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Perio Tribune Swiss Edition

28 Perio News PERIO TRIBUNE Swiss Edition Nr. 12/2016 · 5. Dezember 2016 Die EFP ist der Meinung, dass die jüngsten Berichterstattungen über die Wirksamkeit der Verwendung von Zahnseide für die Öffentlichkeit und für die Patienten sehr irrefüh- rend waren. Der Fokus lag hierbei zum grössten Teil auf Sensationsma- cherei oder im besten Fall darauf, eine „gute Geschichte“ zu präsentie- ren, wobei verschiedene sogenannte „Experten“ (mit unterschiedlichem Grad an Wissen und Kompetenz) unterschiedliche Ansichten zum Ausdruck brachten, die Verwirrung bei den Patienten, der Öffentlichkeit und sogar Teilen des Berufsstandes stifteten. Die EFP hielt im November 2014 einen internationalen Workshop in Spanien ab, wo fast 90 Experten aus der ganzen Welt die Evidenz der Rolle der Interdentalreinigung prüf- ten und in einer umfassenden Meta- analyse zusammenfassten. Der Wis- sensstand war zwar limitiert, jedoch bedeutet eine geringe Evidenz nicht notwendigerweise, dass eine Evidenz für eine geringe Wirksamkeit vor- liegt. Die Experten waren sich einig, dass Interdentalreinigung auf tägli- cher Basis für den Erhalt eines ge- sunden Zahnhalteapparates wesent- lich ist. Beste Methode Der Fokus der Debatte lag auf der besten Methode der Interdental- reinigung zur Reduktion von Gingi- vitis und Plaque zwischen den Zäh- nen zusätzlich zum normalen Zäh- neputzen. Dies ist eine andere Frage- stellung, als die Wirksamkeit in der Prävention einer sich mit der Zeit entwickelnden Gingivitis zu messen. Es gab eine moderate Evidenz, wel- che die Verwendung von Interden- talbürsten zur effektiven Plaque- entfernung aus dem Interdental- raum unterstützte. Interdentalbürs- ten werden als die Methode derWahl in Zahnzwischenräumen empfoh- len, in denen eine atraumatische Einführung möglich ist. Hingegen konnten gross angelegte Studien, in denen die Wirksamkeit bei der Pla- queentfernung auf einer Gruppen- basis gemessen wurde, nicht zeigen, dass Zahnseide im Allgemeinen eine effektive Plaqueentfernung im Zahn- zwischenraum und eine Reduktion einer gingivalen Entzündung be- wirkt. Der Grund hierfür liegt vor allem in der schwierigen Umsetzung und häufig auch falschen Verwen- dung von Zahnseide durch die Pa- tienten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Personen, welche die Zahnseide korrekt anwenden, nicht davon pro- fitieren können. Es bestand weiterhin Über- einstimmung darin, dass in sehr engen Zahnzwischenräumen, in denen Interdentalbürsten nicht sicher eingeführt werden können, die „Verwendung von Zahnseide in dieser Situation eine Rolle spiele“ und empfohlen werden sollte. Für alle Methoden der Interdentalreini- gung ist eine professionelle Anlei- tung essenziell, damit optimale Er- gebnisse erzielt und eine Traumati- sierung vermieden werden kann. PT Quelle: DG PARO US-amerikanische Forscher haben in einer kürzlich im Journal of Periodontology erschienenen Studie1 he- rausgefunden, dass der häufige Konsum von Frei- zeitdrogen – darunter Marihuana,Haschisch und Haschöl – mit einem er- höhten Parodontitisrisiko in Verbindung gebracht werden könnte. Im Vergleich zu den Studienteilnehmern, die unre- gelmässig Cannabis konsumier- ten, zeigten diejenigen, die die Droge mindestens einmal im Monat für ein Jahr anwendeten, ver- stärkt Indizien von milder, mittel- schwerer und schwerer Parodontitis. Für die Datenerhebung wurden US- weit Erwachsene zwischen 30 und 59 Jahren untersucht. Teilnehmer, die sich selbst als re- gelmässige Marihuana-Verbraucher einstuften, wiesen im Durchschnitt 29,2 Stellen mit Taschentiefen von mindestens vier Millimetern, 24,8 Stellen mit mindestens sechs Milli- metern und 24,5 Stellen mit min- destens acht Millimetern Tiefe auf. Bei gelegentlichen Konsumenten konnten jeweils 22,3; 19,2; 18,9 Stel- len festgestellt werden. „Es gibt eine Vielzahl an Risiko- faktoren, die zur Entwicklung von Parodontitis führen, und dieser Re- port deutet auf Cannabiskonsum als ein weiterer hin. Patienten sollten ihre Parodontologen über alle be- kannten Risiken aufklären, um eine zeitnahe Diagnose und eine ange- messene Behandlung zu ermögli- chen“, sagt Dr. Terrence J. Griffin, Präsident der American Academy of Periodontology (AAP). PT 1 Relationship Between Frequent Recrea- tional Cannabis (Marijuana and Hash- ish) Use and Periodontitis in Adults in the United States: NHANES 2011–2012. Quelle: AAP Effizienz von Zahnseide EFP-Stellungnahme zur aktuellen Medienberichterstattung. Marihuana und Parodontitis Cannabiskonsumenten weisen Schlüsselindikatoren für Parodontitis auf. © B la b lo 1 0 1 / S h u t t e r s t o c k . c o m Vom 2. bis zum 3. Juni 2017 findet unter der wissenschaftlichen Lei- tung von Prof. Dr. Ralf Rössler und Prof. Dr. Thomas Bernhart der Zahnärztekongress D-A-CH-Zahn 2017 in Bad Ischl, Österreich, statt. Hierzu laden die ÖGZMK, die ÖGI und der Dentalhändler M+W Den- tal in das altehrwürdige Kongress- haus der Stadt, um die Parodontolo- gie und die Implantologie interdis- ziplinär unter dem Titel „Team on top: Risiko – Patient!?!“ in den Fokus zu rücken. Das Besondere dabei: Es handelt sich um einen in- teraktiven Kongress, innerhalb des- sen die entsprechenden Vorträge einem Frage-Antwort-Schema fol- gen. Die Teilnehmer werden drei bis vier Antwortmöglichkeiten erhal- ten, am Ende eines jeden Vortrages kann dann das eigene Wissen selbst bewertet werden. Wissenschaftliches Programm Die Vorträge werden auch dieses Mal von renommierten Referenten gehalten, die praxisnah den aktuells- ten Stand in der Prophylaxe, der Pa- rodontologie und der Implantologie vorstellen.So beginnt der Freitag mit dem Beitrag „Risiko – wie verhalte ich mich richtig im Haftungsfall?“ von Univ.-Prof. Dr. Helmut Ofner, LLM (A), Wien. An diesem Tag wer- den auch weitere spannende Vor- träge wie „Einflüsse von Allgemein- krankheiten auf die parodontale Si- tuation und ihr klinisches Manage- ment“ von Prof. Dr. James Deschner, Bonn, und „Parodontologie versus Implantologie: Klinische Fälle zur kontroversen Diskussion“ von Prof. Dr. Rössler, Köln, zu hören sein. Parallel zu den Beiträgen werden an beiden Tagen auch Workshops für das ganze Praxisteam angeboten. Hierzu zählen am Freitag unter an- derem Kurse zur Chemoprophylaxe und zur Parodontaltherapie. Der Samstag wird zum einen gefüllt durch interessante Vorträge wie „Kiefernekrosen und antire- sorptive Therapie: Rückblick, Aus- blick und Risikoanalyse“ von Univ.- Doz. DI Dr. Reinhard Gruber, Wien, „Systemerkrankungen als Risiko in der Implantat-Prothetik“ von Prof. DDr. Gerald Krennmair, March- trenk, Österreich, und „Grenzen und Kompromisse: Risikoabwägung in der oralen Chirurgie/Implan- tologie“ von PD DDr. Gabriella Dvorak, Weidling, Österreich. Zum anderen finden auch an diesem Kongresstag parallel zum Vortragsprogramm Work- shops, wie beispielsweise zur Risi- kodiagnostik, statt. Der Kongress schliesst mit einer Round-Table-Diskussion ab. Rahmenprogramm Während der Veranstaltung be- steht die Möglichkeit, die interna- tionale Dentalausstellung zu besu- chen. Am Freitagabend bietet sich den Teilnehmern zudem ein beson- deres Programm: Der Gala-Abend wartet neben einem Dinner auch mit der Operette „Kunst + Kauen“ auf. Mehr Informationen zum Pro- gramm und zur Anmeldung auf www.d-a-ch-zahn.com. PT „Team on top: Risiko – Patient!?!” Der Zahnärztekongress D-A-CH-Zahn 2017 in Bad Ischl punktet mit interaktivem Konzept. DAH powered by Zahnärztekongress 2.-3. Juni 2017 Bad Ischl - Österreich Patronanz www.d-a-ch-zahn.com Alle Informationen unter: Thomas Bernhart Ralf Rössler Stefan Acham Ralf Smeets Gerald Krennmair James Deschner Ludwig Ackermann Petra Rugani Gabriele Dvorak RISIKO - PATIENT !?! TEAM ON TOP Parodontologie, Implantologie – interdisziplinär Österreichische Gesellschaft für Implantologie D-A-CH-Zahn 2017 © PavleMarjanovic/Shutterstock.com © Andrey_Popov/Shutterstock.com

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