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Special Tribune German Edition

Bedingt durch spezifische Behand- lungssituationen und den damit verbundenen Risiken,wird denAn- forderungen an die Hygiene in der Zahnarztpraxis eine besondere Be- deutungzugemessen.DasZieleiner einwandfreien Hygienekette ist da- beizunächstsoeindeutigwiesimpel: Krankheiten vorbeugen, Infektio- nen vermeiden, Übertragungswege erkennen und eliminieren. Bei ge- nauerer Betrachtung jedoch wird schnell klar, dass dieses Thema sehr viel komplexer ist. Massive Ände- rungen in den letzten Jahren sowie unterschiedliche Anforderungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfordern aufwendige und detaillierte Maßnahmen im täg- lichen Praxisablauf. Es gilt daher, die verschiedenen Regulatorien und Vorschriften der einzelnen Länder zu kennen und einzuhalten. Rahmenbedingungen in Deutschland Deutschland nimmt seit einigen Jahren die Vorreiterrolle in puncto Hygiene und Hygienevorschriften ein. Gesetzliche Vorschriften wur- den verschärft, zahlreiche Pflichten kamen hinzu und bestehende Re- gulatorien wurden diversifiziert. Die Hygienevorschriften sind mitt- lerweile sehr umfangreich und viel- schichtig geworden. Sie umfassen multiple Themen, welche speziell vor dem Hintergrund der neuesten gerichtlichen Urteile sehr detailliert beachtet werden sollten. Die Rah- menbedingungen in Deutschland werden durch Gesetze und Ver - ordnungen von Bund und Ländern vorgegeben. No. 1+2/2015 · 12. Jahrgang · Leipzig, 28. Januar 2015 Wöchentliches Update Fachwissen für die ZFA auf den Punkt gebracht Anmeldeformular Newsletter www.zwp-online.info/newsletter Jetzt anmelden! ANZEIGE Z u Beginn des Jahres 2014 berichtete ich Ihnen, liebe Kollegen, über die Er- gebnisse unserer MAZI-Studie. Diese brachte den wissenschaftlichen Nachweis, dass eine manuelle Aufbereitung von zahn- ärztlichen Übertragungsinstrumenten repro- duzierbar möglich ist. Damit konnten wir die Argumente derer entkräften,für die eine manuelleAufbereitung per se schlecht ist. Es blieb jedoch noch ein schweres StückArbeit,dieAufsichtsbehörden der Länder dazu zu bringen, die Ergebnisse der Studie zu akzeptieren. Zur Klärung offener Fragen haben wir uns, vonseiten der BZÄK, mit Vertretern des Robert Koch-Instituts getroffen, denn das RKI hatte das Studiendesign vorab begutachtet und ist maßgeblich an der Erstellung von Empfehlungen für dieAufbereitung von Medi- zinprodukten beteiligt. In dem Gespräch wurde deutlich, dass das RKI einer manuellen Aufbereitung von Medizinprodukten grundsätzlich offen gegen- übersteht.Voraussetzung dafür ist dieValidie- rung des Prozesses und dieVorlage von Stan- dardarbeitsanweisungen.FürdieAufbereitung von zahnärztlichen Übertragungsinstrumenten wurdedieseAufgabeaufGrundlagederMAZI- Studie erfüllt.Die Musterarbeitsanweisungen, VorschlägefürdieSchulungdesPersonalsund die Überprüfung der Reinigung sind über die Homepage der BZÄK abrufbar und müssen nur noch auf die individuellen Praxisgegeben- heiten abgestimmt werden. Bei dem Treffen mit dem RKI kam aber noch ein ganz anderer Aspekt zur Sprache, der uns in der täglichen Arbeit weiterhin unnötig belasten wird. Die Zentralstelle der LänderfürGesundheitsschutz(ZLG)erarbeitet in verschiedenen Arbeitskreisen Handlungs- anweisungenfürdieAufsichtsbehörden.Diese Empfehlungen werden fast immer einstimmig verabschiedet. Nun könnte man ja denken, dass damit die Länder an diese Beschlüsse gebunden sind. Dem ist aber bei Weitem nicht so. Ermöglicht wird dies durch den Föderalismus in unserem Land. Jede Aufsichtsbehörde kann selbst entscheiden, wie die Handlungsempfehlungen der ZLG umgesetzt werden. Ich finde,gerade im Bereich der Hygiene und der Aufbereitung von Medizinprodukten sollten einheitliche Vorschriften im gesamten Bundesgebiet gelten, die den Praxen vor Ort auch die Möglichkeit der Umsetzung und Ein- haltung ermöglichen.Wir alle wissen,dass die gestiegenen Anforderungen im Bereich der Hygiene auch immense Kosten für die Praxen verursachen. Eine wissenschaftliche Studie des IDZ wird die Ausgabenentwicklung der letzten Jahre untersuchen. Eine erste Hoch- rechnung geht davon aus,dass die Kosten auf diesem Gebiet für eine Einzelpraxis seit 2006 um fast 40 Prozent gestiegen sind. Hier ist jetzt die Politik gefragt. Es müssen Lösungen gefunden werden, um die Praxen durch diese Kostensteigerungen nicht in den finanziellen Ruin zu treiben. Eine Möglichkeit sehe ich darin, den ge- samten Aufbereitungsprozess als eine Einheit zubetrachtenunddieseninsgesamtzuvalidie- ren. Dieses Verfahren vereinfacht sehr vieles, spartZeitundGeldfürdiePraxen.Eserscheint auch wesentlich sinnvoller, den Gesamtpro- zess zu betrachten,als nur derValidierung der einzelnen Geräte hinterherzujagen. Hier hat sich bereits ein Markt etabliert, dessen Nutznießer davon gut leben können. Nichtsisteinfacher,alsmit der Angst der Beteiligten zu spielen. Es ist an der Zeit, dass die Politik bereit ist, neue, sinnvolle Wege mit unsgemeinsamzugehen. Fortsetzung auf Seite 18 Ë 4Seite 21 Zeit sparen & Sicherheit erhalten Behandeln statt verwalten: Die manuelle Verpackung mit PeelVue+ , den validier- barenSelbstklebebeutelnvonDUXDental, bietetSicherheit,istzeitsparendundkos- teneffektiv. 4Seite 23 Gefahr in Wasserhygienesystemen In der zahnärztlichen Praxis kommt es häufigzueinerVerkeimungdesTrinkwas- sers. BLUE SAFETY hat die Lösung: das SAFEWATER-Verfahrenbieteteinenwirk- samen Schutz gegen Biofilm.4Seite 20 Wichtige Hygienemaßnahmen Die Einhaltung eines hohen Hygiene- standards erfordert heutzutage ein we- sentlich detaillierteres Fachwissen als noch beispielsweise zehn Jahre zuvor. Von Dr.Mikael Zimmerman. SPECIALTRIBUNE The World’s Expert Newspaper · Praxishygiene · German Edition Infos zum Autor * Präsident der Landeszahnärztekammer Sachsen ©SebastianDuda Keimfreiheit: ein grenzüberschreitendes Thema Hygieneanforderungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Unterschiede und Gemeinsamkeiten – Ein Überblick. Von Iris Wälter-Bergob, Meschede. Praxishygiene – eine unendliche Geschichte Statement von Dr. Mathias Wunsch*

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