| Lifestyle Kunst Antike trifft 3D-Druck Der Versuch, neue und alte Technik in genialer Weise zu verbinden und zu einer zeitlosen Skulptur sprich- wörtlich zu verschmelzen, ist dem Dental-Künstler Josef Fischbach mit seiner Bronzearbeit sichtlich gelun- gen. Nicht nur das ausgewählte Material, sondern auch das mit ihm verbundene künstlerische Verfahren trägt viel zur Genialität der Bronze bei. Eine kleine Aufl age von acht Exemplaren wurde in einem mehr als 5.000 Jahre alten Verfahren des Bronzegusses gefertigt, zusammen mit hilfreichen Arbeitsschritten des 3D-Drucks. Das Bronzegussverfahren ist immer noch das beste, aber auch das aufwendigste zur Herstel- lung einer Skulptur für die Ewigkeit. Bronze ist korrosionsfrei und gibt diesem Material die Bedeutung der Standhaftigkeit, Härte und Unvergäng- lichkeit. Daher eignet es sich hervorragend zur Fertigung von Skulpturen. Nach einem kleinen plastischen Entwurf aus Ton setzte der Künstler seine Idee in einen 3D-Druck um. Wenn dieser Ausdruck erstellt ist, erhält die Ober- fl äche ihren letzten Schliff und evtl. eine Lackierung, um eine fehlerfreie Oberfl äche zu erzielen. Der Vorteil des 3D-Drucks liegt in der zusätzlichen Möglichkeit, die Größen zu variieren oder bestimmte Details bei Bedarf noch zu verändern. Diesen Vorteil nutzt der Künstler gegenüber der alten Vorgehensweise, als er noch ein Modell aus Holz, Gips, Stein o. Ä. erstellt hat, das sich dann nur noch schwer korrigieren ließ. Von dem nun idealen Muster in Endgröße wird eine Negativabformung aus Silikon hergestellt, die je nach Negativabformung aus Silikon hergestellt, die je nach Objekt und Unterschnitten aus mehreren Teilen bestehen kann. Diese nun gewonnene Negativform wird in mehreren Arbeitsgängen mit Wachs ausgeschwenkt, sodass sich eine immer dicker werdende Schicht aufbaut. Ist dann eine genügend starke Wandung erreicht, um die Silikon- form zu entfernen, erhält man endlich das eigentliche Gussobjekt. Die sogenannte Wachshohlform wird nun mit Ein - guss und Entlüftungskanälen perfekt positioniert, das zu gießende Objekt anschließend in feuerfeste Masse eingebettet und getrocknet. Die so erstellten Gussfor- men werden langsam erwärmt, damit das eingebettete Wachs entweichen kann, um so die Hohlform für die spätere Bronze freizugeben. Das Aufheizen der Gussfor- spätere Bronze freizugeben. Das Aufheizen der Gussfor- men kann mehrere Tage andauern, um ein Reißen zu ver- men kann mehrere Tage andauern, um ein Reißen zu ver- hindern, was zum Platzen und somit Scheitern hindern, was zum Platzen und somit Scheitern der ganzen Arbeit führen würde. Der fi nale der ganzen Arbeit führen würde. Der fi nale Guss fi ndet bei ca. 1.000 Grad Celsius statt, bei Guss fi ndet bei ca. 1.000 Grad Celsius statt, bei dem der Künstler auch meistens vor Ort ist und dem der Künstler auch meistens vor Ort ist und die Geburt seiner Skulptur mitverfolgt. die Geburt seiner Skulptur mitverfolgt. Nach dem Erkalten und Zerschlagen des Guss- Nach dem Erkalten und Zerschlagen des Guss- mantels, der sogenannten verlorenen Form, wer- mantels, der sogenannten verlorenen Form, wer- den alle Kanäle entfernt, verschliffen und die Figur den alle Kanäle entfernt, verschliffen und die Figur gesäubert. Nun beginnt die Kaltarbeit, bei der gesäubert. Nun beginnt die Kaltarbeit, bei der etwaige Risse geglättet und kleine Lunker noch etwaige Risse geglättet und kleine Lunker noch verschlossen werden. Die Oberfl ächen werden in ei- verschlossen werden. Die Oberfl ächen werden in ei- ner sehr harten und zeitaufwendigen Arbeit gefeilt, ner sehr harten und zeitauf geschliffen und in mehreren Schritten poliert. geschliffen und in mehreren Schritten poliert. Auf der hier gezeigten Skulptur werden noch entspre- Auf der hier gezeigten Skulptur werden noch entspre- chende Details, die getrennt gegossen wurden, chende Details, die getrennt gegossen wurden, positioniert und verlötet. Um der Form nun noch positioniert und verlötet. Um der Form nun noch etwas mehr Leben zu geben, kann die Oberfl ä- etwas mehr Leben zu geben, kann die Oberfl ä- che – wie auf dem Bild zu sehen – auch in den che – wie auf dem Bild zu sehen – auch in den Tiefen mit Firnis (Ochsengalle) behandelt wer- Tiefen mit Firnis (Ochsengalle) behandelt wer- den. In manchen Fällen wählt man auch eine Ver- den. In manchen Fällen wählt man auch eine Ver- goldung. goldung. 46 cosmetic dentistry 1 2019