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Dental Tribune German Edition No. 11, 2016

12 DENTAL TRIBUNE German Edition Nr. 11/2016 · 7. November 2016 User Report PEEK-Gaumenplatte bei Totalen Prothesen Innovative Methode zur Herstellung minimal dünner Prothesen. Von Claudia Herrmann, Dentallabor Herrmann, Bad Tölz. Trotz des Fortschritts durch Im- plantate, Knochenaufbau usw. ist in der zahnmedizinischen Praxis die Versorgung mit einer Totalen Pro- these gang und gäbe. Manche Patienten mit fehlen- der Restbezahnung reagieren ab- lehnend auf Implantate oder haben nicht mehr genug Kieferknochen und scheuen den Knochenaufbau, sodass sie auf eine Totale Prothese angewiesen sind. Probleme bei Totalen Prothesen Die Probleme, die hierbei auf- treten, sind in der Regel immer die gleichen. Durch die Mindeststärke der Gaumenplatte von 1,5 mm tre- ten beim Sprechen Probleme auf. So wird unter anderem der s-Laut oft- mals am Gaumen gebildet, was zur Folge hat, dass der Patient lispelt. Auch mit anderen Lauten haben die Patienten oft Schwierigkeiten, an die sie sich nur schwer gewöh- nen. Durch die Mindeststärke hat die Prothese ein höheres Gewicht, was möglicherweise zu einem schlechteren Halt der Prothese führt. Oftmals klagen die Patienten auch einfach darüber, dass Sie das Gefühl haben, alles sei viel zu dick. Als Zahntechniker ist man in diesem Fall natürlich bemüht, Ab- hilfe zu schaffen, und dünnt die Prothese entsprechend aus. Meis- tens lässt dann der Bruch nicht lange auf sich warten. Durch das Unterschreiten der Mindeststärke provoziert man meistens nur einen ewig dauernden Kreislauf aus Brü- chen und Reparaturen, der für alle Beteiligten, den Zahnarzt, den Pa­ tienten und auch den Zahntechni- ker, einfach nur nervenaufreibend ist. Bis jetzt gab es in solchen Fällen nur die Möglichkeit, eine Metall­ basis einzuarbeiten. Immer mehr Patienten legen aber heute Wert darauf, metallfrei versorgt zu werden, sei es, weil sie unter Allergien leiden oder metall- belastet sind. Manche Patienten stört auch das Fremdkörpergefühl bei einer Gaumenplatte aus Metall, oder sie lehnen die silberfarbene Gaumenplatte aus ästhetischen Gründen ab. PEEK in der Zahntechnik Mit dem Hochleistungskunst- stoff PEEK kann hierbei eine ange- nehme und ästhetische Lösung gefunden werden. PEEK wird in der Humanmedi- zin schon seit 15 Jahren als Material für Bandscheiben-, Knie- und Hüft­ implantate eingesetzt und verdrängt aufgrund seiner hervorragenden Ma­ terialeigenschaften Titan als Im- plantatmaterial zusehends. Es wur- den bereits über vier Millionen PEEK-Implantate gesetzt, ohne eine einzige nachgewiesene Allergie. Auch in der Zahntechnik wird PEEK seit rund 15 Jahren verarbei- tet – mit großem Erfolg. PEEK hat ein knochenähnliches E-Modul und wird deswegen von den Patien- ten als äußerst angenehm empfun- den. PEEK verfärbt sich nicht, der Zahnersatz sieht auch nach zehn Jahren (bei Reinigung im üblichen Zyklus) aus wie neu. Der Kunststoff ist in keinster Weise vergleichbar mit den Polyamiden, mit denen zu Anfang experimentiert wurde. Der größte Vorteil dieses Hoch- leistungskunststoffes ist die abso- lute Bruchstabilität selbst bei gerin- ger Materialstärke. Wir verarbeiten PEEK im heimischen Dentallabor bereits seit 14 Jahren und haben noch nie einen Bruch erlebt. Doch Vorsicht! Dies gilt nur für gefräste PEEK-Arbeiten. Prothesen, die im Spritzguss- oder Presssystem hergestellt wer- den, haben durchaus eine erhöhte Bruchgefahr, da Keton-Ketten un- regelmäßig angeordnet sind. Des- wegen ist es wichtig, Zahnersatz aus PEEK immer von einem Experten herstellen zu lassen, der Zugang zur speziellen Fräsmaschine im Dental- labor hat. Auch die Herstellung von me- tallfreien Klammermodellguss- und metallfreien Teleskoparbeiten aus PEEK ist im spezialisierten Dental- labor mittlerweile Alltag. Herstellung Bei der Herstellung einer Tota- len Prothese wird dann das entspre- chende Meistermodell eingescannt und darauf eine Gaumenplatte kon- struiert. Die Gestaltung ist hierbei ähnlich wie bei einer Gaumenplatte aus Metall mit Retensionsgittern. Ebenso kann eine Entlastung einge- fügt und die A-Linie nach Wunsch radiert werden. Anschließend wird die Gau- menplatte nach den Konstruktions- vorgaben aus einem Blank, der unter industriellen Bedingungen hergestellt wurde, herausgefräst. Seit diesem Jahr gibt es das Ma- terial PEEK auch in der Farbe Rosa, was uns gerade bei der Versor- gungsart der Totalen Prothese einen großen ästhetischen Vorteil verschafft. Nun kann man die Prothese wie gewohnt in Wachs aufstellen und hat für die Wachseinprobe schon eine stabile Prothesenbasis. Ab- schließend kann die Prothese mit jedem chemoplastischen Kunststoff fertiggestellt werden. Hierbei sind Fräsen und Polierer, die speziell auf PEEK abgestimmt sind, notwendig. Man kann die Totale Prothese mit der PEEK-Gaumenplatte sogar völlig MMA-frei herstellen, wenn man den entsprechenden Kunst- stoff im Hause hat und einige Richt- linien bei der Konstruktion berück- sichtigt. Das Ergebnis ist eine sehr dünne Totale Prothese, die extrem leicht und absolut bruchstabil ist. Vorteile Einen derartigen Komfort bei einer Totalen Prothese konnte man den Patienten bisher nicht bieten und stellt eine große Errungen- schaft in der Zahntechnik dar. Zu diesem Vorteil gesellen sich weitere, die v.  a. für den Patienten bedeutungsvoll sind: Die dünne Prothese macht deutlich weniger Probleme beim Sprechen und sie ist sehr leicht, was zur Folge hat, dass sie besser hält. Noch dazu ist sie me- tallfrei und wird von den Patienten als sehr angenehm empfunden. Resümee Die Totale Prothese mit der PEEK-Gaumenplatte bietet dem Patienten eine Reihe von Vorteilen gegenüber den herkömmlichen Verfahren. Besonders die Bruchfestigkeit gibt den Patienten Sicherheit im Alltag. Dadurch können wir auch einem Patienten, der auf eine Totale Prothese angewiesen ist, eine kom- fortable, ästhetische und ange- nehme Lösung bieten. DT Infos zur Autorin Kontakt Claudia Herrmann Dentallabor Herrmann Höhenbergweg 18a 83664 Bad Tölz Deutschland Tel.: +49 8041 72471 www.dl-herrmann.de WERDEN SIE AUTOR Dental Tribune German Edition Interdisziplinär und nah am Markt DENTALTRIBUNE The World’s Dental Newspaper · German Edition DPAG Entgelt bezahlt · Oemus Media AG · Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig No. 11/2016 · 13. Jahrgang · Leipzig, 7. November 2016 · PVSt. 64494 · Einzelpreis: 3,00 € Das Wissen der Zahnärzte Kenntnisse zu Ätiopathogenese und Dia- gnostik von craniomandibulären Dys- funktionen sind in den letzten Jahrzehn- ten erheblich gewachsen. Von Dr. Oliver Schierz und Gereo Wirtz. Keramikimplantate Z-Systems setzt seit Jahren erfolgreich auf die Entwicklung metallfreier Implan- tate. Rubino Di Girolamo (CEO) und Dr. Michael Homm (Head of Sales and Mar- keting) im Interview. Orthomolekulare Medizin hypo-A lädt am 3. Dezember zu dem un- ter der wissenschaftlichen Leitung von Priv.-Doz. Dr. Lutz Netuschil stehenden 17. Lübecker hoT-Workshop in die Musik- und Kongresshalle ein. Seite 4f Seite 8 Seite 11 Cal de Luxe ® Calciumhydroxid-Creme Portionsblister R-dental Dentalerzeugnisse GmbH www.r-dental.com ANZEIGE ANZEIGE Höchste Azubi- zahl seit 2004 Knapp 13.000 Neuverträge. BERLIN – Im Vergleich zu den Vorjahren konnte 2016 zum zwei- ten Mal in Folge die Ausbildungs- leistung in den Zahnarztpraxen deutlich gesteigert werden. Bun- desweit wurden zum neuen Ausbil- dungsjahr rund 13.000 neue Aus- bildungsverträge für Zahnmedizi- nische Fachangestellte abgeschlos- sen, teilte die BZÄK mit. „Das ist die höchste Azubi-Zahl seit 2004. Diese Zahl ist auch eine Bestätigung für die hervorragende Ausbildungsleistung, die Zahn- ärzte Tag für Tag in ihren Praxen erbringen, und ein Zeichen, dass die Maßnahmen der (Landes-) Zahnärztekammern zur Fach- kräftesicherung greifen. Sie zeigt außerdem die hohe Attraktivität, die die ZFA-Ausbildung nach wie vor für junge Leute hat“, so Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizeprä- sident der BZÄK. „Obwohl im Bundesdurchschnitt damit eine Zunahme um vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr zu ver- zeichnen war, müssen wir attrak- tive Rahmenbedingungen inklu- sive einer angemessenen Vergütung für das Praxispersonal sicherstel- len. Der zahnmedizinische Bereich steht mit vielen anderen Ausbil- dungsberufen im Wettbewerb“, sagte D.M.D./Univ. of Florida Hen- ner Bunke, Vorstandsreferent der BZÄK für den ZFA-Bereich und Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen. DT Quelle: BZÄK Berufsbild der ZFA nicht akademisieren BZÄK-Memorandum zur Aus- und Fortbildung des zahnärztlichen Praxispersonals in Deutschland BONN/KREMS (jp) – Das duale System der beruflichen Ausbildung in Deutschland, das auch internati- onal Vorbildcharakter besitzt, sollte nicht zugunsten der akademischen Bildung vernachlässigt werden. Es sollte neben der etablierten Zahnmedizinischen Fachangestell- ten (ZFA) kein selbstständiges Berufsbild Dentalhygiene etabliert werden. Dies sind die Kernforde- rungen des Vorstands der Bundes- zahnärztekammer (BZÄK) auf sei- ner Klausurtagung 2016, der ein Memorandum zu den Themen Aus- und Fortbildung der Zahnme- dizinischen Fachangestellten (ZFA) sowie zur Delegation unter dem Titel „Die Zahnärztekammern stär- ken die Attraktivität des Berufs- bildes der ZFA“ verabschiedet hat. Die berufspolitischen Kernaus- sagen sind: • Die Ausbildungsordnung für ZFA soll zeitnah novelliert wer- den. • Mit den derzeitigen Aufstiegsfort- bildungen sowie den Regelungen des Zahnheilkundegesetzes kann der Bedarf an delegierbaren Prä- ventionsleistungen und der Zahn- arztpraxis (einschließlich im Be- reich der Pflege und der PAR-Be- handlungen) abgedeckt werden. • Eine Akademisierung der DH löst kein Fachkräfteproblem. • Eine Ausweitung der derzeitigen Delegationsmöglichkeiten an Praxispersonal ist nicht notwen- dig, eine Verschiebung der im Zahnheilkundegesetz definier- ten Grenzen zwischen Substitu- tion und Delegation wird abge- lehnt. • Das erfolgreiche, praxisorientierte Aufstiegsfortbildungsmodell für nichtzahnärztliches Assistenz- personal soll im Aufgabengebiet der Zahnärztekammer, gem. §54 Berufsbildungsgesetz (BBiG), ge- sundheitspolitisch gefördert und unterstützt werden („Fortbil- dung ist Ländersache“). Gut für die Praxis Die BZÄK betont in ihrem Memorandum, dass die ZFA mit ihren Fortbildungsqualifikationen von wesentlicher Bedeutung in einer zahnärztlichen Praxis ist. In der Teamarbeit von Zahnarzt und zahnmedizinischem Prophy- laxepersonal sei es gelungen, die Mundgesundheit der deutschen Bevölkerung deutlich zu verbessern und die Versorgung sicherzustellen. Die ZFA zählt unter jungen Frauen seit vielen Jahren zu den Top Ten der beliebtesten Ausbildungs- berufe in Deutschland. Jährlich beginnen rund 12.500 Azubis mit dieser Ausbildung. DT Amalgam-Ende für 2022 angepeilt Abstimmung über die geplante EU-Quecksilberverordnung. BONN/KREMS (jp) – Im Ausschuss für Umwelt und Volksgesundheit (ENVI) des Europäischen Parla- ments fand Mitte Oktober die Abstimmung über die geplante EU-Quecksilberverordnung statt. Dabei wurde mit gro- ßer Mehrheit ein Kompro- missantrag zur künftigen Nutzung von Dentalamal- gam angenommen. Dieser sieht neben der verbindlichen Einführung von Amalgam- abscheidern und der alleini- gen Nutzung von verkapsel- tem Amalgam auch ein Ver- bot der Verwendung dieses umstrittenen Füllungsmate- rials bei schwangeren und stil- lenden Frauen sowie bei Milchzähnen vor. Darüber hinaus fordert der Ausschuss ein schrittweises Aus- laufen („phase-out“) von Amalgam bis Ende 2022. Über dieses Datum hinaus soll Amalgam nur noch in medizinisch zwingend indizierten Ausnahmefällen genutzt werden dürfen. Damit geht der ENVI deut- lich über die Vorgaben der Mina- mata-Konvention hinaus, die ledig- licheineReduzierungderAmalgam- nutzung („phase-down“) vorsieht. Der Gesetzgebungsprozess ist aber noch nicht abgeschlossen. Parallel zum Europäischen Parlament finden Beratungen auf Rats- ebene der EU-Kommission statt. Dort gibt es aber derzeit keineMehrheitfürein„phase- out“ von Amalgam. Nach dem Wunsch des ENVI sollen bald sogenannte „Trilogverhand- lungen“ mit Rat und Europä- ischer Kommission begin- nen, um das Gesetzgebungs- verfahren rasch abzuschlie- ßen. Offen ist, ob die im Rat versammelten EU-Mitglieds- staaten diesem Ansinnen folgen werden. Während in Deutschland Amalgamabscheider seit langer Zeit gesetzlich vorgeschrieben sind, gibt es in neun EU-Mitgliedsstaaten keine gesetzliche Pflicht dafür. Die Kommission schätzt, dass derzeit ein Viertel aller Zahnarztpraxen in der EU über keinen Amalgamabscheider verfügt. DT EU-Quecksilberverordnung statt. Dabei wurde mit gro- ßer Mehrheit ein Kompro- missantrag zur künftigen Nutzung von Dentalamal- gam angenommen. Dieser sieht neben der verbindlichen Einführung von Amalgam- abscheidern und der alleini- gen Nutzung von verkapsel- tem Amalgam auch ein Ver- bot der Verwendung dieses umstrittenen Füllungsmate- rials bei schwangeren und stil- lenden Frauen sowie bei Darüber hinaus fordert der Ausschuss ein schrittweises Aus- laufen („phase-out“) von Amalgam noch nicht abgeschlossen. Parallel zum Europäischen Parlament finden Beratungen auf Rats- ebene der EU-Kommission statt. Dort gibt es aber derzeit keineMehrheitfürein„phase- out“ von Amalgam. Nach dem Wunsch des ENVI sollen bald sogenannte „Trilogverhand- lungen“ mit Rat und Europä- ischer Kommission begin- nen, um das Gesetzgebungs- verfahren rasch abzuschlie- ßen. Offen ist, ob die im Rat versammelten EU-Mitglieds- staaten diesem Ansinnen folgen werden. Während in Deutschland Amalgamabscheider seit langer © pathdoc/Shutterstock.com © Sebastian Kaulitzki/Shutterstock.com © LaMiaFotografi a/ Shutterstock.com © LaMiaFotografi a/ Shutterstock.com © LaMiaFotografi a/ m.hartwig-kramer@oemus-media.de · Tel.:+49 341 48474-113 Kontaktieren Sie Majang Hartwig-Kramer. www.oemus.com Wir sind interessiert an: · Fachbeiträgen · Anwenderberichten · Veranstaltungsinformationen OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Deutschland · Tel.: +49 341 48474-0 · info@oemus-media.de ANZEIGE Tel.: +49804172471 m.hartwig-kramer@oemus-media.de · Tel.:+4934148474-113 OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Deutschland · Tel.: +4934148474-0 · info@oemus-media.de

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