8 WISSENSCHAFT No. 6/2021 5 6 Abb. 5: Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse. – Abb. 6: Tubuläres Adenokarzinom des Dickdarms. gewebe mittels PCR nachgewiesen werden. Auch in Krebsvorstufen, wie dem oralen Lichen planus, lässt sich häufig HPV-DNA nachwei- sen. Durch die parodontale Knochendestruktion und die erhöhte Aktivität von Osteoklasten wird das Einwachsen von Tumorzellen in das vorgeschädigte Gewebe erleichtert und vorangetrieben. Disseminierung oraler Keime fördert Karzinome in peripheren Organen Neben dieser «Vor-Ort»-Kanzerogenese können orale Keime aber auch in anderen Körperorganen zur Tumorentstehung beitra- gen. Im Rahmen des Research Meeting der American Association of Cancer wurden 2016 die Zusammenhänge zwischen Parodontitis und Krebs der Bauchspeicheldrüse dargestellt (Abb. 5). Bei Präsenz von P. gingivalis und/oder Agregatibacter actinomy- cetemcomitans besteht ein um 50 bis 60 Prozent erhöhtes Risiko, bei positivem Nachweis von P. gingivalis und ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Pankreaskarzinoms.15 Im Serum der betroffenen Patienten fanden sich signifikant höhere Werte von Antikörpern gegen P. gingivalis als bei Gesunden. Ähnliche Ergeb- nisse gibt es auch für Treponema denticola und Tannerella forsythia. Der Gastritiserreger Helicobacter pylori wird als unabhängiger Risikofaktor für Entstehung und Progression von Bauchspeichel- drüsenkrebs angesehen. Neben einer möglichen Streuung aus dem Magen ist hier auch eine Verbreitung des Keims aus aktiven Zahn- fleischtaschen in Betracht zu ziehen.16 H. pylori findet nämlich in parodontalen Taschen ein für ihn ideales Milieu vor. Geschützt im subgingivalen Biofilm kann er sich dem Angriff einer antibiotischen Eradikation entziehen und später von dort aus die Magenschleim- haut erneut infizieren. Darüber hinaus wird H. pylori bei parodonta- ler Gewebedestruktion gemeinsam mit anderen Bakterien über die Blutbahn zur Bauchspeicheldrüse transferiert. Krebsaffines Milieu durch P. gingivalis Das Kleinökosystem Mundhöhle steht in enger Verbindung mit dem Mikrobiom des Darms. Keime aus der Mundhöhle werden ver- schluckt und danach in die Darmflora integriert.17 P. gingivalis hat im Dickdarm, ganz ähnlich wie auch in der Mundhöhle, die Rolle eines «Keystone-Pathogens». Dabei ist der Keim selbst nur in sehr ge ringer Menge nachweisbar, führt aber durch seine blosse Anwesenheit zu massiven Veränderungen im Mikrobiom. Er verursacht eine schwer- wiegende Dysbiose und bereitet so das Milieu für weitere virulente Mikroorganismen vor. Genetische Vergleiche von F. nucleatum aus Zahnfleischtaschen mit jenen in der Darmflora zeigten, dass es sich um idente Stämme ANZEIGE handelt. Auf intakter gesunder Darmmukosa ist F. nucleatum ent- weder gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen nachweisbar. Bei chronischer Entzündung und in gutartigen Adenomen steigt hinge- gen seine Präsenz bereits deutlich an. Im Gewebe von Adenokarzino- men des Dickdarms kann man seine höchste Anreicherung feststel- len.19–21 Durch die Fähigkeit von Fusobacterium zur Koaggregation mit anderen Keimen wie Campylobacter und Streptococcus kommt es zu einer synergistischen Förderung und Progression von Karzinomen (Abb. 6). Fazit Orale Infektionen können schwerwiegende Folgen haben. Sie sind bekanntermassen Risikofaktoren für die Entstehung, Invasion und Metastasierung maligner Tumore. Die Forschungen auf diesem Gebiet stehen derzeit noch am Anfang, allerdings lassen bisherige Ergebnisse weitere interessante Resultate erwarten. 1 Hoare A, Soto C, Rojas-Celis V, Bravo D et al. Chronic Inflammation as a Link between Periodontitis and Carcinogenesis. Mediators Inflamm. 2019 Mar 27;2019: 1029857. doi: 10.1155/2019/1029857. E Collection 2019. 2 Lax AJ, Thomas W. How Bacteria could cause cancer: One step at a time. Trends Microbiol. 2002; 10:293–9. 3 Meurman JH. Oral microbiota and cancer. J Oral Microbiol. 2010; 2:5195– 205. 4 Gowri Pendyala ,Saurabh Joshi, Shantanu Chaudhari, Dhananjay Gandhage. Links demystified: Periodontitis and cancer. Dent Res J (Isfahan). 2014; 11(3): 308. 5 Michaud DS, Liu Y, Meyer M, Giovannucci E, Joshipura K. Periodontal disease, tooth loss, and cancer risk in male health professionals: A prospective cohort study. Lancet Oncol. 2008; 9:550–8. 6 Meyer MS, Joshipura K, Giovannucci E, Michaud DS. A review of the relation- ship between tooth loss, periodontal disease, and cancer. Cancer Causes Control. 2008; 19:895–907. 7 Kostic AD et al. Fusobacterium nucleatum potentiates intestinal tumorigene- sis and modulates the tumor-immune microenvironment. Cell Host Microbe 14, 207–15, https://doi.org/10.1016/j.chom.2013.07.007 (2013). 8 Soussan Irani, Iman Barati, Mohammadreza Badiei. Periodontitis and oral cancer – current concepts of the etiopathogenesis. Oncol Rev. 2020 Feb 18; 14(1):465. Published online 2020 Mar 18. doi: 10.4081/oncol.2020.465. 9 Razavi SM, Sajadi S. Epidemiological study of oral and perioral cancers in Isfahan. Dent Res J. 2007; 4:18–25. 10 Tezal M, Sullivan MA, Reid ME, Marshall JR, Hyland A, Loree T et al. Chronic periodontitis and the risk of tongue cancer. Arch Otolaryngol Head Neck Surg. 2007; 133:450–4. 11 Saygun I, Kubar A, Ozdemir A, Slots J. Periodontitis lesions are a source of salivary cytomegalovirus and Epstein-Barr virus. J Periodont Res. 2005; 40:187–19. 12 Sahin S, Saygun I. Periodontitis lesions are the main source of salivary cyto- megalovirus. Oral Microbiol Immunol. 2009; 24:340–2. 13 Slots J, Saygun I, Sabeti M, Kubar A. Epstein-Barr virus in oral diseases. J Pe- riodontal Res. 2006; 41:235–44. 14 Hormia M, Willberg J, Ruokonen H, Syrjanen S. Marginal Periodontium as a potential reservoir of human papillomavirus in oral mucosa. J Periodontol. 2005; 76:358–63. 15 Chang JS, Tsai, CR, Chen LT & Shan YS. Investigating the Association Bet- ween Periodontal Disease and Risk of Pancreatic Cancer. Pancreas 2016; 45:134–41. 16 Anand PS, Nandakumar K, Shenoy KT. Are dental plaque, poor oral hygiene and periodontal disease associated with Helicobacter pylori infection? J Pe- riodontol. 2006; 77:692–8. 17 Arimatsu, K et al. Oral pathobiont induces systemic inflammation and meta- bolic changes associated with alteration of gut microbiota. Sci Rep 4, 4828, https://doi.org/10.1038/srep04828 (2014). 18 Castellarin M, Warren RL, Freeman JD et al. Fusobacterium nucleatum infec- tion is prevalent in human colorectal carcinoma. Genome Res. 2012;22: 299–306. 19 Je-Ming Hu, Cheng-Jung Shen, Yu-Ching Chou, Chi-Feng Hung, Yu-Feng Tian, San-Lin You, Chao-Yang Chen, Chih-Hsiung Hsu, Cheng-Wen Hsiao, Chun-Yu Lin, Chien-An Sun. Risk of colorectal cancer in patients with perio- dontal disease severity: a nationwide, population-based cohort study. Inter- national Journal of Colorectal Disease (2018) 33:349–52. 20 McCoy AN et al. Fusobacterium is associated with colorectal adenomas. PLoS One 8, e53653. 21 Castellarin M et al. Fusobacterium nucleatum infection is prevalent in human colorectal carcinoma. Genome Res 22, 299–306. DDr. Christa Eder Guglgasse 6/3/6/1 1110 Wien, Österreich Tel.: +43 664 3246661 eder.gasometer@chello.at Infos zur Autorin WERDEN SIE AUTOR Dental Tribune D-A-CH Edition Wir sind interessiert an: · Fundierten Fachbeiträgen · Praxisnahen Anwenderberichten · Veranstaltungsinformationen Kontaktieren Sie Majang Hartwig-Kramer: m.hartwig-kramer@oemus-media.de Tel.: + 49 341 48474-113 A N Z EIG E DENTALTRIBUNE w Z E E I G A N w w . a b c d e n + 4 1 4 4 7 5 5 5 1 0 0 The World’s Dental Newspaper · Swiss Edition t a l. c h WISSENSCHAFT: Parodontitis und Krebs Studien belegen: Orale Infektionen können schwerwiegende Folgen haben. Sie sind Risikofaktoren für die Entstehung, Invasion und Metas- tasierung maligner Tumore. Von DDr. Christa Eder, Wien. EVENT: Swiss Dental Hygienists Live aus Basel: Am Freitag, dem 19. November 2021, fi ndet die dies- jährige Fachtagung von Swiss Dental Hygienists statt. Die Online-Ver- anstaltung steht unter dem Motto «Impacts». PRODUKTE: «Putz mit mir!» Signal, die Zahnpasta von Unilever, eignet sich für die ganze Familie: Das gemeinschaftliche Zähneputzen motiviert und der gesundheit- liche Nutzen geht einher mit Familienzeit und Spass. Entgelt bezahlt · OEMUS MEDIA AG · Leipzig · No. 6/2021 · 18. Jahrgang · Leipzig, 8. September 2021 · Einzelpreis: 3,00 CHF · www.zwp-online.info ANZEIGE STARK IM POLIEREN! www.kenda-dental.com Coltène/Whaledent AG Feldwiesenstrasse 20 9450 Altstätten/Switzerland T +41 71 757 5300 F +41 71 757 5301 info.ch@coltene.com www.coltene.com Aktionswoche Patientensicherheit 13. bis 17. September 2021. ZÜRICH – Seit sechs Jahren organisiert die Stiftung Patientensicherheit im Septem- ber die «Aktionswoche Patientensicherheit», die inzwischen durch die globale WHO-Initiative des World Patient Safety Day am 17. September verstärkt wird. Die Öffentlichkeit soll mit diesen Aktivitäten auf die Bedeutung von Patientensicherheit aufmerksam gemacht und das Engagement für das Thema sichtbar werden. Die Stiftung und die Schweizer Gesundheitsinstitutionen planen dieses Jahr Aktivitäten auf zwei verschiedenen Ebenen. Weitere Informationen zur Aktionswoche unter www.patientensicherheit.ch/aktionswoche. Quelle: Stiftung Patientensicherheit Schweiz EU anerkennt Schweizer COVID-Zertifi kat Die Schweiz anerkennt ihrerseits die Zertifi kate, die durch die EU- und EFTA-Mitgliedstaaten ausgestellt werden. © Creativan/Shutterstock.com BERN – Die Europäische Union hat das Schweizer COVID-Zertifi kat offi ziell als gleichwertig anerkannt. Das Schweizer COVID-Zertifi kat wurde mit der digitalen Schnittstelle der EU verbunden und ist seit dem 9. Juli im gesamten EU-/EFTA-Raum anwendbar. Der internationalen Kompatibilität wurde bei der Erstellung des Schweizer COVID-Zerti- fi kats seit Beginn der Entwicklung eine hohe Priorität beigemessen. Ziel des «EU Digital COVID Certifi cate» ist es, das sichere Reisen während der Pandemie zu erleichtern. Wie das Zertifi kat eingesetzt werden kann, entscheiden die einzelnen Staaten. Jedes Land bestimmt seine eigenen Einreiseregelungen und hat die Hoheit, sie je nach Entwicklung der epidemiologischen Lage anzupassen. Für Reisende mit dem Zertifi kat ist es daher wichtig, sich stets über die aktuellen Einreisebestimmungen des Ziellandes zu informieren. Quelle: Bundesamt für Gesundheit IDS 2021: Rund 830 Unter- nehmen aus 56 Ländern Starke internationale Beteiligung unterstreicht entscheidende Bedeutung als globale Branchenplattform. © Koelnmesse KÖLN – Zum nunmehr 39. Mal öffnet die Internationale Dental-Schau (IDS) vom 22. bis 25. September 2021 ihre Tore. Die IDS steht ganz im Zeichen einer neuen Positionsbestimmung für die gesamte internationale Dental- branche: Sie spielt eine entschei- dende Rolle für einen erfolgreichen Restart des Marktes. Zugleich setzt die IDS auch konzeptionell neue Mass- stäbe: Mit der IDSconnect verknüpft die Weltleitmesse die grossen Stärken einer physischen Veranstaltung mit zukunftsweisenden digitalen Mög- lichkeiten. Der hybride Ansatz ermög- licht es den Fachleuten der Dental- welt, attraktive Messeauftritte und Produkte zu entdecken und über in- novative Kanäle mit relevanten An- sprechpartnern in Kontakt zu treten. Hohe Internationalität Zur international führenden Messe für Zahnmedizin und Zahntechnik werden im September rund 830 Un- ternehmen aus über 56 Ländern in Köln erwartet. 74 Prozent der Aus- steller kommen aus dem Ausland. Die hohe Internationalität unterstreicht einmal mehr die herausragende Be- deutung der IDS als die wichtigste globale Branchenplattform – gerade auch mit Blick auf die ausserge wöhn- lichen Rahmenbedingungen. Die stärks ten Ausstellerbeteiligungen stel- len neben Deutschland die Länder Frankreich, Grossbritannien, Italien, Korea, Schweiz und die USA. Auslän- dische Gruppenbeteiligungen stellen Unternehmen aus Brasilien, Bulga- rien, China, Frankreich, Italien, Korea, Russland und den USA. Hallenplanung Die IDS 2021 belegt die Hallen 2, 3, 10 und 11. Alle Hallen sind durch einen einfachen Rundlauf miteinan- der verbunden. Die vier Eingänge Süd, Ost, West und der Eingang Mes- seboulevard sorgen für eine gleich- mässige Verteilung der Besucher auf die Messehallen. Zu den bestehenden Restaurant- und Ruhefl ächen in den Hallen, die mit zusätzlichen Flächen für einen abstandskonformen Ablauf erweitert werden, wird in Halle 4.1 ein neuer Gastronomiebereich ein- gerichtet. Die Hallenaufplanung ge- währleistet alle erforderlichen Mass- nahmen und behördlichen Vorgaben zum Schutz von Ausstellern und Be- suchern. Die Koelnmesse hat mit dem Sicherheits- und Hygienekonzept #B-SAFE4business die besten Voraus- setzungen für ein interessantes Messe- erlebnis geschaffen. 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DGZI-Jubiläumskongress 2020 wurde die älteste europäische Fachgesellschaft für zahnärzt- liche Implantologie 50 Jahre alt: Am 1. und 2. Oktober 2021 fi ndet nun der DGZI-Jubiläumskongress in Köln statt. Stopp den Legionellen! METASYS: Aufgrund der Coronapandemie wird auch die Infek- tionsgefahr durch Aerosole neu bewertet. Maßnahmen zur Ent- keimung von Behandlungswasser sind daher wichtiger denn je. No. 6/2021 · 18. Jahrgang · Leipzig, 8. September 2021 w w w . p a r o . c o m IDS 2021 ermöglicht schnelle und einfache Registrierung Digitale, datumsbezogene Tagestickets ab sofort online. KÖLN – Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket sorgt die Koeln- messe dafür, dass der Besuch der IDS 2021 für alle Teilnehmenden zu einem sicheren und erfolgreichen Messeerlebnis wird. So können di- gitale, datumsbezogene Tagestickets in Form eines QR-Codes über den Ticket-Shop auf der IDS-Website erworben werden. In Verbin- dung mit einem anerkannten digitalen Beleg über eine vollständige Impfung, Testung oder Genesung ist so für alle eine sichere Messe- teilnahme gewährleistet. Die frühzeitige persönliche Online-Registrierung ermöglicht die Rückverfolgbarkeit im Falle einer Corona-Infektion. Dadurch sind Ticket-Counter auf dem Messegelände nicht notwendig und Warte- zeiten an den Eingängen werden ausgeschlossen. Der gesamte Pro- zess ist auf der Website der IDS anschaulich und übersichtlich dar- gestellt. Tickets Der Ticket-Shop zur IDS 2021 vom 22. bis 25. September 2021 ist seit Anfang August geöffnet. Hier können sich alle Teilnehmergrup- pen – Aussteller, Besucher, Medien oder auch Servicepersonal – für den Erwerb ihres digitalen, datumsbezogenen Tagestickets regis- trieren. Nach der Einlösung eines Codes oder dem Ticketkauf im Ticket-Shop liegt das Ticket digital auf dem Smartphone bereit. Anschließend wird das Ticket in der IDS-App freigeschaltet, die seit dem 23. August 2021 zum Download in den App-Stores Play Store (Android) oder App-Store (Apple) zur Verfügung steht. Der Log-in in der App erfolgt mit den gleichen Zugangsdaten, die auch zur Re- gistrierung im Ticket-Shop angegeben wurden. Selbstverständlich erhalten alle Registrierten eine rechtzeitige Erinnerung und werden zudem umfassend über den Registrierungsprozess informiert. Neben der Freischaltung des Tickets erfolgt auch die Bereitstellung des Fahrausweises für den öffentlichen Nahverkehr spätestens 14 Tage vor Veranstaltungsbeginn direkt in der IDS-App. 3G-Prinzip für sicheren Zutritt Sicherheit ist Trumpf: Zutrittsberechtigt zur IDS 2021 sind voll- ständig geimpfte, mindestens 28 Tage und maximal sechs Monate © rarrarorro/Shutterstock.com genesene sowie aktuell negativ getestete Personen (bei Antigen- Tests maximal 48 Stunden, bei PCR-Tests maximal 72 Stunden). Die- ses „3G“-Prinzip gilt für alle Messeteilnehmenden. Für den digitalen Impfnachweis wird das digitale COVID-Zertifi - kat „EU DCC“ (European Union Digital Covid Certifi cate) der EU- Mitgliedstaaten genutzt. Es enthält einen QR-Code, der in verschie- denen Apps auf dem Smartphone gespeichert werden kann – in Deutschland beispielsweise in der CovPass-App oder der Corona- Warn-App. Weitere Informationen zum COVID-Zertifi kat EU DCC und zu Apps, die das Zertifi kat anzeigen können, gibt es auf der offi ziel- len Website der Europäischen Union. Messeteilnehmenden, die keinen direkten Zugang zu einem digita- len COVID-Zertifi kat nach dem EU DCC Standard haben, können sich bei allen teilnehmenden Testzentren, die den EU DCC QR-Code aus- stellen, sowohl im europäischen Ausland als auch in Deutschland und somit auch in Köln vor dem Besuch des Messegeländes testen lassen. Quelle: Koelnmesse www.oemus.com COVID-19: gesamteuropäische Strategie für den Herbst notwendig Namhafte Wissenschaftler fordern im Fachmagazin The Lancet eine europaweit abgestimmte Niedriginzidenzstrategie. WIEN – Um größere Verwerfungen durch COVID-19 im Herbst zu vermeiden, fordern nam- hafte Wissenschaftler im Fachmagazin The Lancet eine europaweit abgestimmte Niedriginzidenzstra- tegie. Ausgehend von den Impfraten im August sei bei einer Hochinzidenzstrategie mit mehreren Hundert neuen Fällen pro Million Einwohner täg- lich zu rechnen. Fahre nur ein Staat diesen Weg, könne das andere gefährden. Die Länder sollten „aufhören, so zu tun, als könnten sie die Pandemie alleine bekämpfen“. Wie erwartet ließen die aufgrund der niedri- gen Fallzahlen gelockerten Eindämmungsmaßnah- men die Neuinfektionen aktuell wieder ansteigen, © marketlan/Shutterstock.com heißt es in dem Papier. Die infektiösere Delta-Vari- ante führe dazu, dass „Europa eine kohärente und effektive Strategie“ brauche, bevor die Schulen wieder im Vollbetrieb sind und der bei Coronaviren bekannte Effekt der beschleunigten Ausbreitung bei kühleren Temperaturen (Saisonalität) zum Tra- gen kommt, schreiben die Wissenschaftler. Hinter einer möglichen Hochinzidenzstrategie steht die Hoffnung, dass man sich bei weiter weinigen Kon- takteinschränkungen und Restriktionen quasi rela- tiv viele Infektionen leisten kann, nachdem eine bestimmte Anzahl an Personen bereits die Erkran- kung durchgemacht hat oder schon geimpft ist. Dadurch werden vor allem schwere Verläufe selte- ner und dem Gesundheitssystem droht trotz mit- unter hoher Zahlen nicht so rasch die Überlastung. „Gemeinschaftliches Handeln europaweit nötig“ Demgegenüber steht die Niedriginzidenz- strategie, in der Öffnungsschritte an den Impffort- schritt angepasst werden, um die Neuinfektionsra- ten möglichst niedrig zu halten. Durch Testen und das Kontaktnachverfolgungssystem (TTI) würde dann die Situation weitgehend kontrolliert. Bei Impfraten wie momentan blieben die Neuinfek- tionszahlen so deutlich unter einhundert pro Tag, berechneten die Forscher. Verfolgen nun Länder erstere Strategie, erhöhen sie damit das Risiko auch für Niedriginzidenz-Länder. Die Vorteile niedriger Zahlen hat die Forscher- gruppe auch schon in früheren Publikation mehr- fach hervorgehoben: Sie umfassen u. a. eine nied- rigere Sterberate und weniger Long-COVID-Fälle, die bessere Vermeidung der Entstehung neuer bedenklicher Varianten, ein funktionierendes TTI- System, weniger Menschen in Quarantäne und Einschränkungen der Wirtschaft dadurch sowie offene Schulen und Kindergärten über die kalte Jahreszeit. Im Gegensatz dazu bergen höhere Inzi- denzen immer noch die Gefahr, dass Intensivsta- tionen überlastet und dass Freiheiten erneut redu- ziert werden, heißt es in dem Papier. Die Wissenschaftler „empfehlen, dass alle eu- ropäischen Länder gemeinschaftlich handeln, um niedrige Inzidenzen zu erreichen – zumindest bis jeder die Möglichkeit hat, sich impfen zu lassen“. Dies sei auch eine Frage der Solidarität zwischen den Staaten, die auch klar kommunizieren und Falsch informationen entgegentreten müssten. Quelle: www.medinlive.at O E M U S M E D I A A G Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Deutschland · Tel.: +49 341 48474-0 · info@oemus-media.de