No. 10/2016 · 13. Jahrgang · 5. Oktober 2016 ANZEIGE Spezialisten-Newsletter Fachwissen auf den Punkt gebracht Anmeldeformular Newsletter www.zwp-online.info/newsletter FINDEN STATT SUCHEN www.zwp-online.ch JETZT ANMELDEN The World’s Implant Newspaper · Swiss Edition IMPLANTTRIBUNE E-Learning-Plattform Das ITI kündigte im August den Be- ginn der University Campus Initiative an. Das Programm ermöglicht ein com- putergestütztes Lernen von implanto- logischen Inhalten. Selbsthärtend Der Fachbeitrag stellt in einer zweiteili- gen Serie Ergebnisse einer randomisier- ten klinischen Studie mit der neuen Klasse der selbsthärtenden Biomateria- lien vor. Neue Mundspülungen Die neue Generation von Curasept ADS®-Spülungen für Perio- und Im- plantpatienten setzt auf Chlorhexidin plus Hyaluronsäure und Polyvinylpyr- rolidon-Vinylacetat. Seite 28 Seite 29f Seite 31 Orale Rehabilitation nach Zahnverlust: Lücke auf – Lücke zu, oder was? Bei einem Frontzahntrauma mit Zahnverlust sind v.a. im Jugendalter eine Abwägung der verschiedenen Therapiemöglichkeiten und deren Erfolgschancen sehr wichtig. Von ZÄ Franziska Hensel, Dr. med. dent. Anke Steiniger und Dr. med. Thomas Barth, Leipzig, Deutschland. Um im individuellen Fall die best- mögliche Versorgungsform heraus- zufinden, sind folgende Aspekte zu beachten: Alter des Patienten (chro- nologisch und skelettal), Ausmass und Lokalisation der Lücken, Biss- lage, Okklusion und Profiltyp, paro- dontaler Zustand und Gingivatyp, Knochenangebot, Motivation und Mundhygiene sowie ökonomische Verhältnisse. Ebenso wichtig sind die genaue Diagnostik des jeweiligen Falls an- hand von Röntgenaufnahmen und die Auswertung von Situations- modellen mithilfe von diagnosti- schen Set-ups bzw. Wax-ups. Das Alter ist entscheidend Oftmals treten Frontzahntrau- mata im Kindes- oder Jugendalter auf. Für die Therapie spielt das Alter dabei eine entscheidende Rolle, da eine zu frühe Implantation bei noch nicht abgeschlossenem Gesichts- wachstum gravierende ästhetische Folgen haben kann. Im Laufe der weiteren Vertikalentwicklung des Alveolarfortsatzes würde es bei zu früher Implantation zu einer Infra- position des Implantats kommen (Odman et al., 1991; Thilander et al., 1992; Kennedy, 1999; Thilander et al., 2001; Fudalej et al., 2007; Behr et al., 2008). Nach einer Studie von Fu- dalej et al. endet das Gesichtswachs- tum bei Frauen im Durchschnitt mit dem 17. und bei Männern mit dem 21. Lebensjahr. Ist also eine Implan- tation als Lückenschluss vorgesehen, müssen auch Möglichkeiten der In- terimsversorgung – im Frontzahn- bereich oftmals mithilfe von Klebe- brücken bis zum idealen Implanta- tionszeitpunkt bedacht werden. Eine weitere Grundvorausset- zung für die Implantation ist ein adäquates Platzangebot. Empfohlen wird ein interimplantärer Abstand von 3 mm und 1,5 mm zum Nach- barzahn (Tarnow et al., 2007). Bei kieferorthopädisch vorbehandelten Patienten besteht oftmals eine Wur- zelkippung in die Lücke, welche eine erneute kieferorthopädische Aus- richtung der Zähne vor Implanta- tionzurFolgehat.BeiAbwägungder Therapiemöglichkeiten ist eine enge interdisziplinäre Absprache zwi- schen Kieferorthopädie, Chirurgie und Prothetik sowie eine individu- elle Betrachtung des jeweiligen Falls nötig. Fortsetzung auf Seite 26 Î © maxbelchenko/Shutterstock.com E inneuesFortbildungsjahrstehtvorder Tür und somit die Entscheidung für viele Kollegen, welche Fort- und Wei- terbildungen besucht werden sollen. So- wohl für Studienabgänger als auch für eta- blierte Kollegen eine wichtige Entscheidung und auch Voraussetzung zu Erlangung und Erhalt von Fortbildungsdiplomen, Tätig- keitsschwerpunkten u.ä.Vor allem aber ist es die Pflicht unseren Patienten gegenüber, uns regelmässig fortzubilden und fachlich auf dem letzten Stand zu sein. Die zahnärztliche Implantologie ist zu einem nicht mehr wegzudenkenden inte- gralen Bestandteil der Zahnheilkunde ge- worden.Zu dieser Erfolgsgeschichte beige- tragenhatsicherlichdiesystematischewis- senschaftlicheAufarbeitung undWeiterent- wicklung des Fachgebietes, vor allem aber die vorhersagbar gewordene klinische An- wendung von zahnärztlichen Implantaten in unterschiedlichsten Indikationen. Dennoch: Trotz aller Euphorie ob guter klinischer Ergebnisse und einer gewissen Dominanz implantologischer Fortbildungen generelldürfenwirnichtvergessen,dasses sich bei zahnärztlichen Implantaten ledig- lich um ein Hilfsmittel zurAusübung zeitge- mässer Zahnheilkunde handelt. Daher sind nach wie vor ein interdiszipli- närer Zugang von Prothetik, Parodontolo- gie, Chirurgie und häufig auch Kieferortho- pädie in der täglichen klinischen Praxis wie in der implantologischen Ausbildung Merk- mal von Qualität und Kompetenz. Aber auch allgemeinmedizinische As- pekte sollten – vor allem auch aus demo- grafischer Sicht – in der implantologischen Aus- und Fortbildung nicht übersehen wer- den. So waren allgemeinmedizinische As- pekte in der Implantologie Themenschwer- punkt der letzten DGI/SGI/ÖGI-Tagung im November 2015 in Wien, bei der Experten unterschiedlichster Fachdisziplinen rele- vante allgemeinmedizinische Risikofakto- ren und Krankheitsbilder diskutierten. Der Erfolg der Tagung mit über 2’000 Teil- nehmern bestätigt uns in der Fortführung des hochqualitativen Fortbildungsangebo- tes der drei Fachgesellschaften. Ein wichtiger Baustein hierbei sind vor allemauchaufbauendestrukturiertemodu- lare Fortbildungen, die als sog. Curricula mittlerweile in der D-A-CH-Region angebo- tenwerden.SeitensderÖGIfreutesunsbe- sonders, dass wir seit 2016 unseren Mit- gliederndurcheineKooperationmitderDGI auch den Zugang zu strukturierter curricu- larer Fortbildung anbieten und somit auch hier Fortbildungsstandards festlegen kön- nen. Bei den im Oktober 2016 erstmals in Graz und Wien von der DGI und ÖGI ange- botenen Human Hands-on-Kurse kann, idealerweise im Anschluss an ein Curricu- lum, das erworbene theoretische Wissen unter professioneller Anleitung in „sicherer Umgebung“ praktisch umgesetzt werden. Somit freuen wir uns auf eine spannende underfolgreicheFortbil- dungssaison 2016/17. Qualität und Standards in der implantologischen Ausbildung Statement von Assoz.-Prof. DDr. Michael Payer* * Präsident der ÖGI Infos zum Autor