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Special Tribune German Edition

Special News SPECIALTRIBUNE German Edition · Nr. 9/2015 · 2. September 2015 20 „In Praxen mit Intraoralscanner er- halten Dreiviertel aller Patienten heute ihren Zahnersatz ja nicht mehr über eine Abformung des Gebisses, sondernindemdieZähnedigitalver- messen werden. Und das war bisher oft eine staubige Angelegenheit“, erklärt Dr. Tomas Lang vom Institute forOralMedicineORMED das Problem.Dennbeimdi- gitalen Gebissabdruck ent- fälltzwardiefrüherübliche Abformung der Zähne mit einer klebrigen „Gummi- schüppe“. Aber damit der Scanner im Mund über- haupt etwas vermessen kann,müssen Reflektionen der Zahnhartgewebemitei- nem Mattierungsmittel be- seitigtwerden. Bisher legten Scan- ningsprays dazu eine feine Pulverschicht über Zähne und Zahnfleisch. Das Ver- fahren empfanden manche Patienten als unangenehm, weil es im Mund staubte. Aber nur ein Tropfen Blut oder Flüssigkeit konnte die trockene Pulverschicht zerstören, geradebeigrößerenScanswardasoft ein Ärgernis. Das neue, patentierte Produkt Scan-Liquid kombiniert einebewährteMattierungsflüssigkeit mit einem für Lebensmittel zuge- lassenen Bioklebstoff. Es wird ohne Treibmittel mit einem Pumpzerstäuber aufgesprüht und haftet durch seine thixotrope, also etwas kneteartige, Eigenschaft gut an Zahnfleisch, Schmelz, Dentin und allen Ersatzmaterialen. Dabei werden eventuelle Restfeuchte oder Bluttropfengetrocknetbzw.entfernt. Nach der Anwendung kann es mit Luftdruck weggeblasen werden. „Wir haben nur drei Jahre von der Produktidee bis zur Einführung in die Praxis gebraucht – das ist für uns ein Rekordwert“, ordnet Prof. Gängler die Entwicklung ein. Ende 2013 kontaktierte ihn die Firma Dentaco aus Essen und Prof. Matthias Epple von der Uni Duisburg-Essen, um das Mittel zu entwickeln. Unterstützt von derAr- beitsgemeinschaft für in- dustrielle Forschung (AiF) und mit weiteren Entwick- lungskapazitäten aus der Industrie durch Aeroche- mica GmbH aus Kempen und durch die Praxis des Alumnus Patrick Klee- mann entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit der fünf Partner. Sie bestand aus den chemischen For- mulierungen unterschied- licher Mattierungsmittel, der mikromorphologischen und vorklinischen sowie klinischen Prüfung und schließlich der Standardi- sierung der Produktions- technologie. Aus mehr als 20 unterschiedlichen Vari- anten entstand Ende 2014 daspuder-undtreibmittelfreieScan- Liquid.Es wurde auf der 36.Interna- tionalen Dental-Schau (IDS) in Köln vorgestellt. Quelle: UniWitten/Herdecke ST Neuartiges Mattierungsmittel erleichtert digitalen Scan Zahnärzte von der Universität Witten/Herdecke sind an der Entwicklung eines neuen Mattierungsmittels beteiligt gewesen. Die „International and American Associations for Dental Research“ (IADR/AADR) stellten kürzlich einen Fallbericht vor. Erstmals wurde eine mittels3-D-DruckhergestellteHilfs- konstruktion bei einem mensch- lichen Patienten angewendet, um parodontales Gewebe wiederherzu- stellen. Es erschien jüngst ein Supple- ment des Journal of Dental Research, welches sich mit dem Thema 3-D- Druck beschäftigte. In der Fallstudie „3-D printed bioresorbable scaffold for periodontal repair“ wird ein Patientenfall vorgestellt, in dem ein 3-D-gedrucktes Gerüst im Patienten zwölf Monate erfolgreich hielt. Ge- druckt war es mit einer selektiven Lasersintering-Methode aus einem im Körper abbaubaren und speziell auf den Patienten abgestimmten Polymer (Polycaprolacton). Die Ge- rüstmatrix wurde außerdem bei Zimmertemperatur für 15 Minuten in eine Lösung mit dem signalgeben- den Wachstumsfaktor BB (0,3 mg/ml) getaucht.DerPatientlittuntereinem großen Weichgewebedefekt sowie einem parodontalen Knochendefekt am linken Unterkiefereckzahn. Nach 13 Monaten scheiterte die Therapie. Das Polymergewebe wurde sichtbar und musste nach und nach entfernt werden. Die Ursache des Scheiterns nach über einem Jahr ist unklar. Etwa75ProzentderMassekonnteim Patienten verbleiben. Es zeigte sich nach 14 Monaten in diesem Bereich eine Heilung des Weichgewebes und minimales Anzeichen von Knochen- heilung. Obwohl sich kein Langzeit- erfolg verzeichnen ließ, ist dieser Pa- tientenfall für die Studienautoren eine gute wissenschaftliche Grund- lage, um weiter an 3-D-gedruckten Konstruktionen für den kraniofazialen Bereich zu arbeiten. Ein weiterer im Supplement er- schienener Artikel befasst sich mit den verschiedenen Möglichkeiten des „Bioprinting“ und den dafür be- reitszuVerfügungstehendenMateri- alien,wiePolymere,Hydrogele,Kera- miken, Komposite etc. Die Nach- ahmung von menschlichem Gewebe und den natürlichen Interaktions- vorgängen zwischen Zellen stellt da- bei die größte Herausforderung dar. DerArtikelbetrachtetdiewichtigsten VorteiledesBioprintingfürkraniofa- ziale Strukturen und möchte die bis- her im Labor erlangten Erkenntnisse auf den Weg in die Zahnarztpraxis bringen,so dieAutoren. Quelle: ZWP online ST Zahnfleischrekonstruktion mit 3-D Erstmals beim menschlichen Patienten angewendet. Die formnext 2015, internationale Messe und Konferenz für Additive Technologien und Werkzeug- und Formenbau, findet vom 17. bis 20. November 2015 in Frankfurt am Main statt. Die formnext zeigt die neuesten Entwicklungen der Addi- tiven Technologien im Zusammen- spiel mit konventionellen Verfahren und ist damit für Techniker und Pro- duktentwickler genauso spannend und inspirierend wie für den tech- nischen Einkauf sowie Geschäfts- führer und Inhaber. In Kooperation mit EIT Digital ruft die Messe die „formnext Start-up Challenge“ ins Leben. Der Wettbewerb richtet sich an junge und innovative Unterneh- men aus dem Bereich der Additiven Technologien. Ausgezeichnet werden junge Unternehmen, die mit einer inno- vativen und tragfähigen Geschäfts- idee überzeugen und über ein Pro- dukt verfügen, das„ready to market“ ist.Voraussetzung ist,dass die Unter- nehmen ihren Sitz in der EU haben und nicht älter als fünf Jahre sind. Die formnext prämiert gemein- sam mit EIT Digital die fünf Sieger mit einem Stand auf der Start-up Area der formnext 2015 inklusive Standbau, Fahrt- und Hotelkosten. Zudem können die Gewinner in die EIT Digital Start-up Community mit 130 Netzwerkpartnern integriert werden und profitieren dadurch von der Beratung durch Business Deve- lopment- und Kommunikations- experten sowie den Kontakten zu möglichen Investoren und Kunden in ganz Europa. „Die formnext bietet mit dem Wettbewerb jungen Unternehmen eine innovative Messeplattform und damit die Möglichkeit,ihre Produkt- idee und ihr Unternehmen einem internationalen hoch qualifizierten Fachpublikum zu präsentieren“, so Sascha Wenzler, Bereichsleiter form- next beim Messeveranstalter Mesago MesseFrankfurtGmbH.„Zudemha- benwirmitEITDigitaleinenPartner, der den Start-ups eine langfristige Erfolgsperspektive und zahlreiche Kontakte in ganz Europa verschafft.“ Ausgewählt werden die fünf Sieger von einer internationalen Jury, die aus Analysten,Vertretern von Unter- nehmen, Forschungseinrichtungen und Universitäten besteht. Bewertet wird das gesamte Geschäftskonzept derStart-ups.EinzelneKriteriensind beispielsweise die Besonderheit und derWertdesProdukts,dasTeam,aber auch die Marketingstrategie und die Finanzplanung. Über EIT Digital Der Kooperationspartner EIT Digital (European Institute of Inno- vation and Technology) ist eine ge- meinnützige Organisation mit dem Hauptsitz in Brüssel und mehreren Niederlassungen in ganz Europa. Sie unterstützt Start-ups und hat das Ziel, die unternehmerische Inno- vationskraft junger Unternehmen in Europa zu stärken.EIT Digital ist ein Partnernetzwerk aus Universitäten, Unternehmen und Forschungsorga- nisationenundverfügtübereineuro- paweites Netzwerk aus zahlreichen Start-ups aus verschiedensten Berei- chen der Informations- und Kom- munikationstechnologie. Quelle: Mesago Messe Frankfurt GmbH ST Jung – innovativ – digital „formnext Start-up Challenge“ im November in Frankfurt am Main.

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