No. 8/2021 WISSENSCHAFT 7 © Dr. Frederic Kauffmann 3 Abb. 3: Besonders bei Patienten mit Blutgerinnungs- und Thrombozytenaggregationsstörungen kann es bei einer solch ausgeprägten Gingivitis durch eine PZR oder Parodontitisbehandlung zu starken Blutungen kommen. mit Gerinnungsstörungen hat, als dauerhaft entzündetes Zahnfleisch.8 Besondere Vorsicht gilt bei Patienten mit Antikoagulanzien wie z. B. Cumarinen. Sollten diese noch zusätzlich im Rahmen der Therapie ein Antibiotikum erhalten, kann es zu starken Entgleisungen aufgrund der zusätzlich veränderten Vitamin-K-Aufnahme im Darm kommen. Diese Zwischenfälle sind äußerst selten. stage full-mouth disinfection treatment of patients with advanced adult periodontitis: Long-term clinical and microbiological observations. Journal of Clinical Periodontology, 27(8), 578–589. 6 https://www.zwp-online.info/fachgebiete/parodontologie/grundlagen/aktuelle- behandlungsmethoden-der-parodontologie-teil-ii 7 https://www.awmf.org/leitlinien/aktuelle-leitlinien.html 8 Nickles, K.; Wohlfeil, M.; Alesci, S.; Miesbach, W.; Eickholz, P. (2010). Compre- hensive treatment of periodontitis in patients with von Willebrand disease. J Periodontol, 81(10),1432–1440. des Blutes sind dann auch krankheitserregende Keime der Mund- höhle nachweisbar. Gerade bei Risikopatienten mit vorgeschädigtem Endokard oder Herzklappen kann durch eine Behandlung in der Zahnarztpraxis eine Endokarditis verursacht werden. Aber auch schlecht eingestellte Diabetiker, Patienten mit Zustand nach Gelenk- ersatz oder Organtransplantation wie auch Rheumatiker können bakteriämiegefährdet sein. Da dies ein nicht zu vernachlässigendes Gesundheitsrisiko darstellt, empfehlen Leitlinien wie die der Deut- schen Gesellschaft für Kardiologie, diese Risikopatienten vor einer Behandlung antibiotisch abzuschirmen. Diesen Patienten müssen bereits eine Stunde vor Behandlungsbeginn 2 g Amoxicillin oder alternativ bei Penicillinunverträglichkeit 600 mg Clindamycin oral ver- abreicht werden. Zusätzlich ist eine Mundspülung mit 0,2 % Chlor- hexidindigluconat sinnvoll. Besonders bei Risikopatienten ist also eine ausführliche Absprache zwischen Zahnarzt und Prophylaxe- assistentin unumgänglich. Zudem ist es dringend zu empfehlen, dass bei Unklarheiten Rücksprache mit dem behandelnden Haus- oder Facharzt gehalten werden sollte.1 Aber auch Nicht-Risikopatienten können über Beschwerden nach einer Parodontitistherapie klagen. Durch die hohe Keimlast kann es neben Schmerzen im Zahnfleischbereich auch zu einer Fie- berreaktion kommen. Durch das Lösen der Bakterien aus ihrem Ver- bund und anschließendes Verschleppen krankheitserregender Keime und deren Toxine in die Blutbahn kann die Immunabwehr des Patien- ten deutlich angeregt werden. Patienten sollten bereits im Vorfeld über diese mögliche Nebenwirkung aufgeklärt werden.5, 6 Tipp für den Praktiker Tritt eine starke Blutung auf, sollte der Patient neben blutstillen- der Maßnahmen zur Überwachung noch einige Zeit nach der Behandlung in der Praxis bleiben und ggf. am Folgetag noch einmal zur Kontrolle einbestellt werden. In jedem Fall gilt: Die Antikoagulanzien oder Thrombozytenaggregationshemmer soll- ten in der Praxis unter keinen Umständen abgesetzt oder ge- bridged werden. Patienten mit Gerinnungsstörungen Bekanntermaßen stellen auch Patienten mit veränderter Blut- gerinnung besonders bei chirurgischen Eingriffen ein Komplikations- risiko in der Zahnarztpraxis dar. Aber auch bei einer Parodontitis- therapie, seltener auch bei einer PZR, kann es zu erhöhten Blutungen kommen. Ist bei Patienten eine Einnahme von Thrombozytenaggrega- tionshemmern wie beispielsweise ASS bekannt, kann die Blutungs- gefahr jedoch abgeschätzt oder mit dem behandelnden Hausarzt be- sprochen werden. Größere Gefahr besteht bei Patienten, die unter einer noch nicht diagnostizierten Hämophilie oder dem Wille- brand-Syndrom leiden und zudem noch eine ausgeprägte Gingivitis vorweisen (Abb. 3). Kommt es zu starken Blutungen, gilt es, umge- hend den Zahnarzt zu informieren. Maßnahmen wie das Spülen mit Tranexamsäure oder ein Zahnfleischverband können zur Linderung der Blutung verwendet werden. Ratsam ist es, den Patienten bei star- ken Blutungen zur Nachbeobachtung noch eine Stunde im Wartezim- mer Platz nehmen zu lassen, um den Verlauf kontrollieren zu können. Ins besondere nach dem Einspritzen von Lokalanästhetika mit Adstrin- genzien sollte dies beachtet werden. Dennoch gilt, dass eine PZR oder Parodontitisbehandlung weitaus günstigere Prognosen bei Pa tienten Tipp für den Praktiker Bei Risikopatienten sollte immer an eine aktuelle Anamnese ge- dacht werden. Bei Unklarheiten helfen die Leitlinien der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.).7 Im Zweifelsfall ist eine Abstimmung mit dem Facharzt unabdingbar. Fazit Sowohl eine PZR als auch eine geschlossene Parodontitisthera- pie können Komplikationen mit sich bringen, die zuvor nicht immer vorhersehbar sind und schwere Folgen haben können. Gerade Risiko- patienten müssen vor Behandlungsbeginn mit dem Zahnarzt und gegebenenfalls mit dem Hausarzt abgesprochen werden. Tritt eine Komplikation ein, ist schnelles und richtiges Handeln sowohl der Fachassistentin als auch des Zahnarztes nötig. 1 https://www.zwp-online.info/fachgebiete/prophylaxe/parodontologie/der- infektionsgefaehrdete-patient-was-der-zahnarzt-wissen-s 2 Straßen, U.; Bas, M.; Knopf, A. (2011). Zahnarztbesuch mit Folgen. HNO, 59(11), 1125–1128. 3 Zemann, W.; Feichtinger, M.; Paul, M.; Kärcher, H. (2010). Zervikofaciales Emphysem und Mediastinalemphysem-Komplikationen nach zahnärztlicher Behandlung. Stomatologie, 107(1), 9–12. 4 Herrera, D.; Roldán; S.; & Sanz, M. (2000). The periodontal abscess: a review. Journal of Clinical Periodontology: Review article, 27(6), 377–386. 5 Quirynen, M.; Mongardini, C.; De Soete, M.; Pauwels, M.; Coucke, W.; Van Eldere, J.; Van Steenberghe, D. (2000). The role of chlorhexidine in the one- Dr. Nadja Tzinis, M.Sc. Zahnärzte am Adlmannsberg Ziegelberg 2 85139 Wettstetten, Deutschland Dr. Alexander Müller-Busch, M.Sc. Nürnberger Straße 34 85055 Ingolstadt, Deutschland www.dr-mueller-busch.de Infos zur Autorin Infos zum Autor p a r o ® A N Z A N Z ANZEIGE p a r E I G - E S W I S S S P DENTAL TRIBUNE I E C A The World’s Dental Newspaper · Austrian Edition L I Z E D D E N T A L C A R E w w w . p a r WISSENSCHAFT: Komplikationen bei der PZR Auch wenn in den meisten Fällen bei der PZR ein reibungsloser Ablauf stattfindet, kann es zu Komplikationen kommen. Von Dr. Nadja Tzinis, M.Sc., und Dr. Alexander Müller-Busch, M.Sc. PRAXIS: Speichelproteine Forscher aus Pakistan untersuchten Speichelproteine bei Karies- patienten: Speichel kann als Instrument zur Identifizierung von Bio- markern für die Früherkennung von Krankheiten dienen. PRODUKTE: Interdentalreinigung Feel it. Clean it. – Der innovative paro®slider ermöglicht eine sehr bequeme Zahnzwischenraumreinigung, auch mit geschlossenem Mund – und das so einfach und effektiv wie nie zuvor. o . c o m DPAG Entgelt bezahlt · OEMUS MEDIA AG · Leipzig · No. 8/2021 · 18. Jahrgang · Wien, 1. Dezember 2021 · PVSt. 64494 · Einzelpreis: 3,00 C · www.zwp-online.info/at ANZEIGE Mit SAFEWATER Ihre Trinkwasserhygiene Mit SAFEWATER Ihre Trinkwasserhygiene endlich sicher und zuverlässig aufstellen. endlich sicher und zuverlässig aufstellen. 1 2 / 8 A T D ! Aktion verlängert verlängert Jetzt profitieren: Jetzt profitieren: Für SAFEWATER 4.2 entscheiden Für SAFEWATER 4.2 entscheiden und ein neues iPhone 13 Pro als Bonus bekommen.* * Nähere Informationen finden Sie beim Angebot. Fon 00800 88 55 22 88 WhatsApp +49 171 991 00 18 www.bluesafety.com/Herbstaktion Hinweis: Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen. Zahnärztliche Versorgung im Lockdown OMR DDr. Hannes Gruber: Ordinationen bestens vorbereitet und sicher. WIEN – Der Präsident der Österreichischen Zahnärztekammer, OMR DDr. Hannes Gruber, macht klar, dass die zahnärztlichen Ordinationen in Österreich trotz des aktuell geltenden Lockdowns auch weiterhin geöffnet bleiben. Für die Ausübenden eines Gesundheitsberufs wie die österreichischen Zahnärz- tinnen und Zahnärzte ist es selbstverständlich, dass dies unter Einhaltung aller ge- setzlich vorgeschriebenen und hygienisch erforderlichen Coronaregeln erfolgt. Wie auch der Rat der europäischen Zahnärzte im Beisein von Präsident OMR DDr. Gruber am 19. November in Brüssel festgehalten hat, gibt es europaweit ein- heitliche empirische Nachweise, dass die Ansteckungsgefahr bei der Zahnbehand- lung dank des schon lange vor Corona eingeführten Hygienekonzeptes in den zahn- ärztlichen Ordinationen extrem gering ist. Praktisch alle österreichischen Zahnärztinnen und Zahnärzte und weit über 90 Prozent der Ordinationsteams sind geimpft, weshalb die Österreicher ohne Be- denken auch weiterhin die zahnärztlichen Ordinationen aufsuchen können. Ein Aufschieben zahnärztlicher Behandlungen kann zu erheblichen Gesund- heitsproblemen führen, weshalb der Präsident der Österreichischen Zahnärztekam- mer die Bevölkerung auffordert, alle ihre Behandlungstermine, genauso wie auch Mundhygienesitzungen, trotz der jetzigen Umständen unbedingt einzuhalten. Quelle: ÖZÄK Rot-Weiß-Rote Impfdiplomatie Österreich spendete bisher 2,6 Millionen Impfdosen im Kampf gegen COVID-19. WIEN – „Es ist eine Tatsache, dass wir in Österreich mehr als genug Impfstoff haben und Impfstoff nur dann wirkt, wenn er auch verimpft wird. Unverbrauchter Impfstoff in Österreich hilft genauso wenig gegen die Pandemie, wie die Schwimm- weste am Strand bei Seenot. Es ist uns daher als Bundesregierung ein wichtiges Anliegen, die Solidarität im Bereich der Impfstoffspenden engagiert fortzusetzen“, so Außenminister Michael Linhart. Bisher hat Österreich seine Nachbarschaft und andere internationale Partner mit mehr als 2,6 Millionen Impfdosen unterstützt – sei es bilateral oder als Koordi- nator von EU-Lieferungen, wie es bei den über 500.000 Dosen BioNTech-Pfizer für die Westbalkanstaaten der Fall war. Bilateral wurden dabei die Ukraine, Georgien, Tunesien, der Libanon, der Iran und Costa Rica sowie Bosnien und Herzegowina unterstützt. Indien wurde mit einer Hilfsgüterlieferung antiviraler Medikamente, Sauerstoffflaschen und Sauerstoffbrillen unterstützt. Darüber hinaus fördert Österreich das internationale Programm COVAX AMC mit fünf Millionen Euro und knapp einer Million Dosen des Impfstoffes Johnson & Johnson, die in Österreich aktuell entbehrt werden können. COVAX unterstützt insgesamt 92 Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die sich Impfstoff am Markt sonst nicht im ausreichenden Maße leisten könnten, mit Geber-finanzierten Impfdosen. Quelle: Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten Corona-Impfpflicht Gesetzesentwurf muss voraussichtlich im Advent vorliegen. © Martin Rettenberger/Shutterstock.com WIEN – Der Gesetzesentwurf für die ab Februar 2022 vorgesehene Corona- Impfpflicht muss wohl bald, nämlich Anfang Dezember, vorliegen, sofern man eine angemessene Begutach- tungsdauer von rund sechs Wochen gewährleisten will. Gesundheitsminis- ter Dr. Wolfgang Mückstein erklärte erst kürzlich, es müsse eine „an- ständige Begutachtung“ gemacht werden. Am 22. November hieß es aus seinem Büro, der Arbeitsprozess sei nun gestartet, die Details werden folgen. Soll der reguläre Gesetzwer- dungsprozess eingehalten und die vom Verfassungsdienst im Bundes- kanzleramt immer wieder einge- mahnte rund sechswöchige Begutach- tungsfrist ermöglicht werden, dann müsste der Entwurf wohl rund um den 6. Dezember als Regierungsvorlage vom Ministerrat beschlossen und in Begutachtung geschickt werden. Enger Zeitplan Im Dezember-Plenum des Natio- nalrates (15./16. Dezember) könnte noch während der Begutachtungs- phase (in „erster Lesung“) eine soge- nannte „Trägerrakete“ für das Gesetz eingebracht und dem zuständigen Ausschuss zugewiesen werden – damit im Jänner-Plenum das Vorha- ben beschlossen werden kann. Im Ausschuss könnte die Impfpflicht- Regelung nach Abschluss der Begut- achtung per Abänderungsantrag an die „Trägerrakete“ gehängt werden – und das Gesetz dann im Nationalrats- plenum vom 20./21. Jänner debattiert und beschlossen werden. Danach muss noch der Bundes- rat das Vorhaben absegnen, dazu bräuchte es – soll die Impfpflicht mit 1. Februar in Kraft treten – allerdings eine Sondersitzung der Länderkam- mer. Denn deren nächste reguläre Sitzung ist nach dem Jänner-National- ratsplenum erst am 3. Februar an- gesetzt. Nach dem Bundesrats-Be- schluss muss das Gesetz noch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen unterschrieben und dann kund- gemacht werden. Quelle: www.medinlive.at ANZEIGE CanalProTM Jeni Digitales Assistenz-System zur Kanalaufbereitung Jeni – fertig – los! Testen Sie selbst! sales.at@coltene.com Autonomes «Fahren» im Endo-Kanal dank revolutionärer Software › Neuer Endomotor CanalPro Jeni hat ein digitales Assistenz-System zur Kanalaufbereitung und steuert die Feilenbewegung im Millisekunden-Takt › Bewegungsprofil der Feile passt sich laufend an die individuelle Wurzelkanalanatomie an › Sichere Aufbereitung mit HyFlex EDM dank höchster Flexibilität und maximaler Bruchsicherheit. HyFlex TM EDM 1 2 2 0 . 2 9 5 6 0 0 www.coltene.com DENTAL TRIBUNE D-A-CH-Edition E I G E o ® - S W I S S S P E C I A L I Z E D D E N T A L C A R E Auf die Technik kommt es an Gibt es DIE ideale Zahnbürste und DIE richtige Zahnpasta für den Patienten mit einer Parodontitis? Von Assistenzzahnärztin Jelena Karacic, Universitäres Zentrum für Zahnmedizin Basel. CANDULOR Award Die Gewinner des wohl härtesten Falls in der Geschichte des KunstZahnWerk Wettbewerbs sind gekürt: Siegerin Nadine Wol- schon setzte sich gegen 44 Teilnehmer aus aller Welt durch. Neue Teilmatrizenbänder Garrison Dental Solutions, Marktführer bei Teilmatrizensyste- men für Klasse II-Kompositrestaurationen, präsentiert eine neue Linie der Teilmatrizenbänder mit Antihaftbeschichtung. No. 8/2021 · 18. Jahrgang · Leipzig, 1. Dezember 2021 w w w . p a r o . c o m Arzneimittelbehörde EMA wird gestärkt FDI: Leitlinien-Updates Die Bewältigung künftiger Gesundheitskrisen im Fokus. Weltverband der Zahnärzte aktualisiert elf bestehende Leitsätze. AMSTERDAM – Die Europäische Arzneimittelbehörde soll auf künftige Gesundheitskrisen wie die Coronapandemie schlagkräftiger reagieren können. Unterhändler des Europa- parlaments und der EU-Staaten einigten sich Ende Oktober darauf, das Mandat der Behörde in Amsterdam zu stärken. Damit es nicht wie zu Beginn der Coronakrise zu Versor- gungsengpässen mit Medikamenten und Medizinprodukten kommt, soll die EMA Lücken bei der Versorgung mit bestimm- ten Produkten überwachen und beseitigen. Auch soll die Behörde dafür sorgen, dass im Fall einer neuen Krise sichere und wirksame Medikamente entwickelt werden, wie der Rat der EU-Staaten mitteilte. Nach Angaben des Europaparlaments sollen Informationen zu Engpässen bei wichtigen Medikamenten oder Medizinprodukten online ein- sehbar sein. „Die Vorbereitung und die Koordinierung auf EU-Ebene sind zwei wesentliche Faktoren für die Bewältigung künftiger Gesundheitskrisen“, betonte der slowenische Gesundheits- minister Janez Poklukar im Namen der derzeitigen EU- Rats präsidentschaft. Der spanische Sozialdemokrat Nicolás © Brenda Rocha - Blossom/Shuttertsock.com González Casares, der für das Parlament verhandelt hatte, sagte, dass es durch das neue Mandat „mehr Transparenz, mehr Beteiligung, mehr Koordination, mehr wirksame Über- wachung und mehr Vorsorge“ gebe. „Gesundheitsunion“ Vor der Coronakrise war die EMA nur wenigen Europäern ein Begriff. In der Pandemie selbst spielt sie jedoch eine zen- trale Rolle, weil sie unter anderem die maßgeblichen Empfeh- lungen für die Zulassung von Impfstoffen abgibt. Nach der teils als zu langsam kritisierten EU-Reaktion auf die Pandemie legte die EU-Kommission vor knapp einem Jahr ein Paket für eine „Gesundheitsunion“ vor. Unter anderem sollen auch die Kompetenzen der EU-Gesundheitsbehörden ECDC ausgewei- tet werden. Zudem soll eine neue Behörde namens HERA zur Vorsorge von Gesundheitskrisen geschaffen werden. Die Eini- gung vom 28. Oktober muss noch vom Rat der EU-Staaten sowie vom EU-Parlament bestätigt werden. Quelle: www.medinlive.at Das neue Mandat bringt mehr Trans parenz, mehr Beteiligung, mehr Koordination, mehr wirksame Über- wachung und mehr Vorsorge. GENF – Der Weltverband der Zahnärzte FDI hat kürzlich einige neue Grundsatz- erklärungen bzw. aktualisierte Versionen bestehender Leitsätze u. a. zu den Themen „Infektionsprävention und Infektionskontrolle in der zahnärztlichen Praxis“, „Zu- gang zur Mundgesundheitsversorgung“, „Intraorale Lichthärtung kunststoffbasier- ter Materialien“, „Management von Lippenspalten und Gaumenspalten“, „Illegale zahnärztliche Berufsausübung“ und „Amalgam – Anwendung und Entsorgung“ auf der FDI-Website veröffentlicht. Die Leitlinien stehen dort in englischer, deut- scher, spanischer und französischer Sprache zum Download bereit. Diese elf FDI Policy Statements sind jetzt online verfügbar: • Intraoral Light Curing of Resin Based Material • Management of Cleft Lip and Cleft Palate • Action Against Illegal Dental Practice • Ethical Recruitment of Dental Volunteers • Improving Access to Oral Healthcare • Amalgam (Part 1): Safe Management of Waste and Mercury • Amalgam (Part 2): Safe Use and Phase Down of Dental Amalgam • Basic Life Support (BLS) and Cardiopulmonary Resuscitation (CPR) in the Dental Practice • Infection Prevention and Control in Dental Practice • The Role of Dentists and Members of the Dental Team During Infectious Diseases Outbreaks • The Role of Oral Health Practitioners in Tobacco Cessation Quellen: FDI/ZWP online Die „Business Ambition for 1.5 °C“-Initiative Henry Schein verpflichtet sich, wissenschaftlich fundierte Ziele festzulegen, um die Netto-Null-Emissionen bis 2050 zu erreichen. MELVILLE – Henry Schein, Inc. (Nasdaq: HSIC), der weltweit größte Anbieter von Gesundheits- lösungen für niedergelassene Zahnärzte und Me- diziner, gab Ende Oktober die Unterzeichnung der „Business Ambition for 1.5 °C“-Vereinbarung der Science Based Targets-Initiative (SBTi) bekannt. Damit verpflichtet sich das Unternehmen, ein lang- fristiges, wissenschaftlich fundiertes Emissions- reduktionsziel festzulegen, um bis 2050 weltweit Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Die Kampagne „Business Ambition for 1.5 °C“ ermutigt Unternehmen, sich konkrete Emissions- reduktionsziele in dem Tempo und Umfang zu set- zen, wie es die Klimawissenschaft fordert. Unter- stützt von einer beispiellosen globalen Koalition aus UN-Organisationen, Wirtschaftsverbänden und Branchenführern bietet die Aktion einen koor dinierten Weg für die Netto-Null-Emission- Klimapolitik von Unternehmen. „Der Klimawandel ist das wichtigste Nachhal- tigkeitsproblem unserer Zeit“, erklärt Stanley M. Bergman, Chairman of the Board und Chief Execu- tive Officer von Henry Schein, Inc. „Mit Unterzeich- nung der Business Ambition for 1.5 °C-Initiative schließt sich Henry Schein den weltweit führenden Unternehmen an, die ihren Ansatz zur Messung, Überwachung und Meldung von Kohlenstoffemis- sionen und anderen Umweltauswirkungen verstär- ken und schärfen. Bisher konzentrieren wir uns da- rauf, unsere Vertriebs- und Transportkennzahlen in den wichtigsten Märkten in Nordamerika, Europa und Australien zu ermitteln. Die entsprechenden Ergebnisse werden die Grundlage für die Fest- legung unserer künftigen wissenschaftsbasierten Ziele gemäß der SBTi-Kampagne bilden.“ „Uns ist bewusst, dass wir mit unserem globa- len ökologischen Fußabdruck und unserer spezifi- schen Position in einem Umfeld von Beziehungen zu Lieferanten und Geschäftspartnern einzigartig positioniert sind, um als treibende Kraft für Nach- haltigkeit innerhalb der Lieferkette im Gesund- heitswesen aufzutreten“, so Bergman. „Im Rah- men unserer Bemühungen um Klimatransparenz unterstützen wir den Vorschlag des Weltwirt- schaftsforums (WEF), dass sich Unternehmen das Ziel setzen sollten, bis spätestens 2050 keine Treibhausgasemissionen mehr zu verursachen, und wir sind der Alliance of CEO Climate Leaders des WEF beigetreten, um den globalen Übergang zu einer kohlenstoffarmen, klimaresistenten Wirt- schaft zu unterstützen.“ Die „Business Ambition for 1.5 °C“-Kampagne ist die weltweit größte und am schnellsten wach- sende Gruppe von Unternehmen, die schnellst- möglich Maßnahmen für eine 1,5 °C-Zukunft er- greifen. Seit ihrem Anlaufen im Jahr 2019 haben sich mehr als 650 Unternehmen aus der ganzen Welt mit einem gemeinsamen Börsenwert von über 13 Billionen US-Dollar an der Kampagne be- teiligt. Unternehmen, die sich der „Business Ambi- tion for 1.5 °C“-Kampagne angeschlossen haben, erhalten vom SBTi eine unabhängige Validierung ihrer Ziele und nehmen am „Race to Zero“ der UN Climate Champions teil. „Wir haben keine Zeit zu verlieren“, erklärt Alberto Carrillo Pineda, Managing Director der SBTi. „Die Transformation zu einer Netto-Null- Wirtschaft ist unerlässlich. Hunderte von Unter- nehmen sind Vorreiter, indem sie sich ehrgeizige, wissenschaftlich fundierte 1,5 °C-Ziele setzen. Um eine Chance zu haben, einen bewohnbaren Plane- ten zu erhalten, müssen wir dringend mehr Unter- nehmen dazu bringen, auf Grundlage der Erkennt- nisse der Klimawissenschaft zu handeln und un- sere Wirtschaft zu dekarbonisieren.“ Um mehr über das Environment, Social, Go- vernance (ESG)-Engagement von Henry Schein zu erfahren und den vollständigen „Sustainability and CSR Report“ von 2020 zu lesen, besuchen Sie bitte www.henryschein.com/corporatecitizenship. Weitere Informationen über die SBTi-Kampagne und die führenden Unternehmen, die Maßnahmen ergreifen, finden Sie unter https://sciencebased- targets.org/business-ambition-for-1-5c. Quelle: Henry Schein www.oemus.com WERDEN SIE AUTOR Dental Tribune D-A-CH Edition Wir sind interessiert an: · Fundierten Fachbeiträgen · Praxisnahen Anwenderberichten · Veranstaltungsinformationen Kontaktieren Sie Majang Hartwig-Kramer: m.hartwig-kramer@oemus-media.de Tel.: + 49 341 48474-113 O E M U S M E D I A A G Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Deutschland · Tel.: +49 341 48474-0 · info@oemus-media.de