Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Dental Tribune Austrian Edition No. 7, 2017

2 Statements & News DENTAL TRIBUNE · Austrian Edition · Nr. 7/2017 Umfrage zur Berufszukunft fragwürdig Jürgen Pischel spricht Klartext Weniger ist mehr – Eine berechtigte Entwicklung oder nur ein Trend in der Implantologie? Statement von Assoz.-Prof. DDr. Michael Payer*. Mit einer Meinungsforschung „Zukunft Heilberufl er 2030“ unter Ärzten, Zahnärzten und Apothekern – 400 aller Altersgruppen wurden befragt – hat die apoBank mediales Aufsehen erregt. Heutige Praxisbesitzer, auch solche, die 2030 schon gar nicht mehr arbeiten werden, zur Zukunft des Berufes zu befragen, ist schon mit hohem Risiko behaftet. Vornehmlich dem Risiko, eine Erwartung zu erfahren, die eine heutige Realität widerspiegelt, die aber für den Berufsstand noch nicht ins Bewusstsein gedrun - gen ist. Obwohl in Deutschland erhoben, sind viele Ergebnisse und Erwartungen der Praxis- inhaber auf Österreich zu übertragen. So gehen laut apoBank-Studie 86 Prozent der Heilberufl er davon aus, dass die Digita- lisierung ihre Arbeit besonders in der Verwaltung in Zukunft (2030) sinnvoll unterstützen wird. Das ist heute längst Realität, sogar in jeder hinterwäldlerischen Praxis. Und wenn 40 Prozent der Befragten sogar glauben, dass die Digitalisierung künftig den Heilberufl er in Teilen ersetzen wird, so müssen mindestens 60 Prozent die Augen vor der Zukunft ver- schlossen haben, die digital bestimmt sein wird. Auch und vor allem in der Behandlung der Patienten. Der Einsatz digitaler Technologien in der Zahnmedizin wird sogar vielfach lege artis vorausgesetzt sein. Hier überschlagen sich die Entwicklungen. Vor drei Jahren gab es noch keinen 3-D-Drucker in der Zahnheilkunde, heute ist er Standard. Auch in anderen Bereichen der Zukunftserwartungen wird die heutige Wirklichkeit als prognostisch bewertet. Die Befragung der Zahnärzte in der apoBank-Studie zeigt, dass sowohl Frauen als auch Männer die Selbstständigkeit künftig als attraktivste Berufsaus- übungsform sehen – am ehesten werden dabei Kooperationen gewählt: Sowohl Zahnärzte (35 Prozent) als auch Zahnärztinnen (23 Prozent) wollen vorrangig selbstständig in einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) arbeiten. Über 60 Prozent der weiblichen Zahnärzte gehen davon aus, dass sie 2030 in Teilzeit agieren werden. Drei Viertel der Männer planen, in Vollzeit tätig zu sein. Das alles ist ein Spiegelbild der heutigen Verhältnisse, auch zuneh- mend für Österreich geltend. Die deutschen Körperschaften – Kammern und KZVen – kritisieren den heutigen Trend der Niederlassung in „Kettengemeinschaften“, in Medizinischen Versorgungszentren (MZVen), nur von Zahnärzten gebildet. Ein Trend aus der zunehmenden Feminisierung des Berufsstandes und einer neuen Einstellung zur Bedeutung der Berufsausübung für die Le- bensgestaltung. Obwohl in Österreich Großpraxen und Praxisgemeinschaften vom Berufsrecht her noch sehr begrenzt sind, wird sich dies als Zukunftstrend festsetzen. Einhergehend mit der zunehmenden Entwicklung der Spezialisierung wird die Koope- ration in gemeinschaftlicher Berufsausübung eine viel größere Rolle, als die Befragungs- ergebnisse zeigen, einnehmen. Wie dem auch sei: Die Zukunft des zahnärztlichen Berufes wird, mit Verantwortung ge- staltet, die Rahmenbedingungen aus Gesundheitspolitik, wirtschaftli- cher Entwicklung und des technologischen Fortschritts ernst genom- men, eine positive sein. Glauben Sie mir das, Infos zum Autor toi, toi, toi, Ihr J. Pischel Editorische Notiz (Schreibweise männlich/weiblich) Wir bitten um Verständnis, dass – aus Gründen der Lesbarkeit – auf eine durch gängige Nennung der männlichen und weiblichen Bezeichnungen verzichtet wurde. Selbstverständlich beziehen sich alle Texte in gleicher Weise auf Männer und Frauen. IMPRESSUM Verlag OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: +49 341 48474-0 Fax: +49 341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (ji) V.i.S.d.P. isbaner@oemus-media.de Redaktionsleitung Majang Hartwig-Kramer (mhk) m.hartwig-kramer@oemus-media.de Redaktion Katja Mannteufel (km) k.mannteufel@oemus-media.de Anzeigenverkauf Verkaufsleitung Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller hiller@oemus-media.de Projektmanagement/Vertrieb Stefan Thieme s.thieme@oemus-media.de Produktionsleitung Gernot Meyer meyer@oemus-media.de Anzeigendisposition Marius Mezger m.mezger@oemus-media.de Lysann Reichardt l.reichardt@oemus-media.de Bob Schliebe b.schliebe@oemus-media.de Layout/Satz Matthias Abicht abicht@oemus-media.de Lektorat Ann-Katrin Paulick Marion Herner Erscheinungsweise Dental Tribune Austrian Edition erscheint 2017 mit 8 Ausgaben, es gilt die Preisliste Nr. 8 vom 1.1.2017. Es gelten die AGB. Druckerei Dierichs Druck+Media GmbH, Frankfurter Str. 168, 34121 Kassel, Deutschland Verlags- und Urheberrecht Dental Tribune Austrian Edition ist ein eigenständiges redaktionelles Publikationsorgan der OEMUS MEDIA AG. Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfi lmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes geht das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deut- scher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken zur Herstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. Für un verlangt eingesandte Bücher und Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, welche der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Autor des Beitrages trägt die Verantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzeigen befi nden sich außerhalb der Verant- wortung der Redaktion. Für Verbands-, Unternehmens- und Marktinformationen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Leipzig, Deutschland. GRAZ – Der Trend vom Minimalis- mus – also vom Verzicht – macht auch vor der Zahnmedizin und Im- plantologie keinen Halt. Was jedoch vor allem in der westlichen Welt als moderner Lebensstil gilt, ist in der Medizin/Zahnmedizin eine nicht scher, prothetischer und von zahn- technischer Seite. Die Fragestellung betrifft aber auch weitere Aspekte unserer Be- handlungen: weniger Praxisbesuche, weniger Strahlenbelastung, weniger Risiken oder unangenehme Begleit- © ÖGI mehr wegzudenkende Entwicklung zum Wohle unserer Patienten. Mit „weniger“ ein gleich gutes oder sogar „mehr“ sprich, ein besseres Behand- lungsergebnis zu erzielen, ist daher in vielen Teilbereichen der Implan- tologie bereits gelebter und wissen- schaftlich belegter Alltag. Die Implantologie bewegt sich ganz klar in die Richtung minimaler Invasivität, d. h. Reduktion, und weg von großen, für den Patienten unan- genehmen chirurgischen Eingriffen z. B. durch die Optimierung von Er- satzmaterialien und vor allem auch dank der dreidimensionalen Be- handlungsplanung von chirurgi- erscheinungen der handlung. Implantatbe- Auch in der Implantatprothetik gibt es diesen Trend, und wir stim- men überein, dass ein Weniger an In- vasivität, an Behandlungsdauer, an Kosten … für die Patienten von Vor- teil ist. Demgegenüber steht aber die Forderung nach mehr Aufmerksam- keit, mehr Planung, mehr Aufwand, mehr Präzision, um Implantatre- konstruktionen möglichst langlebig zu machen. Ganz klar stellt sich hier auch die Frage, ob durch den Einsatz digi- taler Chairside-Technologien weni- ger oder mehr Aufwand, Behand- lungszeit und Behandlungsschritte notwendig sind. Der anfängliche Mehraufwand scheint in einer Ver- einfachung der implantatprotheti- schen Abläufe und mehr Effi zienz zu resultieren, und man darf gespannt sein, wann und wie der „digitale Workfl ow“ seinen Siegeszug auf breiter Ebene in der allgemeinen Praxis fortsetzt. „Weniger ist Mehr?“ ist auch das Motto der diesjährigen ÖGI-Jahres- tagung in Graz – allerdings haben wir das nicht auf die Zahl und Qua- lität der Referenten und Themen be- zogen, sondern auf die Anwendung „minimalinvasiver Konzepte in der Implantologie“. Das Thema „Zahn- erhalt vs. Implantat“ wird ebenso wie minimalinvasive chirurgische Konzepte, Implantatmedizin oder die Frage „Ist weniger mehr?“ in der Implantatprothetik von re- nommierten Referenten behandelt (www.oegi.org). Zwei Humanpräpa- rat-Kurse in Kooperation mit der Osteology Foundation und der ÖGI Next Generation sowie praxisrele- vante „Meet the Expert-Kurse“ der ÖGI, die höchst attraktiven Veran- staltungen der ÖGI-Platinspon- soren im Rahmen eines Industrie- forums und das Forum Assistenz in Kooperation mit der „Grazer Den- talhygieneschule“ ergänzen das Pro- gramm und machen die ÖGI- Jahrestagung hoffentlich „mehr als weniger“ zu einem Highlight der deutschsprachigen Implantatkon- gresse 2017. DT * Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Implantologie Prof. Dr. Splieth wird ORCA-Präsident Mit dem Jahreskongress 2019 in Kolumbien beginnt seine Präsidentschaft. GREIFSWALD – Prof. Dr. Christian Splieth von der Universitätsmedizin Greifswald wurde jetzt in geheimer, weltweiter Online-Wahl zum Pre- sident-elect der Organisation for Caries Research (ORCA) bestimmt. „Es ehrt Greifswald, die skandina- visch geprägten Ideen zur ,Kariesprä- vention und Ka riestherapie ohne zu Bohren‘ jetzt verstärkt einbringen zu können. Wir möchten durch interna- tionale Vernetzung und die Einbin- dung in die Community Medicine dazu beitragen, gleiche Chancen auf Gesundheit im Mund für alle zu eröff- nen“, so Prof. Splieth, Leiter der Abtei- lung für Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde an der Univer- sitätsmedizin Greifswald. Die Schwerpunkte Kinderzahn- heilkunde, Präventive Zahnmedizin und Kariologie sind an deutschen Universitäten eher schwach vertreten, und so zielten die Aktivitäten des Greifswalder Forschers schon sehr früh auf interna- tionale Kooperationen. Ge- rade läuft eine mehrjährige Studie mit ORCA-Partnern in Großbritannien und Li- tauen, in der sich andeutet, dass die konventionelle Fül- lung im Milchgebiss deut- lich weniger erfolgreich ist als Stahlkronen und nur ge- nauso gut wie einfaches Zähneputzen der kariösen Defekte. Die Greifswal- der Arbeitsgruppe von acht Kariesfor- schern und Kinderzahnheilkundlern sowie 15 Masterstudenten arbeitet mit der ORCA daran, nicht nur neue © BZÄK wissenschaftliche Erkenntnisse zu ge- winnen, sondern gleich in der Patien- tenversorgung oder im Jugendzahn- ärztlichen Dienst als „Schulzahnarzt“ umzusetzen. DT Quelle: Universität Greifswald (cid:205)(cid:3)Fortsetzung von Seite 1 gas durch Rettungsassistenten“ statt. Hier wurde ebenfalls entgegen der Empfehlung des Gesundheitsministe- riums einwandfrei juristisch geklärt, dass bei Freigabe durch den Chefarzt der jeweilige Rettungsdienst die 50-prozentige Lachgas mischung Livo- pan einsetzen darf. Als approbierte Berufsgruppe mit entsprechender Kenntnis und Erfüllung der internati- onalen Standards ist nicht nachvoll- ziehbar, wieso Rettungsassistenten (oder in Deutschland auch Hebam- men) damit arbeiten dürfen, ge- schulte Zahnärzte jedoch nicht. Zum Wohle unserer kleinen Patienten, zur Sicherung einer ad- äquaten Behandlung und zur Sen- kung der Anzahl ungleich risikorei- cherer Narkosebehandlungen sollte erwartet werden, dass die vom Minis- terium genannte Diskussion auf fach- licher Ebene zu den international gängigen Standards führt. DT Quelle: ÖGK

Seitenübersicht