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Dental Tribune German Edition No. 9, 2016

München 2016 32 blzk news  Um die Zukunft im Sinne des zahnärztlichen Berufsstands aktiv zu gestalten, brauchen Kammern Berufsträger, die sich in der Selbstver- waltung ehrenamtlich engagieren, die Aufgaben und Funktionen überneh- men und berufspolitisch aktiv werden. Längerfristige Bindungen an Ehren- ämter scheinen jedoch in allen Berei- chen der Gesellschaft an Bedeutung zu verlieren. Auch für die Kammern gilt es deshalb jetzt umso mehr, engagierte Zahnärztinnen und Zahnärzte für die Mitarbeit in der zahnärztlichen Selbst- verwaltung zu gewinnen. Welche Maß- nahmen sind dafür nötig, vor allem auch im Hinblick auf das Engagement junger Zahnärztinnen? Um mehr darüber zu erfahren, hat der Vorstand der BLZK im Jahr 2015 zusammen mit dem Institut für Freie Berufe Nürnberg eine Befra- gung der bayerischen Zahnärzte- schaft initiiert. Im Mittelpunkt stan- den der Umfang, die Bereiche und die Motive ehrenamtlichen Engagements. Es ging aber auch um Erwartungen der bayerischen Zahnärzte an die zahnärztliche Selbstverwaltung. Fast 1.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte aus Bayern beteiligten sich, knapp 40 Prozent Zahnärztinnen – davon sehr viele junge Berufsträgerinnen – und gut 60 Prozent Zahnärzte. Bayerns Zahnärzte sind aktiv Zum Zeitpunkt der Befragung waren rund 50 Prozent der Unter- suchungsteilnehmer in einem oder mehreren Bereichen ehrenamtlich tätig. Interessant sind die unterschied- lichen Schwerpunkte der ehrenamt- lichen Tätigkeit: Männer, ältere Zahn- ärzte, Berufserfahrene und Nieder- gelasseneengagierensichvielhäufiger in eher politisch ausgerichteten Ehren- ämtern der Selbstverwaltung. Frauen, jüngere Befragte, Berufsanfänger so- wie Angestellte sind vor allem in eher „sozialen“ Bereichen ehrenamtlich engagiert (siehe Abbildung 1). Motivation: von Sinn bis Spaß „Soziale Verantwortung“ ist für die befragten Zahnärztinnen und Zahnärzte das Hauptmotiv für ihr En- gagement. Weiterhin ist es ihnen sehr wichtig, „etwas Sinnvolles zu tun“. Für in der zahnärztlichen Selbstverwal- tung bereits ehrenamtlich aktive Zahnärzte ist es wichtig, etwas zu verändern, Einfluss zu nehmen und Kenntnisse sowie Fähigkeiten zu er- weitern. Überraschend unterschied- lich sind die Motive der Altersgruppe unter 40 Jahren: Über 60 Prozent wol- len mit ehrenamtlicher Tätigkeit „et- was Sinnvolles tun“, für knapp 60 Pro- zent ist „Freude, Spaß haben“ fast genauso wichtig (siehe Abbildung 2). Neue Kommunikationswege erschließen Zeitliche Probleme stehen bei fast 87 Prozent der Studienteilneh- mer an der Spitze jener Schwierig- keiten, die sich bei einer ehrenamtli- chen Tätigkeit ergeben oder bereits dazu geführt haben, das Ehrenamt aufzugeben. Deshalb überrascht es nicht, dass jeder zweite der Befrag- ten sich wünscht, ehrenamtliche Tätigkeiten von zu Hause aus bezie- hungsweise online zu erledigen. Die Studie zeigt, dass schnelle und un- komplizierte Kommunikation insbe- sondere von Zahnärztinnen und jün- geren Berufsträgern sowie angestell- ten Zahnärzten als sehr wichtig bewertet wird. Außerdem wünschen sich die be- fragten Zahnärzte von der Kammer eine verstärkte Förderung ehrenamt- licher Aktivitäten. Sie wollen vor allem mehr Informationen über Möglichkeiten zur Einflussnahme durch ehrenamtliche Tätigkeiten und möchten mehr über Anforderungen wissen, die ein Ehrenamt mit sich bringt. Dass (höhere) Aufwandsent- schädigungen ein Ehrenamt in der Selbstverwaltung für die Zahnärzte interessant machen würden, wird vergleichsweise selten genannt (siehe Abbildung 3). Potenziale nutzen Der Vorstand der BLZK hat mit dieser Umfrage – die bislang wohl einzige im zahnärztlichen Bereich – Grundlagen für die zukünftige Arbeit der Selbstverwaltung geschaffen. Die Studienergebnisse zeigen, dass sich mehr bayerische Zahnärztinnen und Zahnärzte unter bestimmten Bedin- gungen ehrenamtlich engagieren würden. Die ehrenamtliche Arbeit sollte Sinn stiften, aber auch Freude und Spaß machen. Dies sind vor al- lem für die jüngeren Zahnärztinnen und Zahnärzte wichtige Gründe für ein Engagement. Um sie für die Arbeit in der Selbstverwaltung zu gewinnen, bedarf es innovativer Or- ganisationsformen, neuer Kommuni- kationswege und umfassender Infor- mationsangebote. Daran wird die Kammer arbeiten – jetzt, für die Zu- kunft.  Selbstverwaltung lebt vom Engagement der Zahnärzteschaft Bayerische Landeszahnärztekammer initiierte Umfrage in Bayern: Was können Kammern tun, um Zahnärztinnen und Zahnärzte für die Mitarbeit in der Selbstverwaltung zu gewinnen? 15,3% 22,4% 9,4% 7,1% 9,4% 16,5% 9,4% 23,5% 29,4% 4,7% 15,3% 35,8% 24,5% 26,3% 24,1% 21,2% 17,9% 18,6% 12,4% 10,6% 9,9% 14,2% Bereiche ehrenamtlicher Tätigkeiten in der zahnärztlichen Selbstverwaltung, nach Geschlecht Wenn Sie in der zahnärztlichen Selbstverwaltung ehrenamtlich tätig sind oder waren, um welche(n) Bereich(e) handelt es sich genau? (Mehrfachnennungen möglich) Tätigkeit im Bereich eines ZBV Berufsverband Qualitätszirkel Gutachter Tätigkeit im Bereich der BLZK Tätigkeit im Bereich der KZVB Fortbildungskreis Soziales Engagement in einem zahnärztlichen Hilfswerk LAGZ Wissenschaftliche Fachgesellschaft Sonstiges Frauen (138 Antworten von 85 Befragten) Männer (590 Antworten von 274 Befragten) Quelle: Studie der BLZK zum ehrenamtlichen Engagement Abbildung 1 49,1% 60,7% 28,6% 59,8% 35,7% 50,7% 50,7% 38,8% 36,6% 23,9% 59,3% 43,5% 38,9% 30,1% 26,9% 59,5% 47,3% 42,6% 25,0% 18,9% Motivation für die ehrenamtliche Tätigkeit (ausgewählte Gründe), nach Alter Was motiviert(e) Sie zu Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit? (Mehrfachnennungen möglich) Soziale Verantwortung Etwas Sinnvolles tun Etwas verändern Freude, Spaß haben Kontakte knüpfen/pflegen Quelle: Studie der BLZK zum ehrenamtlichen Engagement bis unter 40 Jahre (396 Antworten von 112 Befragten) 40 bis unter 50 Jahre (458 Antworten von 134 Befragten) 50 bis unter 60 Jahre (761 Antworten von 216 Befragten) 60 Jahre und älter (498 Antworten von 148 Befragten) Abbildung 2 70,5% 63,3% 50,7% 48,0% 32,1% 22,7% 14,2% 9,3% Maßnahmen, um das ehrenamtliche Engagement in der zahnärztlichen Selbstverwaltung zu fördern Was sollte man Ihrer Meinung nach unternehmen, damit sich mehr Zahnärztinnen und Zahnärzte in der zahnärztlichen Selbstverwaltung ehrenamtlich engagieren? (Mehrfachnennungen möglich) Mehr Informationen über die Anforderungen ehrenamtlicher Tätigkeiten bereitstellen Mehr Informationen über die Möglichkeiten zur ehrenamtlichen Tätigkeit bereitstellen Ausübung ehrenamtlicher Tätigkeiten von zu Hause aus bzw. via Internet ermöglichen Mehr Informationen über Möglichkeit der Einflussnahme durch ehrenamtliche Tätigkeiten bereitstellen Mehr Informationen über Kammer allgemein bereitstellen (Höhere) Aufwandsentschädigungen Anerkennung fördern Sonstiges Quelle: Studie der BLZK zum ehrenamtlichen Engagement 2.852 Antworten von 918 Befragten Abbildung 3  Die Bayerische Landeszahnärzte- kammer verstärkt ihr Engagement für gesunde Kinderzähne. Die Patienten- information „Frühkindliche Karies vermeiden – Tipps für gesunde Zähne“ informiert Eltern darüber, wie wichtig zahnärztliche Früherkennungs- untersuchungen für Kinder unter drei Jahren sind. Wertvolle Tipps für gesunde Kinderzähne Die frühkindliche Karies oder Early Childhood Caries (ECC) zählt zu den häufigsten chronischen Er- krankungen im Kindesalter – fast die Hälfte aller Kariesschäden, die sich bei der Einschulung zeigen, entstanden vor dem vierten Ge- burtstag. Mit einer neuen Publika- tion will die BLZK dazu beitragen, dass sich dies ändert. Um möglichst viele Bevölke- rungsschichten zu erreichen, ist die Broschüre in einfacher Spra- che verfasst und anschaulich illus- triert. Textkästen listen die Risikofak- toren auf und geben Tipps zur Vorbeu- gung von ECC. Der optimalen Pflege von Kinderzähnen widmen sich zwei Seiten. Auch die KAI-Systematik für das effektive Putzen von Kau-, Außen- und Innenflächen der Milchzähne ist dort Schritt für Schritt abgebildet. Zahn.de bietet viele Informa- tionen zur Mundgesundheit Broschüren rund um Zahn und Mund und das Faltkärtchen „Erste Hilfe-Tipps nach einem Zahnunfall“ stehen kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung im Patientenportal der BLZK unter www.zahn.de >> Down- loads. Der Zahnärztliche Kinderpass (auch in Türkisch) und die Broschüre „Gesunde Kinderzähne“ zur Informa- tion der Eltern können bestellt werden unter www.blzk.de >> Shop.   Im Rahmen der Praxisbegleitenden Beratung der Bayerischen Landes- zahnärztekammer unterstützt Kristine Gulde Assistenzzahnärzte, neu Nieder- gelassene sowie Zahnärzte in Bayern, die an einer Beratung interessiert sind. Das Angebot umfasst: – Allgemeine Informationen über die BLZK – Dienstleistungen der BLZK und ihrer Partner – Beratungsleistungen ausgewählter Referate der BLZK und der eazf, der Fortbildungsakademie der BLZK – Qualitätsmanagementsystem der BLZK – Arbeitssicherheit in der Praxis (BuS-Dienst) Dieser Service ist für bayerische Zahnärzte unverbindlich und kosten- los. Der Beratungstermin findet in der Regel in den Praxisräumen statt und wird vorher vereinbart.  Gesund im Mund – vom ersten Milchzahn an BLZK bietet Informationen zur Vermeidung frühkindlicher Karies. Vor-Ort-Termin inklusive Beratung der BLZK für Assistenten und Praxisinhaber. Kontakt Kristine Gulde Tel.: +49 89 72480-430 praxisbegleitung@blzk.de Tel.: +498972480-430

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