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Dental Tribune German Edition No. 9, 2016

8 DENTAL TRIBUNE German Edition Nr. 9/2016 · 5. September 2016 International Interview Das SAF-System – Paradigmenwechsel in der Endodontie ReDent Nova wurde 2004 von Dr. Raphael Hof und Dr. Ehud Teperovich gegründet. CEO Zeev Schriber im Interview mit der Dental Tribune D-A-CH. ReDent Nova ist ein in Israel be- heimatetes und in Privatbesitz befindliches Medizintechnologie- Unternehmen, das innovative den- tale Geräte und Instrumente de- signt, entwickelt, herstellt und ver- marktet. Dental Tribune: Herr Schriber, ReDent Nova wurde bereits vor über zehn Jahren gegründet. Wie hat sich das Unternehmen seither entwickelt? Zeev Schriber: ReDent Nova hat bisher drei Phasen durchlaufen. Die erste Phase (2004–2010) wurde bestimmt durch Forschung und Entwicklung. Während dieser Zeit wurde die Self-Adjusting-File (SAF) entwickelt – vom Konzept minimalinvasiver Endodontie hin zu einem aktuellen, realisierbaren Produkt inklusive technischer Ent- wicklung (mit über 100 Proto- typen), klinischen Versuchen und allen regulativen Genehmigungen. Der nächste Schritt für ReDent Nova war 2010 die Markteinfüh- rung des SAF-Systems inkl. des VATEA Peristaltik-Spülsystems. Dieses Gesamtprodukt wurde welt- weit mit sehr großem Interesse an- genommen und ermöglichte eine bessere endodontische Behand- lung. Die aktuelle Phase beinhaltet die Präsentation einer Kompaktlö- sung – sowohl Produkte als auch Marktauftritt und Service betref- fend. Diese umfasst die 2013 einge- führte EndoStation Pro und die EndoStation mini, die in 2015 ge- launcht wurde. Ein umfassendes Formungs-Spülungs-Agitations- system anzubieten ermöglicht es uns, den gesamten Bedarf unserer Kunden abzudecken und ihnen einen kompletten Service anzubie- ten. Wie würden Sie Ihre Firmenphilo- sophie beschreiben? Wir wollen innovative, hoch- qualitative, evidenzbasierte endo- dontische Technologien und Lö- sungen anbieten. Unsere Ausrich- tung geht hin zu „minimalinvasiv“ und wir glauben, dass wir mit dem SAF-System, das zudem kosten- günstig und zeitsparend ist, einen hohen Qualitätslevel erreicht haben. Ich bin überzeugt, dass das mi- nimalinvasive Vorgehen langfristig die Oberhand gewinnen wird. Er- freut bin ich auch darüber, dass in den letzten Jahren die Unterstüt- zung für das SAF-System unter Fachleuten stark angestiegen ist. Welche Entwicklung wird Ihrer Meinung nach der Endodontie- markt in den nächsten Jahren nehmen? Der Schwerpunkt der nächsten Jahre wird die konstante Weiterent- wicklung der verschiedenen Instru- mententechniken sein. Das SAF- System wird weiter vervollkomm- net werden. Es wird kein Weg daran vorbeiführen eine chemomecha- nische Aufbereitung zu finden, die es erlaubt, während der Instrumen- tation gleichzeitig zu reinigen und zu desinfizieren. Über die Aufbereitung hinaus wird die Gewichtung auf einer um- fassenden Komplettlösung liegen – inkl. Obturationstechniken, die eine bessere Möglichkeit zur Fül- lung der komplexen 3-D-Wurzelka- nalmorphologie bieten, und neuen Spüllösungen, die eine chemome- chanische Aufbereitung erlauben. Was ergibt sich daraus für ReDent Nova? Das SAF-System markiert einen Paradigmenwechsel in der Endo- dontie und ist gegenwärtig das ein- zige endodontische Instrument, das eine gleichzeitige Formgebungs- Reinigungs-Desinfektions-Agitati- onslösung anbietet. Über 100 von weltweit anerkannten Experten verfasste Artikel über das SAF-Sys- tem wurden mittlerweile veröffent- licht. Die überwältigende Mehrheit dieser Artikel zeigt die Überlegen- heit des SAF-Systems unter jedem Aspekt der endodontischen Sorg- falt – von der Erreichbarkeit signi- fikant höherer Bereiche der Wur- zelkanalwand und des Erhalts ge- sunden Dentins bis hin zum höchs- ten Level der Reinigung und Desinfektion. Dies alles unter Ver- meidung der Kompaktion und Ex- trusion von Debris mit einem Höchstmaß an Sicherheit bei der Behandlung. Mikrofrakturen und Spülunfälle werden vermieden, Instrumentenbrüche auf ein Mini- mum reduziert. Mit den exzellen- ten Ergebnissen, die das SAF- System erzielt, verbunden mit den sich ergänzenden Produkten, die wir präsentieren, wird ReDent Nova vom Fortschritt des evidenz- basierten Vorgehens in der Endo- dontie profitieren und diese maß- geblich mit vorantreiben. Wie kam es zur Entwicklung des SAF-Systems? Die SAF wurde nicht von einem Zahnarzt sondern von einem Patienten, dem Ingenieur Dr. Rafael Hof, erfunden. Er benö- tigte 2004 eine Revision bei einem seiner Premolaren. Er besuchte einen befreundeten Zahnarzt, Dr. Ehud Teperovich und versuchte, die Gründe für den Misserfolg der Primärbehandlung zu verstehen. Dr. Teperovich erklärte ihm die in der Zahnwurzelanatomie und dem Instrumentarium begründete Unmöglichkeit vollständiger Des- infektion und deren Folgen. Die beiden holten sich Prof. Dr. Zvi Metzger zu Hilfe und starteten das ambitionierte Projekt. Dr. Hof’s Erfahrung im Entwickeln medizi- nischer Stents für die Herzchirur- gie inspirierte ihn, ein endodonti- sches Instrument zu kreieren, das aus einem hochwertigen NiTi- Rohr zunächst sandgestrahlt und dann mit einem Präzisions-Laser geschnitten wird. Damit erzeugte er ein komprimierbares Gitter, das die Größe #.20 annehmen und so jeder Kanalmorphologie entspre- chen kann. Sie nannten es die „Self-Adjusting-File“ (SAF), weil sie in der Lage ist, sich jeder irregu- lären dreidimensionalen Kanal- form anzupassen, anstatt dieser die Form der Feile aufzuzwingen, wie es herkömmliche Instrumente machen. Die SAF ist so konzi- piert, dass sie die Kanalwände durch motorisierte Vibra- tion bei 5.000 Schwingun- gen/Minute circumferent „schrubbt“ oder „schmirgelt“. Dieses Verfahren vermeidet konventionelle Rotation im Kanal, was eine runde Bohrung im Kanal verhindert und so die Morpholo- gie erhält. Der nächste folgerichtige Schritt war, eine simultane, fast drucklose NaOCl-Spülung in den Hohlraum der Feile einzubringen bei gleichzeitiger Agitation durch die hohe Vibrationsgeschwindig- keit der Feile. So wurde das erste chemo-mechanische Instrument geboren. Was können die Anwender von Ihrem SAF-System erwarten? Ob Endo-Spezialist oder Gene- ralist – sie alle berichten von sehr sauberen Kanälen ohne Debrisreste und von regelmäßiger Sealerpenet- ration in Seitenkanäle. Einige An- wender beschreiben, wie sie in ge- rade mal vier Minuten einen „Spie- geleffekt“ als Reflektion der glatten, gleichmäßigen Kanalwände erleben. Dieser Eindruck verstärkt sich noch bei Revisionen, bei denen das SAF-System in kürzester Zeit exzel- lente Ergebnisse bietet. Eine weitere Rückmeldung: Patienten berichten von weniger postoperativen Schmerzen aufgrund der Vermeidung appikaler Extrusio- nen. Die Anwender berichten ebenso von der beeindruckenden Erhaltung natürlicher Morphologien der Wur- zelkanäle und der Vermeidung ex- zessiven Abtragens gesunden Den- tins, von entspanntem Arbeiten auf- grund hoher Sicherheit bei Behand- lung und Spülung sowie einem äußerst geringem Risiko eines Fei- lenbruchs im Kanal (0,6 Prozent). Wie auch immer, das SAF-Sys- tem ist (noch) nicht perfekt. Der Zahnarzt muss nach wie vor die Ka- näle lokalisieren, einen guten Gleit- pfad erstellen und vor allem dem klinischen Leitfaden der SAF folgen! Wie sind die Vertriebswege Ihrer Produkte in der D-A-CH-Region? In Deutschland ist Henry Schein unser Exklusivpartner, und die Ein- führung der Produkte in der Praxis erfolgt durch ReDent Nova’s Pro- duktspezialisten. In Österreich ar- beiten wir mit ein paar großen Händlern zusammen, wie auch in der Schweiz, wo die Einführung und derSupportdurchProDentiserfolgt. Welche Möglichkeit gibt es für Interessenten, das SAF-System in der Praxis kennenzulernen? Das SAF-System erfordert eine dezi- dierte Einführung für den Anwender und wir bieten diese für jeden neuen Nut- zer persönlich an. Dies geht über Curricula, Master-Kurse und Fort- bildungen bis hin zu individuellen Hands-ons für jeden Zahnarzt in seiner Praxis. Interessierte Zahn- ärzte erhalten auf Wunsch ein „Per- sonal Training“ durch unsere Pro- duktspezialisten und können natür- lich auch anschließend das System klinisch testen, bevor sie sich zum Kauf entscheiden. Vielen Dank für das Gespräch. DT „Ich bin überzeugt, dass das minimalinvasive Vorgehen langfristig die Oberhand gewinnen wird.” durch motorisierte Vibra- tion bei 5.000 Schwingun- gen/Minute circumferent „schrubbt“ oder „schmirgelt“. Dieses Verfahren vermeidet konventionelle Rotation im Kanal, der Praxis kennenzulernen? erfordert eine dezi- dierte Einführung für den Anwender und wir bieten diese für jeden neuen Nut- zer persönlich an. Dies geht über minimalinvasive Vorgehen langfristig für den Anwender und wir bieten diese für den Anwender und wir bieten diese Fertigung in Deutschland. CEO Zeev Schriber

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