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Dental Tribune German Edition No. 9, 2016

München 2016 39  Wie gesund sind unsere Zähne wirklich? Werden wir immer zahn- loser, je älter wir werden? Wie ent- wickeln sich die zahnmedizinischen Haupterkrankungen Karies und Pa- rodontitis? Diese und viele weitere Fragen beantwortet die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V). Die in Größe und Umfang einzigartige Untersuchung wurde in Berlin durch das Institut der Deut- schen Zahnärzte (IDZ), die Bundes- zahnärztekammer (BZÄK) und die Kassenzahnärztliche Bundesverei- nigung (KZBV) vorgestellt. Methodisch anspruchsvoll be- schreibt die DMSV repräsentativ die Mundgesundheit der gesamten Be- völkerung in Deutschland, erstmals auch die der sehr alten Menschen. Die Analyse liefert eine Fülle an Da- ten zu fast allen zahnmedizinischen Aspekten. Neben Karies, Parodon- titis, Pflegebedürftigkeit, Alter und sozialen Einflussfaktoren werden sämtliche Altersgruppen und sozi- ale Schichten erfasst: • Acht von zehn der zwölfjährigen Kinder (81,3 Prozent) sind heute völlig kariesfrei. • Die Zahl kariesfreier Gebisse hat sich in den Jahren 1997 bis 2014 praktisch verdoppelt. • Jeder achte ältere Mensch ist völ- lig zahnlos. Im Jahr 1997 war es noch jeder vierte. • Pflegebedürftige ältere Menschen haben jedoch eine höhere Karies- erfahrung und weniger eigene Zähne. • Die Zahl der Parodontalerkran- kungen nimmt ab. Durch die de- mografische Entwicklung und die Altersabhängigkeit der Erkran- kung ist in der Prognose aber mit einem steigenden Behandlungsbe- darf zu rechnen. „Als bedeutende Wiederho- lungsuntersuchung gibt die DMSV einen langfristigen Überblick über die Entwicklung oraler Erkrankun- gen. Sie liefert wissenschaftliche Fundamentaldaten für die Gesund- heitsberichterstattung und die evi- denzbasierte Versorgungsforschung. Auf Grundlage der Ergebnisse kann die zahnärztliche Versorgung in den kommenden Jahren gezielt weiterentwickelt werden“, sagte Priv.-Doz. Dr. A. Rainer Jordan, Wis- senschaftlicher Direktor des IDZ. „Die Studienergebnisse dürfen Patienten und Zahnmediziner stolz machen und belegen, dass die Vor- sorge funktioniert und die Bedeu- tung der Mundgesundheit bei den Patienten steigt. Prävention er- reicht aber noch nicht alle Bevölke- rungsgruppen in derselben Weise – Menschen mit Pflegebedarf oder in sozial schwierigen Lebenslagen profitieren nicht im gleichen Maße davon wie die Breite der Bevölke- rung. Das ist ein Handlungsauftrag für die Zahnärzteschaft. Auch müssen neue Ansätze in der Prä- vention genutzt werden, um künf- tig bei allen Bevölkerungsgruppen gleichermaßen Fortschritte in der Mundgesundheit zu erreichen“, er- klärte Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK. Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV: „Die Mundgesundheit ist so gut wie nie. Für den Berufsstand gilt es, diese Spitzenposition im Interesse unse- rer Patienten weiter auszubauen. So muss aufgrund des demografischen Wandels die Versorgung noch stär- ker auf Ältere und Menschen mit Pflegebedarf fokussiert werden. Zu- gleich sagen wir der Parodontitis mit neuen Konzepten entschlossen den Kampf an! Den Daten zufolge steigt der Behandlungsbedarf die- ser stillen Volkskrankheit prognos- tisch an. Die GKV bildet notwen- dige Präventionsmaßnahmen aber noch nicht ausreichend ab. Ände- rungen sind zwingend erforderlich. An dem übergeordneten Ziel, die Mundgesundheit aller Menschen über den gesamten Lebensbogen zu fördern und zu verbessern, halten wir fest. Die DMS V zeigt auf, wie wir dieser Selbstverpflichtung ver- sorgungspolitisch gerecht werden können.“  Quelle: BZÄK und KZBV Hinweis: Weiteres Informations- material kann auf den Websites von BZÄK (www.bzaek.de/DMS) und KZBV (www.kzbv.de/DMS) abgerufen werden. service Deutschland auf den Zahn gefühlt IDZ, BZÄK und KZBV stellen einzige repräsentative Studie zur Mundgesundheit vor. Abb. 1: Sie präsentierten das Buch zur Studie: Dr. Wolfgang Eßer (KZBV), Dr. A. Rainer Jordan (IDZ) und Dr. Peter Engel (BZÄK) (v.l.). – Abb. 2–5: Untersuchungssituation Erwachsene, Seniorin und Kind. © Axentis/BZÄK/KZBV Abb. 1 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 2–5: © Kantar Health Studie zur Mundgesundheit München 201639

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