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Endo Tribune Austrian Edition No.2, 2016

ENDOTRIBUNE The World’s Expert Newspaper ·Endodontie · Austrian Edition No. 11/2016 · 13. Jahrgang · Wien, 7. November 2016 Pilotprojekt Ein Team der Uni Freiburg im Breisgau hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Zahnwurzelkanäle effizienter desinfi- ziert werden können als mit bisherigen Methoden. 1-Feilen-System Mit dem neuen System S1 folgt das schwe- dische Unternehmen sendoline erneut der Vision seines Gründers, Endodontie einfach, ergonomisch und patienten- freundlich zu machen. RECIPROC blue Noch flexibler und sicherer: Der aner- kannte Endodontie-Spezialist VDW bringt zum Herbst eine nächste Genera- tion der erfolgreichen RECIPROC In- strumente auf den Markt. Seite 20 Seite 22 Seite 23 Die Treppe zum Apex – Revision vorheriger Revisionen Endodontie-Experten müssen mitunter einen sehr langen Weg zur Rettung eines Zahns auf sich nehmen. Von Dr. Christophe Verbanck, Lovendegem, Belgien. Endodontische Revisionen nach temporärer Versorgung stellen manchmal selbst den versiertesten Endo-Experten vor eine echte Herausforderung. Manche Patien- ten besitzen eine lange Kranken- geschichte mit mehreren in- suffizienten Wurzelkanalbehand- lungen. In einem solchen Fall ist es äußerst schwierig, den Kanal kor- rekt aufzubereiten, wenn der na- türliche Kanalverlauf fast vollstän- dig zerstört wurde. Der Dentinver- lust ist meist erheblich, nach- dem mehrere Zahnärzte versucht haben, sich irgendwie „durchzu- beißen“. Iatrogene Schäden Ein 18-jähriger männlicher Pa- tient stellte sich mit Schmerzen im unteren rechten ersten Molaren in unserer Praxis vor. Nach eingehen- der klinischer und radiologischer Untersuchung wurde Zahn 46 als Schmerzquelle eindeutig diagnos- tiziert. Auf der präoperativen Röntgenaufnahme ließ sich eine (symptomatische) apikale Paro- dontitis in Kombination mit einer undichten temporären Restaura- tion sowie darunter liegender Ka- ries erkennen. Zwei mesiale sowie ein distaler Kanal waren mit Kalzi- umhydroxid gefüllt. Bei genauerer Betrachtung konnte eine Stufe im Distalkanal identifiziert werden (Abb. 1). Der Zahn erwies sich in der klinischen Untersuchung als perkussions- und aufbissempfind- lich, ferner reagierte er in der Sen- sibilitätsprüfung weder auf einen Kälte- noch auf den Wärmetest. Eine Taschenbildung konnte trotz der akuten Gingivitis, welche von der temporären Restauration und darunter verbliebenen Karies her- rührte, nicht sondiert werden. Im Laufe der weiteren Untersu- chung berichtete der Patient, dass er zuvor von nicht weniger als drei verschiedenen Zahnärzten behan- delt wurde. Eine wiederkehrende Schmerzsymptomatik hatte ihn immer wieder gezwungen, sich der nächsten provisorischen Wurzel- kanalbehandlung zu unterziehen. Offenbar hatte jeder behandelnde Arzt versucht, einen Weg um die insuffiziente Aufbereitung seiner Vorgänger zu finden. Diese Vorge- hensweise führte zur Ausbildung eines quasi treppenförmigen Ka- nalverlaufs. Die fehlende koronale Fortsetzung auf Seite 18 Î Abb. 1: Röntgenaufnahme prä OP zeigt multiple Stufen in mesiobukkalen und distalen Kanälen. – Abb. 2: Feilensequenz der HyFlex CM. 1 2 D ie letzten Entwicklungen in der Endo- dontie haben viele Vereinfachungen gebracht. Die Industrie stellt uns im- mer neue Systeme zur Verfügung, vieles scheint simpler geworden zu sein. Ein- oder Wenigfeilensysteme erleichtern die Behandlung. Gekrümmte Kanäle können immer sicherer aufbereitet werden. Mo- derne Feilen, die nur einmal verwendet werden, haben eine enorme Frakturresis- tenz. Die Industrie verspricht uns leicht zu erreichende Erfolge. Dabei darf man nicht vergessen,dassnurdiejenigenKanäleauf- bereitet werden können, die auch gefun- denwerden.Mankannnurbearbeiten,was man sieht. Das Operationsmikroskop ist daher in einer endodontischen Fachpraxis mittlerweile zur Conditio sine qua non ge- worden. Nach einer anfänglich langen Lernkurve spart es dann doch sehr viel Zeit bei der Kanalsuche, aber man erkennt auch mangelhaft gereinigte Kanalanteile oder Frakturen etc. Neuerdings hält das dreidimensionale Röntgen immer stärker Einzug in den Pra- xisalltag.Damitistnocheinmaleinwesent- licher Fortschritt in der Diagnostik möglich. Schon im Vorfeld bekommt man eine sehr klare Vorstellung von dem, was einem er- wartet. Die Vorbereitung dauert etwas län- ger, dafür ist ein klarer Behandlungsablauf gewährleistet.Auch hier ist eine Lernkurve gegeben, es ist eine spezielle Schulung dringend anzuraten. Forensisch kann man für all das verantwortlich gemacht werden, was man möglicherweise übersieht. Diese neuen Möglichkeiten stellen den allgemein praktizierenden Zahnarzt vor schwierige Herausforderungen.Was traut er sich selbst zu,was kann er mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln errei- chen,woliegenseineLimits,wasmusser überweisen.Aber auch die Frage, was fi- nanziell in einer Kassenpraxis machbar ist, stellt sich mit der Komplexität der Be- handlungen.Esistdaherimmerwichtiger, einen genauen Einblick in die Materie zu haben. Nur wenn man weiß was Sache ist, kann man im Sinne des Patienten- wohles entscheiden.Aus diesen Gründen wird die individuelle Fortbildung immer wichtiger. Die österreichische Gesellschaft für En- dodontie hat sich daher entschlossen, ab dem Jahr 2017 ein einjähriges Curriculum für Endodontie ins Leben zu rufen,das sich analleinteressiertenKollegeninÖsterreich richtet, die ihr Wissen vertiefen und ihren PatientendiebestmöglicheVersorgungan- gedeihen lassen wollen.Auf unserem heu- rigen 4. Internationalen Kongress vom 1. bis 3. Dezember im Palais Ferstel in Wien werden wir den genauen Ablauf vorstellen. Unter dem Generalthema „Endodontie – Fakten und Fantasie“ bietet sich hier jeder- mann die Möglichkeit, sein Know-how mit klaren Take-Home-Messages zu erweitern und auch an den aktuellsten wissenschaft- lichen Erkenntnissen teilzuhaben. In diesem Sinne freue ich mich auf ein Wiedersehen im De- zember in Wien. Endodontie – Quo vadis? Statement von Dr. Karl Schwaninger* * Präsident der ÖGENDO Infos zum Autor ANZEIGE 003076 info.de@coltene.com | www.coltene.com HyFlex™ EDM FUNKENERODIERTE NITI-FEILEN • Bis zu 700% höhere Bruchfestigkeit • Speziell gehärtete Oberläche • Außergewöhnliche Flexibilität dank kontrolliertem Rückstelleffekt • Mit wenig Feilen zum Erfolg 12

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