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Dental Tribune German Edition No.6, 2017

10 Events DENTAL TRIBUNE · German Edition · Nr. 6/2017 Der Bedarf an Endo-Spezialisten ist hoch Hochwertige Fortbildungen und moderne Technologien machen Teilnehmern Lust auf die klinische Endodontie. Kursleiter Dr. Tomas Lang und Kursteilnehmer Dr. Stephan Luh im Interview. a n o r i S y l p s t n e D © 1 a n o r i S y l p s t n e D © 3 Abb. 1: Einweisung einer Teilnehmerin in das Operationsmikroskop für die klinisch simulierte endodontische Behandlung. – Abb. 2: Dr. Tomas Lang arbeitet seit vielen Jah- ren auf Endodontie limitiert in der Zuweiserpraxis „Sirius Endo“. Neben der Praxis- tätigkeit ist er in der Wissenschaft am eigenen ORMED Institut an der Universität Witten/Herdecke engagiert. Die Brücke zwischen Forschung und Klinik baut er als Referent zu den Themen Endodontie und mikroinvasive Zahnmedizin in seinen Vorträ- gen und Kursen. – Abb. 3: Dr. Stephan Luh ist angestellter Zahnarzt der Zahnarztpraxis Dr. Christine Rackebrandt und Kollegen in Sehnde bei Hannover. Er ist spezialisiert auf Endodontie und CAD/CAM-Technologie (CEREC). a n o r i S y l p s t n e D © In Deutschland gibt es noch immer deutlich weniger Endodontologen als Bedarf an Wurzelkanalbehand- lungen. Das Problem: Für komplexe Behandlungsfälle reicht eine endo- dontische Basisausbildung meist nicht aus. Der leidenschaft liche En- dodontologe Dr. Tomas Lang aus Essen hat es sich auf die Fahne ge- schrieben, Kollegen für seinen Fach- bereich zu begeistern und auf den neuesten Stand in Sachen Technolo- gien und Behandlungsverfahren zu bringen. Dazu hat er gemeinsam mit 2 der OEMUS MEDIA AG eine drei- teilige Fortbildungsreihe ins Leben gerufen, in der Interessierte ihr Know-how vertiefen können. Im nachfolgenden Interview berichten Dr. Tomas Lang und Kursteilneh- mer Dr. Stephan Luh über ihre Er- fahrungen mit der letzten Mas- terclass. Herr Dr. Lang, Sie wollen mit Ihrer Seminarreihe mehr Zahnärzte zu spezialisierten Endodontologen machen. Ziehen Sie sich da nicht Konkurrenten heran? Dr. Tomas Lang: In Deutsch- land werden jährlich rund acht Mil- lionen Wurzelkanalbehandlungen durchgeführt, ein Zehntel bis ein Fünftel davon sind Fälle für einen Spezialisten. Aber ein Spezialist kann vielleicht 300 bis 500 Behand- lungen im Jahr durchführen. Der Bedarf an Spezialisten ist also sehr hoch. Wie hoch ist die Nachfrage nach endodontischen Weiterbildungen? Haben schon viele Kollegen diese Versorgungslücke erkannt? T. L.: Die erste strukturierte Weiterbildung in Form eines Endo- dontie Curriculums haben wir zu- sammen mit Prof. Dr. Rudolf Beer 2002 an der Universität Witten/ Herdecke organisiert. Zu dieser Zeit gab es kaum Möglichkeiten der Wei- terbildung in diesem Fachbereich und wir wurden von Teilnehmern wie sie sich krümmen und in welcher Tiefe man auf sie trifft. Man erhält zudem eine Orientierung, wie die Achse des Bohrlochs sein muss, bis man auf die Kanäle trifft. Praktisch ist, dass man in der Software Mar- kerpunkte setzen kann. Wenn man in einer bestimmten Tiefe noch kei- nen Kanal gefunden hat, weiß man, dass man an dieser Stelle nicht ein- fach tiefer bohren darf, weil man sonst die Wurzel verletzen und eine Perforation auslösen könnte. Perspektivisch werden wir das geübte Aufbereitungs- und Reini- gungskonzept mit der Self-Adjus- ting-File in Kombination mit dem ProTaper System anschaffen, denn die Reinigungsleistung dieser Spe- zialfeile ist wirklich überraschend gut. Dazu benötigen wir dann noch zwingend ein thermoplastisches System für die Wurzelkanalfüllung. Für ein DVT sehe ich in unserer Praxis im Moment nicht die Aus- lastung gegeben, sodass wir den Be- darf durch Überweisungen decken werden. Diese spannende Techno- logie bleibt aber für die Zukunft ganz oben auf der Wunschliste. In welchem Punkt, Herr Dr. Luh, hat die Masterclass Ihr Verhältnis zur Endodontie verändert? S. L.: Die 3-D-Technologie ist schon eine enorme Bereicherung für die Endodontie. Was damit möglich ist, hat mich begeistert. Außerdem steht für mich fest: Die Arbeit mit dem OP-Mikroskop führt zu einem entspannteren Arbeiten, macht die Endodontie erfolgreicher und verbessert die Kommunikation. Der Wunsch, mich langfristig in der Endodontie zu spezialisieren, wurde durch den Kurs von Tomas Lang bestätigt und gefestigt. Vielen Dank für das Gespräch. DT Kursreihen Endodontie 2017 der OEMUS MEDIA AG 3. Kursreihe Basiskurs: 13. Oktober 2017 14.00 – 18.00 Uhr ATLANTIC Congress Hotel Essen Fortgeschrittenenkurs: 14. Oktober 2017 09.00 – 13.00 Uhr ATLANTIC Congress Hotel Essen 1. Kursreihe Masterclass: 28. Oktober 2017 09.00 – 17.00 Uhr Essen, Praxis Sirius Endo 4. Kursreihe Basiskurs: 8. Dezember 2017 14.00 – 18.00 Uhr Kongresshaus Baden-Baden Fortgeschrittenenkurs: 9. Dezember 2017 09.00 – 13.00 Uhr Kongresshaus Baden-Baden förmlich überrannt. Es folgte die Organisation einer ganzen Reihe an Curricula, die wir für unterschied- liche Zahnärztekammern deutsch- landweit durchführten und immer noch durchführen. Die Fortbildungsreihe mit der OEMUS MEDIA AG habe ich dann 2011 ins Leben gerufen. Hier mache ich jährlich vier bis fünf Basis- und Fortgeschrittenenkurse mit jeweils 20 bis 30 Teilnehmern. Zusätzlich gibt es zwei Master class-Kurse mit je maximal zehn Teilnehmern. Im Anschluss an die Masterclass ent- scheiden sich dann eine ganze Reihe Kollegen für eine individuelle Fort- bildung in Form einer Hospitation mit gleichzeitiger Schulung der ZFA und praktischen Übungen. Diese Termine werden bei mir individuell vereinbart. Die Zahnärzte nehmen das An- gebot gut an. Dass die Resonanz so positiv ist, liegt meines Erachtens vor allem daran, dass wir unter- schiedliche Angebote machen: Vom Generalisten, der sein Basiswissen ausbauen will, über den ambitio- nierten Fortgeschrittenen bis hin zum spezialisierten Endodontolo- gen können alle Wissensstände er- reicht werden. Herr Dr. Luh, Sie haben die Mas- terclass von Dr. Lang besucht. Was hat Sie dazu bewogen, sich von ihm zum Endo-Spezialisten weiterbil- den zu lassen? Dr. Stephan Luh: Ich hatte schon vor Jahren meine Freude an der bis dato eher ungeliebten Endo- dontie entdeckt; Auslöser war die Anschaffung einer Lupenbrille. Aus der spannenden Arbeit damit er- wuchs der Wunsch, mich weiter zu spezialisieren. Hinzu kam die Chance, meine Aufstiegsmöglich- keiten in der Praxis zu verbes - sern. Die Kursreihe der OEMUS MEDIA AG war dafür genau das Richtige. Tomas Lang hatte ich be- reits auf einem Endo-Curriculum der KZV Niedersachsen kennenge- lernt und seine hoch motivierende Art gleich geschätzt. Er liebt sein Fachgebiet und kann sein Wissen didaktisch wie menschlich hervor- ragend vermitteln. Herr Dr. Lang, was war der Schwerpunkt Ihres letzten Mas- terclass-Kurses? T. L.: Der Schwerpunkt der Mas- terclass-Kurse liegt immer auf dem praktischen Arbeiten. Wir beginnen mit einer Live-OP, die wir in einen Seminarraum übertragen und be- sprechen. Im Anschluss werden die Körpermaße und Augen der Teil- nehmer vermessen und diese an die Operationsmikroskope angepasst. Dann arbeiten alle Teilnehmer – kli- nisch simuliert – an extrahierten Zähnen, die sie selbst mitbringen. Die Zähne werden zunächst befun- det und später unter dem OP-Mi- kroskop aufbereitet. Dabei üben wir auch den Umgang mit modernen Technologien wie dem 3-D-Röntgen und der 3D Endo Software. Dr. Luh, welche 3-D-Technologien haben Sie im Masterclass-Seminar angewendet und was können Sie zu Ihren Erfahrungen sagen? S. L.: Ich habe ein DVT des von mir zu behandelnden Zahns ange- fertigt und dabei eine überraschende Entdeckung gemacht: Der Zahn hatte fünf Wurzelkanäle – in einer Wurzel befanden sich drei Kanäle, in der anderen zwei. Ohne DVT hätte ich den fünften Kanal sicher nicht entdeckt und folglich auch nicht be- handeln können. Auch die 3D Endo Software von Dentsply Sirona habe ich kennengelernt. Damit lassen sich Analyse, Planung und Behandlung – vor allem von komplexen Fällen – wirklich erheblich verbessern. Dr. Lang, welche Erfahrungen mit der 3D Endo Software konnten Sie Ihren Seminarteilnehmern ver- mitteln? T. L.: Ich denke, ich konnte vor allem vermitteln, dass der kombi- nierte Einsatz von DVT und 3-D- Software Endodontologen deutlich mehr Effi zienz und Behandlungs- sicherheit bietet. So lassen sich an- hand von 3-D-Daten und einer spe- ziellen Visualisierung in der Soft- ware die Wurzelkanalverläufe sehr gut analysieren und damit die fall- spezifi schen Anforderungen an die Wurzelbehandlung genau defi nie- ren. Dr. Luh, Sie haben DVT und 3D Endo Software in der Masterclass erstmalig in kombinierter Anwen- dung erlebt. Welches sind für Sie die wichtigsten Benefi ts und wer- den Sie Ihre Praxis im Nachgang zur Endo-Masterclass technolo- gisch aufrüsten? S. L.: Ein enormer Vorteil ist, dass man klar erkennen kann, wie viele Wurzelkanäle ein Zahn hat, 4 a n o r i S y l p s t n e D 5© a n o r i S y l p s t n e D © Abb. 4 : Sichtung des DVT der Kurszähne mit einer Teilnehmerin. – Abb. 5: Moderation der Live-OP durch Christin Stein mit paralleler Empfehlung zur Abrechnung endodontischer Leistungen.

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