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Dental Tribune Austrian Edition No. 11, 2016

3 International News DENTAL TRIBUNE Austrian Edition Nr. 11/2016 · 7. November 2016 minilu – die Praxis-Heldin Über 20.000 Marken- artikel für Praxis und Labor: · supergünstig · superschnell · supereinfach Werde meine Freundin! ANZEIGE WASHINGTON, DC – Fast 80 Pro- zentderüber35-Jährigenleidenunter Parodontitis, in ihrer schweren Form zählt sie mittlerweile zu den sechs häufigsten chronischen Erkrankun- gen weltweit. Als Vorstufe bzw. Vor- bote gilt oft die Gingivitis. Beide Er- krankungen unterscheiden sich nicht nur in ihren Symptomen, sondern auch in der mikrobiellen Zusammen- setzung. Das fanden jetzt Forscher bei der Untersuchung von annähernd 1.000 malawischen Frauen heraus,die damit einen Grundstein für eine schnellere Parodontitisdiagnose ge- legt haben. Ihre Forschungsergebnisse veröf- fentlichten die Wissenschafter rund um den Briten Liam Shaw jüngst im Applied and Environmental Microbio- logy, einer Publikation der American Society for Microbiology. Um das mikrobielle Klima in der Mundhöhle bei Gingivitis und Parodontitis zu differenzieren, erstellten die Forscher mithilfe der Hochgeschwindigkeits- sequenzierung der 16S ribosomalen RNA einen Zensus der oralen Mikro- ben. Dabei fanden sie eine kleine An- zahl an Spezies,die inVerbindung mit Parodontitis,aber nicht mit Gingivitis gebrachtwerden,unterihnendieGat- tungen Prevotella, Treponema und Selemonas. Normalerweise wird Parodontitis anhand der Taschentiefe diagnosti- ziert bzw. dann, wenn die ersten Zähne beweglich sind, was oft zu spät ist, um der Entzündung entgegenzu- wirken. Zudem erfordert die Dia- gnose Expertenwissen und teures Equipment, was gerade in unterent- wickelten Ländern nicht immer ver- fügbar ist. Doch auch in den Indus- trienationen ist Parodontitis ein gro- ßes Problem, was sich nicht allein anhand von Zahnfleischbluten dia- gnostizieren lässt, da die Blutungen auch viele andere Ursachen haben können. Mit ihrer Studie haben die Wis- senschafter den Grundstein gelegt, um eine schnelle und preiswerte Diagnose stellen und bei Parodontitis frühzeitig gegensteuern zu können. DT Quelle: ZWP online Mit Mikroben zur schnelleren Parodontitisdiagnose Amerikanische Wissenschafter differenzieren mikrobiell Gingivitis und Parodontitis. © Sirirat/Shutterstock.com ST. GALLEN – Sie kommen in vielen Lebewesen vor und gelten als natür- liche Waffe gegen Bakterien im Körper: sogenannte antimikrobielle Peptide. Sie bieten eine mögliche – und inzwischen auch dringend be- nötigte – Alternative zu konventio- nellenAntibiotika,konnten aber bis- her klinisch nicht erfolgreich einge- setzt werden. Der Grund liegt in ihrer Struktur, die dafür sorgt, dass sich Peptide im Innern des mensch- lichen Körpers relativ schnell zerset- zen, noch ehe sie ihre antibakterielle Wirkung entfalten können. Forscher sind einer Lösung beim Kampf gegen antibiotika- resistente Bakterien nahe In der Empa-Abteilung „Bio- interfaces“ in St. Gallen ist es einem Team unter der Leitung von Dr. Stefan Salentinig in Zusammenarbeit mit der Universität Kopenhagen nun gelungen, eine Art Shuttlesystem aus flüssigkristallinen Nanomaterialien zu entwickeln (sogenannte „Nano- carriers“), die die Peptide schützen und somit sicher an den Zielort brin- gen können. Die Resultate der Studie wurden kürzlich im Journal of Physi- cal Chemistry Letters publiziert. Die entwickelten „Nanocarrier“ bestehen aus sogenannten strukturbildenden Lipiden, welche die antibakteriellen Peptide beherbergen und sie je nach Art der Struktur festhalten oder abge- ben können. Erste Tests mit Bakte- rienkulturen haben gezeigt, dass die Peptide von den „Nanocarriern“ komplett eingeschlossen werden und somit stabil bleiben. Sobald sie aller- dings freigesetzt werden, entfalten sie ihre volle Wirkung und zeigen sich äußerst effektiv im Kampf gegen die Bakterien. Peptide sind gut – Peptide und Nanokapsel besser Den Wissenschaftern ist eine weitere Eigenschaft des Nanoträgers aufgefallen. Peptide wirken im „Alleingang“ bereits effektiv gegen Bakterien – in Kombination mit ihrer Trägerstruktur allerdings noch we- sentlich stärker. So sorgt die entwi- ckelte Schutzhülle aus Lipiden nicht nur dafür, dass die Peptide si- cher an ihren Wirkungsort gelangen, sondern verstärkt zusätzlich ihre Wirkung am Zielort. Die Forschungsarbeit der Empa und der Universität Kopenhagen könnte also ein erster Schritt im erfolgrei- chen Kampf gegen antibio- tikaresistente Bakterien sein, denn Peptide nutzen einen anderen Wirkmechanismus als Anti- biotika und zerstören die Membran der Bakterien. Dagegen sind selbst antibiotikaresistente Superkeime nicht gewappnet. „Natürlich können sich die Bakterien irgendwann auch daran anpassen“, so Salentinig. Je- doch ginge das nicht von heute auf morgen; im Kampf gegen multiresis- tente Bakterien hätte man eine neue Waffe im Arsenal. In einem nächsten Schritt wol- len die Forschenden die Nanoträger so strukturieren, dass sie ihre Wir- kung zu einer ganz bestimmten Zeit entfalten. Die Peptide sollen also im Inneren der Nanostruktur geschützt und dann erst bei Bedarf und durch Veränderung der Struktur freigege- ben werden. Sozusagen „auf Knopf- druck“. Das ist vor allem im medizi- nischen Bereich äußerst wichtig. DT Quelle: Eidgenössische Material- prüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) Peptide versus Superkeime Mit Nanostrukturen gegen Antibiotikaresistenz. BRADFORD – Dass das Dentin der Zähne Chemikalien und Umweltein- flüsse speichert, ist bereits bekannt. Dass aber auch Mangelernährung und Stress ihre Spuren im Gebiss hin- terlassen, haben jetzt irische Forscher herausgefunden und ihre Ergebnisse im Magazin PLOS ONE veröffent- licht. Ausgangspunkt für die Forschun- gen war der Fund eines Massengrabes eines Armen- und Waisenhauses aus dem 19. Jahrhundert 2005 in Irland. Da Sterbedaten und -umstände aus Dokumentationen bekannt waren, konnten die menschlichen Überreste der Kinder und Erwachsenen als ideale Untersuchungsobjekte genutzt werden. So machten sich die Forscher rund um Julia Beaumont von der Universität von Bradford auf die Suche nach Markern, die für eine Hungersnot typisch sein könnten. Fündig wurden sie im Kollagen der Zähne. Dieses schlüsselt die Er- nährungsweise zeitlich sehr präzise auf. Allerdings nur während der Ent- stehung, das heißt, ist das Dentin ein- mal vollständig aufgebaut, ändert es sich nicht mehr.Im Kollagen im Kno- chen ist es genau andersherum: Es wird täglich neu gebildet und mittelt so die Ernährung der letzten Lebens- jahre. Mit der Studie wollten die For- scher Marker ausfindig machen, die den Übergang von einer kartoffelhal- tigen Ernährung zu einer maishalti- genDiätanzeigen,undsomitMangel- ernährung oder gar Hunger nachwei- sen. Dies ist ihnen auch gelungen: Kommt es während des Zahnwachs- tums zur Unterernährung, sinkt der AnteilanKohlenstoff starkabundder Stickstoffanteil steigt enorm. Früher wurde dies als Anzeichen einer reich- haltigen Ernährung des Adels inter- pretiert, was aber bei den untersuch- ten Skeletten nachweislich nicht der Fall war. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass dieses Phänomen bei Mangel- und Unterernährung auftritt, weil der Körper sich gleichsam selbst verzehrt sowie bestehendes Protein recycelt und die letzten Fettreserven auf- braucht, welche einen geringen Koh- lenstoffwert besitzen. Zugleich haben die Wissenschafter aber auch festge- stellt, dass nach einer Umstellung der Ernährung auf Mais sich die Kohlen- stoff- und Stickstoffverhältnisse wie- dernormalisierten,waszeigt,dasssich der Körper an die neue Ernährungs- weise angepasst hat.Besonders für die Forensik könnten die Studienergeb- nisse in Zukunft wichtig werden. DT Quelle: ZWP online Die Grafik zeigt die Entwicklungsrich- tung des Dentins im menschlichen Zahn. (© 2016 Beaumont, Montgo- mery) Mangelernährung im Zahn nachweisbar Irische Forscher entdecken Mangelernährung durch geringe Kohlenstoffwerte. LONDON – Es wäre die Erfindung der dentalen Welt: Füllungen, die Zähne von innen heraus reparieren. Diese Nachricht schlug Mitte des Jahres große Wellen und soll Patien- ten zukünftig vor den gefürchteten Wurzelkanalbehandlungen bewah- ren. Studienleiter Robert Hill von der Queen Mary University of Lon- don hat jetzt erste Ergebnisse prä- sentiert. Das neuartige bioaktive Glas- komposit soll, im Gegensatz zu her- kömmlichen Füllungen, nicht nur ein Leben lang halten, sondern auch beschädigte Zähne wieder heilen. Dies wird durch die Freisetzung von Fluorid, Kalzium und Phosphaten erreicht,die dazu dienen,neue Mine- ralien im Zahn zu bilden. Die neuen Ergebnisse zeigen,dass das Komposit mit dem Körper zusammenarbeitet, um die Mineralien zu ersetzen, die durch Karies verloren gegangen sind. Außerdem erzeugt die neue Füllung eine basische Umgebung, welches das Kariesbakterium daran hindert, sich auszubreiten und weitere Schä- den im Zahn anzurichten. Richard Whatley, CEO von BioMin Techno- logies, dem Unternehmen, welches erst kürzlich die Lizenzen für diese neue Technologie erworben hat, ist zuversichtlich, dass mit dem bioakti- ven Glaskomposit das Ziel, bis 2020 alle amalgamhaltigen Füllungen zu eliminieren,erreicht werden kann. DT Quelle: ZWP online Regenerierendes Glaskomposit Forscher möchten bis 2020 amalgamhaltige Füllungen eliminieren.

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