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Zahnärztliche Assistenz No. 2, 2017

26 AKTUELLES No. 2/2017 · 29. November 2017 Patricia Hoppe Zahnärztin und Fachkundelehrerin in der Abteilung Zahnmedizinische Fachangestellte an einer Berufsschule in Düsseldorf Nötiger Wandel Liebe Leserinnen, die ZFA-Ausbildung stagniert, über gute Vorsätze sind wir nicht hinaus- gekommen. An unserer Berufsschule werden oft 24 Klassen mit je 30 Schü- lern gebildet – Vorkenntnisse und Eignung? Irrelevant. Hier sollte eine Vorauswahl stattfi nden – in Form der Qualifi kation mittlere Reife oder mittels Eingangstest aus dem natur- wissenschaftlichen Bereich. Da das Schülerniveau so verschie- den ist, ist der Fachkundeunterricht – geleitet von Zahnärzten, denen die Unterrichtsgestaltung und Leistungs- kontrolle selbst überlassen ist – schwierig. Die Schüler sind unzufrie- den, und die Kollegen befeuern die negativen Äußerungen und die Schul- leitung trägt nicht zur Lösung bei. Den Kammern sind die Miss- stände bekannt. So wurden zum neuen Schuljahr interaktive Lehr- buch-CDs verschickt, um den reinen Frontalunterricht und das Lehrbuch abzulösen. Alteingesessene Kolle- gen wollen sich leider nicht mehr umstellen und verreißen diese Alter- native, ohne sie angewendet zu ha- ben. Dabei müssten neue Medien verpflichtend sein! Sehr gut funktio- niert es z. B., kurze YouTube-Infobei- träge vorzuführen, zur Darstellung der Herstellung von Prothesen o.Ä. Entsprechende Multimediageräte sind vorhanden, allerdings zu we- nige. Auch sollte man den Unterricht praktischer gestalten: Pro Klassen- raum könnte ein Phantomkopf an- geschafft werden, an dem man das theoretische Wissen praktisch erklä- ren kann. Doch derlei konstruktiven Neuerungen gegenüber zeigen sich die Schulen leider oft verschlossen und erkennen den Mehrwert nicht. Fest steht: Der Unterricht muss praxisbezogener werden. Die altbe- kannten Unterrichtsmethoden tref- fen bei der heutigen Generation nicht mehr auf fruchtbaren Boden. So geht der Berufsfrust bereits in der Ausbildung los und gipfelt ausgelernt in Stellenwechseln sowie Umschu- lungen – und das will ja keiner.  Herzliche Grüße Patricia Hoppe ANZEIGE IMPRESSUM Verlag OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (ji) V.i.S.d.P. isbaner@oemus-media.de Redaktionsleitung Majang Hartwig-Kramer (mhk) m.hartwig-kramer@ oemus-media.de Redaktion Kerstin Oesterreich (keo) k.oesterreich@oemus-media.de Anzeigenverkauf Verkaufsleitung Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller hiller@oemus-media.de Projektmanagement/ Vertrieb Stefan Thieme s.thieme@oemus-media.de Produktionsleitung Gernot Meyer meyer@oemus-media.de Anzeigendisposition Lysann Reichardt l.reichardt@oemus-media.de Layout/Satz Dipl.-Designer (FH) Alexander Jahn Max Böhme Lektorat Marion Herner Ann-Katrin Paulick Erscheinungsweise Zahnärztliche Assistenz erscheint 2017 mit 2 Ausgaben Druckerei Vogel Druck und Medienservice GmbH Leibnizstraße 5 97204 Höchberg Verlags- und Urheberrecht Zahnärztliche Assistenz ist ein eigenständiges redaktionelles Publikationsorgan der OEMUS MEDIA AG. Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Ver wertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Ein speicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmi- gung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsen- dung des Manuskriptes geht das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischen Spei- cherung in Datenbanken zur Herstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. Für un verlangt eingesandte Bücher und Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, welche der Meinung der Redaktion nicht zu entspre- chen braucht. Der Autor des Beitrages trägt die Verantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzeigen befi nden sich außerhalb der Verant wortung der Redaktion. Für Verbands-, Unterneh- mens- und Marktinformationen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Fol- gen aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichts- stand ist Leipzig. Titelbild: © Neda Sadreddin – Shutterstock.com Rachenkrebs durch Oralsex? Mediziner warnen: Immer mehr jüngere Opfer betroffen. Humane Papillomaviren sind nicht nur Auslöser von Gebärmutterhals- krebs. Sie sind auch eine mögliche Ursache für Karzinome im Mund- und Rachenraum. Nicht zuletzt durch die Krebserkrankung des bekannten Schauspielers Michael Douglas er- langte die Erkrankung eine hohe mediale Aufmerksamkeit. Im Zuge eines Interviews berichtete er da- mals u. a. über die möglichen Aus- löser seiner Krebserkrankung. Er gab zu, dass dies durchaus auf Oralsex zurückzuführen sei. Nun warnen Mediziner vor einer regelrechten HPV-Epidemie in den nächsten Jahren. Erneut im Brenn- punkt der Diskussion: oraler Verkehr. Das unter anderem durch Oralsex übertragene humane Papillomavirus sei ein hoher Risikofaktor für Mund- bzw. Rachenkrebs. Mediziner ver- zeichnen seit einigen Jahren eine besorgniserregende Zunahme der Neuerkrankungen bei Mund- und Rachenkrebs. Besonders betroffen seien zunehmend junge Menschen, berichtete Dietmar Thurnher, Vor- stand der Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Medi- zinischen Universität Graz anlässlich des Pressegespräches im Vorfeld des Jahreskongresses der Österrei- chischen Gesellschaft für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie. Als Ursache ver- muten die Mediziner das Wechseln der Sexualpartner bzw. Sexprakti- ken. Laut Studien gibt es einen engen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Sexualpartner und dem Risiko für Krebs im Mund- und Ra- chenraum, berichtet science.orf.at. Früher sei diese Erkrankung eher bei Patienten im Alter 50 plus dia- gnostiziert worden. Heute sind die betroffenen Patienten bis zu zehn Jahre jünger, Nichtraucher und darü- ber hinaus nahezu Nichtalkoholiker.  Quelle: ZWP online Deutscher Preis für Dentalhygiene verliehen Der Preis 2017 geht an die Teilnehmer der ersten multizentrischen prospektiven klinischen Studie zur Vermeidung periimplantärer Erkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland. zu präsentieren: Mechanisches Bio- fi lmmanagement funktioniert auch bei Implantaten – zusätzlicher Ein- satz von ‚Chemie’, genauer Chlor- hexidin, bringt keinen zusätzlichen Nutzen, sofern die professionelle mechanische Belagentfernung in Abständen von drei Monaten er- folgt. Periimplantäre Mukositis (als Voraussetzung einer Periimplanti- tis) kann verhindert werden.“ Der Preis ist gleichzeitig auch die Anerkennung für eine beispiel- hafte Zusammenarbeit von nieder- gelassener Praxis und Wissenschaft sowie motivierter Prophylaxeteams zum Wohle der Bevölkerung. Die Verleihung an die einzelnen Pra- xen/Dentalhygienikerinnen erfolgte im Rahmen der Sommerakademie des ZFZ Stuttgart (mehr dazu auf S. 34) durch Prof. Dr. Johannes Einwag, den Vorsitzenden der GPZ. Die Zusammenarbeit aller Teams wird symbolisch dadurch darge- stellt, dass jeder Studienteilnehmer (je 21 Praxen und 21 Dentalhygie- nikerinnen) einen Teil desselben Preises (die Skulptur wurde zu diesem Zweck in 42 Teile zerteilt) erhält: jeder ein Teil des großen Ganzen.  Quelle: ZFZ Stuttgart Pro Jahr werden allein in der Bundesrepublik ca. 1 Million Zahn- implantate eingesetzt – bei etwa der Hälfte der implantatgestützten Restaurationen muss mit der Ent- wicklung periimplantärer Erkran- kungen gerechnet werden. Praxis- basierte prospektive Studien zur Vermeidung dieser Erkrankungen lagen bislang nicht vor. Die Deutsche Gesellschaft für Präventive Zahnheilkunde (GPZ e.V.) initiierte vor fünf Jahren zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygienikerinnen (DGDH e.V.) eine klinische Studie mit dem Ziel, die „Effektivität unterschiedlicher Prophylaxemaßnahmen auf die Ent- stehung periimplantärer Entzün- dungen“ unter Praxisbedingungen zu erfassen. Als Kooperationspart- ner konnten das Aktionsbündnis gesundes Implantat sowie die Ab- teilung Parodontologie der Uni- versitäten Göttingen und Leipzig (Priv.-Doz. Dr. Dirk Ziebolz) gewon- nen werden. In der Laudatio würdigte Dr. Jan-Philipp Schmidt, Geschäftsfüh- rer des Aktionsbündnis gesundes Implantat, nun zentral die Mitarbeit der beteiligten Zahnarztpraxen und Dentalhygienikerinnen: „Ohne Ihr langjähriges Engagement wären wir heute nicht in der Lage, die zwei entscheidenden Studienergebnisse Fortsetzung von Seite 25 oben Damit bilden sie in diesem Punkt der Umfrage das Schlusslicht. Auch bei der Überforderung sind die ZFAs weit abgeschlagen: 19,5 Prozent von ihnen sehen sich ihren gestellten Aufgaben nicht gewachsen. 43,7 Pro- zent gaben zudem an, in der Freizeit nicht richtig vom Beruf abschalten und sich entspannen zu können. Fazit Gründe für die mangelnde Zu- friedenheit fi ndet der Ausbildungs- report unter anderem darin, dass viele junge Frauen den Beruf nur als Notlösung sehen und nicht in ihrem Wunschberuf arbeiten. Nur 19,9 Prozent der Zahnmedizinischen Fachangestellten geben an, dass der Beruf ihrem Wunsch bzw. ihren In- teressen entspricht. Praxen sehen Auszubildende zu oft als zusätzliche Arbeitskraft, für eine fundierte praktische Ausbil- dung bleibt im stressigen Berufs- alltag kaum Zeit. Zudem werden sie zu schlecht bezahlt, müssen unent- geltlich Überstunden leisten und sind mit ihren Aufgaben überfor- dert. Dass viele ihre Ausbildung ab- brechen oder danach einen anderen Beruf ergreifen, ist da nicht verwun- derlich. Sowohl die Praxen als auch die Be- rufsschulen sind hier in der Pfl icht, die Bedingungen deutlich zu ver- bessern. Sowohl eine bessere Zu- sammenarbeit zwischen den Berufs- schulen und den Betrieben als auch eine methodisch-didaktische und jugendpsychologische Kompetenz seitens der Ausbilder sind nur ein Teil der Verbesserungsvorschläge des DGB. Zudem müssen die Aus- zubildenden besser über Rechte in- formiert werden und den Mut auf- bringen, Missstände an die zustän- digen Kammern, Gewerkschaften und Behörden zu melden. Praxen, die ihren Ausbildungspfl ichten näm- lich nicht nachkommen, kann die Ausbildungsberechtigung entzogen werden.  Quelle: ZWP online

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