen sehr zufrieden und dank- bar, dass wir eine Alternative zum Keramikveneer oder gar einer Über- kronungvorgeschlagenhaben. Dasheisstnicht,dassKeramikver- sorgungennichtmehrgebrauchtwer- den – ganz und gar nicht. Nur: das Indikationsspektrum für Komposit- rekonstruktionen hat sich erheblich erweitert,ganz abgesehen von der Be- quemlichkeit sowie dem Kosten-Nut- zen-Aufwand für den Patienten und nicht zuletzt den Verdienstmöglich- keitenfürdenZahnarzt. DasKompositEnamelplusHRiist derbishereinzigeVertretereinerneuen Klasse hochästhetischer Restaura- tionsmaterialien. Das Besondere und Einzigartige liegt in der Angleichung des Lichtbrechungsindexes an den Wert des natürlichen Schmelzes, er beträgt 1,62 (Abb. 8a undb). DiegutenLicht- eigenschaften sind prädestiniert für eine zügige Technik mit wenigen Schrit- ten. Schneidekan- tendefektewerdennur mit Schmelzmasse re- konstruiert. Bei einfachen Aufbauten genügen ein oder zwei Dentinmassen und eine Schmelzmasse. Bei anspruchsvollen Fällen werden zusätzliche Massen für Opaleszen- zen,Intensive und Charakterisierun- gen herangezogen (Abb.9). Wer eine spezielle Masse für den Molarenbereich bevorzugt, setzt die Schmelzmasse Enamel plus HRi Functionein.HierentsprechendieAb- rasionswertedenenvonGold.Dadurch lässtsichdasKompositbesondersauch bei Patienten mit Parafunktion oder CMD-Problematik heranziehen. An- ders als sehr harte Kompositmassen oder Keramik kann die Function- SchmelzmassedieIntegrationderVer- sorgung in das neuromuskuläre Sys- tem sehr gut unterstützen und die ok- klusale Stabilität erhalten.Die gesamte HRi-Kompositgeneration eignet sich nichtnurfürdiedirekteFüllungsthera- pie,sondern ist gleichfalls für das indi- rekte Arbeiten im Labor bestimmt. So lassen sich Veneers ebenso anfertigen wie Verblendungen, zum Beispiel nebendirektenRestaurationen. ST Vollkommene Ästhetik mit geringem Aufwand Im folgenden Fall soll gezeigt werden, dass neben der Verarbeitungstechnik und der Erfahrung des Behandlers auch die Eigenschaften des verwendeten Komposits eine wesentliche Rolle beim Erfolg einer Restauration spielen. Von Dr. Dr. Karl-Heinz Letzner, Innsbruck, Österreich. 1 2 Abb.1: Ausgangssituation: Der Patient wünschte eineVerlängerung der Inzisalkanten. – Abb.2: Mit der Chromatic Chart wird eine detaillierte Dokumentation der verwendeten Massen ermöglicht. Abb.3:DurchdasAnlegendesRückenwalleswird1.dasLängendefiziterkennbarund2. kanndiepalatinaleSchneidekanteindenRückenwalleingebrachtwerden.–Abb.4:VerlängerterFront- zahnvordemAusarbeiten.Esistwichtig,dassderZahnindiesemStadiumfertigausgearbeitetwird.–Abb.5:SchneidekantenverlängerungnachderFertigstellung.–Abb.6:Darstellungnach Einstellen der Protrusionsbewegung und Politur der Kompositanteile.– Abb.7: Übersicht der gelungenen Frontzahn-Schneidekanten-Rekonstruktion.– Abb.8aund8b:Der Lichtbrechungs- indexvonEnamelplusHRientsprichtdemdesnatürlichenSchmelzes.–Abb.9:SchichtschemamitDentin-undSchmelzmassenbeiumfassenderenRekonstruktionen. 3 4 5 7 8a 8b 6 9 Dr.Dr.Karl-HeinzLetzner Praxis für Zahn-,Mund- und Kieferheilkunde Anichstr.10 6020 Innsbruck,Österreich Tel.: +43 512 238446 praxis@zahn-medizin.at www.zahn-medizin.at Infos zum Autor Kontakt 314016) geglättet, um schöne Über- 345 Tel.: +43512238446

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