programm Fortsetzung von Seite 29 die Behandlungsplanung einfl ießen. Beim Vortrag „Protheti sche Versor- gung im Erosionsgebiss“ plädiert Prof. Dr. Daniel Edelhoff, München, für ein frühzeitiges Handeln. Er stellt passende Konzepte vor, darun- ter noninvasive Rekonstruktionen mit Veneer- und Onlay-Restauratio- nen. Mögliche Ursachen für den Ver- lust von Zahnhartsubstanz sind säurehaltige Nahrungsmittel oder Erkrankungen wie Bulimie und gas- troösophagealer Refl ux. Ein weiterer Auslöser betrifft mehr als jeden Zehnten: Bruxismus. Doch wie lässt sich das nächtliche Knirschen und Pressen zuverlässig diagnostizieren? Diese Frage beant- wortet Prof. Dr. Marc Schmitter, Würzburg, im Vortrag „Bruxismus und Zahn ersatz“. Außerdem resü- miert er, welche Materialien und Be- handlungsansätze bei Bruxern über- haupt geeignet sind. Unterstützung durch Kiefer- orthopädie und Chirurgie Mit „Kieferorthopädie – interdis- ziplinärer Partner in der Erwachse- nentherapie“ erschließt Prof. Dr. Angelika Stellzig-Eisenhauer, Würz - burg, ein Spezialgebiet, das im Vor- feld der restaurativen Versorgung an Relevanz gewinnt. Sie demonstriert, wie Zähne im Erwachsenenalter reorientiert, intrudiert, forciert ex- trudiert, verteilt und aufgerichtet werden können. Die fächerübergrei- fende Vernetzung mit der Prothetik, Zahnerhaltung/Parodontologie und Oral chirurgie steht im Vorder- grund. Die „Präprothetische Chirurgie“ ist bereits integraler Bestandteil der implantatgetragenen Prothetik. Mit diesem Vortrag startet Prof. Dr. Dr. Karl Andreas Schlegel, München, in den zweiten Kongresstag. Hier spannt sich das Feld von der Guided Bone Regeneration (GBR) über Hart- und Weichgewebsaugmentationen – in- klusive Socket Preservation, Sinus- augmentation und Bone Spreading – bis hin zu Techniken des Weich - gewebsmanagements. Einordnen von Studien und Erfahrungswerten Darüber hinaus kommen gän- gige prothetische Lösungsansätze auf den Prüfstand. Prof. Dr. Guido Heydecke, Hamburg, zeigt, dass die Bewertung von Stiftsystemen nicht immer einfach ist. In „Stiftaufbauten – kurz oder lang, Glasfaser oder Keramik?“ skizziert er die Studien- lage und gibt Hinweise zu Indikatio- nen, Materialien und werkstoffge- rechter Befestigung. Prof. Dr. Matthias Kern, Kiel, re- feriert zum Thema „Minimaler Auf- wand – maximaler Nutzen: die ein- fl ügelige Adhäsivbrücke und das mittige Einzelimplantat im zahnlo- sen Unterkiefer“. Er fasst klinische Daten zusammen und belegt, wie gut sich beide Verfahren seit ihrer Ein- führung vor zwanzig Jahren be- währt haben. Ob „Kurze Implantate – eine Lö- sung für alle Fälle?“ sind, hinterfragt Prof. Dr. Dr. Rolf Ewers, Wien. Nach langjähriger Praxis und drei Studien mit nahezu sechs Jahren Laufzeit lautet sein Fazit: Kurze und ultra- kurze Implantate sind eine hervor- ragende Alternative bei geringerem operativen Aufwand, weniger Morbi- dität und niedrigeren Kosten. Bei der langfristigen Beurtei- lung von Implantatversorgungen ge- rät die Periimplantitis rasch in den Fokus des zahnmedizinischen Inte- resses – zumal viele Punkte zu Ätio- logie, Verlauf und Therapie noch un- geklärt sind. In „Zementiert versus verschraubt – implantatprothetische Aspekte im Problemfeld der Periim- plantitis“ vergleicht Prof. Dr. Philipp Kohorst, Bremen, die Auswirkungen unterschiedlicher Befestigungskon- zepte auf die periimplantären Ver- hältnisse. Innovationen bei Komponenten und Workfl ow Die Digitalisierung eröffnet neue, komplexe Optionen auf dem Weg zur optimalen Patientenversorgung. Doch wie verändert sich der Behand- lungsablauf durch CAD/CAM-Techno- logie bei der „Digitalen Abformung“? Welchen Einfl uss haben die Gegeben- heiten in der Mundhöhle, das be- grenzte Raumangebot, die hohe Luft- feuchtigkeit und die Transluzenz der Zähne? Prof. Dr. Ralph G. Luthardt, Ulm, zeigt, welche Faktoren eine Rolle spielen und warum gute Planung es- senziell ist. Vollkeramische Technolo- gien entwickeln sich ebenfalls rasant weiter und fi nden ihren Platz in der Implantatprothetik. Im digitalen Workfl ow haben sich die Zusammen- arbeit mit dem Zahntechniker sowie die Chairside-Anwendung etabliert. In seinem Referat „Vollkeramik“ vermit- telt Dr. Alexander Vuck, Düsseldorf, einen praxisnahen Überblick. Sicherheit bei Rechtsform und Gesetzen Der vertragszahnärztliche The- menblock wird wieder von der KZVB gestaltet. Im Juli 2015 hatte das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz den Weg zur Gründung fachgrup- pengleicher Medizinischer Versor- gungszentren (MVZ) geebnet – und damit für MVZ mit rein zahnärztli- chen Leistungen. Syndikusrechts- anwältin Claudia Rein, München, umreißt Potenziale und Problemfel- der in ihrem Vortrag „Das Zahnärzt- liche Medizinische Versorgungszen- trum: Gründungsvoraussetzungen, Chancen und Risiken“. Rechts- anwalt Thomas Zimmer, Idstein, ana- lysiert „Das MVZ aus steuerrecht- licher Sicht“ und warnt vor Fall - stricken. Der Unsicherheit beim „Antikorruptionsgesetz“ im Ge- sundheitswesen begegnet Andreas Mayer, München, am zweiten Kon- gresstag mit Fakten. Er erläutert, wo Untiefen lauern und wie Praxisinha- ber diese umschiffen können. Auch die datenschutzrechtlichen Vorga- ben sind vielschichtig. Im Seminar „Speed-Dating mit dem Datenschutz – das müssen Sie in Ihrer Praxis mindestens leisten“ sensibilisiert Herbert Thiel, München, für Ver- stöße und identifi ziert Maßnahmen, um diese zu vermeiden. Nach diesen fundierten Praxistipps endet der 58. Bayerische Zahnärztetag mit ei ner Abschlussdiskussion. Der 58. Bayerische Zahnärztetag im Überblick Können & Wissen = Kompetenz Kongress Zahnärztliches Personal mit breitem Spektrum. Umstrukturierung von Wirtschaft und Gesellschaft. In einer solchen Phase sind Zukunftsvisionen notwen dig, aber auch besonders schwierig zu formulie- ren. Deshalb präsentiert der Vortrag Thesen, die zur Diskussion anregen sollen. John Kornblum Ehemaliger US-Botschafter, Berlin Prof. Dieter Schlegel Wissen- schaftspreis Bereits zum fünften Mal verleiht der Verein zur Förderung der wissen- schaftlichen Zahnheilkunde in Bayern e.V. (VFwZ) während des Bayerischen Zahnärztetages den „Prof. Dieter Schlegel Wissenschaftspreis“. Aus- gezeichnet werden drei herausra- gende Dissertationen, die an zahn- medizinischen Fakultäten in Bayern entstanden sind. Ökumenischer Gottesdienst Am Freitag, dem 27. Oktober, um 18.30 Uhr fi ndet ein Ökumenischer Gottesdienst im Tagungshotel statt. Zelebrieren werden die etwa 30- minütige Andacht Monsignore Tho- mas Schlichting sowie Pfarrer Michael Thoma. 58. Bayerischer Zahnärztetag 26. bis 28. Oktober 2017 München, Hotel The Westin Grand München Veranstalter Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) sowie Kassenzahnärztliche Ver- einigung Bayerns (KZVB) Kooperationspartner Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e.V. (DGPro) sowie Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e.V. (BDIZ EDI) Anmeldung www.bayerischer-zahnaerztetag.de Frühbucherrabatt bis 23. September Konferenzprogramm Kongress für Zahnärzte Prothetik ist mehr als Zahnersatz: Zähne – Kiefer – Gesicht Kongress für Zahnärztliches Personal Können & Wissen = Kompetenz Dentalausstellung Rahmenprogramm Festakt zur Eröffnung Festvortrag: Die atlantische Welt in einer Zeit des dramatischen Wandels Wir stehen am Anfang eines neuen Zeitalters. Dabei erleben wir eine totale 30 München 2017 Chirurgische Assistenz, Notfall- management, Infektionskrankhei- ten, Kinder zahnheilkunde, Alters- zahn medi zin, Zahnersatz in der Pfl ege, Abrechnung, Kommunika- tion und Arbeitsrecht – der Kon- gress Zahnärzt liches Personal beim 58. Bayerischen Zahnärztetag steht ganz im Zeichen der Praxisnähe. Unter dem Motto „Können & Wissen = Kompetenz“ bietet die zweitägige Veranstaltung einen Streifzug durch nahezu alle praxis- relevanten Themen. Know-how für Praxis und Alltag Der erste von insgesamt acht Vorträgen befasst sich mit der opti- malen OP-Vorbereitung bei chirur- gischen Eingriffen. Unabdingbar für den Erfolg sind die Hygienemaß- nahmen. Auch schlecht gepfl eg ter Zahnersatz kann zur Gefahr für die Gesundheit werden. Der Referent zeigt, wie die Patienten zu Hause und das Fachpersonal bei der Pro- phylaxe gegensteuern können. Eng damit verknüpft und hoch komplex: Wie werden Reparaturen und Wie- derherstellungsmaßnahmen von Zahn - ersatz der Befundklassen 6 und 7 in vollem Umfang erfasst? Eine spannende Reise von der frühkindlichen Karies bis zur Al- terszahnmedizin bietet die „Zahn- heilkunde 2.0“. Dabei spielen die Er- gebnisse der aktuellen Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) eine zentrale Rolle. Weitere Referate bündeln Tipps zum Umgang mit HIV und Hepatitis in der zahnärztlichen Die Ehrung der besten Absolventen ist ein fester Programmpunkt beim Kongress Zahnärztliches Personal. Links im Bild die Referenten Zahnärztliches Personal der BLZK, Dr. Silvia Morneburg und Dr. Peter Maier, die die Fortbildungsveranstaltung auch moderieren. Rechts Christian Berger, BLZK-Präsident und Leiter des Bayerischen Zahnärztetages (Foto: © BLZK). Praxis sowie zum Notfallmanage- ment oder sensibilisieren für die Tü- cken des Arbeitsrechts. Die Erkennt- nisse aus dem Vortrag „Kooperative Kommunikation als Schlüsselqualifi - kation“ können die Teilnehmer im berufl ichen und im privaten Umfeld nutzen. Urkunden für erfolgreiche Absolventen Bereits zum sechsten Mal werden 2017 der Meisterbonus und der Meisterpreis vergeben, mit dem die Bayerische Staatsregierung erfolgreiches Engagement in der beruflichen Weiterbildung hono- riert. Eine noch längere Tradition beim Bayerischen Zahnärztetag hat die Übergabe der Urkunden an die Absolventen der Aufstiegs- fortbildungen Zahnmedizinische/-r Prophy laxe assistent/-in ZMP und Dental hygieniker/-in DH. Frühbucherrabatt nutzen Der Kongress Zahnärztliches Per- sonal findet parallel zum wissen- schaftlichen Programm für Zahn- ärzte statt. Frühbucherrabatt bis zum 23. Sep- tember, außerdem Gruppenrabatt bei Anmeldung von mehr als zwei Personen aus einer Praxis. Anmeldung unter www.bayerischer -zahnaerztetag.de