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Special Tribune German Edition

Special News SPECIALTRIBUNE German Edition · Nr. 7+8/2015 · 29. Juli 201520 Einem interdisziplinären Team um Forscher der Charité – Universitäts- medizinBerlinistesgelungen,die Biostruktur der Zahnsubs- tanz Dentin und deren innere Mechanismen zu entschlüsseln. Anders als Kno- chen kann Den- tin Risse oder Brüche weder reparieren noch heilen. Es gilt allerdings als eines der bestän- digsten organi- schen Materialien. Wie die Wissenschaft- ler nun erstmals zeigen: Innere Spannungen sorgen dafür, dass Schäden nicht entstehen oder begrenzt bleiben. Was zur Widerstandskraft gesunder Zähne führt,ist in der Fachzeitschrift Nano Letters* veröffentlicht. Belastbarkeit untersucht Zähne halten im Idealfall ein Leben lang, auch wenn sie täglich enormen Kräften ausgesetzt sind. Bislang war unklar,warum das Den- tin,eine knochenähnliche Substanz, die den eigentlichen Zahn bildet, so belastbar ist. Das Team um Dr. Paul Zaslansky vom Julius Wolff Institut (JWI)derCharitéhatnundieNano- strukturen von Dentin analysiert. Mineralische Nanopartikel sind demnach in ein dichtes Netz aus Kollagenfasern eingebettet. Ziehen sich diese Strukturen zusammen, werden die Mineralteilchen kom- primiert. Die dabei entstehenden inneren Spannungen erhöhen die Belastbarkeit der Biostruktur. Einblick in die winzigen Struk- turen haben die Forscher durch die Arbeit an wissenschaftlichen Groß- geräten erhalten, die hochbrillante StrahlungvomTetrahertz-bisinden Röntgenbereich erzeugen: Die Syn- chrotronquelle BESSY II des Helm- holtz-Zentrums Berlin für Materia- lien und Energie und die ESRF – European Synchrotron Radiation Facility in Grenoble.DasWissen um innere Vorspannungen wird in den Ingenieurwissenschaften bewusst eingesetzt, um Materialien für tech- nische Anwendungen gezielt zu ver- stärken. Die Biologie kennt diesen Trick offenbar schon viel länger und wendet ihn in unseren Zähnen an. Um das Prinzip nach- zuweisen, haben die Forscher die Feuch- tigkeit in Dentin- proben verän- dert. Die Mes- sungen zeigen, wie die Span- nung der Mine- ralpartikel zu- nimmt, wenn die Strukturfa- sern schrumpfen. „Dieser Mechanis- mus trägt dazu bei, das Entstehen von Rissen zu verhindern. Die Art und Weise derKompressionsorgtzudemdafür, dass die innersten Bereiche des Zahns und damit die empfindliche Pulpa weitgehend vor Schäden geschützt bleiben“, erklärt Dr. Zaslansky. Die Wissenschaftler stellten in weiteren Experimenten fest,dass die Verbindung zwischen Mineralparti- keln und Kollagenfasern durch Er- hitzen geschwächt wird, wobei die Belastbarkeit von Dentin abnimmt. „Wir glauben, dass die inneren Spannungen zwischen Mineralpar- tikeln und Kollagenfasern im Gleichgewicht sein müssen. Das ist entscheidend für eine dauerhafte Belastbarkeit von Zähnen“, sagt Jean-Baptiste Forien, Erstautor der Studie. Stabilitätsfaktoren Die Erkenntnisse erklären, wa- rum künstlicher Zahnersatz weniger belastbar ist als gesunde Zahnsubs- tanz: Die keramischen Materialien sind einfach zu „passiv“ gegenüber Belastung, da ihnen die inneren Me- chanismenfehlen,diedernatürlichen Zahnsubstanz zu Stabilität verhelfen. „Vielleicht liefern die Ergebnisse der Arbeit Anregungen für die Entwick- lung belastbarer keramischer Materi- alien zur Zahnbehandlung oder als Zahnersatz“,hofft Dr.Zaslansky. Forschungsteam An der DFG-geförderten Unter- suchung zur Nanostruktur des Den- tins waren neben den Charité- Wissenschaftlern Teams der Techni- schen Universität Berlin, des Max- Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam, und des Technion – Israel Institute of Technology,Haifa,beteiligt. Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin ST Das Geheimnis starker Zähne: Nanostrukturen unter Spannung Wissenschaftler entdecken Grundlagen für neue keramische Materialien. Am 27. und 28. November 2015 laden die Deutsche Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V. (DGKZ) und die Internationale Ge- sellschaft für Ästhetische Medizin e.V. (IGÄM) zur Gemeinschaftsta- gung für Ästhetische Chirurgie und Kosmetische Zahnmedizin nach Berlin ein. Mit dem Leitthema „Äs- thetik interdisziplinär“ wird erneut ein übergreifender Ansatz gewählt, um eine für alle Spezialisten der Kosmetisch-Ästhetischen Medizin relevante Thematik präsentieren zu können. Im Zuge der Veranstaltung werden gemeinsam mit Plastischen Chirurgen, Dermatologen, HNO- Ärzten, Chirurgen, Gynäkologen, MKG- und Oralchirurgen sowie Zahnärzten die medizinischen As- pekte des gesellschaftlichen Trends in Richtung Jugend und Schönheit fachübergreifend behandelt. Am Freitag, dem 27. November, werden in verschiedenen Table Cli- nicsundSeminarenTechniken,Stu- diensowiepraktischeAnwendungs- möglichkeiten an den Round Tables vorgestellt. In diesem kleinen Kreis haben die maximal zehn Teilneh- mer die Chance, intensiv mit den Experten und Kollegen ins Ge- spräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen, Fragen zu stellen und zu diskutieren. Dabei wird ein breites Themengebiet abgedeckt, vonderBrustvergrößerungüberdas Praxismanagement, bis hin zurVer- sorgung mit Veneers. Schon lange steht nicht „nur“ die Wiederherstellung natürlicher funktionaler Verhältnisse im Mund im Vordergrund des Geschehens. In der heutigen Zeit werden immer mehrreinkosmetischeundoptische Veränderungen gewünscht und es entstehen stetig mehr Wege, diesen Wünschen auch nachzukommen. Immer mehr Möglichkeiten eröff- nen sich, was vor allem der Kombi- nationverschiedenermedizinischer Disziplinen zu verdanken ist. Zur Gemeinschaftstagung werden ge- rade diese interdisziplinären Frage- stellungen behandelt. Alles unter einem Dach Auch dieses Jahr sind wieder hochkarätige Referenten, wie Prof. Dr. Marcel Wainwright, Prof. Dr. Jürgen Wahlmann, Prof. Dr. Nezar Watted, Prof. Dr. Thomas Sander und Priv.-Doz. Dr. Christian R. Gernhardt,vor Ort.Im Rahmen der Gemeinschaftstagung für Ästheti- sche Chirurgie und Kosmetische Zahnmedizin findet auch die Jah- restagung der Deutschen Gesell- schaft für Laserzahnheilkunde (DGL), das LASER START UP so- wie der MUNDHYGIENETAG statt.Alle vier Veranstaltungen wer- den von der attraktiven Industrie- ausstellung begleitet,auf der wieder namhafte Hersteller ihre Neuheiten und Klassiker präsentieren und je- derzeit für regen Informationsaus- tausch zur Verfügung stehen. Socializing & Wellness MitdemHotelPalaceimHerzen Berlins ist auch in diesem Jahr eine besonders exklusive Veranstal- tungsatmosphäregarantiert.Sobie- tet es nicht nur diverse Vortrags- räume in gehobenem Ambiente, sondern lädt auch zu Socializing und Wellness in einer der hauseige- nen Bars, dem Gourmetrestaurant „first floor“ und einem 800 m² gro- ßen Spa-Bereich mit Fitness, Sauna undPoolein.AuchfürBegleitperso- nen sind Freizeitmöglichkeiten zu Fußzuerreichen,soz.B.derBerliner Zoo samt Aquarium und die be- liebte Shoppingmeile am Kurfürs- tendamm. Freuen Sie sich auf fachlichen Austausch, interdisziplinäre Be- trachtungsweisen, Seminare zur Vermittlung und zum Vertiefen der praktischen Anwendungen und kommen Sie in den Genuss einer kollegialen Gemeinschaft. OEMUSMEDIAAG Tel.:+4934148474-308 event@oemus-media.de ST „Ästhetik interdisziplinär“ – im Herzen Berlins Save the date: 12. Jahrestagung der DGKZ im November 2015. BiostrukturdesDentins:TubuliundNetzvonKollagenfasern,indenenmineralischeNa- nopartikel eingebettet sind – angespannt links, entspannt rechts, Grafik: Jean-Baptiste Forien,© Charité – Universitätsmedizin Berlin. 12. JAHRESTAGUNG DER DGKZ Rot-weiße Ästhetik – State of the Art FOR TBILDUNGSPU NKTE 15 kostenloses Facebook- Seminar Online-Anmeldung/ Programm *Jean-Baptiste Forien, Claudia Fleck, Peter Cloetens, Georg Duda, Peter Fratzl, Emil Zolo- toyabko, Paul Zaslansky. Compressive Resi- dualStrainsinMineralNanoparticlesasaPos- sible Origin of Enhanced CrackResistance in Human Tooth Dentin. Nano Letters. 2015 May 29.doi:10.1021/acs.nanolett.5b00143.

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