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Dental Tribune Austrian Edition No. 12, 2016

20 Perio News PERIO TRIBUNE Austrian Edition Nr. 12/2016 · 5. Dezember 2016 Die Zahn- und Mundgesundheit pflegebedürftiger Älterer ist oft alarmierend. Deshalb ist bei der zahnärztlichen Prävention und The- rapie zukünftig besonderes Augen- merk auf Pflegebedürftige zu rich- ten.1, 2 Freiliegende Wurzeloberflächen, offene Furkationen, eng stehende Zähne, interdentale Nischen oder komplexer Zahnersatz sind zum Teil sehr schwierig zu reinigen. Diese Be- reiche bieten damit optimale Vor- aussetzungen für die Kolonisation von bakteriellem Biofilm, der häufig die Entwicklung kariöser Läsionen und/oder entzündlicher Prozesse des Zahnhalteapparates auslöst.3 Fluorid ist wichtig Fluorid gehört zu den wichtigs- ten Komponenten zum Schutz der Zähne. Es hemmt die Demineralisa- tion und fördert die Remineralisa- tion der Hartsubstanz. Ein gezieltes Verabreichen des Fluorids erlauben Lacke, die sich durch eine einfache, schnelle und sichere Anwendung auszeichnen.4, 5 Fluorid stößt jedoch an seine Grenzen, wenn das Gleich- gewicht der Keimflora gestört ist und die Zahl säurebildender Mi­ kroorganismen stark zugenommen hat. Wird viel Säure produziert, be- steht kaum eine Chance für Fluorid, seine schützende Wirkung voll zu entfalten. Diese Situation erfordert den Einsatz von Stoffen wie Chlor- hexidin, die helfen, die Zahl relevan- ter Keime zu kontrollieren und die Verhältnisse in Richtung einer ge- sunden Balance zu beeinflussen. Ist die Gefahr des übermäßigen Säure- aufkommens gebannt, kommt die Wirkung des Fluorids besser zum Zuge.6, 7 Fluoridierung und anti­ bakterieller Effekt in einem Mit Cervitec F steht ein Schutz- lack zur Verfügung, der Fluoridie- rung und Keimkontrolle vereint. Die Kombination von Fluorid, Chlor­ hexidin und CPC (Cetylpyridinium­ chlorid) macht dies möglich.8 CPC unterstützt den Effekt des Chlor­ hexidins, indem es dazu beiträgt, der Entwicklung von Zahnbelag und Zahnfleischentzündungen vor- zubeugen. Alle Komponenten liegen in dem Lacksystem vollständig ge- löst vor, sodass es sofort einsatzbe- reit ist und kontrolliert dosiert auf- getragen werden kann (Abb. 1). Ein vorheriges Durchmischen – not- wendig bei Lacken, die als Suspen­ sionen angeboten werden, entfällt. Das liquide Cervitec F zeichnet sich durch optimale Fließ- und Benet- zungseigenschaften aus, sodass es auch zu schwer erreichbaren Risi- kostellen vordringt und in poröses Zahnhartgewebe einfließt. Dadurch erhalten offene Dentintubuli, frei­ liegende Wurzeloberflächen, appro- ximale Prädilektionsstellen oder Zonen im Bereich von Kronenrän- dern den gewünschten Mehrfach- schutz (Abb. 2). Einfach anzuwenden Das Aufbringen des Lacksys- tems erfolgt sehr schnell und ein- fach: Die gereinigten Zahnoberflä- chen werden mitWatterollen,Watte­ tupfer oder optional mit Speichel- sauger oder Luftbläser relativ trockengelegt, wobei die Feuchtig- keitstoleranz des Lacksystems hoch ist. Danach wird eine feine Schicht des farblos transparenten Cervitec F aufgetragen. Diese trocknet inner- halb einer Minute an, und die Wat- terollen können entfernt werden. Auf ein Ausspülen ist zu verzichten, was dank des milden Geschmackes leicht zu befolgen ist. Mit Essen und Trinken sollte eine Stunde gewartet werden. Das Befolgen dieser Emp- fehlungen kommt der schützenden Wirkung zugute. Die Applikation des Lacksys- tems erfolgt normalerweise viertel- jährlich. Falls erforderlich, können die Intervalle verkürzt werden. Dank der einfachen und schnel- len Anwendung empfiehlt sich das neue Lacksystem Cervitec F für den Einsatz unter Bedingungen, wenn keine Praxiseinrichtung zur Verfü- gung steht, zum Beispiel in Senio- ren- und Behinderteneinrichtungen, in Krankenhäusern sowie bei Haus- besuchen (Abb. 3). Unterstützende Mundpflege Um den Behandlungserfolg zu verstärken, kann die temporäre Anwendung eines Mundpflege-Gels mit Chlorhexidin und Fluorid, zum Beispiel Cervitec Gel von Ivoclar Vivadent, angezeigt sein. Es kann mit Zahnbürste, Interdentalbürste oder dem Finger aufgebracht wer- den. Seine geschmeidige Konsistenz vereinfacht die Applikation auf frei- liegenden Wurzeloberflächen, bei offenen Furkationen, im Approxi- malbereich oder direkt auf Gingiva, Mukosa oder auf den Zahnersatz (Abb. 4). Die Erfahrung zeigt, dass der milde Geschmack die Akzeptanz und die Anwendungsbereitschaft fördert.9  PT Literatur 1 BZÄK/KZBV: Fünfte Deutsche Mund- gesundheitsstudie (DMS V) – Kurzfas- sung. Berlin/Köln August 2016. 2 Tiroler Gebietskrankenkasse: Mehr Mundgesundheit in Wohn- und Pflege- heimen. Pressemitteilung Juli 2016. 3 Mombelli A: Periodontitis as an infec- tious disease: specific features and their implications. Oral Dis 2003; 9 Suppl 1: 6–10. 4 American Dental Association Council on Scientific Affairs: Professionally ap- plied topical fluoride. Evidence-based clinical recommendations. JADA 2006; 137: 1151–1159. 5 Zahnärztliche Zentralstelle Qualitäts- sicherung: Kurzfassung der Leitlinie „Fluoridierungsmaßnahmen zur Ka- riesprophylaxe“. Update der Leitlinie AWMF Register Nr. 083-001, März 2012. www.zzq-koeln.de/leit.htm. 6 Marsh P, Martin MV: Orale Mikrobio- logie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2003. 7 Featherstone JBD: The caries balance: The basis for caries management by risk assessment. Oral Health Prev Dent 2004; 2 (Suppl 1): 259–264. 8 Fischer K: Wissenschaftliche Doku- mentation Cervitec F. Ivoclar Vivadent AG 2016. 9 Hallström H, Lindgren S, Twetman S: Effect of a chlorhexidine-containing brush-on gel on peri-implant mucosi- tis. Int J Dent Hyg 2015; doi: 10.1111/ idh.12184. Mehrfachschutz im Risikofall – in nur einem Arbeitsschritt Senioren mit Pflegebedarf brauchen mehr Unterstützung bei der Zahn- und Mundpflege. Neues Schutzlacksystem von Ivoclar Vivadent ermöglicht Fluoridierung und Keimkontrolle in einem. Von Dr. Gabriele David, Schaan, Liechtenstein. Infos zur Autorin Kontakt Dr. Gabriele David Ivoclar Vivadent AG Bendererstr. 2 9494 Schaan, Liechtenstein gabriele.david@ ivoclarvivadent.com Abb. 1: Der Schutzlack Cervitec F ist sofort applikationsbereit. (Bild: Dr. F. Zimmerling) – Abb. 2: Gezielte Applikation des gut benetzenden Schutzlackes bei Wurzelkariesrisiko. (Bild: Dr. F. Zimmerling) – Abb. 3: Schnelle, einfache Anwendung von Cervitec F beim Hausbesuch. – Abb. 4: Ein geschmeidiges Mundpflege-Gel bewährt sich bei Zahn­ ersatz. (Bild: Dr. F. Zimmerling) 1 2 3 4 Die EFP ist der Meinung, dass die jüngsten Berichterstattungen über die Wirksamkeit der Verwendung von Zahnseide für die Öffentlichkeit und für die Patienten sehr irrefüh- rend waren. Der Fokus lag hierbei zum größten Teil auf Sensationsma- cherei oder im besten Fall darauf, eine „gute Geschichte“ zu präsentie- ren, wobei verschiedene sogenannte „Experten“ (mit unterschiedlichem Grad an Wissen und Kompetenz) unterschiedliche Ansichten zum Ausdruck brachten, die Verwirrung bei den Patienten, der Öffentlichkeit und sogar Teilen des Berufsstandes stifteten. Die EFP hielt im November 2014 einen internationalen Workshop in Spanien ab, wo fast 90 Experten aus der ganzen Welt die Evidenz der Rolle der Interdentalreinigung prüf- ten und in einer umfassenden Meta- analyse zusammenfassten. Der Wis- sensstand war zwar limitiert, jedoch bedeutet eine geringe Evidenz nicht notwendigerweise, dass eine Evidenz für eine geringe Wirksamkeit vor- liegt. Die Experten waren sich einig, dass Interdentalreinigung auf tägli- cher Basis für den Erhalt eines ge- sunden Zahnhalteapparates wesent- lich ist. Beste Methode Der Fokus der Debatte lag auf der besten Methode der Interdental- reinigung zur Reduktion von Gingi- vitis und Plaque zwischen den Zäh- nen zusätzlich zum normalen Zäh- neputzen. Dies ist eine andere Frage- stellung, als die Wirksamkeit in der Prävention einer sich mit der Zeit entwickelnden Gingivitis zu messen. Es gab eine moderate Evidenz, wel- che die Verwendung von Interden- talbürsten zur effektiven Plaqueent- fernung aus dem Interdentalraum unterstützte. Interdentalbürsten wer­ den als die Methode der Wahl in Zahnzwischenräumen empfohlen, in denen eine atraumatische Einfüh- rung möglich ist. Hingegen konnten groß angelegte Studien, in denen die Wirksamkeit bei der Plaqueentfer- nung auf einer Gruppenbasis ge- messen wurde, nicht zeigen, dass Zahnseide im Allgemeinen eine ef- fektive Plaqueentfernung im Zahn­ zwischenraum und eine Reduktion einer gingi­ valen Entzündung be- wirkt. Der Grund hierfür liegt vor allem in der schwierigen Umsetzung und häufig auch falschen Verwen- dung von Zahnseide durch die Pa­ tienten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Personen, welche die Zahnseide korrekt anwenden, nicht davon pro- fitieren können. Es bestand weiterhin Über­ einstimmung darin, dass in sehr engen Zahnzwischenräumen, in denen Interdentalbürsten nicht sicher eingeführt werden können, die „Verwendung von Zahnseide in dieser Situation eine Rolle spiele“ und empfohlen werden sollte. Für alle Methoden der Interdentalreini- gung ist eine pro­ fessionelle Anlei- tung essenziell, damit optimale Er- gebnisse erzielt und eine Traumati- sierung vermieden werden kann. PT Quelle: DG PARO Effizienz von Zahnseide EFP-Stellungnahme zur aktuellen Medienberichterstattung. 12 34

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