26 WISSENSCHAFT No. 3/2021 Smart Integration Award Dentsply Sirona ruft innovative Zahnärztinnen und Zahntechnikerinnen zum Mitmachen auf. Die Bewerbungsphase für den zum zweiten Mal stattfindenden Smart Integration Award von Dentsply Sirona hat begonnen. Mit diesem Wett- bewerb unterstreicht das Unternehmen sein En- gagement für die Förderung von Frauen in der Zahnmedizin, denn es geht dabei um die Präsenta- tion und Anerkennung ihrer neuen Behandlungs- ansätze und ihrer Ideen für die Zukunft. Die Aus- zeichnung wird für visionäre Behandlungskonzepte und hervorragende Errungenschaften von Frauen in der Zahnmedizin verliehen und baut damit eine Plattform für ein internationales Netzwerk talen- tierter Zahnärztinnen und Zahntechnikerinnen auf. Bewerbungsfrist läuft bis zum 28. Juni 2021 In diesem Jahr sind erstmals nicht nur Zahn- ärztinnen, sondern auch Zahntechnikerinnen auf- gefordert, sich bis zum 28. Juni mit ihren Ideen für die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Dental- labor um die Auszeichnung zu bewerben. Die Be- werbungen werden von einer Jury bestehend aus Führungskräften von Dentsply Sirona und an- erkannten externen Experten gesichtet. Die Ver- leihung der Auszeichnung ist zum Jahresende geplant. „Wir wollen Frauen in allen Bereichen der Zahnmedizin unterstützen, und dafür müssen wir ihre Bedürfnisse noch besser verstehen und die Entwicklung ihrer Fähigkeiten fördern. Das visio- näre Denken von talentierten Zahnärztinnen und Zahntechnikerinnen bringt die Innovation im Be- reich Zahnmedizin weiter voran und trägt dazu bei, das beste Patientenerlebnis zu bieten“, sagt Lisa Yankie, Senior Vice President, Chief Human Resour- ces Officer & Communications bei Dentsply Sirona. Mehr digitale Zahntechnik über den Dialog mit Anwendern Der Smart Integration Award zeichnet kreative Ideen und erfolgreiche Behandlungskonzepte von Zahnärztinnen und Zahntechnikerinnen auf der ganzen Welt aus. Dazu gehören beispielsweise Ideen zur Verbesserung der Behandlungserfah- rung für den Patienten während Diagnose und Behandlung oder dazu, wie optimal vernetzte und effiziente Workflows in den Praxen und Dental- laboren der Zukunft aussehen könnten. Die Auszeichnung ist von Dentsply Sirona erstmals im November 2019 eingeführt worden. 24 Preisträgerinnen sind für ihre einzigartigen Er- folgsgeschichten und ihren Beitrag zu effizien- teren und praktischeren Workflows an den Be- handlungseinheiten ausgezeichnet worden. Bewerbung Für die Teilnahme am Smart Integration Award 2021 können Fotos, ein Video, ein Text oder Zeich- nungen eingereicht werden. Der Wettbewerb fin- det in den folgenden Kategorien statt: Bildgebung, Behandlungseinheiten, digitale Lösungen, Kiefer- orthopädie, Endodontie, Zahnerhalt, Zahntechnik, Hygiene, Implantologie, Equipment Management, Design und User Experience. Der Smart Integration Award zeichnet einerseits nahtlos integrierte Verfahren und Workflows aus und wird anderer- seits für innovative Lösungen verliehen, die das An wendererlebnis für das Praxisteam und die Pa- tientenerfahrung gleichermaßen verbessern. Infos zum Unternehmen Weitere Informationen zum Smart Integration Award und zur Bewerbung: www.dentsplysirona. com/smart-integration-award. Quelle: Dentsply Sirona Die Mimik hinter und mit der Maske Wie können wir unsere Kommunikationsfähigkeiten an die aktuellen Zeiten anpassen? Von Stefan Häseli, Gossau, Schweiz. m o c . k c o t s r e t t u h S / a l y m d u i L a v o i v o l o S © Die Mund-Nasen-Bedeckung ist zu unserem unfreiwilligen Alltags- begleiter geworden. Doch die Maske erschwert unsere körpersprach- liche Kommunikation ganz erheblich. Es fehlen zwei Drittel der Mimik – die sonst viele Aufschlüsse über unser Gegenüber und auch uns selbst gibt. Nicht nur das Lesen von Emotionen wird zum Ratespiel, auch die Verständigung fällt uns schwerer. Wie also können wir un- sere Kommunikationsfähigkeiten, auch im Kontext einer Zahnarzt- praxis und damit im Umgang mit Kollegen und Patienten, an die ak- tuellen Zeiten anpassen? Alles beginnt mit einem Lächeln In allen Kulturen der Welt beginnen Kinder relativ kurz nach der Geburt zu lächeln, selbst wenn sie blind sind. Das bedeutet: Lächeln wird nicht durch Imitation gelernt, sondern ist uns als zentraler mimi- scher Ausdruck von Freude buchstäblich in die Wiege gelegt. Das Lächeln erfüllt damit beim Kleinkind eine wichtige Funktion: Mit dem Schreien locken Babys ihre Bezugsperson an, mit dem Lächeln werden sie gebunden. Nonverbale Kommunikation kannten wir als Lebewesen schon lange bevor wir sprechen konnten. Die Körper- sprache ist also viel älter als die gesprochene Sprache. Das Lächeln ist auch bei Erwachsenen eine Art der mimischen Aussage und bietet Raum für Interpretationen. Ob zugeneigtes oder partnerschaftliches Lächeln, Tief- und Hochstatuslächeln oder Ag- gressions- und Signallächeln: das Spektrum und die Vielfalt, wie Menschen lächeln können, ist enorm weit. Der gesamte Gesichts- ausdruck in der Betrachtung, die der Mikromimik, der kleinsten, unbewussten Muskelbewegungen, überführt jeden. In den Sechzi- gerjahren des letzten Jahrhunderts erforschte der Anthropologe und Psychologe Paul Ekman (Gefühle lesen) das Themenfeld und ent- wickelte ein System aus 43 Grundbewegungen des menschlichen Gesichts. Zwischen Intuition und Irritation Menschen treffen aufeinander – und genau in diesem Moment spüren und wissen viele bereits intuitiv, was Sache ist: Uns ist es möglich, einen Gesichtsausdruck zu verstehen und abzuschätzen, ob es sich um ein untrügliches Zeichen von Zu- oder Abneigung handelt, um Zuspruch oder Widerstand. Doch durch Corona und das Tragen einer Maske sind seit einiger Zeit – und vermutlich wohl auch noch für eine Weile – große Teile des Gesichts mit einem Mund-Nasen- Schutz verdeckt. Das irritiert sowohl Sender als auch Empfänger der nonverbalen Gesichtskommunikation. In dieser Lage versuchen wir nach Beseitigung der anfänglichen Irritation nach einer Lösung zu suchen, um die Verständigung mit unserem Gegenüber sicherzustellen. Denn es ist klar: Wenn so viel Deutungsfläche ausfällt, wird der Fokus auf das gelenkt, was noch sichtbar bleibt: die Augen. Für uns als Maskenträger bedeutet das: Der Blickkontakt, das Blickverhalten und generell die Augen waren im Rahmen der Kommunikation schon immer wichtig – jetzt sind sie zentrales Element und die letzten verfügbaren Fenster zur Seele. Augen als wichtigstes Transportmittel von Botschaften „Sie können einen Menschen schlagen – mit Blicken können Sie ihn treffen.“ So heißt eine alte Weisheit. Wertschätzung und Auf- munterung genau wie Abneigung passiert über den Blick. Die Band- breite der Ausdrucksmöglichkeiten unserer Augen ist enorm. In den aktuellen Maskenträgerzeiten ist dieses Wissen entscheidend – für beide Seiten. Wer Maske trägt, muss sich bewusst sein, dass die Augen das verbliebene Transportmittel von Aussagen und Botschaf- ten sind. Was jemand fühlt, wird weder vom Mund noch von sonsti- gen Gesichtsmuskeln vertuscht oder verstärkt. Wer in ein Masken- gesicht schaut, konzentriert sich auf den Blick, um zu verstehen, was da in der Beziehung im buchstäblichen Augenblick abgeht. Doch wir sind hierzulande nicht sehr geübt darin, uns auf die Augen zu konzentrieren. In asiatischen Ländern, in denen das Tragen der Maske längst gang und gäbe ist, unterstützen die Menschen das, was sie sagen, noch mit einer Geste. Vorerst wirkt das affektiert, denn wir sind es nicht gewohnt und haben es noch nicht geübt. Bis- her reichte es völlig aus, sich bei der Bäckerin am Morgen mit der Tüte frischer Brötchen mit einem strahlenden Lächeln zu bedanken. Heute braucht es ein laut und deutlich ausgesprochenes „Danke- schön“ und am besten noch eine Daumen-hoch-Geste. Solange uns die Maske in der Alltagskommunikation begleitet, braucht es volle Präsenz. Jede kleinste Abweichung der Aufmerksam- keit wird jetzt bemerkt. Widmen Sie sich ganz Ihrem Gegenüber, schauen Sie ihm in die Augen, er tut es Ihnen gleich. Versuchen Sie bitte nicht, dem anderen etwas vorzuspielen, das ist spürbar, denn dann sind Sie nicht wirklich greifbar. Menschen hingegen, die man gut durch aufmerksame Blicke und ruhige, sichere Gestik lesen kann, die sich trotz Mund-Nasen-Schutz deutlich und hörbar artikulieren und ihren Worten durch Betonungen bestimmtes Gewicht geben, hel- fen uns dabei, im Umgang gelassener und zugänglicher zu werden. Fazit In Zeiten, in denen man sich mit Masken begegnet, konzentriert sich die Aufmerksamkeit der mimischen Details auf die Augen. Somit entsteht kein mimischer Gesamteindruck mehr, sondern man nimmt wahr, was die Augen sagen. Augen sagen das, was man im Moment gerade fühlt. Bleiben Sie in einer Begegnung und einem Gespräch im höchsten Grad präsent. Stefan Häseli Atelier Coaching & Training AG Ringstr. 16 a 9200 Gossau SG Schweiz Tel.: +41 71 2602226 stefan.haeseli@atelier-ct.ch www.stefan-haeseli.com Infos zum Autor