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Zahnärztliche Assistenz No. 2, 2017

32 DU & ICH No. 2/2017 · 29. November 2017 Eine neue Kollegin – was passiert im Team und wie kann man das steuern? Die ersten Wochen sind für beide Seiten – die neue Mitarbeiterin und das Praxisteam – aufregend und wichtig zugleich. Gudrun Mentel gibt Tipps für den perfekten Start. top „Wir haben uns sehr ge- freut, eine neue Kollegin gefunden zu haben. Beim Probearbeiten haben wir sie bereits kennengelernt und festgestellt, dass sie fachlich ist und menschlich gut in unser Team passt. Nun möchten wir ihr den Einstieg in unseren Praxisalltag er- leichtern und dafür sor- gen, dass wir alle schnell und gut miteinander zu- rechtkommen. Was können wir als Team dabei tun?“ – Solche oder ähn liche An- fragen erreichen mich als Consultant Personalent- wicklung und Ökonomin für Personalmanage- ment des Öfteren. Immer dann, wenn ein neues Mitglied in ein beste- hendes Praxisteam kommt, müssen die bisherigen Zuständigkeiten im Praxisablauf neu festgelegt werden. Es wird aber auch das bisherige Ge- füge im sozialen Miteinander durch- einandergewürfelt und Freundschaf- ten neu geordnet. Dies erfordert viel Energie bei allen Beteiligten und ist ein wichtiger Prozess, um zukünftig gut miteinander arbeiten zu können. In den ersten Wochen lernt man sich erstmal kennen, hört dem anderen zu und tauscht sich (auch) über Persön- liches aus. Dabei lernt man vielleicht die bisherigen Kolleginnen noch mal von einer anderen Seite kennen. Neue Freundschaften können entste- hen. Diese Phase des Kennenlernens ist dadurch gekennzeichnet, dass es wenig Konfl ikte im Team selbst gibt, da man bestrebt ist, höfl ich miteinan- der umzugehen, und dem anderen den einen oder anderen Patzer ver- zeiht. Nach einer gewissen Zeit bilden sich dann die ersten Cliquen und die Höfl ichkeit weicht ernsten Konfl ik- ten. Meist sind es dabei weniger die Sach themen, die diesen zugrunde liegen, sondern vielmehr die per sön- lichen Beziehungen der jeweiligen Konfl iktpartner. Jeder sucht sich da- bei den Platz im sozialen Gefüge des Teams – z. B. als informeller Führer oder als Teil einer Clique. Ist dieses Gefüge einmal geklärt, werden Re- geln und Normen für das Miteinan- der vereinbart und gelebt. Jeder kennt seinen Platz und weiß, was von ihm erwartet wird. Man kennt die Kollegin und weiß, was sie zum Ar- beiten benötigt und wie sie tickt. Es entsteht ein „WIR-Gefühl“ innerhalb des Teams und man ist stolz, dabei zu sein. Plötzlich hat man jetzt den Kopf richtig frei, um sich auf die tägliche Arbeit voll einzu lassen. Die Bezie- hungskonfl ikte, die noch Wochen zuvor das tägliche Tun belastet und viel Energie ge kostet haben, sind nun beigelegt und scheinen weit weg. Interessanterweise laufen diese Prozesse immer ab, wenn ein neues Mitglied in ein Praxisteam kommt. Mit ein paar Tricks kann man alle Beteiligten stärken, diese aufre- gende erste Zeit produktiv zu been- den und um anschließend als star- kes Team mit einem „WIR-Gefühl“ durchzustarten. Team für diese Auseinandersetzun- gen nimmt und je besser die Lösungen für alle Beteiligten sind, desto stärker ist das „WIR-Gefühl“ danach. Man lernt die Unterschiedlichkeit der anderen Kolleginnen kennen und schätzen oder bekommt neue Impulse durch die neue Kollegin. Vielleicht ist es überhaupt mal sinn- voll, althergebrachte Regeln im Pra- xisablauf zu hinter fragen und sie durch zeitgemäße zu ersetzen? Den Außenblick erfragen Die neue Kollegin hat zu Beginn ihrer Tätigkeit einen guten Blick als „Außenstehender“ auf das Praxis- geschehen. Möglicherweise hat sie Ideen, was verbessert werden kann, und kann wertvolle Impulse aus ihrer bisherigen Berufserfahrung geben? Diese Sicht als Chance für einen Blick über den Tellerrand zu nutzen, hat für beide Seiten einen großen Vorteil: Die Praxis kann sich weiterentwickeln und die neue Kol- legin fühlt sich wertgeschätzt und damit integriert. Erfolgreiche Teamentwicklung be- ginnt immer wieder aufs Neue mit dem Eintritt einer neuen Kollegin und kann gezielt gesteuert werden. Da- von profi tieren alle – das Team, die Behandler und die Patienten.  Infos zur Autorin Kontakt Gudrun Mentel Die Konfl ikte nutzen Auch wenn sie zunächst anstren- gend erscheinen und die etablierten Kolleginnen bestimmte Themen nicht noch einmal besprechen möchten – mit jedem neuen Teammitglied ent- steht ein neues Team und damit neue Rollen. Je mehr Zeit sich das Consultant Personalentwicklung, Ökonomin für Personalmanagement prodent consult GmbH Goethering 56 63067 Offenbach Tel.: +49 69 80104670 gudrun.mentel@prodent-consult.de www.prodent-consult.de © ProStockStudio/Shutterstock.com Den Menschen kennenlernen Die Informationen geben Es belastet eine neue Kollegin sehr, bei jeder Kleinigkeit die eta- blierte Kollegin fragen zu müssen. Schließlich möchte sie schnell ihren Beitrag zum Praxisablauf beisteuern und das Team entlasten. Gleichzei- tig muss sie sich viel neues Wissen für den eigenen Arbeitsplatz an- eignen und auf neue Kolleginnen und Behandler einlassen. Um ihr Orientierung zu geben, kann man als Praxisteam im Vorfeld diejenigen Informationen, die für einen Arbeit- nehmer wichtig sind, in einer Über- sicht zusammenstellen. Dabei kön- nen die Regeln für Dienst- und Ur- laubspläne, Arbeitszeiten, Umgang mit Patienten oder andere wichtige Praxisnormen mitgeteilt werden. Alle sind aufgeregt und keiner weiß, was auf ihn zukommt – und gleichzeitig ist man aber auch neu- gierig. In den ersten Wochen macht es daher Sinn, sich Zeit füreinander zu nehmen, um sich so besser kennenzulernen. Gemeinsame Mit- tagspausen, ein privater Ausfl ug oder der Besuch einer Dentalmesse – es gibt viele Möglichkeiten, mit- einander ins Gespräch zu kommen. Die neue Kollegin einarbeiten Auch wenn jemand berufserfah- ren ist – jede Praxis ist anders orga- nisiert und daher immer ein Neu- anfang. So werden unterschiedliche Materialien verwendet, die Behand- ler haben individuelle Wünsche an die Abläufe und das Patienten- klientel unterscheidet sich. In den ersten Wochen strömen daher viele Informa tionen auf die neue Kollegin ein. Erfahrene Praxismitglieder kön- nen sie durch eine gezielte und struk turierte Einarbeitung unter- stützen, sich schnell und sicher zu orientieren.

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