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Special Tribune Swiss Edition No.4, 2016

26 SPECIAL TRIBUNE Swiss Edition Nr. 9/2016 · 5. September 2016 State of the Art das schnelle und einfache Überla- gern von zwei Situationsmodellen. Hier lassen sich Unterschiede objek- tiv und auch für den Patienten gut verständlich darstellen. Volumendif- ferenzen, die mit dem blossen Auge kaum wahrnehmbar sind, werden visualisiert. So lassen sich z.B. Gin- givaverläufe vor und nach Parodon- taltherapie, Volumenveränderung nach Weich- oder Hartgewebeaug- mentation oder nach Extraktionen (Abb. 7), Abrasionen bei Bruxismus (Abb. 8), Zahnumstellungen/Ver- schiebungen/Rotationen (Abb. 9), Chippings und vieles mehr für den Patienten verständlich darstellen. Im WeiterenkönnendieseDatenfürden Behandler quantifiziert und in der Forschung effizient eingesetzt wer- den. Unverzichtbar In der Prothetik sowie auch zu- nehmend in der Kieferorthopädie sind digitale Medien nicht mehr wegzudenken. Wie sieht es in der Chirurgie aus? Hier kommt der engen Vernetzung mit der Radiolo- gie eine entscheidende Rolle zu. Die Fusionierung von DVT-Datensätzen mit gescannten Kiefermodellen hat völlig neue Möglichkeiten eröffnet (Abb.10).InzwischenistdiePlanung implantologischer Versorgungen rückwärts von der intendierten pro- thetischen Rehabilitation ausgehend unter Berücksichtigung der indivi- duellen Patientenanatomie Standard (Abb. 11). Durch die computerani- mierte Visualisierung der Implantat- position ist es z.B. möglich, im Vor- feld genau an dieser Position Kno- chen aufzubauen. Dies erfordert nur wenig Augmentationsmaterial, das ohne nennenswerte Entnahmemor- bidität lokoregionär im Kieferbe- reich entnommen werden kann. Damit ist die autogene Lösung von knöchernen Volumenproblemen in den meisten Fällen im selben Qua- dranten möglich. Dank der digitalen Planungen kann der behandelnde Zahnarzt bei höherer Sicherheit und Patientenzufriedenheit9 genauer ar- beiten.6,7,8 Mit einem überschauba- ren Zeitaufwand lässt sich eine Bohr- schablone designen, drucken oder fräsen (Abb. 12). Gerade im ästhe- tisch anspruchsvollen Bereich er- möglichen Schablonen die bestmög- lichenErgebnisse.6,7 NachderImplan- tation ist es möglich, mittels eines Scans des Abformpfostens (Abb. 13) das Emergenzprofil und die Restau- ration individuell an den Patienten anzupassen (Abb. 14) und selbst her- zustellen (Abb. 15). Diese Techniken ermöglichen weniger Invasivität bei chirurgischen Eingriffen, bessere Voraussagbarkeit der Ergebnisse und kürzere Chirurgiezeiten.10 DieFusionierungvonRadiologie und Chirurgie bietet weitere interes- sante Möglichkeiten. Dies ist z.B. die Funktionsdiagnostik an segmentier- ten DVT-Datensätzen unter Einbe- ziehung von individuellen Kieferbe- wegungen, abgenommen an digita- len Gesichtsbögen, zur Übertragung der individuellen Bewegung auf das DVT, sowie die Herstellung von Un- terkieferprotrusionsschienen bei Pa- tienten mit obstruktiver Schlafapnoe unter Berücksichtigung des Airway Space im DVT. CAD-Schienenmo- dule bei Myoarthopathien ermög- lichen bei Bruxismus die individua- lisierte Herstellung von Schienen (Abb. 16) unter Beachtung der Kondylenpositionen. Auch klassi- sche Operationsmethoden können durch digitale Techniken eine Renaissance erleben. So kann z.B. eine Zahntransplantation in einen anderen Kieferabschnitt unter vor- heriger digitaler Planung der Opera- tion vereinfacht durchgeführt wer- den. Mittels eines geplotteten Zahns kann das Transplantatbett individu- ell nach diesem Zahn gestaltet wer- den, bevor der eigentliche Zahn transplantiert wird. Fazit Über die letzten Jahre hinweg hat sich das Spektrum der digitalen Möglichkeiten massiv erweitert. In der Zukunft werden Themen wie die geführte Endodontologie, die geführte Hartgewebeaugmentation, mehr und mehr die Totalprothetik, additive Verfahren zur Restaurati- onsherstellung und sicherlich noch viele weitere interessante Themen Einzug in die digitale Zahnmedizin halten.CAD/CAMermöglichthoch- präzises, effizientes, schnelles und günstigeres Arbeiten. Digital ist keine Zukunftsmusik mehr und in vielen Bereichen der Zahnmedizin längst eingezogen, in anderen Fach- gebieten der Zahnmedizin nimmt es stark an Bedeutung zu. ST Literatur 1 Ender, A., T. Attin, and A. Mehl: In vivo precision of conventional and digital methods of obtaining complete-arch dental impressions. J Prosthet Dent, 2016. 115(3): p. 313–20. 2 Otto,T.andW.H.Mormann: Clinical per- formance of chairside CAD/CAM feld- spathicceramicposteriorshouldercrowns and endocrowns up to 12 years. Int J Comput Dent,2015.18(2): p. 147–61. 3 Bosch, G., A. Ender, and A. Mehl: Non- and minimally invasive full-mouth reha- bilitation of patients with loss of vertical dimensionof occlusionusingCAD/CAM: an innovative concept demonstrated with a case report. Int J Comput Dent, 2015. 18(3): p. 273–86. 4 Kunzelmann KH,R.s.P.,Schäfer S: Fatigue testing of ultrathin occlusal veneers, in EFCD Conseuro 2015,2015. 5 Schlichting, L.H., et al.: Novel-design ultra-thin CAD/CAM composite resin and ceramic occlusal veneers for the treatment of severe dental erosion. J Pro- sthet Dent, 2011. 105(4): p. 217–6. 6 Vercruyssen M, Laleman I, Jacobs R: Quirynen M. Computer-supported im- plant planning and guided: a narrative review. Clin. Oral Impl. Res. 26 (Suppl. 11), 2015: p. 69–76. 7 Pozzi A, Polizzi G, Moy PK. Guided sur- gery with tooth-supported templates for single missing teeth:A critical review.Eur J Oral Implantol, 2016;9(2):135–53. 8 Tahmaseb,A., et al.: Computer technolo- gy applications in surgical implant den- tistry: a systematic review. Int J Oral Maxillofac Implants, 2014. 29 Suppl: p. 25–42. 9 Youk, S.Y., et al., A survey of the satisfac- tion of patients who have undergone im- plant surgery with and without emplo- ying a computer-guided implant surgical template. J Adv Prosthodont, 2014. 6(5): p. 395–405. 10 Arisan, V., C.Z. Karabuda, and T. Ozde- mir: Implant surgery using bone- and mucosa-supported stereolithographic guides in totally edentulous jaws: surgical and post-operative outcomes of compu- ter-aided vs. standard techniques. Clin Oral Implants Res, 2010. 21(9): p. 980–8. Í Fortsetzung von Seite 25 Infos zum Autor Kontakt Dr. med. dent. Gabriel Bosch Universität Zürich Zentrum für Zahnmedizin Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Plattenstr. 11 8032 Zürich, Schweiz Tel.: +41 44 634 42 54 Gabriel.Bosch@zzm.uzh.ch 1 3 Abb. 2: Veneers in einer Sitzung: Präparation, Abdruck, Design, Ausschleifen, Indivi- dualisieren, Einsetzen. – Abb. 3: Virtueller Artikulator individuell einstellbar. – Abb. 4: Minimalinvasive Bisshebung in wenigen Arbeitsschritten auf rein digitalem Workflow mittels 15 Table Tops, sechs Palatinalveneers und 12 Bukkalveneers. – Abb. 5: Erfassen des Gesichtes zur dreidimensionalen Beurteilung der digital geplanten Prothe- tik mit Rücksicht auf die Gesichtssymmetrien. – Abb. 6: Ultradünn ausgeschliffene Hy- bridkeramik-Restauration. – Abb. 7: Überlagerung zweier Modelle acht Tage und zwei Monate nach Extraktion zur Darstellung des Volumenverlustes. Die verschiedenen Far- ben geben die jeweilige Distanz zwischen den Situationsmodellen an. – Abb. 8: Abra- sion bei Bruxismus nach fünf Monaten mit 70 μm. – Abb. 9: Rotation und Translation von Zahn 46 drei Monate nach Extraktion des Antagonisten. – Abb. 10: Automatisches und exaktes Matchen von digitalem Modell mit dem DVT. – Abb. 11: Implantatplanung unter Berücksichtigung der patientenindividuellen Anatomie und der geplanten Prothetik. Abb. 12: Design und Herstellung der eigenen Bohrschablone. – Abb. 13: Digitale Implantatabformung. – Abb. 14: Individuelles Anpassen des Emergenzprofils. – Abb. 15: Über einen digitalen Workflow selbst hergestellte Implantatversorgung. – Abb. 16: Her- stellung von schlanken Michigan-Schienen, welche von den Patienten als sehr angenehm empfunden werden. 2 5 6 7 8 9 11 10 3 4 12 14 16 15 13 Literatur Tel.: +41446344254 5678 34 1615

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