3 International News DENTAL TRIBUNE Austrian Edition Nr. 10/2016 · 5. Oktober 2016 Echt abgefahren! minilu.at zeigt, wie cleveres Dental shopping heute geht: • Super Sonderangebote • Individuelle Favoritenliste • Intelligente Suche • 24 Stunden Lieferzeit Über 20.000 Markenartikel für Praxis und Labor Werde meine Freundin! ANZEIGE BASEL – Chemische Reaktionen auf Oberflächen können zu neuen chemischen Verbindungen führen, die bisher in Lösung nicht syntheti- siert wurden. Die Ausgangs-, Zwi- schen- und Endprodukte lassen sich dabei mithilfe eines hochauflösenden Rasterkraftmikroskops genau ana- lysieren. Dies zeigen Wissenschafter des Swiss Nanoscience Institute und des Departements Physik der Univer- sität Basel zusammen mit Kollegen aus Japan und Finnland in der Fach- zeitschrift Nature Communications. Bei zahlreichen nanotechnolo- gischen Anwendungen werden ein- zelne Moleküle auf Oberflächen platziert, damit sie bestimmte Funk- tionen erfüllen – beispielsweise elek- trischen Strom zu leiten oder ein Lichtsignal auszusenden. Im Ideal- fall synthetisieren die Wissenschaf- ter diese teilweise recht komplexen chemischen Verbindungen direkt auf der Oberfläche. Mithilfe von ultra- hochauflösenden Raster- kraftmikroskopen lassen sich die chemischen Reak- tionen auf der Oberfläche Schritt für Schritt verfol- gen. Die erhaltenen Daten erlauben zudem die Be- rechnung der genauen mo- lekularen Struktur und der Energetik der Reaktions- schritte. Mit seinen Untersuchungen hat das internationale Forschungsteam gezeigt, dass Oberflächenchemie zu neuen Produkten führen kann. „Diese äußerst reine Form der Che- mie liefert uns maßgeschneiderte Nanostrukturen auf Oberflächen, die vielfältig eingesetzt werden kön- nen“, kommentiert Prof. Dr. Ernst Meyer von der Uni Basel die Arbei- ten, die maßgeblich von Dr. Shigeki Kawai durchgeführt wurden. DT Quelle: Universität Basel Orginalbeitrag: Shigeki Kawai,Ville Haa- pasilta, Benjamin D. Lindner, Kazukuni Tahara, Peter Spijker, Jeroen A. Buiten- dijk, Rémy Pawlak, Tobias Meier, Yoshito Tobe, Adam S. Foster and Ernst Meyer: Thermal control of a sequential on-sur- face transformation of a hydrocarbon molecule on copper surface; Nature Communications (2016), doi: 10.1038/ ncomms12711. Oberflächenchemie führt zu innovativen Produkten Internationales Forscherteam sagt vielfältige Einsatzmöglichkeiten voraus. Katalysiert durch die Kupferatome der Oberfläche, verändert das Ausgangsprodukt bei einer gradu- ellen Temperaturerhöhung seine chemische Struktur und räumliche Anordnung. (Illustration: Uni- versität Basel, Departement Physik) PHILADELPHIA – Plaque ist nicht nur unschön anzusehen, sondern auch das ideale Versteck für Karies- bakterien. Mit einfachem Zähneput- zen sind sie so nicht zu erreichen.For- scher der University of Pennsylvania haben jetzt aber eine Methode ent- deckt, die die Kariesbakterien in ihrem schwer zu durchdringenden Biofilm abtötet. Selbst mit traditionellen, antimi- krobiellen Therapien können Karies- bakterien wie Streptococcus mutans in der Plaque, die aus einem klebstoff- artigen Polymergerüst besteht, nur schwer erreicht werden. Die amerika- nischen Wissenschafter setzten eisen- haltige Nanopartikel ein, die durch ihre pH-Empfindlichkeit und enzym- ähnlichen Eigenschaften von Per- oxidase die Wirkung von Wasserstoff- peroxid so beeinflussten, dass dieses freie Radikale produzierte. Diesen ist es wiederum möglich, sowohl die Plaqueabzubauenalsauchdieenthal- tenen Karies verursachenden Bakte- rien abzutöten. Die Wirksamkeit die- ser Methode soll 5.000-fach stärker sein als die traditionellen Therapien. Nanopartikel Zudem haben die Nanopartikel einen weiteren Vorteil: Das Wasser- stoffperoxid wirkt in einer sehr ge- ringen Konzentration gezielt in der Plaque, womit Reizungen der Mund- schleimhaut vermieden werden. In Tierversuchen mit Ratten wurden die Nanopartikel zweimal pro Tag für eine Minute auf die Zähne aufgetra- gen und ein Kariesausbruch verhin- dert, außerdem wurde keinerlei Schä- digung des Zahnfleischs beobachtet. Es reicht bereits eine Wasserstoffper- oxidkonzentration von einem Pro- zent,was zum einen Kosten spart und zum anderen deutlich unter der Kon- zentration von drei bis zehn Prozent bei einer professionellen Zahnreini- gung liegt. Aktuell wollen die Forscher die Nanopartikel noch weiterentwickeln, bevorsieperfektioniertauf denMarkt kommen. DT Quelle: ZWP online Neue Methode, um Kariesbakterien aufzuspüren Mit eisenhaltigen Nanopartikeln Plaque zu Leibe rücken und Karies verhindern. Durch das Auftragen der Eisenoxid-Nanopartikel konnten Kavitäten bei Ratten deutlich reduziert werden. (© University of Pennsylvania) © Lighthunter/Shutterstock.com WASHINGTON, D.C. – Kinder zu einem Zahnarztbesuch zu bewegen, könnte in Zukunft deutlich einfa- cher werden: Ein flüssiges Hilfsmit- tel soll dazu beitragen, Karies zu be- handeln, ohne auf das schmerzhafte Bohren zurückgreifen zu müssen. Das Mittel heißt Silberdiamin- fluorid (SDF) und dient in Japan schon seit vielen Jahren als Heilalter- native für Karies. In den USA ist es seit gut einem Jahr zugelassen und findet immer mehr Verwendung in den Zahnarztpraxen. Ganz ohne Spritze oder Bohrer wird das Silber- diaminfluorid einfach auf den von Karies betroffenen Zahn aufgetra- gen. Neben der schmerzlosen Be- handlung hat das Mittel einen weite- ren Vorteil: Neueste Studien zeigen, dass die Flüssigkeit die Bakterien abtötet und das Risiko neuer Zahnfäulnis um bis zu 80 Prozent verringern kann. Da die Kosten für eine solche Behand- lung nur bei umgerech- net rund 23 Euro liegen, wird besonders einkommens- schwächeren Familien in den USA diese Alternative ans Herz gelegt. Das vermeintliche Wundermittel weist trotz der Vorteile auch einen entscheidenden Nachteil auf, denn es färbt die betroffene Stelle schwarz ein. Was für Milch- oder Backenzähne ein ge- ringeres Problem darstellen dürfte, trifft auf die permanenten Front- zähne weniger zu. Auch Patienten mit einer Silberallergie oder beson- ders großen Löchern werden wohl auch in Zukunft nicht um das Boh- ren herumkommen. DT Quelle: ZWP online Flüssigkeit behandelt Karies ohne Schmerzen Silberdiaminfluorid wird in den USA immer häufiger zur Kariesbekämpfung eingesetzt. gen. Neben der schmerzlosen Be- handlung hat das Mittel einen weite- ren Vorteil: Neueste Studien zeigen, dass die Flüssigkeit die Bakterien abtötet und das Risiko neuer Zahnfäulnis um bis zu 80 Prozent verringern kann. Da die Kosten für eine solche Behand- lung nur bei umgerech- net rund 23 Euro liegen, wird besonders einkommens- schwächeren Familien in den USA es färbt die betroffene Stelle schwarz ein. Was für Milch- oder Backenzähne ein ge- ringeres Problem darstellen dürfte, trifft auf die permanenten Front- zähne weniger zu. Auch Patienten mit einer Silberallergie oder beson- ders großen Löchern werden wohl © Nixx Photography/Shutterstock.com