Fortsetzung von Seite 29 Neu: „Der komplexe Fall“ Die Anforderungen in der Zahn- arztpraxis werden immer komplexer. Diese Entwicklung spiegelt sich in der Konzeption des Vortragspro- gramms wider. In dem neuen, zwei- teiligen Format „Der komplexe Fall interdisziplinär“ befassen sich fünf Zahnärzte und ein Zahntechniker gemeinsam mit einem konkreten Fall: dem Erneuern einer nach 20 Jahren frakturierten Pinledge-Brücke. Im ersten Block „Befund und Planung“ werden Diagnosen gestellt und die bestmögliche Versorgung geplant. Im zweiten Teil „Therapie, Prognose und Erhalt“ erarbeiten die Experten ver- lässliche Entscheidungs hilfen für die konkrete Umsetzung. Dabei geht es vor allem um prak tische Tipps und Tricks, aber auch um Worst-Case- Szenarien. Teilnehmer der Runde sind Priv.-Doz. Dr. Jan-Frederik Güth, München, Dr. Marko Knauf, Freiburg im Breisgau, Prof. Dr. Sven Reich, Aachen, Dr. Bernd Reiss, Malsch, Priv.-Doz. Dr. Dr. Lutz Ritter, Hennef, und Zahntechniker Josef Schweiger, München. Digitales in der Implantologie Bei der Herstellung von Zahn- ersatz auf Implantaten ist die digitale Fertigung weit fortgeschritten. Neue Materialien, digitale Technologien und optimierte Schnittstellen führen zu funktionell und ästhetisch heraus- ragenden Ergebnissen. Prof. Dr. Flo- rian Beuer von der Berliner Charité bespricht in seinem Vortrag „Digitale Zahnmedizin in der Implantologie“ Techniken, deren Einsatz sowie die Vor- und Nachteile. Dr. Marko Knauf, Unter gemeinsamer Flagge beim Bayerischen Zahnärztetag. © BLZK Freiburg im Breisgau, erläutert die Vorzüge der digitalen Planung für das Hart- und Weichgewebsmanage- ment. Er informiert über den digita- len Workfl ow in Implantologie und Implantatprothetik sowie über die Materialien. Priv.-Doz. Dr. Jörg Neuge- bauer, Landsberg am Lech, stellt die digitale Vorgehensweise in der Im- plantatchirurgie vor, die entschei- dend von der digitalen Volumentomo- grafi e profi tiert. Werkstoffe und Verfahren Die Innovationsrate digitaler Technologien ist hoch. Prof. Dr. Da- niel Edelhoff, München, gibt unter dem Thema „Digitale Optionen von A wie ,Analyse‘ bis Z wie ,Zirkonoxid‘“ einen Überblick. Dr. Günter Fritzsche, Hamburg, und Prof. Dr. Sven Reich, Aachen, führen gemeinsam durch den Vortrag „Von der Abformung bis zur Zirkonoxidbrücke“ und fragen, ob Digitales alles besser und schneller macht. Priv.-Doz. Dr. Dr. Lutz Ritter, Hennef, spricht über die digitale Bild- gebung in der Zahnheilkunde. Er be- leuchtet ihre Potenziale und Limita- tionen und berücksichtigt dabei be- sonders die Dreidimensionalität. Mit dem faszinierenden Thema des den- talen 3-D-Drucks befasst sich Priv.- Doz. Dr. Jan-Frederik Güth, München. Dabei beantwortet er auch die Frage: Wo stehen wir heute, und was muss ich als Praktiker wissen? Moderne Kompositsysteme besitzen ein he- rausragendes Potenzial. Wie überzeu- gend die Ergebnisse bei einem konse- quenten, standardisierten Vorgehen sein können, demonstriert Prof. Dr. Gabriel Krastl, Würzburg, in seinem Beitrag „Komplexe ästhetische Fälle in einer Sitzung lösen – Vorhersagbar und effi zient“. KFO digital Zwei andere Spezialisten widmen sich speziell der Kieferorthopädie und ihren digitalen Möglichkeiten. Unter dem Titel „Zahnspange 4.0“ zeigt der Berliner Kieferorthopäde Woo-Ttum Bittner Optionen und Be- grenzungen der digitalen KFO im interdisziplinären Kontext. Die Vor- behandlung mit Alignern ist häufi g programm Voraussetzung für minimalinvasive Behandlungskonzepte. Im Vortrag „KFO mit Alignern – Alles digital!“ stellt Dr. Josef Diemer, Meckenbeu- ren, dieses Spektrum vor. KZVB informiert praxisnah Auch die KZVB bietet wieder In- teressantes für die Praxis. Der Daten- schutzbeauftragte der KZVB, Herbert Thiel, greift die europäische Daten- schutz-Grundverordnung und das neue Bundesdatenschutzgesetz auf. Schwerpunkte bilden praktische Hinweise für den Umgang mit dem Datenschutz und die Einhaltung not- wendiger Standards. Matthias Ben- kert, Teamleiter für Mobile Lösungen und IT-Sicherheit der KZVB, berichtet über den „Online-Rollout in der Um- setzung“, die benötigte technische Ausstattung, deren Finanzierung und die nächsten geplanten Anwendun- gen innerhalb der Telematikinfra- struktur (TI). Beim Vortrag von Andreas Mayer, Justitiar der KZVB, geht es um den neuen Bundesmantelvertrag. Mayer analysiert, was die Zusammen- führung der Verträge bei Regional- und Ersatzkassen für bayerische Zahnarztpraxen bedeutet. Nikolai Schediwy, Leiter des Geschäftsbe- reichs Qualität sowie der Prüfstelle der KZVB, erläutert in „Qualitätsprü- fung in der vertragszahnärztlichen Versorgung“ umfassend das Prüfver- fahren und zeigt auf, welche Hilfe- stellung die KZVB leistet. Parallel zum Kongressprogramm fi ndet im Tagungshotel The Westin Grand München eine Dentalausstel- lung statt. Die eazf als Fortbildungs- akademie der BLZK unterstützt die Or- ganisation und Programmplanung. Der 59. Bayerische Zahnärztetag im Überblick 59. Bayerischer Zahnärztetag 18. bis 20. Oktober 2018 München Hotel The Westin Grand München Veranstalter Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) Kooperationspartner Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) Deutsche Gesellschaft für Computer- gestützte Zahnheilkunde (DGCZ) Anmeldung www.bayerischer-zahnaerztetag.de Frühbucherrabatt bis 17. September. Zudem Gruppenrabatt, wenn sich mehr als zwei Personen aus einer Praxis anmelden. Konferenzprogramm Kongress für Zahnärzte Praxisreife digitale Zahnmedizin: Aufwand – Einsatz – Ergebnis Kongress für Zahnärztliches Personal Gewusst wie: Kompetenz zeigen! Dentalausstellung Rahmenprogramm Festakt zur Eröffnung Festvortrag: Der autonome Mensch in einer automatisierten Gesellschaft Prof. Dr. Christiane Woopen Direktorin des Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres), Universität zu Köln; Vorsitzende des Europäischen Ethik- rates (EGE); Co-Vorsitzende der Daten- ethikkommission der Bundesregierung Prof. Dieter Schlegel Wissenschaftspreis Bereits zum sechsten Mal verleiht der Verein zur Förderung der wissenschaft- lichen Zahnheilkunde in Bayern e.V. (VFwZ) während des Bayerischen Zahn- ärztetages den „Prof. Dieter Schlegel Wissenschaftspreis“. Ausgezeichnet werden drei herausragende Disserta- tionen, die an zahnmedizinischen Fakul- täten in Bayern entstanden sind. Ökumenischer Gottesdienst Am Freitag, dem 19. Oktober, um 18.30 Uhr fi ndet ein ökumenischer Gottesdienst im Tagungshotel statt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bayerischen Zahnärztetages sind herzlich eingeladen. 30 München 2018 Wissen clever einsetzen Praxis pur beim Kongress Zahnärztliches Personal. Neugier trifft auf Aha-Effekt: Wie in jedem Jahr gibt es beim Bayeri- schen Zahnärztetag wieder einen eigenen Kongress für das zahnärzt- liche Personal. Das vielseitige Pro- gramm trägt den Titel „Gewusst wie: Kompetenz zeigen!“ Zwei Tage, acht Referenten, acht Vorträge: Im ersten Beitrag wird deutlich, wie wichtig die Assistenz bei der endodontischen Behandlung ist. Bei betagten, häufi g polymorbi- den Patienten steht das Wechselspiel zwischen zahnärztlicher Therapie und Allgemeinerkrankungen im Fo- kus. Ein drittes Referat nimmt die Verbreitungswege und Resistenz- mechanismen von multiresistenten Erregern (MRE) unter die Lupe – sie können auch für Zahnarztpraxen problematisch werden. Die wis- senschaftliche Datenlage zu anti- bakteriellen Mundhygieneprodukten und -wirkstoffen für das moderne Biofilmmanagement ist gleicher- maßen ein Thema. Sind Fluoride eine Gefahr für die Gesundheit? Diese Frage wird beim Kongress Zahnärzt- Ministerialdirigentin Gabriele Hörl (rechts), Leiterin der Abteilung Gesundheitspolitik, Ambu- lante Versorgung und Krankenversicherung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pfl ege, ehrte die besten Absolventen 2017. Dr. Silvia Morneburg (Mitte), Referentin Zahnärzt- liches Personal der BLZK, und Co-Referent Dr. Peter Maier (links) moderieren die Fortbildungsver- anstaltung auch 2018 wieder. © BLZK liches Personal ebenfalls beantwor- tet. Darüber hinaus wird erläutert, wie die Be urteilung der Zunge nach der Traditionellen Chinesischen Me- dizin (TCM) die heutige Zahnheil- kunde ergänzen kann. Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Umgang mit dem Faktor Zeit. Mit dem passenden Zeit- und Termin- management lassen sich Arbeits- abläufe in der Praxis straffen, sodass „Zeitfresser“ keine Chance mehr ha- ben. Der letzte Vortrag vermittelt wir- kungsvolle Tipps, wie wir Stress zwar nicht abschütteln, ihm jedoch mit Souveränität und Gelassenheit be- gegnen können. Engagement wird honoriert Tradition hat beim Bayerischen Zahnärztetag die Urkundenverlei- hung an erfolgreiche Absolventen der Aufstiegsfortbildungen Zahnme- dizinische/-r Prophylaxeassistent/-in (ZMP), Dentalhygieniker/-in (DH) und Zahnmedi zinische/-r Verwaltungs- assistent/-in (ZMV). Bereits zum siebten Mal werden 2018 der Meisterbonus und der Meisterpreis der Bayerischen Staats- regierung vergeben.