Fachbeitrag cosmetic dentistry | Abb. 2: Die Versorgung mit einer Einzelkrone ist aufgrund eines metallischen Aufbaus zusätzlich erschwert. Abb. 3: Die Krone an Zahn 11 nach der Eingliede- rung in situ. Abb. 4–8: Die Ausgangssituation zeigt viele kariöse Läsionen an den Zähnen der Patientin. Abb. 9–13: Die Veränderung der Zähne vor und nach der Behandlung. Abb. 14–19: Die Abschlusssituation nach der zweiten Rehabilitation zeigt die Patientin mit einem „Hollywood-Smile“. Zwölf Jahre später, also 2015, kam die Patientin auf- grund von massiver Karies an Zahn 22 nach einer Wur- zelkanalbehandlung wieder in die Praxis. Die Patientin war damals 46 Jahre alt und wünschte sich ein jugend - licheres Lächeln. Die schlechte Zahnfarbe wurde all- mählich zu einem psychologischen Problem, sodass die Patientin nicht nur aufgrund der vielen kariösen Läsio- nen eine Gesamtrekonstruktion wünschte, um die ästhe- tische Wirkung vollständig zu optimieren (Abb. 4–8). Nach der Besprechung mit der Patientin wurde ein Be- handlungsplan für die gesamte ästhetische Gestaltung und Rehabilitation der Zähne 14 bis 24 beschlossen. Neben der deutlichen Aufhellung der Zahnfarbe war die ästhetische Wirkung des Lächelns signifikant verbessert worden, was zu einem jüngeren Aussehen der Patientin führte (Abb. 9–13). Vier Monate nach der zweiten Rehabilitation waren die Farbe und Form der Zähne sowie die Situation der Gin- giva in einem sehr stabilen Zustand, insbesondere die Papillen waren perfekt (Abb. 14–19). Im Vergleich zum Ausgangszustand ihrer natürlichen Zähne erzielte die zweite Rehabilitation das von der Patientin gewünschte „Hollywood-Smile“. Fazit Der Zahnarzt sollte immer bemüht sein, Behandlungs- pläne zu erstellen, aus denen der Patient aufgrund seines Alters, Geschlechts, seiner Persönlichkeit, wirtschaftli- chen Situation, oralen Kondition, seines ästhetischen Be- darfs und seiner Wünsche wählen kann. Für ästhetische Behandlungsfälle mit einer kleineren Anzahl von involvier- ten Zähnen und einer Einschränkung durch die benach- barten natürlichen Zähne in Bezug auf Form, Farbe und Textur stehen daher meist weniger Auswahlmöglichkei- ten für den Patienten zur Verfügung. Unter diesen Umständen würden einige Behandler versuchen, den Patienten zu überreden, den Rehabili- tationsbereich zu erweitern, um ein „Hollywood-Smile“ zu erzielen, indem auch die gesunden Zähne präpariert werden. Aus der Perspektive der kosmetischen Zahn- heilkunde stimmt der Autor dieser Idee jedoch nicht voll zu, da es einen wesentlichen Unterschied zwischen der Restauration und dem natürlichen Zahn gibt. Der Re- habilitationsplan wäre vernünftig, wenn die Erweiterung des Behandlungsplans offensichtliche Mängel korri- gieren könnte, dem Patienten mehr Schönheit bringen und mit allen biologischen Kosten wie Substanzverlust, Funktionsverlusten oder -beschränkungen bereitwil- lig akzeptiert werden könnte. Wenn die Erweiterung der Behandlungsfläche nur die Schwierigkeit der Rehabilita- tion reduzierte, ohne die ästhetische Wirkung zu verbes- sern und dem Patienten mehr biologische Kosten sowie Funktionsverluste bringen würde, dann würde der Autor diese Planung für nicht empfehlenswert halten. Zu jedem Zeitpunkt sollte der Behandlungsplan zuerst auf der Ge- sundheit und Funktion basieren, und der Zahnarzt sollte danach streben, durch minimalen Substanzverlust eine gute ästhetische Wirkung zu erzielen. Erst wenn diese signifikant verbessert werden kann und die Patienten nach ausführlicher Aufklärung bereit wären, die daraus resultierenden Nachteile zu akzeptieren, sowie wenn die zahnmedizinischen Nachteile, z. B. durch Einsatz von Non-Prep Veneers, zu vertreten sind, kann den Patienten geraten werden, den Rehabilitationsbereich zu er weitern. Wenn der Patient zögert, mehr Substanzverlust zu ak- zeptieren, sollte der Zahnarzt diese Wahl respektieren. Hinweis: Dieser Artikel wurde von Prof. inv. Dr. Jürgen Wahlmann ins Deut- sche übersetzt. Kontakt Prof. Dr. Liu Feng Peking University School & Hospital of Stomatology 22 Zhongguancun Nandajie Beijing, 100081, China cosmetic 4 2018 dentistry 13