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Dental Tribune German Edition No.7, 2017

4 Politics DENTAL TRIBUNE · German Edition · Nr. 7/2017 Zahnarzt gewinnt Prozess vor Gericht Gleichwertigkeitsprüfung für Zahnärzte aus Nicht-EU-Ländern Lückenlose Praxisdokumentation lohnt sich. LZKH prüft fachliche Qualifi kation erstmals im eigenen Haus. OSNABRÜCK – Ein 49-jähriger Patient hatte eine Rechnung über private Zusatzleistungen eines Bad Iburger Zahnarztes nicht beglichen. Neben dem bereits verlorenen Zi- vilprozess war er vom Amtsgericht Bad Iburg wegen Betrugs angeklagt und verurteilt worden. Das Land- gericht Osnabrück wies nun die Berufung gegen letzteres Urteil zurück. Der Beschuldigte hatte im Ja- nuar 2014 mit starken Zahnschmer- plan, der auf den 10. März 2014 datiert war, widerlegen. Der An- geklagte hatte bis dahin zwei Ter- mine verpasst und war schließlich an jenem Tag in einer anderen Pra- xis des Zahnarztes zur eigentlichen Wurzelbehandlung vorstellig ge- worden. Der Zahnarzt gab an, dass auch zu diesem Termin eine ordnungs- gemäße Besprechung und Aufklä- rung erfolgt war. Als Beweis legte er Auszüge aus seiner Praxisdoku- m o c . k c o t s r e t t u h S / 9 0 _ R E © zen die Praxis des Bad Iburger Zahnarztes aufgesucht. Im Rahmen der Behandlungen nahm er Zusatz- leistungen in Höhe von 325,98 Euro in Anspruch, die er aber nicht be- zahlen konnte. Vorm Landgericht sagte er nun aus, dass er keinen Kostenplan unterschrieben habe, sondern lediglich einen Heilplan, der ihm im Rahmen von Termin- absprachen beim Verlassen der Pra- xis vorgelegt worden sei. Diese Argumentation konnte die Staatsanwaltschaft mit eben jenem unterschriebenen Kosten- mentation vor, die die angestellte Zahnärztin der anderen Praxis an- gefertigt hatte und in der sowohl Behandlungsfortschritte und -ver- fahren vermerkt waren als auch das Aufklärungsgespräch. Erschwerend kam für den An- geklagten hinzu, dass er auf eine längere Betrugshistorie zurück- blicken konnte, sodass der Richter schließlich dem Argument der Staatsanwaltschaft folgte und die Berufung abwies. DT Quelle: ZWP online Zerstörerischer Rausch Neuer ZahnRat klärt über Auswirkungen harter Drogen auf Zähne auf. Das liegt zum einen an der chemi- schen Wirkung von Drogen, wie Crystal, die den Zahnschmelz an- greifen. Zum anderen bestimmen Drogen mit zunehmender Abhän- gigkeit den Alltag der Betroffenen, wo raufhin diese ihre Mundhygiene häufi g vernachlässigen. So können unter anderem Karies und Parodon- titis entstehen oder sich weiter ver- stärken. Wie die Mundgesundheit innerhalb kürzester Zeit durch Dro- gen zerstört werden kann, ist Thema der neuesten Ausgabe der achtseiti- gen Patientenzeitschrift „ZahnRat“, die in diesen Tagen erscheint. Sie wird gemeinsam von den Zahnärz- tekammern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern sowie der KZV Sachsen-Anhalt herausge- geben. Bestellungen und weitere Informationen gibt es unter www. zahnrat.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/zahnrat.de. DT Quelle: LZÄK Sachsen DRESDEN – Dass zucker- und säurehaltige Lebensmittel schlecht für die Zähne sind, ist heutzu - tage allgemein bekannt. Aber nur wenige wissen, wie zerstörerisch sich der Konsum illegaler Drogen wie Kokain, Crystal Meth, Heroin und selbst Cannabis auf die Mund- gesundheit auswirken kann. FRANKFURT AM MAIN – Zahn- ärzte, die nicht aus einem Mit- gliedsland der Europäischen Union stammen, benötigen zur Ausübung ihres Berufes in Deutschland eine besondere Anerkennung ihrer Aus- bildung. In Hessen ist hierfür das Landesprüfungs- und Unter- suchungsamt im Gesundheitswe- sen (HLPUG) zuständig. Das An- erkennungsverfahren ist notwen- dig, da nicht alle dieser Berufsab- schlüsse mit den Anforderungen der EU an ein zahnmedizinisches Studium und Examen vergleichbar sind. Die Maßnahme dient somit der Sicherung der Behandlungs- qualität und dem Schutz der Pa- tienten. Die Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH) ist im Anerken- nungsprozess verantwortlich, die Gleichwertigkeit der Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten der ausländischen Zahnärzte aus fach- licher Sicht zu überprüfen. Die sogenannte Gleichwertig- keitsprüfung, die aus einem theo- retischen und einem praktischen Prüfungsteil besteht, fi ndet seit Anfang September 2017 im Fort- bildungsinstitut der LZKH in Frankfurt-Niederrad statt. In den Jahren zuvor war die Gleichwer- tigkeitsprüfung im Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheil- kunde der Frankfurter Univer- sitätsklinik (Carolinum) durchge- führt worden. 2017 wurde der Wechsel in die Räumlichkeiten der LZKH vollzogen, und im Zuge die- H K Z L © Dr. Doris Seiz, Vorstandsmitglied der Landeszahnärztekammer Hessen (links), und OÄ Dr. Steffani Janko bei der Pilotprüfung im Phantomkopfraum der LZKH. ses Wechsels wurde der gesamte Prüfprozess umfassend aktuali- siert. Dr. Doris Seiz, Vorstands- mitglied der LZKH und in dieser Funktion u. a. für die Gleichwer- tigkeitsprüfung zuständig, begrüßt die neuen Rahmenbedingungen: „Wir sind für die Prüfungen im Anerkennungsverfahren zuständig und haben zudem auch die räumli- chen, personellen und technischen Bedingungen für deren Durchfüh- rung zu unserer Verfügung. Es lag also nahe, die Prüfung ins Haus zu holen und im Zuge dessen auch sämtliche Dokumente zu sichten und gegebenenfalls zu überarbei- ten.“ Auch das wichtige Thema der Sicherstellung ausreichender Sprachkenntnisse ist Bestandteil des Anerkennungsprozesses, den Zahnärzte aus Nicht-EU-Ländern zu durchlaufen haben. Hierfür ar- beiten das HLPUG und die LZKH mit einem externen Anbieter zu- sammen. DT Quelle: Landeszahnärztekammer Hessen Leitfaden des FDI für die Kariesprophylaxe World Dental Federation unterstützt mit Guideline Zahnärzte bei der Wahl der geeigneten Behandlungsoptionen. GENF – Der Leitfaden wurde im Rahmen des FDI World Dental Con- gress in Madrid, der vom 29. August bis 1. September unter der Schirm- herrschaft der von Colgate unter- stützten Caries Prevention Partner- ship (CPP) stattfand, vorgestellt. Er soll mit seinen leicht verständlichen Anweisungen als visuelle Unterstüt- zung für Zahnarztpraxen dienen. Ziel ist es, die negativen Folgen von Karies so früh wie möglich einzu- dämmen, indem eine weitere Zer- störung der Zahnsubstanz verhin- dert, der Kariesprozess eingedämmt und eine Remineralisierung einge- leitet wird. Außerdem soll der Pa- tient zu einer Verbesserung und dauerhaften Aufrechterhaltung der Mund- und Zahnhygiene angeleitet werden. Unterstützung für Zahnmediziner „Wir sind davon überzeugt, dass dieser Leitfaden ein äußerst geeig- netes Hilfsmittel für Zahnmedi- ziner darstellt und sie bei der Wahl der geeigneten Behandlungsop- tionen unterstützt“, meint Sophie Dartevelle, Mitglied des Ausschus- ses für öffentliche Gesundheit beim FDI. „Zahnmediziner behandeln täglich eine Vielzahl von Patienten, die alle ihre eigenen Bedürfnisse und Erwartungen an das Ergebnis haben. Dieser Leitfaden soll daran erinnern, dass die Kariesbehand- lung so wenig invasiv wie möglich sein sollte und dass der Patient in die Prophylaxe mit einbezogen werden muss.“ Risikobewertung je nach Altersgruppen Der Leitfaden vermittelt einen breit angelegten Einblick in den Umfang des Eingriffs und zeigt, wie man das Kariesrisiko anhand von unterschiedlichen, sich im Laufe eines Lebens verändernden Fakto- ren einschätzen kann. Diese allge- meinen Risikofaktoren berücksich- tigen den sozialen und wirtschaftli- chen Status des Patienten, den Zu- ckerkonsum, die Mundhygiene und vieles mehr. Sie werden auf fünf Al- tersgruppen angewendet: Drei wäh- rend der Kindheit und Jugend, eine im Erwachsenenalter und eine im fortgeschrittenen Erwachsenenalter. Für jede Altersgruppe erfolgt eine eigene Risikobewertung, auf deren Grundlage Empfehlungen für eine professionelle Aufrechterhaltung der Zahngesundheit sowie Ratschläge für den Patienten erstellt werden. Caries Prevention Partnership Die CPP wurde 2015 gegründet. Sie bemüht sich weltweit darum, in Zahnarztpraxen den Fokus von einer Restaurativen Zahnmedizin hin zu einer Präventiven Zahnmedi- zin zu verlagern. Die Prävention von Mund- und Zahnerkrankungen soll durch hochwertiges Informations- material zur Kariesprophylaxe und durch Aktivitäten verbessert wer- den, die sich an Zahnmediziner, Pa - tienten und die Öffentlichkeit rich- ten. Dazu gehört auch das Weiß- buch zur Vorbeugung und Behand- lung von Zahnkaries, das letztes Jahr, begleitet durch entsprechende Webinars, Workshops und ein Tool- kit, veröffentlicht wurde. DT Quelle: FDI

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