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Dental Tribune German Edition No. 12, 2016

6 DENTAL TRIBUNE German Edition Nr. 12/2016 · 5. Dezember 2016 Icon 1 Icon 2 Icon 3 Icon 5 Icon 6 Icon 7a Icon 7b Icon 8 Im Zweifelsfall ist ein Zahnrönt- gen indiziert. Findet man darauf keinen Befund, kommen ein Den- tinriss, beginnende Pulpitis und Sinusitis infrage. Untersuchung Die Inspektion lässt den hohen Randwulst, die flache Okklusion, die tiefe Zentrik und kleinen Höcker- winkel erkennen. Der Kältetest ist wenig bedeutsam und kann mecha- nisch und bakteriell verursachte Pul- pitiden nicht unterscheiden. Je nach Zahnbeweglichkeit besteht eine Riss- oder Frakturgefahr (bei festen Zähnen) oder eine parodontale Ge- fahr (bei lockeren Zähnen). Letztere müssen eingeschliffen und gekürzt werden, bis sie beim Zusammenbei- ßen ruhig stehen. Das Farbband wird längs (Über- blick über die Zahngruppe), quer (Details beim Einzelzahn) und quer doppelt (bei Nahkontakt) be- nutzt. Der Patient soll darauf kleine Kreisbewegungen machen, klap- pern (um das Schonen abzuschwä- chen) und in alle Richtungen rei- ben. Manchmal muss er dazu aufsit- zen, und Farbband und Zähne müs- sen trocken bleiben (evtl. Watte- rollen verwenden). Die Farbspuren ändern sich bei jedem Zubeißen und bedeuten Folgendes: • Keine Farbpunkte entstehen bei fehlenden Kontakten und inter- zeptiven Nahkontakten, aber auch bei Vorkontakten, die das Farbband perforieren. • Schwache Farbflächen bedeuten, dass ein Zahn nach apikal aus- weicht oder dass er schmerzt und der Patient den Zahn schont. • Starke Farbflächen signalisieren feste, unempfindliche Zähne und machen keinen Unterschied zwi- schen störenden und notwendi- gen Kontakten. • Umrandete Farbpunkte mit abge- bildeten Textilfasern zeigen Vor- kontakte an. Das Anfärben muss mehrmals während des Einschleifens wieder- holt werden. Der Patient soll auch nach einer Spülpause ohne Farbband im Sitzen die oben erwähnten Bewe- gungen ausführen und prüfen, ob sich die Zähne links, rechts und vorne beim Zubeißen unauffällig und synchron berühren. Einschleifen und Ansetzen Einschleifen 1. Alle horizontalen Farbflächen der Seitenzähne werden belassen (außer Vorkontakte). 2. Breite Farbflächen auf der Ar- beitsseite werden zu schmalen Linien reduziert (durch Abfluss- rillen). 3. Alle Balancen und Hyperbalancen werden entfernt und auffällige Vorgleitbahnen horizontal ge- schliffen. 4. Die Frontzähne sollen die 12µ- Folie im Schlussbiss nicht fassen können. Ansetzen Die Unterlage aufrauen, primern und mit schnitzbarem Komposit be- decken. Der Patient soll auf das wei- che Komposit beißen, damit die pro- spektiven Kontakte sichtbar und vor dem Polymerisieren verbesserbar werden. Nach dem Einschleifen spürt der Patient sofort, dass die Zähne besser zusammenpassen, sich der Biss freier anfühlt und ein gewis- ser Druck verschwunden ist (außer bei Nahkontakten). Oft findet er noch eine andere auffällige Stelle oder minimale Unstimmigkeit. Sie sind zu beheben, bis der Patient zu- frieden ist. Verdankung Ich danke meinem Kollegen, Herrn Dr. med. dent. Martin Rabus, Zü- rich, für die kritische Durchsicht und freundliche Unterstützung die- ser Arbeit. DT International Science Infos zum Autor Kontakt Dr. med. dent. Walter Weilenmann Zentralstr. 4 8623 Wetzikon, Schweiz Tel.: +41 44 9303303 w.weilenmann@hispeed.ch www.zahnarztweilenmann.ch 7 8 Abb. 7: Breitflächiger Kontakt. Oben: Die linguale Seite dieses 46 ist eine „Staumauer“ und wird mit zwei Abflussrillen geöffnet und bis auf zwei schneidende Kontakte reduziert. Unten: Der Balancekontakt dieses 36 erzeugt Blitzschmerzen beim Kauen. Er wird ganz entfernt. – Abb. 8: Randständiger Kontakt. Oben: Rot: die Kontaktflächen werden hälftig in Richtung Normalverzahnung beschliffen. Grün: angesetzter zentraler Höcker mit Arbeitskontakt. Unten: 46, 45, 44 kaltempfindlich wegen Höcker-Höcker- und Kreuzbiss-Verzahnung bei Kopfbiss. 10 11 9 Abb. 9: Fehlender Kontakt. Links: 46, 47 mit Kau- und Kiefergelenkschmerzen, da fast nur schräge Kontaktflächen bestehen (schwach angefärbt). Rechts: horizontale Zentrik auf angesetztem Komposit (kräftig angefärbt), breite Kontaktfläche bukkal mit Abfluss- rillen reduziert. – Abb. 10: Interzeptiver Nahkontakt. Links: 28 mit Kauschmerz wegen Nähe zu 37. Rechts: 36/37 mit schmerzhafter food impaction wegen dem distobukkalen Höcker des 26. – Abb. 11: Vorkontakt. Links: 36 und 37 mit zentralen Vorkontakten, 35 mit schwachem Kontakt, Front ohne Kontakt. Rechts: Bisssenkung nach Einschleifen. · vom Auge erkennbar Icon 1: Hoher Randwulst (Abb. 4): Der Randwulst wird ganz abgetragen. – Icon 2: Flache Okklusion (Abb. 5): Die Kontaktfläche wird mit Abflussrillen in kleine Areale unterteilt und die Zentrik evtl. minimal eingedellt. Evtl. Höckerwand ansetzen. – Icon 3: Kleiner Höckerwinkel und tiefe Zentrik (Abb. 6): Die antagonistische Höckerspitze wird gekürzt und die Zentrik erhöht. Icon 4: Breitflächiger Kontakt (Abb. 7): Die „Staumauern“ werden mit Abflussrillen geöffnet. – Icon 5: Randständiger Kontakt (Abb. 8): Kontakte bei beiden Zähnen hälftig in Richtung Normalverzahnung reduzieren. Evtl. einen Höcker in der Zahnmitte ansetzen. – Icon 6: Vorkontakt (Abb. 11): Vorkontakt eindellen (bei flacher Okklusion) oder Höcker kürzen (bei tiefer Zentrik). Icon 7a und 7b: Interzeptiver Nahkontakt (Abb. 10): Links sagittal, rechts transversal: Den/die beteiligten Höcker abflachen, verschmä- lern und/oder kürzen. – Icon 8: Fehlender Kontakt (Abb. 9): Die antagonistische Höckerspitze wird verlängert und/oder die infra- okklusale Zentrik erhöht. hohe breite Staumauer Höcker-Höcker- Verzahnung 16/46 Korrekturbereich Korrekturbereich nach dem Einschleifen nach dem Einschleifen + Ansetzen eines zentralen Höckers mit Arbeitskontakt Icon 4 Fortsetzung von Seite 4 · nur durch Anfärben erkennbar · durch Anfärben nicht erkennbar Die häufigsten Fälle: Tel.: +41449303303 78

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