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Dental Tribune German Edition No.6, 2017

Frühzeitig vorsorgen: Notfall-Ordner für die Praxis Merkblätter und Formulare der BLZK erleichtern die Erarbeitung.  Es kann ganz schnell gehen: Der Praxisinhaber hat einen Auto- oder Sportunfall und muss einige Wochen, wenn nicht gar Monate pausieren. Manchmal passiert Schlimmeres und die Zahnarztpraxis verliert durch ei- nen überraschenden Todesfall ihre Leitung. Dann ist rasche Hilfe gebo- ten. Um solche Situationen zu ent- schärfen, sollte der Praxisinhaber frühzeitig Vorkehrungen treffen. Da- bei gilt: Je klarer Informationen, In- struktionen und Vollmachten für den Notfall defi niert sind, desto leichter haben es Angehörige und Mitarbeiter. Um diese Vorsorgemaßnahme zu un- terstützen, hat die Bayerische Landes- zahnärztekammer (BLZK) schon im vergangenen Jahr die Merkblätter „Was bei Ausfall des Praxisinhabers zu tun ist“ zur Verfügung gestellt. Wichtiges auf einen Griff – nicht nur im Notfall „Kurz und knapp“ ist die Devise der Merkblätter. Sie liefern kompakte Informationen und Ansprechpartner für den Notfall. Damit Angehörige und Mitarbeiter nun im Sinne des Pra- xisinhabers handeln können, reichen BLZK compact Die Merkblätter „Was bei Ausfall des Praxisinhabers zu tun ist“ enthalten kompakte Informationen, die in einen Notfall-Ordner einfl ießen sollten. · Vorsorgliche Maßnahmen · Praxis – Geldverkehr – Versicherungen · Versicherungen und ihre möglichen Leistungen Ausfall des Praxisinhabers Ausfall des Praxisinhabers (länger als ein Monat bzw. länger als drei Monate) Tod des Praxisinhabers Tod oder Ausfall des Praxisinhabers Leitfaden durch die Institutionen · Standesamt – Bestatter – Testament – Finanzen · Praxis – Geldverkehr – Versicherungen · Hinweise für Hinterbliebene zur Praxisabgabe · Zahnärztliche Bezirksverbände (ZBV) · Mitteilungsblätter der ZBV – Anzeigenaufgabe · Bezirksstellen der KZVB Ergänzt werden die Merkblätter durch 33 Formulare für detaillierte Angaben und Verfügungen. die Merkblätter jedoch nicht aus. Des- halb hat die BLZK zusätzlich Formu- lare bereitgestellt, die die Merkblätter ergänzen. Die 33 Notfall-Formulare gliedern sich in vier Rubriken: grund- legende Regelungen, Finanzen, Ver- träge und Urkunden, Daten und Ver- zeichnisse. Sie bieten eine komfortable Möglichkeit, um wichtige Angaben und Verfügungen zusammenzutra- gen – getrennt nach Praxis und Pri- vatleben. Beide Publikationen gemeinsam dienen als roter Faden für die Erarbei- tung eines persönlichen Notfall-Hand- buchs. Dort können die Merkblätter, die ausgefüllten Formulare und wei- tere Dokumente wie Vollmachten, Versicherungspolicen, Patientenver- fügung oder Testament hinterlegt werden – entweder in Papierform oder digital. Die Unterlagen sollten regelmäßig aktualisiert und – da sie sowohl berufl iche als auch private sensible Informationen enthalten – an einem sicheren Ort aufbewahrt wer- den, den die Personen des Vertrauens kennen. Mit einem individuellen Not- fall-Ordner kann der Inhaber für seine Praxis und für sein privates Umfeld wirkungsvoll vorsorgen. Au- ßerdem spart er selbst eine Menge Zeit: Denn wer wesentliche Doku- mente bündelt, behält stets den Über- blick. Die Merkblätter und Formulare gibt es kostenfrei zum Download auf www.blzk-compact.de, dem Informa- tionsportal der BLZK zum Beruf Zahn- arzt.  www.blzk-compact.de news Regional und praxisnah Neues Fortbildungsprogramm der KZVB in Kooperation mit der eazf.  Das Fortbildungskonzept der KZVB hat sich bewährt. Dieses Jahr ist be- reits die dritte Aufl age der Broschüre erschienen, die den bayerischen Ver- tragszahnärzten wohnortnahe Fortbil- dungen zu fast allen Abrechnungsfra- gen ermöglicht. renten wann zur Verfügung stehen. Die Ehrenamtsträger kümmern sich um die Räumlichkeiten vor Ort. Falls sich ein Vertragszahnarzt für ein bestimmtes Thema interes- siert, kann er sich an den Obmann in seiner Region, seinen Fortbildungs- kreis oder an seine Fortbildungen  Die Fortbildungen der KZVB stoßen bei den bayerischen Zahnärzten auf großes Interesse – so wie hier eine von den Bezirksstellen München und Oberbayern ausgerichtete Ver- anstaltung zum Thema Wirtschaftlichkeitsprüfung.  Das Programmheft mit allen Themen und vielen weiteren In- formationen zu den Fortbildungen der KZVB steht online unter www.kzvb.de/zahnarztpraxis/fortbildung. (Bild, Abbildung: © KZVB, eazf) Stand: März 2017 Fortbildungen der KZVB Eine wesentliche Neuerung gibt es jedoch: Die KZVB arbeitet inzwi- schen eng mit der eazf, der Fortbil- dungsakademie der BLZK, zusam- men. Einige Referenten im neuen Programm sind sowohl für die eazf als auch für die KZVB tätig. So sollen the- matische Überschneidungen vermie- den werden. Verschickt wurde das Programm an die Bezirksstellenvorsitzenden, die Obleute in den Regionen und die Leiter von Qualitätszirkeln und Fortbil- dungskreisen. Falls ein Ehrenamtsträ- ger den Kollegen ein Thema anbieten möchte, nimmt er Kontakt mit der KZVB auf. Diese prüft, welche Refe- Bezirksstelle wenden und diese bitten, einen Referenten einzuladen. Eine der ersten Fortbildungen aus dem neuen Programm fand in Passau statt. Der dortige Obmann Peter Eichinger war voll des Lobes für das Fortbildungs- konzept der KZVB: „Es ist sehr hilf- reich für die Obleute und stößt auf großes Interesse bei den Kolleginnen und Kollegen. Mit Standespolitik kann man heute ja niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Eine Fortbil- dung muss schon einen echten Mehr- wert für die Kollegen haben.“  www.kzvb.de/zahnarztpraxis/ fortbildung In Kooperation mit der Regional Kostenlos Praxisnah 1 Bayerns Zahnärzte sind führend bei der Parodontitis-Erkennung KZVB fordert angemessene Honorierung der PAR-Therapie.  Die gesetzlich versicherten Patien- ten in Bayern werden am besten auf eine mögliche Parodontitis (Zahn- fl eischentzündung) untersucht. Über die Hälfte der Patienten im Freistaat unterzieht sich im Zwei-Jahres-Turnus einem „Parodontitis- Screening“. Das ist eines der Ergeb - nisse des „Zahnreports“ der BARMER Krankenkasse. sogenannten Parodontitis ist eine Volkskrank- heit. Mehr als 50 Prozent der jüngeren Erwachsenen sind betroffen. Bei den Senioren haben fast zwei Drittel eine Zahnfl eischentzündung. Besonders wichtig ist die frühzeitige Diagnose. Wird die Krankheit nicht behandelt, kommt es zu einem Abbau des Zahn- fl eischs und in der Folge zum Zahnver- lust. Die BARMER Krankenkasse hat über 400.000 durchgeführte Behand- lungen ausgewertet und zeichnet ein repräsentatives Bild der Versorgungs- realität. Die regionalen Unterschiede bei der Diagnose und Therapie von Zahnfl eischerkrankungen sind dem- nach erheblich. Während etwa im Saarland im Jahr 2015 nur 19,9 Pro- zent der BARMER-Versicherten auf Parodontitis untersucht wurden, wa- ren es in Bayern 30,0 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 25,3 Pro- zent. Da die gesetzliche Krankenversi- cherung das Screening nur alle zwei Jahre bezahlt, kann man davon ausge-  Parodontitis ist eine Volkskrankheit. Bei den Senioren haben fast zwei Drittel eine Zahnfl eischent- zündung. Besonders wichtig ist die frühzeitige Diagnose. Wird die Krankheit nicht behandelt, kommt es zu einem Abbau des Zahnfl eischs und in der Folge zum Zahnverlust. (Foto: © DAK/Wigger) 40 München 2017 hen, dass in Bayern bis zu 60 Prozent der Patienten diese Vorsorgeleistung regelmäßig in Anspruch nehmen. Auch bei der Behandlung schnei- det der Freistaat gut ab. 1,9 Prozent der BARMER-Versicherten ließen 2015 eine Parodontitis-Therapie durchführen. Damit liegt Bayern nach Nordrhein-Westfalen (2,1 Pro- zent) auf dem zweiten Platz. Aus Sicht der KZVB sind die Zah- len zwar erfreulich, ausruhen dürfe man sich darauf aber nicht. „Wir müs- sen das Bewusstsein der Patienten für Zahnfl eischerkrankungen weiter schärfen. Parodontitis ist eine stille Krankheit, die im Endstadium zu Zahnverlust führt. Gerade angesichts der steigenden Lebenserwartung wird der Behandlungsbedarf weiter zunehmen“, betont der KZVB-Vorsit- zende Christian Berger. Die KZVB fordert aber auch eine angemessene Honorierung der PAR- Therapie. Gerade im Bereich der Vor- und Nachsorgen könne man zudem mehr tun. „Das kostet zwar zunächst Geld, entlastet aber mittelfristig die Krankenkassen, weil weniger Zahn- ersatz benötigt wird“, argumentiert der stellvertretende KZVB-Vorsit- zende Dr. Rüdiger Schott.   Bayern liegt mit 30 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt (25,3 Prozent). Da die Krankenkassen das Parodontitis-Screening nur alle zwei Jahre bezahlen, kann man davon aus- gehen, dass in Bayern rund 60 Prozent der Patienten diese Vorsorgeleistung regelmäßig in Anspruch nehmen.

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