8 Science DENTAL TRIBUNE · Austrian Edition · Nr. 7/2019 aufweist wie die gut untersuchten traditionellen vertikalen Implan- tate. Das „All-on-4“ kann eine prak- tikable Option sein, die der Arzt seinen zahnlosen Patienten anbie- ten kann, die auch bei geplanten Extraktionsfällen eine Full-Arch- Rehabilitation anstreben. Atrophi- sche Kiefer, die normalerweise vor der Implantatinsertion ein traditio- nelles Knochentransplantat erfor- dern würden, erhöhen Behand- lungszeit, Kosten und Morbidität im Zusammenhang mit diesen Transplantationsverfahren. Darü- ber hinaus ermöglicht eine ver- kürzte Behandlungsdauer und so- mit ein schnelles Er- langen an Funktion und Lebensqualität ein positives Er- gebnis für den Pa- tienten. DT Video 7 9 8 10 11 Abb. 7: Postoperatives Panorama. Abb. 8: Nach Einsetzen des Provisoriums. Abb. 9: Provisorium 18 Stunden post OP. Abb. 10: Provisorischer Oberkiefer-Zahnkranz 18 Stunden post OP. Abb. 11: Patient zeigt sich zufrieden. Kontakt anguliert gesetzt werden können, um gleichzeitig eine größere Im- plantatlänge und die mechanische Stabilität in dieser kortikalen Re- gion zu maximieren. Als nächstes wurden mithilfe einer „OP-Schablone“ aus einer einfachen 2 mm dicken Tiefzieh- folie für eine optimale Ausrichtung vier Implantate mit einem Durch- schnittsdrehmoment von 35 Ncm inseriert. Empfohlen wird für den posterioren Bereich mindestens 4,3 mm und für den anterioren 3,5 mm Implantatdurchmesser mit einer notwendigen Primärstabilität zwischen 35 und 45 Ncm für eine Sofortversorgung.12 Für die erste Abformung wurden die Abform- pfosten befestigt und die korrekten Implantatachsen kontrolliert. Einschlusskriterien für „All-on-4“ • Keine schweren parafunktiona- len Habits. • Zahnloser Unterkiefer mit einer minimalen Knochenbreite von 5 mm und einem Minimum an Knochenhöhe von 8 mm inner- halb des Intraforamen-Bereichs. • Mindestens 10 mm Implantat- länge für die Maxilla. • Neigung des Implantates maxi- mal 45 Grad, um die Kragweite zu reduzieren. • Bei posterior geneigten Implan- taten sollte das distale Schrau- benzugangsloch an der Kaufläche des ersten Molaren, zweiten Prä- molaren oder ersten Prämolaren geplant werden. • Zehn bis zwölf Zähne als festsit- zende Prothese mit maximal ein bis zwei freistehenden Zähnen in der Endprothese möglich. • Bei Fällen mit gleichzeitiger Ex- traktion sollten die Alveolen gut gereinigt und die Implantate zwi- schen den Extraktionsstellen ge- setzt werden. • Normale Mundöffnung (40 mm). • Zahnloser Oberkiefer mit einer minimalen Knochenbreite von 5 mm und minimaler Knochen- höhe von 10 mm innerhalb der Prämaxilla. Im Anschluss wurden die Multi- Unit Abutments jeweils distal mit einer 30°- und mesial 0°-Winkelung mit den Implantaten befestigt. Mit den Multi-Unit Abutments können Angulationen ausgeglichen werden und ermöglichen eine einfache An- bringung der Abformpfosten. Sie erlauben einen Schraubenkanal im späteren Zahnersatz in korrekter Ausrichtung. Abgeformt wurde je- weils offen vor (inkl. Bissregistrat) und nach dem Verschluss des Ope- rationsgebietes mit einer geschlos- senen Abformung. Das Ende: Naht Vor Verschluss des Operations- gebietes wurde darauf geachtet, dass ausreichend keratinisiertes Weichgewebe für die spätere Ver- sorgung vorhanden ist und keine nennenswerten Spannungen an der umliegenden beweglichen Schleim- haut bestehen. Nach 18 Stunden kam der Patient zur ersten Wund- kontrolle: „Ich hatte weder wäh- rend noch nach der OP Schmerzen. Am Abend aß ich eine Suppe und in der Nacht habe ich durch- geschlafen …“ Die ersten Nähte wurden auf- grund der schnellen Regeneration entfernt und der Patient hatte keine postoperativen Beschwerden. Ein provisorischer Zahnkranz aus ge- frästem PMMA (Polymethylmeth- acrylat) wurde eingesetzt und die Okklusion angepasst. DDr. Gerald Jahl, der den Fall begleitete, riet eine Tragedauer des Provisoriums zwi- schen drei und vier Monaten bis zur endgültigen Versorgung und emp- fahl dem Patienten weichere Kost, um eine komplette Verknöcherung zu gewährleisten. Gegebenenfalls können bis zur definitiven Versor- gung Korrekturen vorgenommen und der Biss immer wieder ange- passt werden. Fazit Die komplette beschriebene Be- handlung erfolgte am 10. Septem- ber 2019 analog, sprich ohne Navi- gationsschablone und in lokaler Be- täubung. Eine vorgefertigte Scha- blone erlaubt keinen Spielraum und verhindert eine gewisse Flexibilität, sich an neuen Gegebenheiten anzu- passen, z. B. eine neue erforderliche Implantatbohrung aufgrund wei- cheren Knochens, der in der Dia- gnostik nicht erkannt wurde, oder unerwartete größere Defekte nach Extraktion. Grundsätzlich zeigen mehrere Studien verschiedener un- abhängiger Autoren, dass die „All- on-4“-Technik aufgrund der Bio- mechanik ähnliche Erfolgsraten Infos zum Autor Dr. Leon Golestani B.Sc., BA Maximilianstraße 17 6330 Kufstein Österreich Tel.: +43 5372 62206 leon.golestani@gmail.com Infos zum Autor DDr. Gerald Jahl Hauptplatz 20 3730 Eggenburg Österreich Tel.: +43 2984 20013 willkommen@implantat.or.at ANZEIGE WERDEN SIE AUTOR Dental Tribune Austrian Edition und D-A-CH Edition www.oemus.com Entgelt bezahlt · Pressebuch International 64494 A N Z E I G E Schweizer Qualitätsprodukt apt composite DENTAL TRIBUNE W W W .S A The World’s Dental Newspaper · Austrian Edition „All-on-4“-Technik Durch eine verkürzte Behandlungs- und Rehabilitationszeit gelangt der Behand- ler schnell zu einem positiven Ergebnis. Von Dr. Leon Golestani und DDr. Seite 6ff Gerald Jahl, Österreich. Zahnärztekongress 2019 Spannende Vorträge und zufriedene Teilnehmer konnte der Österreichische Zahnärztekongresses 2019 in Villach für sich verbuchen. Im Fokus stand die Seite 14 Interdisziplinarität. T Fraunhofer-Preis Für die zirkonoxidverstärkte Lithium- silikatkeramik (ZLS) – Basis für VITA SUPRINITY PC – wurde VITA 2019 mit dem Innovationspreis „Technik für den Seite 19 Menschen“ ausgezeichnet. No. 7/2019 · 16. Jahrgang · Wien, 16. Oktober 2019 · PVSt. 64494 · Einzelpreis: 3,00 € F I M E D . A R E M C O . C H W W W . P R O Wir sind interessiert an: Kontaktieren Sie: · Fundierten Fachbeiträgen Majang Hartwig-Kramer · Praxisnahen Anwenderberichten m.hartwig-kramer@oemus-media.de · Veranstaltungsinformationen Tel.: +49 341 48474-113 Österreicher möchten mehr für ihre Gesundheit tun Die Generali Gesundheitsstudie 2019 offenbart Interesse an medizinischen Serviceleistungen. © Chinnapong/Shutterstock.com Generali Gesundheitsstudie 23. September 2019 G A g n u r e h c i s r e V i l a r e n e G in Zusammenarbeit mit Marketagent.com © Sample: ÖsterreicherInnen Online-Erhebung (n=1.000) zwischen 20 und 60 Jahre ANZEIGE „Sie müssen den Bio lm in Ihren Wasser führenden Systemen besiegen. Wie Sie so gleichzeitig tausende Euro sparen und Rechts sicherheit gewinnen, verrate ich Ihnen gerne persönlich.“ Noch heute kostenfreie Sprechstunde Wasserhygiene vereinbaren. Fon 00800 88 55 22 88 www.bluesafety.com/Termin Diietterr SSeeemmannnn LLeitter r Veerkaauf f unnd MMittglieed dderr Geescchäfäftsfsfühhrunng Zahnärzte sind Spitzenverdiener Große Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. WIEN – Laut einer aktuellen Aus- wertung von Zahlen des Rechnungs- hofes zum Einkommen der Österrei- cher zählen Zahnärzte zu den Spit- zenverdienern im Land. Es fällt auf, dass die Schere zwischen Frauen und Männern beachtlich ist. Bei den Männern kommen Zahnärzte laut oe24.at auf ein Brutto- jahresgehalt von 118.818 Euro. Da mit landen sie auf Platz 2 der Top-Verdie- ner in Österreich. Nur Geschäftsfüh- rer verdienen mit 165.796 Euro mehr. Dabei liegen Zahnärzte aber deutlich über dem männlichen Durchschnitt, der mit 33.776 Euro angegeben wird. Obwohl sie die gleichen Tätigkei- ten wie ihre männlichen Kollegen ausüben, kommen Zahnärztinnen in Österreich lediglich auf ein Jahres- bruttogehalt von 77.600 Euro. Damit sind sie unter den Frauen führend, hier liegt der durchschnittliche Lohn bei 21.178 Euro. DT Quelle: ZWP online ÖÄK: Geld für Patientensicherheit statt für Logos 2. Vizepräsident MR Dr. Johannes Steinhart äußert Bedenken über Budget der künftigen ÖGK. WIEN – Medienberichte, wonach die Kosten für das neue Corporate Design der Österreichischen Ge- sundheitskasse sechsmal so hoch sein dürften wie ursprünglich bud- getiert, wecken Besorgnis in der Österreichischen Ärztekammer. Statt 400.000 Euro sollen neues Logo, Stempel, Kuverts und andere Design- Anpassungen kolportierte 2,5 Mil- lionen Euro kosten. „Diese deut- lichen Kostenüberschreitungen las- sen für die Finanzgebarung der künftigen ÖGK nichts Gutes erwar- ten. Schon diese zusätzlichen Mehr- kosten von mehr als zwei Millionen Euro werden nicht den Patientinnen und Patienten zugutekommen und fehlen im Gesundheitssystem“, sagt MR Dr. Johannes Steinhart, 2. Vize- präsident der Österreichischen Ärz- tekammer und Bundeskurienob- mann der niedergelassenen Ärzte. Dass es am Beginn der Fusion zu Mehrkosten komme, sei nachvoll- ziehbar, doch die vermehrten Bud- getpannen würden nicht gerade für Vertrauen in die bisher genannten Fusionskosten und das Einsparungs- potenzial sorgen, sagt Steinhart: © ÖÄK/Christian Leopold MR Dr. Johannes Steinhart, 2. Vizepräsi- dent Österreichische Ärztekammer. „Umso wichtiger ist es für uns, dass die von uns schon länger geforderte und zuletzt im ÖÄK-Forderungs- katalog festgehaltene Patientenmil- liarde kommt – unabhängig von den möglichen Einsparungen durch die Kassenfusion. Denn Patientinnen und Patienten sind auf Investitionen in das Gesundheitssystem angewie- sen und sollen nicht für Planungs- fehler bezahlen müssen.“ DT Quelle: Österreichische Ärztekammer WIEN – Das Thema Ge- sundheit hat in Öster- reich einen sehr hohen Stellenwert. Doch ebenso groß ist der Bedarf an Unterstützung bei der Gesundheitsvorsorge. Zu diesem Ergebnis gelangt die Generali Gesund- heitsstudie 2019, die die Generali Versicherung unter 1.000 Österreicher im Alter von 20 bis 60 Jahren durchgeführt hat. Diese Studie zeigt, dass die meis- ten Befragten mit dem Begriff Ge- sundheit spontan eine gesunde Er- nährung (28 Prozent) verbinden, gefolgt von Sport und Bewegung (20 Prozent). An den eigenen Hausarzt oder auch an eine regelmäßige Vorsorge denken deutlich weniger – nur je- weils sechs Prozent. Konkret nach den einzelnen Gesundheitsmaßnah- men gefragt, liegen Sport und Bewe- gung mit 61 Prozent an erster Stelle, gefolgt von einer bewussten Ernäh- rung mit 53 Prozent. Vorsorgeunter- suchungen bzw. regelmäßige Arzt- besuche belegen mit 21 Prozent den dritten Platz. Neben Bewegung und Ernäh- rung gelten auch Schlafgewohnhei- ten, Rauchverhalten und Stressver- meidung als wichtige Einflussfakto- ren auf einen gesunden Lebensstil. Eine Balance zwischen Arbeits- und Privatleben ist 96 Prozent der Be- fragten wichtig. Ebenso spielt die mentale (psychische) Gesundheit für 92 Prozent eine große Rolle. Zeitmangel verhindert mehr Gesundheitsvorsorge 85 Prozent der Befragten wür- den gerne mehr für ihre Gesundheit tun, scheitern aber an Zeitmangel (50 Prozent), Alltagsgewohnheiten (45 Prozent), beruflichen Faktoren (35 Prozent), Stress (31 Prozent) und Motivationsproblemen (30 Pro- zent). Nur ein Viertel der Befrag - ten ist mit der eigenen Balance zwischen Arbeits- und Privatleben sehr zufrieden. 65 Prozent denken in Stresssituationen zu wenig an Entspannungsmöglichkeiten bzw. kennen keine Methoden, die ihnen helfen, mit Stress gesund umzuge- hen. Großer Zuspruch für ärztliche Serviceleistungen 60 Prozent der Befragten emp- finden die Wartezeit bei Ärzten als zu lange. Diese beträgt durchschnittlich 32 Minuten. Eine digitale bzw. tele- fonische Beratung oder Betreuung durch einen Gesundheitscoach be- grüßen 61 Prozent der Befragten. Rund zwei Drittel wünschen sich nicht erst bei medizinischen Problemen, sondern bereits bei der Gesundheitsvorsorge Unterstützung durch einen Spezialisten. So geben 67 Prozent an, sich nicht (ganz) si- cher zu sein, ob ihr Ernährungsstil passt und ein Drittel ist sich unsi- cher, ob ihr Bewegungs- bzw. Sport- programm das richtige ist. 67 Prozent der Österreicher sprechen sich für eine ärztliche Zweitmeinung zu einem Befund aus. 91 Prozent wünschen sich eine ob- jektive Empfehlung für einen Spezi- alisten bzw. Therapeuten, wenn sie an einen verwiesen werden. Auch einen Abgleich eines verschriebenen Medikaments mit anderen Arznei- mitteln oder Nahrungsergänzungs- mitteln begrüßen 84 Prozent der Befragten. DT Quelle: Generali ANZEIGE WIR ARBEITEN AM LÄCHELN ÖSTERREICHS! DER TECHNISCHE SERVICE VON HENRY SCHEIN! FACHMÄNNISCHE BERATUNG UND BESTER SERVICE. AUF UNSER RECALLSYSTEM IST VERLASS. Qualiziertes Gerätemanagement und zuverläs- siger Service sind unverzichtbare Grundlagen. Nutzen Sie unser kostenloses Recall-System und wir behalten für Sie den Überblick über den Status Ihrer Wartungen und Prüfungen. ONLINE-SUPPORT. SCHNELLE UND EINFACHE FERNWARTUNG. Unsere fachkundigen, erfahrenen Techniker stehen Ihnen mit Rat und Tat auch Online zu Verfügung. Ihre Vorteile: • Enorme Zeit- und Kostenersparnis. • Spontane Hilfe, keine Installation notwendig. • Einfach, efzient, arbeitsplatzunabhängig. • Sicheres Verschlüsselungsverfahren. HIGHTECH-TECHNIKER. FÜR MODERNE PRAXIS- UND LABORSYSTEME. Unsere speziell ausgebildeten technischen Hightech-Techniker sind österreichweit für Sie unterwegs. Wir bieten Ihnen in allen Bereichen die bestmögliche Unterstützung bis ins kleinste Detail. Mit dem Erinnerungsservice von Henr y Schein keinen Prüftermin mehr verpassen! 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Teilbezahnte Patienten: Neuer Behandlungspfad der FDI vorgelegt ADA FDI World Dental Congress in San Francisco empfi ehlt ein kollaboratives Versorgungskontinuum. GENF – Der Weltverband der Zahnärzte hat auf seinem Kongress in San Francisco seine neuesten In- formationen zur Behandlung und Betreuung von Patienten mit teil- weisem Zahnverlust veröffentlicht. Anstatt mit zunehmendem Al- ter alle Zähne zu verlieren, behal- ten immer mehr Patienten in zahn- ärztlicher Behandlung auch im hohen Alter noch eigene Zähne. Dies hat zum Aufkommen einer relativ neuen zahnärztlichen Pa- tientengruppe teilbe- zahnte Patienten. Diese Patienten haben einen oder mehrere fehlende Zähne, die entweder von Geburt an fehlen oder aufgrund von Krank- heiten, Traumata oder Operationen extrahiert wurden. geführt: Die FDI hat eine Reihe von Ins- trumenten auf den Markt gebracht, um dieser Patientengruppe einen individuellen, umfassenden Ansatz für Behandlung und Pfl ege zu bie- ten. Dazu gehören auch das White- paper Collaborative Care Conti- nuum: The 3Cs pathway for parti- ally dentate patients sowie Richt- linien für Fachkräfte im Bereich Mundgesundheit, die die Kommu- nikation zwischen Patient und Be- handler unterstützen sowie Rat- schläge zur Behandlung teilbezahn- ter Patienten geben. Selbst ein teilweiser Zahn- verlust wirkt sich auf viele Aspekte des Lebens aus und kann den Ge- nuss bestimmter Lebensmittel ein- schränken, das Selbstvertrauen schwächen, zu sozialer Isolation führen und die Beziehungen zu an- deren Menschen beeinfl ussen. „Un- sere Arbeit konzentriert sich auf einen personalisierten Ansatz zur Behandlung teilbezahnter Patien- ten“, so FDI-Präsidentin Dr. Ka- thryn Kell. „Wir wissen, dass eine gute Kommunikation zwischen Pa- tient und Arzt nicht nur mit einer erhöhten Patientenzufriedenheit, sondern auch mit einer besseren Therapietreue in Verbindung steht.“ Die Versorgung eines teilbe- zahnten Patienten folgt einem drei- stufi gen Prozess, der als Collabora- tive Care Continuum (kollabora- tives Versorgungskontinuum) oder 3C-Pfad bezeichnet wird. Dieser beinhaltet: • eine Vorbehandlungs- und Be- wertungsphase, • eine Behandlungsphase und • eine Nachbehandlungs- und Lang- zeitbehandlungsphase. Mundgesundheitsexperten soll- ten jeder dieser drei Phasen den gleichen Stellenwert beimessen und ihren Behandlungs- und Pfl egeplan entlang dieses Kontinuums organi- sieren. Quelle: FDI Hygiene, Kompetenz & Vertrauen Welttag der Patientensicherheit Nach diesen Kriterien wählen Patienten ihren Zahnarzt aus. Erstmals machte die WHO am 17. September auf das Thema global aufmerksam. WINCHESTER – Eine ästhetisch anspruchsvolle Praxiseinrichtung oder eine moderne Website sind durchaus nice to have – aber aus- schlaggebend für die Zahnarzt- wahl? Sicher nicht. Womit Zahn- ärzte Patienten wirklich für sich ge- winnen und dauerhaft halten kön- nen, verrät eine aktuelle Umfrage. Das englische Unternehmen Simplyhealth Professionals nimmt jährlich in Augenschein, wie es um die Zufriedenheit und Bedürfnisse von Patienten bestellt ist, und ver- öffentlicht die Umfrageergebnisse im Consumer Oral Health Survey. Laut Studie ist es Patienten am wichtigsten, dass sie sich auf Hy- giene und Sterilität in der Zahn- arztpraxis verlassen können. Dane- ben ist für sie entscheidend, dass der Zahnarzt für die Gesundheit ihrer Zähne und ihres Zahnfl ei- sches Sorge trägt. Beide Kriterien wurden von 90 Prozent der Befrag- ten angeführt. 89 Prozent der Pa- tienten müssen ihrem Zahnarzt 90% – Hygiene & Sterilität zudem vertrauen können, und 88 Prozent erwarten von ihm, dass Behandlungen auch verständlich erklärt werden. Großen Wert legen Patienten darüber hinaus auf den Kundenser- vice sowie eine schnelle Behand- lung im Notfall. Die Terminverein- barung und -einhaltung ist eben- falls ein großes Thema (84 Pro- zent). Auf den folgenden Positionen stehen Kriterien wie eine praktische Lage, Aufklärung zur Aufrecht- erhaltung der Mundgesundheit und das Preis-Leistungs-Verhält- nis. Auch dem guten Ruf bzw. einer Empfehlung der Praxis würden 79 Prozent der Befragten folgen. Für Patienten noch längst nicht auf der Prioritätenliste, aber im Vergleich zu den Vorjahren im Vor- marsch, sind kosmetische Behand- lungen. Gut ein Drittel wünscht sich Angebote dieser Art in der Zahnarztpraxis. Quelle: ZWP online 90% – Sorgfalt beim Erhalt der Zahngesundheit 89% – Vertrauen zum Zahnarzt 84% – Terminvereinbarung und -einhaltung 79% – Guter Ruf der Praxis KOPENHAGEN (rm) – Jedes Jahr werden Millionen von Patienten durch unsichere Gesundheitsver- sorgung weltweit geschädigt. Allein in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sterben jährlich 2,6 Millionen Menschen. Die meisten dieser Todesfälle sind vermeidbar. Die persönlichen, so- zialen und wirtschaftlichen Aus- wirkungen von Patientenschäden führen zu Verlusten von Billionen US-Dollar weltweit. Die Welt- gesundheitsorganisation (WHO) konzentrierte sich nun auf das Thema Patientensicherheit und startete am ersten Welttag der Pa- tientensicherheit am 17. Septem- ber eine globale Solidaritätskam- pagne für Patienten. Fünf Tote pro Minute „Während der Gesundheitsver- sorgung sollte niemand geschädigt werden. Und dennoch sterben welt- weit mindestens fünf Patienten pro Minute an den Folgen unsicherer Behandlung“, sagte Dr. Tedros Ad- hanom Ghebreyesus, Generaldirek- tor der WHO. „Wir brauchen eine Patientensicherheitskultur, die die Partnerschaft mit Patienten, die Anzeigenerstattung und das Lernen aus Fehlern fördert und ein schuld- zuweisungsfreies Umfeld schafft, in dem die Mitarbeiter des Gesund- heitswesens befähigt und geschult werden, Fehler zu reduzieren.“ von 28 Mrd. USD in Medi care- Krankenhäusern. Auch fi nanzielle Entlastung möglich Die WHO rief Länder und Partner auf der ganzen Welt zu dringenden Maßnahmen auf, um den Schaden von Patienten im Ge- sundheitswesen zu verringern. Die Patientensicherheit und die Quali- tät der Behandlungen sind für die Erbringung wirksamer Gesund- heitsdienste und die Erreichung einer fl ächendeckenden Ge- sundheitsversorgung von wesentlicher Bedeutung. Investitionen in die Verbesserung der Pa- tientensicherheit kön- nen zudem zu erheb- lichen fi nanziellen Einsparungen füh- ren. Die Kosten für die Prävention sind weitaus geringer als die für die Behand- lung aufgrund von Schäden. Beispiels- weise führten ge- zielte Sicherheitsver- besserungen allein in den USA zwi- schen 2010 und 2015 zu geschätzten Ein- sparungen in Höhe Eine stärkere Einbeziehung der Patienten ist laut WHO der Schlüssel zu einer sichereren Ver- sorgung. Dadurch könne die Scha- densbelastung um bis zu 15 Prozent reduziert werden, wodurch jedes Jahr Milliarden von Dollar einge- spart werden könnten. Quelle: WHO m o c . k c o t s r e t t u h s / n g i s e D s e p n e C © i i O EM U S M E D I A A G Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Deutschland · Tel.: +49 341 48474-0 · info@oemus-media.de