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Zahnärztliche Assistenz No. 1, 2017

No. 1/2017 · 7. Juni 2017 ZAHNFEE 29 Von „Zahnputzschule“ bis Laserschwert In seinem Fachbuch „Die patientenorientierte Zahnarztpraxis“ erläutert Henning Wulfes, Initiator der academia • dental, die wesentlichen Faktoren bei der Behandlung von Kindern. Auf die Ankündigung eines Zahn- arztbesuches reagieren Kinder sel- ten mit Vorfreude. Denn kaum ein Kind setzt sich wirklich gerne auf den Zahnarztstuhl und öffnet den Mund. Dabei können schon einige wenige, bewusst auf das kindliche Erleben abgestimmte Verhaltens- weisen von Eltern und Praxisteam dazu beitragen, dass kleinere Pa- tienten Vertrauen gewinnen, sich so die Behandlungsbereitschaft erhöht und der Zahnarztbesuch als positive Erfahrung erlebt wird. Hierbei spie- len auch raumgestalterische Kom- ponenten und das Ambiente der Praxis eine große Rolle. In der vor- liegenden Ausgabe der „Zahnärztli- chen Assistenz“ stellen wir Ihnen einen Buchausschnitt vor. Beginn Buchauszug Leistungsschwerpunkt: Kinder- und Jugendzahnheil- kunde In der Kinderzahnmedizin sind sowohl für Prävention, Prophylaxe als auch für die Behandlung eigen- ständige Therapieformen sowie eine auf die Bedürfnisse von Kin- dern ausgerichtete Ausstattung gefordert. So kommen im Milch- und Wechselgebiss für Restauratio- nen spezielle Sanierungstechniken zur Anwendung. Kindertypische komplizierte Unfälle mit erhebli- chem Behandlungsumfang stellen eine große Herausforderung dar. Erfahrungen in der psychologi- schen Behandlungsführung mit Kindern zählen zu den besonderen Anforderungen, die an das ganze Behandlerteam gestellt werden. Dabei gilt es, die Bedürfnisse und Eigenheiten eines Kindes zu erfas- sen, um Ängsten keinen Raum zu geben. Idealerweise erhalten die Eltern kleiner Kinder bereits vor ihrem ersten Besuch in der Praxis ein Informationsschreiben mit eini- gen Verhaltenstipps: • Nicht unbewusst Angst erzeu- gen: Negatives oder Äußerun- gen wie „Es tut überhaupt nicht weh“ oder „Du musst keine m o c . k c o t s r e t t u h s / n o n e z K © • • Angst haben“ unbedingt ver- meiden Keinen Druck aufbauen: „Wenn du den Mund weit aufmachst und stillhältst, gibt es eine Über- raschung.“ Besser kleine Beloh- nung für Tapferkeit ohne Voran- kündigung (Praxisbesuch bleibt positiv in Erinnerung!) Nicht ständig auf das Kind ein- reden, die Gesprächsführung während der Behandlung dem Praxisteam überlassen. Dies ist darin geschult, mit den Ängs- ten der Kinder umzugehen. Schon im Empfangsbereich zeigt sich der Unterschied: Der Tresen ist für die Kleinen entspre- chend abgesenkt (alternativ Trep- penstufe) – Augenkontakt ist so- fort möglich. In einem speziellen Spiel- und Wartebereich (ggf. mit Themenecken, kreativem Spiel- zeug, Malutensilien, Touchscreen Kindercomputer, Bällebad etc.) können die Kinder nach Herzens- lust spielen. Das Sitzangebot ist auf ihre Größe abgestimmt. Sie gewöhnen sich so schnell ein und fühlen sich bereits nach wenigen Minuten in der Praxis wohl. Die Helferin begrüßt das Kind auf Au- genhöhe und begleitet es an der Hand ins Sprechzimmer mit sei- nem bunten, kindgerechten Be- handlungsstuhl oder -liege. So be- treten sie dies entspannter und ohne Ängste. Das auf die Bedürf- nisse von Kindern ausgerichtete Ambiente und der „spielerische“ Behandlungsablauf, indem der junge Patient in die Handlung ein- bezogen wird (z. B. Rollenspiele mit Handpuppe), bieten eine ent- spannte Atmosphäre. Die zahnärztlichen Behand- lungsinstrumente erhalten kind- gerechte Bezeichnungen: • UV-Lampe = Laserschwert • Füllungsmaterial = Knete • Betäubung = Schlafsaft Die Zahnfee nimmt sich der ein- geschlafenen Zähne an (wegge- zaubert = Extraktion). Die erfor- derlichen zahnärztlichen Maßnah- men werden dabei zur Neben- sache. Läsionen an der Milchzahnden- tition erfahren eine adäquate Ver- sorgung (Füllung, Wurzelbehand- lung etc.). Die Behandlungsinstru- mente sind so positioniert, dass die kleinen Patienten sie nicht sehen können. Die Kinder werden durch spannende kindgerechte DVDs oder Hörspiele (Zahnge- schichten, Fantasiereisen) von der Behandlung abgelenkt. Das Ange- bot lässt sich um Kinderhypnose oder eine Lachgassedierung (Bei- spiel USA) erweitern. Indem die Kinder sich beim Ver- lassen der Praxis aus einer „Schatz- kiste“ bedienen dürfen, behalten sie den Besuch mittelfristig in guter Erinnerung. Eine „Zahnputzschule“ ist Be- standteil dieses Praxiskonzeptes. Viele auf Kinderzahnheilkunde ausgerichtete Praxen sehen in der Behandlung von Zahnfehlstellun- gen einen weiteren Schwerpunkt. Sich diesem Thema in Kindergär- ten und Schulen zu widmen, ver- dient besondere Anerkennung. Da sich das Vertrauen der Kinder nur mit hohem Zeiteinsatz gewin- nen lässt, stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Indem ge- schulte Mitarbeiter die psycholo- gische Behandlungs- vorbereitung über- nehmen, gewinnt ein entsprechendes Kon- zept an wirtschaftli- cher Effi zienz. Die Kinderzahnheilkunde Infos zum Autor kann ebenfalls dazu dienen, die Patientenklientel einer übernom- menen Praxis „zu verjüngen“. All- gemeinpraxen, die spezielle Kin- dersprechstunden anbieten, profi - tieren davon, dass oftmals die El- tern ebenfalls die Praxis wählen. Darüber hinaus erkennen Eltern zunehmend, wie wichtig die regel- mäßigen Vorsorgeuntersuchungen ihrer Kinder sind. Wer bereits in frühester Jugend positive Er- fahrungen mit zahnärztlichen Behandlungen machte, geht ein Leben lang angstfrei zum Zahn- arzt. Buchauszug Ende Aktion „Die patientenorientierte Zahn- arztpraxis“ ist ein Ratgeber für Zahnärzte, Praxismitarbeiter in Lei- tungsfunktion sowie Existenzgrün- der und vermittelt Tipps und Denk- anstöße, mit denen sich Praxisab- läufe optimieren lassen. Leserinnen der „Zahnärztlichen Assistenz“ er- halten das Fachbuch zum Ange- botspreis von nur 39 Euro statt 49 Euro (UVP). Dazu einfach eine Mail mit dem Bestellcode „Zahn39“ an vertrieb@bego.com senden.  Henning Wulfes. Die patientenorientierte Zahnarztpraxis. Marketingstrategien • Praxis - management. ISBN 978-3-9809111-3-9, Deutsch. Die australische Zahnfee bezahlt am meisten Am 22. August feiert die ganze Welt den Tag der Zahnfee – und ihre Spendierhosen. tern als Kind in den 1980er-Jahren noch magere 91 Cent pro Zahn, ist mittlerweile der Wert eines Zahnes um 289 Prozent gestiegen. Über bis zu 43 Dollar pro Zahn dürfen sich australische Kinder freuen, wenn sie einen Milchzahn verlieren. Die Zahnfee scheint in Australien besonders spendabel zu sein, dass Milchzähnen solch hoher Wert beigemessen wird. Der durchschnittliche Milchzahn-Preis liegt jedoch „nur“ bei 2,62 Dollar. Die kleine Studie fand ebenfalls heraus, dass der Preis eines Milch- zahns abhängig ist von verschiede- nen Faktoren. Wohnort und Ge- schlecht spielen ebenso eine Rolle wie die Geburtsreihenfolge bei Ge- schwistern. So bekommen Sand- wichkinder in der Regel weniger als ihre jüngeren und älteren Ge- schwister. Auch Mädchen bekom- men durchschnittlich mehr für ihre Milchzähne als ihre älteren Ge- schwister, vor allem wenn diese männlich sind. Am 22. August wird alljährlich mit dem „Tag der Zahnfee“ an einen alten Brauch erinnert: Wenn einem Kind ein Milchzahn ausfällt und es diesen unter das Kopfkis- sen oder in ein Glas neben dem Nachttisch legt, ersetzt die Zahn- fee den Zahn nachts durch eine Überraschung. Die Fabelgestalt aus dem britischen und amerikani- schen Volksglauben ist demnach eine schwer beschäftigte Frau, die unermüdlich um das Wohl von Kindermündern bemüht ist und den Kleinen die Angst vor dem Zahnwechsel nehmen soll. Um dies zu würdigen, wird ihr Ehren- tag mit verschiedenen Aktionen gefeiert (siehe Editorial S. 26).  Quelle: ZWP online Laut einer aktuellen Umfrage der australischen Mundgesundheits- marke Jack n' Jill mit 1.000 Eltern zahlt die Zahnfee in Down Under die höchsten Preise für verlorene Milchzähne. Bekamen heutige El- L/shutterstock.co m E N U N G E S L U G ©

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