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Zahnärztliche Assistenz No. 1, 2016

40 No. 1/2016·8. Juni 2016 DU & ICH Keine Beziehung von Dauer Neue Studie klärt, warum Patienten den Zahnarzt wechseln. Die Betreiber der unabhängigen zahnmedizinischen Onlineplattform kosten-beim-zahnarzt.de haben jetzt die Gründe für einen Zahn- arztwechsel erforscht. Sie befrag- ten dafür mehr als 1.300 Patienten. Laut der Umfrage wechseln drei Viertel der Patienten wortlos und aufgrund nicht zufriedenstellender Behandlung ihren Zahnarzt. Die Er- gebnisse variieren dabei zwischen Männern und Frauen nur gering- fügig. Demnach hat die Mehrheit von 73 Prozent aller befragten Per- sonen mindestens zweimal oder bereits mehrmals den Zahnarzt ge- wechselt. 47 Prozent wechselten den Zahnarzt, weil sie mit der letzten Behandlung unzufrieden waren. Nur die wenigsten (11 Prozent) wechselten aus Kostengründen. Auch längere Wartezeiten stellten keinen triftigen Grund zum Praxis- wechsel dar (nur 7 Prozent). Statt- dessen hatte knapp ein Drittel (29 Prozent) nach der Behandlung den Eindruck, dass der Zahnarzt nicht kompetent genug war, und suchte deshalb eine neue Praxis auf.  Quelle: ZWP online 47% 29% 11% 7% 13% 27% 23% 19% 17% mit der letzten Behandlung unzufrieden schien mir nicht kompetent genug 1-mal bestimmt mehr als 5-mal ungefähr 2-mal ungefähr 3-mal ungefähr 4-mal war mir einfach zu teuer zu lange Wartezeiten Grund für den Zahnarztwechsel Anzahl der Zahnarztwechsel © kosten-beim-zahnarzt.de Warum wechseln Patienten den Zahnarzt? Erfahrungstaustausch BZÄK und KZBV unterstützen mit Berichtssystem.  Die Zahnärzteschaft setzt zur Quali- tätssicherung der Behandlung unter anderem auf das Berichts- und Lern- system „CIRS dent – Jeder Zahn zählt!“, das dabei hilft, unerwünschte Ereignisse zu vermeiden. Darauf ver- weist die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) anlässlich der aktuellen Be- handlungsfehlerstatistik der Medizi- nischen Dienste der Krankenversiche- rung (MDK), in der die Bedeutung einer gezielten Strategie zur Fehler- vermeidung betont wurde. Seit 2011 können sich Zahnärzte in dem Pilotprojekt der BZÄK „Jeder Zahn zählt!“ anonym über uner- wünschte Ereignisse aus ihrem Praxis- alltag austauschen. Anfang 2016 wurde das System unter dem Namen „CIRS dent – Jeder Zahn zählt!“ (www.cirsdent-jzz.de) von BZÄK und KZBV gemeinsam auf eine breite Basis gestellt. Es wurde kürzlich auf einer Pressekonferenz der Öffentlich- keit vorgestellt. „Mittels ‚CIRS dent – Jeder Zahn zählt!‘ können Zahnärzte gegenseitig von ihren Erfahrungen profitieren. Der Zuspruch seit dem Neustart ist hoch und wir ermuntern weitere Kollegen, durch eine Beteiligung einen aktiven Beitrag zur Patien- tensicherheit zu leisten“, erklärt Dr. Peter Engel, Präsident der Bundes- zahnärztekammer. In der Zahnmedizin gibt es jährlich rund 90 Millionen Behandlungsfälle allein bei Patienten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) – Zahn- ärzte sind die mit am häufigsten auf- gesuchten Ärzte. Unabhängig von den im MDK-Report ausgewiesenen Behandlungsfehlern, arbeitet die Zahnärzteschaft an einer weiteren Verbesserung der Behandlungsquali- tät – denn jeder unzufriedene Patient ist einer zu viel. „Der zahnärztliche Berufsstand lebt damit eine positive Fehlerkultur: wenn schon uner- wünschte Ereignisse passieren, sollen zumindest die Kollegen die Chance haben, daraus zu lernen“, so Engel.  Quelle: BZÄK KZBV gemeinsam auf eine breite Basis gestellt. Es wurde kürzlich auf einer Pressekonferenz der Öffentlich- keit vorgestellt. „Mittels ‚CIRS dent – Jeder Zahn zählt!‘ können Zahnärzte gegenseitig von ihren Erfahrungen profitieren. Der Zuspruch seit dem Neustart ist hoch und wir ermuntern weitere Healing Architecture Wie Umgebung und Ambiente den Heilungsprozess beeinflussen. Ziel der sogenannten „Healing Ar- chitecture“ ist, das räumliche Um- feld so zu gestalten, dass es zum Wohlbefinden des Menschen bei- trägt. Umgebung und Ambiente sollen den Heilungsprozess unter- stützen. Dass dieses Konzept auf- geht, belegen nicht nur neurowis- senschaftliche Studien, sondern auch Forschungsprojekte an der TU Berlin.1,2 Faktoren wie harmonisches De- sign, Licht, Farbe, Geräusche, Ge- rüche, Pflanzen, Lärm und Temperatur trei- ben im Zuge des Ge- nesungsprozesses die beschleunigte Regene- ration des Patienten voran. Kurz gefasst: Fühlt sich der Patient rundum wohl, ist er einer Behandlung gegenüber „mental und emotional“ aufgeschlossener. Die Methode greift auch eine Berliner Zahnarzt- praxis erfolgreich auf. Längst sind die Zeiten des starren Praxisdesigns vorbei. Heute ist beispiels- weise ein freundlich einge- richteter Willkommens- bereich für Patienten ge- nauso wichtig, wie gut geschultes Personal. Eine Berliner Praxis hat diesen Trend bereits vor langer Zeit aufge- griffen und alte Denkweisen hin- sichtlich des Patientenmanage- ments und der Praxisausstattung über Bord geworfen. Betritt man die Berliner Zahnarztpraxis KU64, möchte man sich einfach nur nie- derlassen und ein Getränk bestel- len. Wer jedoch den Barmann sucht, wird enttäuscht werden. Denn statt Gin Tonic heißt es: „Herzlich willkommen!“Inspiriert von Dünen, erklärt der Praxisinha- ber gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass er sich bei der Gestal- tung dieses Bereiches vom medi- terranen Flair habe beeindrucken lassen. Die anmutende orangefarbene Designexplosion, die einem Raum- schiff gleicht, zaubert bereits beim Übertreten der Türschwelle Patien- ten ein Lächeln oder Staunen in das Gesicht. Und genau hier beginnt der Prozess der „Hea- ling Architecture“. Denn Farben, Form, Material und Licht wirken direkt auf den Körper ein und be- wirken ein Entspannen des Patienten – bei Zahnarztangst kein unwesentlicher Aspekt. Bepflanzte Wände sollen den typisch vorherrschenden Praxis- geruch verscheuchen, iPads und Liegen im Wartebereich transpor- tieren Wellnessfeeling, Behand- lungsstühle sind mit Flachbildschir- men versehen. Dieses einzigartige Praxiskonzept verschaffte der Pra- xis nicht nur wohlwollende, gern wiederkehrende Patienten, son- dern auch eine Platzierung beim alljährlichen ZWP Designpreis, der Deutschlands schönste Zahnarzt- praxis kürt und von einer Fachjury vergeben wird.  Literatur: 1 Roger S. Ulrich, View through a window may influence recovery from surgery, Science, April 27, 1984 v224 p420(2). 2 ht tp:/ / w w w.healthcare -tub.com / Forschung.html, Zugriff 25.05.2016. Quelle: ZWP online Faktoren wie harmonisches De- sign, Licht, Farbe, Geräusche, Ge- rüche, Pflanzen, Lärm und Temperatur trei- ben im Zuge des Ge- nesungsprozesses die beschleunigte Regene- ration des Patienten voran. Kurz gefasst: Fühlt sich der Patient rundum wohl, ist er einer Behandlung gegenüber „mental und emotional“ aufgeschlossener. Die Methode greift auch eine Berliner Zahnarzt- praxis erfolgreich auf. Längst sind die Zeiten des starren Praxisdesigns vorbei. Heute ist beispiels- weise ein freundlich einge- richteter Willkommens- bereich für Patienten ge- nauso wichtig, wie gut geschultes Personal. Eine Berliner Praxis hat diesen Trend bereits vor langer Zeit aufge- terranen Flair habe beeindrucken lassen. Die anmutende orangefarbene Gesicht. Und genau wirken ein Entspannen des Patienten – bei Zahnarztangst kein unwesentlicher Aspekt. Bepflanzte Wände sollen den typisch vorherrschenden Praxis- geruch verscheuchen, iPads und Liegen im Wartebereich transpor- tieren Wellnessfeeling, Behand- lungsstühle sind mit Flachbildschir- men versehen. Dieses einzigartige © romakoma/Shutterstock.com © Maxx-Studio/Shutterstock.com

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