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Special Tribune German Edition

State of the Art SPECIALTRIBUNE German Edition · Nr. 3/2015 · 4. März 201518 schiedene Events genutzt. Das sah man den Räumlichkeiten stark an. Die Oberflächen waren grünlich ein- gefärbt und die Struktur hatte eben- falls sehr stark gelitten. Der Zahnarzt Andreas Bothe hat denverbliebenenTeildesehemaligen sogenannten„Kaisersaals“ erworben und zu einer Zahnarztpraxis um- bauen lassen. Der Wunsch des Auftraggebers Der Auftraggeber wollte innova- tive Zahnmedizin mit einer unver- wechselbaren Innenarchitektur. His- torische Grandeur und konsequente Modernität,Schönheit und Funktio- nalität sollten eine einzigartige Ver- bindung eingehen. In einer Umge- bung mit hohem ästhetischen Reiz sollsichderPatientangstfreiundper- fekt umsorgt entspannen. Dies war der Anspruch des Auftraggebers Andreas Bothe. Die Forderungen nach drei Be- handlungsräumen und des Erhalts der grandiosen Raumvolumina im Kaisersaal waren Ideengeber für ein unverwechselbares Raumkonzept. Der ehemalige Ballsaal war als Ganzes bereits verschwunden,der ei- nenHälftehattemanihrehistorische Innenarchitekturberaubt,dieandere Hälfte jedoch sollte mit einem ange- messenen Respekt zum Bestand eine neue tragfähige Perspektive finden. Herausforderungen an die Architekten Die beiden größten Herausfor- derungen lagen darin, die Arbeitsab- läufe einer Zahnarztpraxis und die Technikstrukturen zu verstehen. Ein Besuch im Dentalen Information Center (DIC) von Henry Schein war dabei sehr hilfreich. Dort gab es nicht nur die Mög- lichkeit, die Geräte anzusehen, son- dernesfandaußerdemeinregerAus- tausch mit den Spezialisten für Pro- dukte, Arbeitsabläufe, Installation undtechnischePlanungstatt.Welche FlächenundRaumbedarfsindfürdie Assistenz notwendig? Welche An- schlüsse werden gebraucht? Eine Praxis wie diese stellte für das gesamte Projektteam eine Her- ausforderung dar. Im Vergleich zu einem Neubau oder einem einfa- chen Umbau sind hier die Ansprü- che an alle Planungsbeteiligten und Firmendeutlichhöher.Sieerfordern ein enormes Know-how, eine pro- fessionelle Zusammenarbeit, ver- bunden mit einer transparenten Kommunikation. All diese Punkte haben in diesem Projekt gestimmt, mit dem Ergebnis: Schönheit und Funktionalität, die sich perfekt er- gänzen. Zusammenarbeit der Gewerke Die Beratung und die Zu- sammenarbeit mit einem erfahrenen Restaurator waren notwendig, um die vorhandene Bausubstanz zu er- neuern und um eine Architektur zu konzipieren, die respektvoll auf den historischen Bestand eingeht. Zunächst wurde die Substanz des Saales wiederhergestellt: die ab- gebrochenen Stuckaturen wurden nachgeformt, Deckenmalereien res- tauriert, Farben und Ornamente er- neuert. Raumkonzept In der zweiten Phase wurde ein neuartiges Raumkonzept verwirk- licht, eine „Binnenarchitektur“ mit drei Behandlungseinheiten, die gleich bei dem Eintritt im Raum als Gesamtbild zu erleben sind. Das grandiose Ambiente des Kaisersaals bleibt als Ganzes zu erleben. Die neuen raumbildenden Einbauten gehen auf respektvolle Distanz zum verschwenderischen Dekor, die Be- gegnungzwischenaltundneuerfolgt durch verglaste Fugen, die massiven Einbauten kommen nie in direkten Kontakt mit der vorhandenen Sub- stanz. Umsetzung DieGlasscheibensindüberlaser- geschnittenetransparentePassstücke an den historischen Bestand exakt angeschlossen. Das Zusammenspiel von Glaswänden und neuen Spiegel- flächen erlaubt überraschende Per- spektiven,es ist ein architektonisches Vexiere-Spiel. Der Grundriss dieses Raums wurdeanhanddervorhandenenhis- torischen Stuckdecke mit Decken- gemälde entwickelt, die den Raum abschließenden Glaswände treffen exakt auf ein dafür geeignetes histo- risches Stuckrelief. Durch diese bo- dentiefen Glaswände ist der Raum auf der Behandlungsempore in sei- ner Gesamtheit wahrnehmbar. Die erforderliche Privatheit bei Behand- lungen wird durch eine„schaltbare“ (transparent oder geschlossen) stirnseitige Verglasung sicherge- stellt. Der Patient auf dem Behand- lungsstuhl bekommt einen interes- santen Raumeindruck und erhält einen spektakulären Blick auf das Deckengemälde. Die Behandlungsboxen sind bis ins kleinste Detail geplant worden und konnten nur von erfahrenen Tischlern ausgeführt werden. Es gibt hier keine standardisierten Ausstat- tungen, alles musste geplant und passgenau vorgefertigt werden. In der Eingangsebene sind beide Behandlungsräume spiegelbildlich angeordnet worden, lediglich durch einen direkten Zugang zum Auf- wachbereich wird ein Unterschied in derFunktionalitätdeutlich,hierwer- den zahnärztliche Eingriffe unter Narkose ausgeführt. Mit dem Einbau eines Zwischen- geschosseswurdeeindritterBehand- lungsraum direkt unterhalb des his- torischen Deckengemäldes geschaf- fen. AlleBehandlungsräumesindmit höchsten technischen Standards ein- gerichtet. Sie und der Saal werden zum Beispiel permanent mit Frisch- luft (Zu- und Abluft) versorgt. Ein RohrleitungsnetzimFußbodenkann saisonal zum Heizen oder Kühlen herangezogen werden. Schlussbemerkung Auftraggeber und Architekt so- wie auch die beteiligten Handwerker arbeiten in der Zeit des Umbaus oder der Neugestaltung einer Praxis aufs engstezusammen.JebesserdieKom- munikation untereinander, das ge- meinsameWollenunddieIdentifika- tionmitdem„Endprodukt“ist,umso zufriedener sind die Beteiligten und umso überzeugender ist das Ergeb- nis. Patienten, die sich in der neuen Praxiswohlfühlenundmitdenange- botenen Leistungen zufrieden sind: Eine bessere Marketingstrategie gibt es nicht. Fotos: Christian Gahl ST Fortsetzung von Seite 17 ManfredTreiling TREILING architekten Potsdamer Straße 105 10785 Berlin,Deutschland Tel.: +49 30 263958921 m.treiling@treiling.com Infos zum Autor Kontakt Zahnärztin/Zahnarzt gesucht für Österreich A-3874 Litschau (3.200 Einwohner) Dr. Tawar Kum Nakch · FacharztfürZahn-,Mund-undKieferheilkunde Tel.:+43 650 4050801·E-Mail:dr.kumnakch@gmail.com • Sehr gut gehende Praxis mit großem Patientenstamm (6.000) • Für baldige Übernahme • Tätigkeitsbereich: konservierende Zahnmedizin, zahnärztliche Chirurgie inkl. Implantologie, festsitzende Kieferorthopädie • Einarbeitung wird gewährleistet • Alleinige Zahnarzt-Kassenstelle für alle Kassen • Praxisgröße: 200 m2 , mit Nebenräumen, drei Behandlungsräume, Labor, zwei Panorama- und je ein Fern- und Kleinbildröntgengerät • 140 km nördlich von Wien • Separate Wohnung ANZEIGE „360grad Designpreis 2014“ [Praxistour] Tel.: +4930263958921 Tel.:+436504050801·E-Mail:dr.kumnakch@gmail.com

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